Zölibat und Co.
Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
So ist es. Jeder Durchschnittszeitgenosse, der die Homoseuche als normal akzeptiert, müsste eigentlich -so verstehe ich Maurus- auch gleichermaßen die sich selbst dem Zölibat Verpflichtenden akzeptieren. Dass das nicht so ist, ist nicht rational begründbar. Der Zölibat ist ein Stachel im Gewissen.
Gruß
Sempre
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Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)
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Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Hier bitte, eine Sendung zum Thema, heute Abend 22::
http://www.swr.de/nachtcafe/-/id=2198 ... index.html
http://www.swr.de/nachtcafe/-/id=2198 ... index.html
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Weißt Du, das sind Fälle, die in jeder Berufsgruppe vorkommen können. Es soll ja angeblich auch Metzger und Chirurgen geben, die erst im Laufe ihres Berufslebens merken, daß sie eigentlich kein Blut sehen können.lutherbeck hat geschrieben:Hier bitte, eine Sendung zum Thema, heute Abend 22::
http://www.swr.de/nachtcafe/-/id=2198 ... index.html
Aber ich hab noch nie gehört, daß deswegen Umfragen gemacht wurden, in denen 89 % der Bevölkerung fordern, daß deswegen das Schlachten oder das Operieren abgeschafft werden soll.
Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
taddeo hat geschrieben:Weißt Du, das sind Fälle, die in jeder Berufsgruppe vorkommen können. Es soll ja angeblich auch Metzger und Chirurgen geben, die erst im Laufe ihres Berufslebens merken, daß sie eigentlich kein Blut sehen können.lutherbeck hat geschrieben:Hier bitte, eine Sendung zum Thema, heute Abend 22::
http://www.swr.de/nachtcafe/-/id=2198 ... index.html
Aber ich hab noch nie gehört, daß deswegen Umfragen gemacht wurden, in denen 89 % der Bevölkerung fordern, daß deswegen das Schlachten oder das Operieren abgeschafft werden soll.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)
Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Demnach wäre der Wunsch nach "Befreiung" der Priester nur vorgeschoben. Vorstellen könnt' ich's mir.Gamaliel hat geschrieben:@Maurus
Ich glaube, man darf nicht unterschätzen welchen Symbolgehalt gerade der säkularisierte Mensch dem Zölibat entnimmt.
Der Zölibat verweist unmißverständlich auf ein Leben nach dieser irdischen Existenz. Dabei bringt er auch den Aspekt der geistigen "Belohnung" und damit eines "Belohners" ins Spiel. Schließlich ist es ärgerlich, daß nicht nur einzelne "Spinner" den Zölibat halten, sondern dies quasi straff organisiert ganze Gruppen der Bevölkerung tun, er wird damit zu etwas Überindividuellem, gleichsam Objektivem erhoben.
Das all dies einem rein auf´s Diesseits ausgerichteten, hedonistisch konditionierten, jede moralische Verantwortung für sein Handeln abstreitenden Menschenschlag auf die Nerven - besser: auf´s Gewissen - gehen kann, scheint mir plausibel.
Insofern ist mir das eifrige Bemühen vieler Zeitgenossen, um die Abschaffung eines Instituts, das sie unmittelbar gar nicht betrifft, gut verständlich.
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Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Evagrios Pontikos hat geschrieben:Das möchte ich aus evangelischer Sicht voll unterschreiben. Letztlich wollen die Kritiker des Zölibats, wie etwa die "Reform"-Bewegung "Wir sind Kirche", nicht die Abschaffung des Zölibats, sondern die Freigabe der völligen Beliebigkeit, sprich: den völligen Konformismus hin zur liberal-dekadenten westlichen Gesellschaft. In der EKD gibt es heute Pfarrer, ja selbst in kirchenleitender Funktion, die dreimal geschieden und wieder verheiratet sind. Bei den schwulen Pfarrern formiert sich derzeit eine Front, die mittels EU-Recht das offene Leben der Homosexualität im Pfarrhaus einklagen und in den Landeskirchen implementieren wird. Das sage ich mal prophetisch voraus. Der liberal-dekadentte Konformismus akzeptiert kein kirchliches Sonderrecht. Irgendwann werden die im Konkubinat lebenden katholischen Priester das EU-Recht dazu heranziehen, der Kirche das Zölibat für die Priester als Zugangskriterium für das Amt verbieten zu lassen (Stichwort: "Antidiskriminierungsgesetz" - und wenn das durch ist, wird dann der offen schwul lebende katholische Priester durchgesetzt.) Entsprechende Umfragen in der Bevölkerung, durchgeführt von Fernsehsendern und anderen Medien, laufen ja schon ("Soll das Zölibat verboten werden?" und "Stehen Zölibat und Kindesmissbrauch im Zusammenhang?"). Und die mediale Propagandaschlacht bei Maischberger und Co. tobt ja auch. Ich halte ein Herumwurschteln schon allein aus dem Grund für verkehrt, weil die Kirche dadurch ihre staatskirchenrechtliche Autonomie faktisch preisgibt. Und genau das fordert der liberal-dekadente westliche Konformismus.cantus planus hat geschrieben:... Ich halte ein Herumwurschteln am Zölibat in der jetzigen Situation für vollkommen falsch, da es nicht um den Zölibat geht, sondern um die Kirche an sich. Der Zölibat wird nur immer vorgeschoben...
