Bernado hat geschrieben:Natürlich zieht der [Flaschengeist] sich nicht von alleine zurück, der muß vertrieben werden - aber das geht nicht mit Federstrichen, das braucht seine Zeit. Und sehr viel Arbeit. Der Papst kann diese Arbeit nicht tun, nicht mit Kommissionen und nicht mit Dokumenten. Die muß überall vor Ort quasi im Nahkampf geleistet werden. Und das nicht zuletzt von den Piusbrüdern, die in die Gemeinschaft mit dem Papst zurückehren.
Dass Federstriche und Dokumente keine allgemeine Bekehrung der Kirche zum überlieferten Glauben zur Folge haben, ist wohl allen -auch Monsignor Gherardini- klar. Eine Nahkampffront benötigt aber eine Heimat, für die sie kämpft. Ein Papst, der nicht bereit ist, klipp und klar zu sagen, wofür er steht, wird keine Truppen sammeln.
Bernado hat geschrieben:Die [Piusbrüder] kommen nicht in ein gemachtes Bett zurück.
Und auch nicht auf ein Traumschiff. Du sagst es: der Kapitän sitzt oben auf der Brücke und seine Kommandos verhallen im Sturm, während auf Deck Karneval gefeiert wird und sich allerlei Gesindel am Steuer zu schaffen macht.
Bernado hat geschrieben:Das äußerste, was sie erwarten können, ist das im Ergebnis der Gespräche festgestellt wird, das man in den wesentlichen Punkten übereinstimmende Ansichten hat, und daß man jetzt an die Arbeit gehen muß, um den Augiasstall auszumisten.
Die Piusbrüder sagen, dass sie nichts erwarten, es sei denn ein Wunder. Es gibt keine übereinstimmende Ansichten mit Papst Benedikt in den wesentlichen Punkten. Was die direkten Gesprächspartner angeht, hat man Hoffnungen, der Papst aber hat bisher -um es ganz kurz zu sagen- den Antisyllabus und nicht den Syllabus verteidigt. Dementsprechend sagte Mgr. Galarreta zu den Gesprächen in Rom: Wir gehen dorthin, um zu predigen.
Bernado hat geschrieben:Sempre hat geschrieben:Bernado hat geschrieben:Sempre hat geschrieben:catholicism.org hat geschrieben:The book ends by requesting that the Supreme Pontiff, “clarify definitively every aspect and contents of the last Council.
Such omnia reparare [reparation of everything] could be accomplished through a great papal document, which would go down in history as a sign and witness of the vigilant and responsible exercise of His ministry as the Successor of Peter.”
(meine Hervorhebung)
Das ist wohl aus der Zeit, als das wünschen noch geholfen hat.
Das Gesuch an den Papst ist aus dem Jahre des Herrn 2009.
Tja - für den einen ist diese Zeit mit den Brüdern Grimm zu ende gegangen - für die anderen dauert sie bis heute an.
In der Kirche zählen auch heute noch Federstriche und nicht Flaschengeister. Das beweist ja gerade der Umstand, dass Du die Lethe dem Federstrich vorziehst. Welche Sorge ist es, die Dich treibt, den Federstrich lieber vermieden zu wissen? Glaubst Du, die Kirche bewege sich von selbst in die richtige Richtung, wenn Rom nur geschickt genug auf antiautoritäre Erziehung setzt?
Ich kann Gherardini nur zustimmen: Setzte der Papst ein Zeichen, dann ginge er damit in die Geschichte ein. Selbst die Orthodoxen applaudierten ihm. Die Modernisten heulten und klapperten mit den Zähnen. Der Grand Orient de France spuckte noch mehr Gift und Galle als 2005. Die ganzen modernistischen Bischöfe wären in arger Bedrängnis. Denn ihnen passt der Status Quo des immer evolvierenden Flaschengeistes viel besser in den Kram als eine von den Medien aufgemischte Herde, die sich fragt, ob sie Bischof oder Papst folgen soll.
Wie ein Grimm-Märchen mutet mir Deine Illusion an, Rom könne mit den Methoden der vaterlosen Gesellschaft den Laden wieder in Schwung bringen. Der seine Autorität verleugnende Vater versucht die ungezogenen Jungs in Kindergärtnerinnenmanier zu erziehen. Nee, ganz anders. Der Papst muss ein Machtwort sprechen. Wer nicht hören will, der mag sich trollen. Aber wovon rede ich. Der Papst selbst hat ja nach einer Weltautorität gerufen.
Gruß
Sempre