Das Problem ist die "Überfrachtung" der ganzen vorweihnachtlichen Zeit; spätestens im November beginnt ja schon die heiße Phase: man wird mit Spendenaufrufe zugemüllt, die ganzen "Sterntaler-" oder "Sternstunden"-Aktionen beginnen, Kunsthandwerksmärkte als verkappte Weihnachtsmärkte, dann natürlich die Weihnachtsmärkte selbst, Geschenke für alle und jeden, Weihnachtsbriefe, Plätzchen backen, Weihnachtskonzerte, Andachten, Musik bis zum Amoklaufen, Geglitzer, Filzschnee an die Glühweinbuden geklebt, die ganze Verwandtschaft im Haus, Fest der Liebe, Weihnachtsfeier in der Firma, Weihnachtsfeier in der Firma der Frau, Weihnachtsfeier im Verein, Weihnachtsfeier im Verein der Frau, Weihnachtsfeier im gemeinsamen Verein, Weihnachtsfeier der Schulklasse des Sohnes, Weihnachtsfeier der Schulklasse der Tochter, Weihnachtsfeier der Judo-Gruppe des Sohnes, Weihnachtsfeier des Volleyball-Vereins der Tochter, mit den Kumpels mal auf den Weihnachtsmarkt gehen, das Fernsehprogramm für die Festtage zusammenstellen, den Speiseplan für die Festtage zusammenstellen, den Zeitplan für die Festtage zusammenstellen, überlegen, was "man" an Weihnachten so als gebildeter Mensch zu tun hat (Lesen), das richtige, möglichst lange Buch ("Krieg und Frieden" o.ä.) besorgen - und dann auch lesen, friedlich sein, für die Festtage einkaufen (die Geschäfte machen ja erst wieder im Frühjahr auf), natürlich den Tannenbaum besorgen, den Ständer aus dem Keller holen und sich wieder in die Betriebsanleitung einlesen, schmücken, vorher natürlich den Sankt Weihnachtslaus aufs Dach setzen, einen auch noch an den Balkon hängen, ein kleiner auch noch an die Türe, muss einfach sein, Leuchtketten ums Haus legen, Ersatzbirnen besorgen, noch eine Leuchtkette besorgen, da der Nachbar jetzt auch den Apfelbaum geschmückt hat, achja, Fensterbilder, das Haus vom Kamin bis zum Keller durchputzen, das Auto natürlich auch, im Gottes Namen auch das der Frau, noch schnell sicherheitshalber im alten Quartal zum Arzt gehen, die dreiviertelsvolle Medikamentenpackung nochmal verschreiben lassen, der Frisör!, einen Tisch im Restaurant für den 2. Weihnachtsfeiertag bestellen, überlegen, wann man am zweiten Weihnachtsfeiertag Zeit zum Essengehen hat, sich schon mal den Einkauf nach Weihnachten organisieren (achgott! das sind ja drei Tage!), sich mit Freunden für Silvester kurzschließen - und in die Kirche sollte man auch gehen, was Müllers sonst denken, wann ist eigentlich Kirche? zwei Stunden?? den Schwager anrufen, er möge in der Kirche schon mal eine halbe Stunde vorher eine Bankreihe vorne reservieren, wehe, wenn sie was sagt wegen dem Parfüm, dieses Ding kostete gut 40 Euro, mal sehen, was ich dieses Jahr wieder für einen Schrott bekomme, wehe, wenn er was sagt wegen dem Hemd, extra für seine Lieblingsfarbe einen Strafzettel kassiert, es ist aber auch eine Sauerei, die Stadt sollte mal endlich genug Parkplätze bereitstellen anstatt zu kassieren, und auch jeder Depp muss vor Weihnachten mit dem Auto einkaufen, mal sehen, was ich dieses Jahr wieder für einen Schrott bekomme, "ich will aber einen Hund" - "ich ein Kätzchen"
Tarec