Man kann es auch anders sagen: Mensch, Leute! Findet Euch doch endlich damit ab, dass das christliche Abendland und die Volkskirche nicht mehr sind! Es braucht eine Neuevangelisierung Europas, wie es Johannes Paul II. treffend auf den Punkt gebracht hat.
Letzten Endes entscheidet ganz allein der Glaube. Wenn das Glaubensbekenntnis nicht mehr als wahrhaftig angenommen wird, wird nur noch an das Leben und nicht mehr an das ewige Leben geglaubt.
Solche Umfrage-Ergebnisse bezeugen nur, daß die Mehrheit nur noch an die kurze Spanne des Erdenlebens glaubt, aber nicht mehr an die Verheisungen des ewigen Lebens.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Dies kann ich bestätigen, gerade auch von der durch Lutherbeck verlinkten Sendung "Nachtcafé" im SWR-Fernsehen. Ich habe nur kurz reingeschaut, weil es mir dann zuwider wurde. Herr Backes interviewte dort kurz den ehemaligen katholischen Priester, der jetzt verheiratet und wohl auch aus der Kirche ausgetreten ist. Der forderte nämlich ganz konsequent ein, dass es um das Leben jetzt gehen müsse und nicht um ein zukünftiges ewiges Leben.Raimund Josef H. hat geschrieben:... Letzten Endes entscheidet ganz allein der Glaube. Wenn das Glaubensbekenntnis nicht mehr als wahrhaftig angenommen wird, wird nur noch an das Leben und nicht mehr an das ewige Leben geglaubt.
Solche Umfrage-Ergebnisse bezeugen nur, daß die Mehrheit nur noch an die kurze Spanne des Erdenlebens glaubt, aber nicht mehr an die Verheisungen des ewigen Lebens.
Man kann den Zölibat nur richtig verstehen, wenn man ihn unter der Perspektive der Ewigkeit sieht. Der Zölibat, gerade im Judentum zur Zeit Jesu "unableitbar" im Bultmannschen Sinne (wenn man von den Essenern absieht), ist ein eschatologisches Zeichen (Mt 19,12: "um des Himmelreichs willen"). Es bezeugt: Der mir im wiederkommenden Christus entgegenkommende Gott ist die Fülle und in ihm habe ich volle Genüge. Wo diese Perspektive fehlt, da erleidet er einen Defekt.
Übrigens kann man seit Christus auch die Ehe nur eschatologisch verstehen: einerseits als mystisches Zeichen für das Geheimnis der Kirche (Eph 5,32) und andererseits als im Tode endend und somit von vorläufigem Charakter, weil im Himmel nicht geheiratet wird (ich weiß, die Orthodoxie sieht das etwas anders). Wo Eheleute ihre Ehe nicht ebenso in eschatologischer Perspektive sehen, müssen sie im Partner zwangsläufig einen gottähnlichen Sinngaranten sehen, was jede Ehe überfordert. Die romantische Mär von der "ewigen Liebe", die man einander schwöre, ist nicht christlich. Das Brautpaar verspricht sich nach evangelischer Trauordnung einander zu lieben und zu ehren, "bis dass der Tod euch scheidet". Das ist gerade auch für das Durchhalten in einer schwierigen Ehe wirchtig und Voraussetzung dafür, dass Schwierigkeiten sich lösen können. Weil die Ehe nicht mehr unter Gottes Gebot und Verheißung gesehen und gelebt wird, scheitern heute so viele Ehen.
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Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Heute Morgen stand bei uns in der Zeitung ("Mainpost" ) folgender Leserbrief (Verfasser: Oliver Oppawsky):
Ich fasse zusammen: Es gibt also im Wesentlichen zwei in diesem Zusammenhang erwähnenswerte Arten von Priestern; die aufrichtigen, die sich zu ihrer Geliebten bekennen, und die anderen, die so tun, als würden sie zölibatär leben.
Hoffentlich werde ich niemals ein "aufrichtiger Priester"!
Vulpius
Was für eine überragende moralische Instanz muss unser lieber, guter Oliver bloß sein: "Wenn der Papst am Zölibat festhält, handelt er verwerflich!"Es geht nur um den "heiligen Schein"
Es ist ein offenes Geheimnis, dass man sehr wohl ein Leben als Priester oder Geistlicher führen und nebenbei eine Geliebte haben kann. All das ist ohne Probleme möglich, solange man nur nach außen so tut, als würde man zölibatär leben. Probleme bekommt lediglich der aufrichtige Priester, der sich öffentlich zur Geliebten bekennt und diese womöglich gar heiratet. Wer also ehrlich ist, muss gehen - wer vertuscht, darf bleiben - natürlich alles im Namen Jesu. [...] Wenn also nun der Papst am "heiligen Zölibat" in seiner gängigen Praxis beharrlich festhält, handelt er in zweierlei Hinsicht verwerflich: Zum einen sortiert er die Falschen aus - die Ehrlichen nämlich - zum anderen, und das ist der eigentliche Skandal, zeigt sich angesichts des merkwürdig laxen Umgangs mit heimlichen Zölibatsbrechern, dass es dem Papst in Tat und Wahrheit nicht um echten, gelebten Zölibat geht, sondern wieder mal nur um den "heiligen Schein".
Ich fasse zusammen: Es gibt also im Wesentlichen zwei in diesem Zusammenhang erwähnenswerte Arten von Priestern; die aufrichtigen, die sich zu ihrer Geliebten bekennen, und die anderen, die so tun, als würden sie zölibatär leben.
Hoffentlich werde ich niemals ein "aufrichtiger Priester"!
Vulpius
Domum superborum demolietur Dominus.
Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
"...wer also ehrlich ist..." dürfte sich als Kleriker gar nicht mit einer Frau einlassen. Und jede Frau, die es ihrerseits trotzdem so weit kommen läßt, gibt einen tiefen Einblick in ihren eigenen Charakter.
Gleich und gleich gesellt sich gern...
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Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Der Leserbrief ist natürlich in seinem gesamten Sprachduktus verwerflich. Schon die Vorwürfe mit der altliberalen Floskel "und natürlich alles im Namen Jesu" abzuschließen spricht Bände.
Aber der Brief führt uns schon zum Kern des Problems: der innerkirchlichen Heuchelei. Ich kenne aus eigener Anschauung ein Wiener Stadtdekanant, in dem niemand den Zölibat hält (von diversen Sodomie- und Alkoholproblemen mal ganz zu schweigen). Es gibt Fälle, in denen schwule Priester eine Gemeinschaft als "vita communis" bilden dürfen - während glaubenstreuen und engagierten Priestern eben das unter Hinweis auf den Priestermangel verwehrt bleibt. Es gibt in Deutschland Klöster, die als Schwulenhort bekannt sind. Die jeweils Verantwortlichen wissen das. Es gibt einen renommierten Orden mit Sitz im Fränkischen, über den ich mich hier schon mehrfach ausgelassen habe, in dem es üblich ist, dass gelübdebrechende Patres eine Pfarrei auf dem Land übernehmen und dort ihre "Haushälterin" vom Orden finanziert bekommen, während reguläre Niederlassungen aufgelöst werden müssen, weil man angeblich kein Personal hat. Wie es geistlich in diesen Kreisen aussieht, darüber muss man wohl nicht sprechen.
Wie gesagt: die Verantwortlichen wissen von diesen Zuständen. Und sie wissen es teilweise seit Jahrzehnten. Sie hätten jetzt, unter dem Druck und mit Billigung der Öffentlichkeit, die einmalige Gelegenheit den Augiasstall auszumisten. Das wird allerdings wieder nicht geschehen. Stattdessen bemühen sich die Oberen und Ordinarien, die Kirche mit Schmutz zu bewerfen, ihre(!) - der Institution Kirche - Sündhaftigkeit herauszustellen (und sich selbst damit subtil freizusprechen) und die Opfer mit Geld abzufinden. An der Selbstheiligung der Kirche zu arbeiten, geschieht - wie ich befürchte - erneut nicht.
Damit jetzt keine Diskussion aufkommt: ich kenne die Fälle alle persönlich, und könnte sie mit Namen, Ort und Daten angeben, was ich aber aus verständlichen Gründen hier nicht tun werde.
Aber der Brief führt uns schon zum Kern des Problems: der innerkirchlichen Heuchelei. Ich kenne aus eigener Anschauung ein Wiener Stadtdekanant, in dem niemand den Zölibat hält (von diversen Sodomie- und Alkoholproblemen mal ganz zu schweigen). Es gibt Fälle, in denen schwule Priester eine Gemeinschaft als "vita communis" bilden dürfen - während glaubenstreuen und engagierten Priestern eben das unter Hinweis auf den Priestermangel verwehrt bleibt. Es gibt in Deutschland Klöster, die als Schwulenhort bekannt sind. Die jeweils Verantwortlichen wissen das. Es gibt einen renommierten Orden mit Sitz im Fränkischen, über den ich mich hier schon mehrfach ausgelassen habe, in dem es üblich ist, dass gelübdebrechende Patres eine Pfarrei auf dem Land übernehmen und dort ihre "Haushälterin" vom Orden finanziert bekommen, während reguläre Niederlassungen aufgelöst werden müssen, weil man angeblich kein Personal hat. Wie es geistlich in diesen Kreisen aussieht, darüber muss man wohl nicht sprechen.
Wie gesagt: die Verantwortlichen wissen von diesen Zuständen. Und sie wissen es teilweise seit Jahrzehnten. Sie hätten jetzt, unter dem Druck und mit Billigung der Öffentlichkeit, die einmalige Gelegenheit den Augiasstall auszumisten. Das wird allerdings wieder nicht geschehen. Stattdessen bemühen sich die Oberen und Ordinarien, die Kirche mit Schmutz zu bewerfen, ihre(!) - der Institution Kirche - Sündhaftigkeit herauszustellen (und sich selbst damit subtil freizusprechen) und die Opfer mit Geld abzufinden. An der Selbstheiligung der Kirche zu arbeiten, geschieht - wie ich befürchte - erneut nicht.
Damit jetzt keine Diskussion aufkommt: ich kenne die Fälle alle persönlich, und könnte sie mit Namen, Ort und Daten angeben, was ich aber aus verständlichen Gründen hier nicht tun werde.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Cantus Planus, Deinen Ruf nach Aufrichtigkeit und Konsequenz von Seiten der Kirchenleitung kann ich verstehen. Aber begeben wir uns da nicht in die Gefahr, ebenfalls einem neuzeitlichen, nämlich durch die Aufklärung ins rechtliche Denken hereingekommenen Übel zu verfallen: dass nämlich die Weltgeschichte das Weltgericht zu sein habe? Bei allem "Vertuschen" durch die Kirchenleitungen spielte immer noch die Überzeugung die entscheidende Rolle, dass Gott es einmal sein wird, der gerecht richtet. Aus diesen Grund haben sich Kirchenleitungen in der Vergangenheit immer zurückgehalten, wenn die Forderung der Öffentlichkeit kam, "jetzt endlich" mit eisernem Besen zu kehren.
Es ist gewiss schlimm, dass es solche unordentlichen Zustände gibt, wie Du sie beschreibst. Wo in den Gemeinden Ärgernis entsteht, weil z.B. ein Pfarrer homosexuell lebt, muss gehandelt werden. Wo das geduldete Priesterkonkubinat dazu führt, dass das Zölibat als Ganzes in Misskredit gerät, da muss sich die Kirchenleitung sicher fragen lassen, ob sie dann die Augen zudrückt. Und wo Dinge strafrechtlich relevant werden, ist vollends klar, dass gehandelt werden muss, so bei den aktuellen Fällen von Kindesmissbrauch. Wo es Opfer gibt, muss denen nach menschlicher Möglichkeit Gerechtigkeit widerfahren. Aber bei allen Forderungen nach einem rechtlichen oder sonstwelchem Rigorismus solten wir vorsichtig sein. Ich will nicht in der Haut eines Bischofs stecken, der da im konkreten Einzelfall entscheiden muss.
Es ist gewiss schlimm, dass es solche unordentlichen Zustände gibt, wie Du sie beschreibst. Wo in den Gemeinden Ärgernis entsteht, weil z.B. ein Pfarrer homosexuell lebt, muss gehandelt werden. Wo das geduldete Priesterkonkubinat dazu führt, dass das Zölibat als Ganzes in Misskredit gerät, da muss sich die Kirchenleitung sicher fragen lassen, ob sie dann die Augen zudrückt. Und wo Dinge strafrechtlich relevant werden, ist vollends klar, dass gehandelt werden muss, so bei den aktuellen Fällen von Kindesmissbrauch. Wo es Opfer gibt, muss denen nach menschlicher Möglichkeit Gerechtigkeit widerfahren. Aber bei allen Forderungen nach einem rechtlichen oder sonstwelchem Rigorismus solten wir vorsichtig sein. Ich will nicht in der Haut eines Bischofs stecken, der da im konkreten Einzelfall entscheiden muss.
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Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
@ c.p.
Da ich erst nach Deinem Hinweis auf dieses Posting "in der Pforte" stieß [diesen Strang lese ich eigentlich nicht (mehr)], möchte ich dem voll zustimmen.
In meiner Heimatgemeinde ist mir ein derartiger Fall bekannt geworden, wo ein "Priester" so mit durchgezogen wurde. Allerdings ist er psychisch krank, durch schwere Medikamente gezeichnet. In den Hl. Messen, denen ich bewohnte, hat er mehrfach während des Hochgebets schwere liturgische Fehler begangen, so daß nach m.E. die Wandlung ungültig war.
Aber ...
Aufkommen sollte die entsprechende Gemeinschaft, die nach der weigen Profeß doch für den Priester verantwortlich ist.
Den Grund für die Versetzung des Berliner Geistlichen in eine Pfarrei in ein westddeutsches Bistum kenne ich allerdings nicht.
Da ich erst nach Deinem Hinweis auf dieses Posting "in der Pforte" stieß [diesen Strang lese ich eigentlich nicht (mehr)], möchte ich dem voll zustimmen.
In meiner Heimatgemeinde ist mir ein derartiger Fall bekannt geworden, wo ein "Priester" so mit durchgezogen wurde. Allerdings ist er psychisch krank, durch schwere Medikamente gezeichnet. In den Hl. Messen, denen ich bewohnte, hat er mehrfach während des Hochgebets schwere liturgische Fehler begangen, so daß nach m.E. die Wandlung ungültig war.
Aber ...
Aufkommen sollte die entsprechende Gemeinschaft, die nach der weigen Profeß doch für den Priester verantwortlich ist.
Den Grund für die Versetzung des Berliner Geistlichen in eine Pfarrei in ein westddeutsches Bistum kenne ich allerdings nicht.
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Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Nein, das dürfen wir natürlich nicht. Aber ich erwarte von jemandem, der ein öffentliches Gelübde ablegt, dass er dieses nicht nur öffentlich hält, sondern auch im Privaten.Evagrios Pontikos hat geschrieben:Cantus Planus, Deinen Ruf nach Aufrichtigkeit und Konsequenz von Seiten der Kirchenleitung kann ich verstehen. Aber begeben wir uns da nicht in die Gefahr, ebenfalls einem neuzeitlichen, nämlich durch die Aufklärung ins rechtliche Denken hereingekommenen Übel zu verfallen: dass nämlich die Weltgeschichte das Weltgericht zu sein habe?
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Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Bei der Ehe haben sie es ja schon großteils hingekriegt, daß viele das Eheverprechen nicht mehr so ernst nehmen. Viele wissen gar nicht was das eigentlich bedeutet. Jemand der nicht jede Chance eines "Glücksmoment" auf Erden sofort greift (auf gut Katholisch: Sich nicht vom Teufel verführen lässt), wird z.T. auch als unehrlich und unaufrichtig abgestempelt. Siehe Frau Käsmann, die ihre Scheidung als aufrichtiger verkaufte als wenn sie bei ihrem Mann unglücklich weitergelebt hätte.
Das heißt auf gut Deutsch, auch einer der Zölibatär lebt gilt heute als unaufrichtig
Das heißt auf gut Deutsch, auch einer der Zölibatär lebt gilt heute als unaufrichtig
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Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Lieber Taddeo, ich gratuliere Dir! Zu einer so schlechten und dummen "Parallele" braucht man ein spezielles Talent...taddeo hat geschrieben: Weißt Du, das sind Fälle, die in jeder Berufsgruppe vorkommen können. Es soll ja angeblich auch Metzger und Chirurgen geben, die erst im Laufe ihres Berufslebens merken, daß sie eigentlich kein Blut sehen können.
Aber ich hab noch nie gehört, daß deswegen Umfragen gemacht wurden, in denen 89 % der Bevölkerung fordern, daß deswegen das Schlachten oder das Operieren abgeschafft werden soll.
Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Nöö ... ein bißchen Lebenserfahrung reicht völlig ...Petur hat geschrieben:Lieber Taddeo, ich gratuliere Dir! Zu einer so schlechten und dummen "Parallele" braucht man ein spezielles Talent...taddeo hat geschrieben: Weißt Du, das sind Fälle, die in jeder Berufsgruppe vorkommen können. Es soll ja angeblich auch Metzger und Chirurgen geben, die erst im Laufe ihres Berufslebens merken, daß sie eigentlich kein Blut sehen können.
Aber ich hab noch nie gehört, daß deswegen Umfragen gemacht wurden, in denen 89 % der Bevölkerung fordern, daß deswegen das Schlachten oder das Operieren abgeschafft werden soll.
Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Es ist schön, dass Du Deinen Missgriff anerkennst.taddeo hat geschrieben:Nöö ... ein bißchen Lebenserfahrung reicht völlig ...Petur hat geschrieben:Lieber Taddeo, ich gratuliere Dir! Zu einer so schlechten und dummen "Parallele" braucht man ein spezielles Talent...taddeo hat geschrieben: Weißt Du, das sind Fälle, die in jeder Berufsgruppe vorkommen können. Es soll ja angeblich auch Metzger und Chirurgen geben, die erst im Laufe ihres Berufslebens merken, daß sie eigentlich kein Blut sehen können.
Aber ich hab noch nie gehört, daß deswegen Umfragen gemacht wurden, in denen 89 % der Bevölkerung fordern, daß deswegen das Schlachten oder das Operieren abgeschafft werden soll.
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Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Welcher "Missgriff"? Taddeo hat doch völlig recht!Petur hat geschrieben:Es ist schön, dass Du Deinen Missgriff anerkennst.taddeo hat geschrieben:Nöö ... ein bißchen Lebenserfahrung reicht völlig ...Petur hat geschrieben:Lieber Taddeo, ich gratuliere Dir! Zu einer so schlechten und dummen "Parallele" braucht man ein spezielles Talent...taddeo hat geschrieben: Weißt Du, das sind Fälle, die in jeder Berufsgruppe vorkommen können. Es soll ja angeblich auch Metzger und Chirurgen geben, die erst im Laufe ihres Berufslebens merken, daß sie eigentlich kein Blut sehen können.
Aber ich hab noch nie gehört, daß deswegen Umfragen gemacht wurden, in denen 89 % der Bevölkerung fordern, daß deswegen das Schlachten oder das Operieren abgeschafft werden soll.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
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Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Er schreibt aber, zu einer solchen schlechten und dummen Parallele reiche ein bisschen Lebenserfahrung völlig. Er erkennt also an, dass seine Parallele schlecht und dumm ist.
Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Petur hat geschrieben:Er schreibt aber, zu einer solchen schlechten und dummen Parallele reiche ein bisschen Lebenserfahrung völlig. Er erkennt also an, dass seine Parallele schlecht und dumm ist.
Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Die Arbeit des Metzgers ist ohne Blut unmöglich, das Blut gehört in diesem Sinne zum Wesen dieses Berufs. Denkst Du also, dass das Wesen (oder ein Teil des Wesens) des priesterlichen Dienstes die zölibatäre Lebensform wäre? Ist das Priesteramt (wenigstens z. Teil) wegen des Zölibats gegründet worden?Raimund Josef H. hat geschrieben:Welcher "Missgriff"? Taddeo hat doch völlig recht!Petur hat geschrieben:Es ist schön, dass Du Deinen Missgriff anerkennst.taddeo hat geschrieben:Nöö ... ein bißchen Lebenserfahrung reicht völlig ...Petur hat geschrieben:Lieber Taddeo, ich gratuliere Dir! Zu einer so schlechten und dummen "Parallele" braucht man ein spezielles Talent...taddeo hat geschrieben: Weißt Du, das sind Fälle, die in jeder Berufsgruppe vorkommen können. Es soll ja angeblich auch Metzger und Chirurgen geben, die erst im Laufe ihres Berufslebens merken, daß sie eigentlich kein Blut sehen können.
Aber ich hab noch nie gehört, daß deswegen Umfragen gemacht wurden, in denen 89 % der Bevölkerung fordern, daß deswegen das Schlachten oder das Operieren abgeschafft werden soll.
Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Die "Arbeit" des Priesters ist ohne Ganzhingabe unmöglich, der Zölibat als sichtbares Zeichen dieser Ganzhingabe "gehört" vielleicht nicht zum Wesen dieses Berufs, aber er "entspricht" dem Wesen dieses Berufes. Dies ist auch in den Ostkirchen unbestritten, die verheiratete Priester kennen - denn selbst dort müssen die Bischöfe als Inhaber der "plena potestas", der vollständigen Weihevollmacht, zwingend zölibatär leben.Petur hat geschrieben:Die Arbeit des Metzgers ist ohne Blut unmöglich, das Blut gehört in diesem Sinne zum Wesen dieses Berufs. Denkst Du also, dass das Wesen (oder ein Teil des Wesens) des priesterlichen Dienstes die zölibatäre Lebensform wäre? Ist das Priesteramt (wenigstens z. Teil) wegen des Zölibats gegründet worden?
Re: "Das Leben nach dem Zölibat" FAZ- Artikel
Vielleicht ist das Thema Zölibat im Moment ein bisschen emotional geladen, weil es in so ungerechter Weise in die Missbrauchsdiskussion hineingezogen wurde. Lasst uns doch aufhören zu streiten, in so gereizter Stimmung kommen kaum gute Ergebnisse und das gegenseitige Beharken ehrt Gott auch nicht.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
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Zölibat
Ohne Frage ist das coelibatum oder auch das ehelose Zusammenleben in einem Orden eine besondere Lebensform, aber keineswegs die einzig mögliche und noch nicht einmal die am weitesten verbreitete. Single zu sein, kinderlos oder Witwe war schon in früheren Zeiten eine besondere Situation und wurde von den Betroffenen selbst, aber auch von der Gesellschaft oft als Problem empfunden.
Jesus, der mit seinen Aposteln selbst ehelos in einer Mönchsgemeinschaft lebte, sah das nicht so. Matthäus hat in seinem Evangelium Jesu Lehre über die Lebensformen ein ganzes Kapitel gewidmet. Im Kapitel 19 geht er zunächst auf die Ehe ein und sagt, dass ein Mann seine Frau nicht aus der Ehe entlassen soll. Seine Jünger waren über die frauenfreundliche Position Jesu gar nicht begeistert. Dann lieber nicht heiraten, war ihre Meinung. Jesus zuckt mit den Schultern und fährt fort: Manche heiraten eben nicht. Weiterhin erwiesen sich seine Schüler nicht nur frauen-, sondern auch kinderfeindlich. Jesus aber legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Einer der Jünger fragte ihn nach der Vollkommenheit. Und Jesus erklärte ihm die Sache mit der Nächstenliebe. Wer ihm folgen will, soll alles aufgeben und Gleicher unter Gleichen werden.
Jesus, der mit seinen Aposteln selbst ehelos in einer Mönchsgemeinschaft lebte, sah das nicht so. Matthäus hat in seinem Evangelium Jesu Lehre über die Lebensformen ein ganzes Kapitel gewidmet. Im Kapitel 19 geht er zunächst auf die Ehe ein und sagt, dass ein Mann seine Frau nicht aus der Ehe entlassen soll. Seine Jünger waren über die frauenfreundliche Position Jesu gar nicht begeistert. Dann lieber nicht heiraten, war ihre Meinung. Jesus zuckt mit den Schultern und fährt fort: Manche heiraten eben nicht. Weiterhin erwiesen sich seine Schüler nicht nur frauen-, sondern auch kinderfeindlich. Jesus aber legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Einer der Jünger fragte ihn nach der Vollkommenheit. Und Jesus erklärte ihm die Sache mit der Nächstenliebe. Wer ihm folgen will, soll alles aufgeben und Gleicher unter Gleichen werden.
Re: Zollibat
Wo sagt Er denn das?overkott hat geschrieben: Wer ihm folgen will, soll .... Gleicher unter Gleichen werden.
Wo kann ich das nachlesen?overkott hat geschrieben:Seine Jünger waren über die frauenfreundliche Position Jesu gar nicht begeistert.
Wo steht das geschrieben?overkott hat geschrieben:Weiterhin erwiesen sich seine Schüler nicht nur frauen-, sondern auch kinderfeindlich.
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Re: Zollibat
Lieber Overkott,
bitte lies dir ein Eröffnungsposting nochmals gründlich durch. Wenn dir der logische Zirkelschluss auffällt, korrigiere bitte entsprechend, damit wir hier nicht über ungelegte Eier diskutieren.
Solltest du alles so gemeint haben, wie oben beschrieben, bestätige das bitte kurz. Dann antworte ich eben darauf.
Vielen Dank!
bitte lies dir ein Eröffnungsposting nochmals gründlich durch. Wenn dir der logische Zirkelschluss auffällt, korrigiere bitte entsprechend, damit wir hier nicht über ungelegte Eier diskutieren.
Solltest du alles so gemeint haben, wie oben beschrieben, bestätige das bitte kurz. Dann antworte ich eben darauf.
Vielen Dank!
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Zollibat
Die OTs zum Zollibat befinden sich jetzt im Gemüsegarten. Hier gehts zum Thema Zölibat weiter.
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Re: Zölibat
Also dann doch ernsthaft mal die Frage an den Threadstarter:
Lt. Wikipedia - äußerst unzuverlässig in theologischen Dingen, das weiß ich - :
Wie passt das denn überhaupt mit Deiner Argumentation und Vorstellung von Jesus Christus zusammen? - Asketische Ideale Jesu in seiner Praktik, in Abkehr von der Welt, ...
Das mußt Du erläutern, bitte.
Oder verwechselst Du vielleicht etwas? - Stichwort "Verfügbarkeit"??
Lt. Wikipedia - äußerst unzuverlässig in theologischen Dingen, das weiß ich - :
Jesus - Mönchsgemeinschaft - Abkehr von der Welt ...Das Mönchtum ist die von asketischen Idealen geprägte religiöse Praktik, in Abkehr von der Welt den weltlichen Zielen zu entsagen, um das eigene Leben ganz einem spirituellen Ziel zu weihen. Ausprägungen des Mönchtums gibt es in verschiedenen Religionen, so vor allem im Buddhismus und im Christentum, ferner im Hinduismus und im Daoismus.
Wie passt das denn überhaupt mit Deiner Argumentation und Vorstellung von Jesus Christus zusammen? - Asketische Ideale Jesu in seiner Praktik, in Abkehr von der Welt, ...
Das mußt Du erläutern, bitte.
Oder verwechselst Du vielleicht etwas? - Stichwort "Verfügbarkeit"??
- julius echter
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Re: Zölibat
diese aussage halte ich für gewagt, es wird zwar nichts über irgendwelche ehen oder ähnlichem nichts konkretes, ausser beim petrus, ausgesagt aber dann gleich auf eine "Mönchsgemeinschaft" zu schliessen ist etwas gewagt - zumal es auch konkrete aussagen bezüglich einer schwiegermutter des petrus gemacht werden - ich nehm an dass, z.b. petrus, zwar in einem eheverhältnis gelebt hat, dennoch seinen missionsauftrag wahrnahm und seine ehefrau nicht vergessen hat - nur wird davon nichts weiter berichtet, weil es vielleicht als unwichtig erachtet wurde - denn die evangelien berichten uns nur einen kleinen teil der wirklichkeit, eben dass was man für absolut wichtig hieltoverkott hat geschrieben:
Jesus, der mit seinen Aposteln selbst ehelos in einer Mönchsgemeinschaft lebte, ...
Honi soit qui mal y pense
Re: Zölibat
Man sollte nicht unbedingt den Umweg über Wikipedia oder über die griechische Philosophie gehen, um Jesus zu verstehen.civilisation hat geschrieben:Also dann doch ernsthaft mal die Frage an den Threadstarter:
Lt. Wikipedia - äußerst unzuverlässig in theologischen Dingen, das weiß ich - :
Jesus - Mönchsgemeinschaft - Abkehr von der Welt ...Das Mönchtum ist die von asketischen Idealen geprägte religiöse Praktik, in Abkehr von der Welt den weltlichen Zielen zu entsagen, um das eigene Leben ganz einem spirituellen Ziel zu weihen. Ausprägungen des Mönchtums gibt es in verschiedenen Religionen, so vor allem im Buddhismus und im Christentum, ferner im Hinduismus und im Daoismus.
Wie passt das denn überhaupt mit Deiner Argumentation und Vorstellung von Jesus Christus zusammen? - Asketische Ideale Jesu in seiner Praktik, in Abkehr von der Welt, ...
Das mußt Du erläutern, bitte.
Oder verwechselst Du vielleicht etwas? - Stichwort "Verfügbarkeit"??
Wenn man in der Bibel und vor allem in den Evangelien beide Positionen findet, Gottes Weltoffenheit und seine Zuwendung zum Menschen, dann hat das etwas mit Gottes Wesen und Willen sowie der Versöhnungsbotschaft Jesu und seiner Jünger zu tun.
Die Evangelisten erzählen:
Einerseits hat Jesus ein asketisches Leben wie Johannes geführt, in der Wüste, vielleicht in Höhlen wie in Kumran, und Dämonie sowie Dämonologie kennengelernt, andererseits ist er danach wieder in die Städte gegangen und hat Hochzeiten mitgefeiert.
Daraus hat die Kirche abgeleitet, dass auf der Ehe als auch auf der Gott geweihten Ehelosigkeit Gottes Segen ruhen kann, was im Gottesdienst sakramental zum Ausdruck gebracht wird.
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Re: Zölibat
Aha, overkott.
Dann bringe jetzt nur noch den Zusammenhang zwischen der Ehelosigkeit für das kirchliche Amt (= Zölibat) und der Ehe.
Es sind zwei Stände: Einerseits die Gemeinschaft zwischen Mann und Frau in der Ehe und andererseits die Gott geweihte Ehelosigkeit im priesterlichen Amt.
Oder - was meinst Du?
Ehe und Amt schließen sich doch aus? - Oder was?
Keine Schnörkel bitte - sonst muß ich leider passen.
Dann bringe jetzt nur noch den Zusammenhang zwischen der Ehelosigkeit für das kirchliche Amt (= Zölibat) und der Ehe.
Es sind zwei Stände: Einerseits die Gemeinschaft zwischen Mann und Frau in der Ehe und andererseits die Gott geweihte Ehelosigkeit im priesterlichen Amt.
Oder - was meinst Du?
Ehe und Amt schließen sich doch aus? - Oder was?
Keine Schnörkel bitte - sonst muß ich leider passen.
Re: Zölibat
Aus der Stelle mit der Schwiegermutter kann man alles mögliche schließen:julius echter hat geschrieben:diese aussage halte ich für gewagt, es wird zwar nichts über irgendwelche ehen oder ähnlichem nichts konkretes, ausser beim petrus, ausgesagt aber dann gleich auf eine "Mönchsgemeinschaft" zu schliessen ist etwas gewagt - zumal es auch konkrete aussagen bezüglich einer schwiegermutter des petrus gemacht werden - ich nehm an dass, z.b. petrus, zwar in einem eheverhältnis gelebt hat, dennoch seinen missionsauftrag wahrnahm und seine ehefrau nicht vergessen hat - nur wird davon nichts weiter berichtet, weil es vielleicht als unwichtig erachtet wurde - denn die evangelien berichten uns nur einen kleinen teil der wirklichkeit, eben dass was man für absolut wichtig hieltoverkott hat geschrieben:
Jesus, der mit seinen Aposteln selbst ehelos in einer Mönchsgemeinschaft lebte, ...
Seine Frau hat Simon ziehen lassen oder Simon war Witwer.
Was die Kirche als Priesterschaft daraus folgert, bleibt ihr überlassen, weil ich selbst verheiratet bin.
Sollten also Papst und Bischöfe erfüllt vom Hl. Geist irgendwann mal auf die Idee kommen, das Leben der Priester wie die Ostkirche zu regeln, ja, dann, Amen, so sei es.