civilisation hat geschrieben:Da gibt es doch auch noch diesen Menschen aus Köln, BAP-Mitglied, der irgendwann in den letzten Tagen ganz öffentlich von seinem eigenen MIßbrauch berichtet hat ...
Wolfgang Niedecken
Der war auf dem Internat, das zu dem von mir besuchten Gymnasium (Vinzenz-Pallotti-Kolleg) gehört. Er hat wohl das städtische Gymnasium besucht (Zu seiner Zeit könnte das sogar noch in unmittelbarer Nachbarschaft gelegen haben).
Seine Mißbrauchsvorwürfe sind aber auch nicht neu, die kennt man seit Jahrzehnten (Hat er schon in seiner Autobiographie erwähnt), hat bislang nur kein Schwein interessiert.
Zeitungsartikel zu Vorfällen im Internat der Pallottiner
Ich kann sie sogar insofern bestätigen, daß ich einen der letzten der Brutalo-Patres noch selber als (Musik-)Lehrer hatte. Ob es stimmt oder nicht, weiß ich nicht, aber es ging das Gerücht um, er wäre im 2. Weltkrieg ein grauer Wolf (Also bei der U-Boot-Flotte) gewesen und sei deshalb so drauf. Er hat auch tatsächlich mindestens ein Mal jemandem aus meiner Klasse eine geballert, ob mir oder einem Mitschüler weiß ich nicht mehr, ich bin da nicht so empfindlich.
Im Nachhinein betrachtet würde ich sagen, daß auch mein Lateinlehrer (Der Pater, nicht der richtige) mit Pädagogik völlig überfordert gewesen war. Wir haben absolut nichts gelernt, weil der Mann beim kleinsten Rascheln langanhaltend verbal ausgerastet ist. Kleinstes Rascheln heißt z.B., als Letzter noch einen Stift im Federmäppchen zu suchen. Möglicherweise fehlte dem einfach der Streßabbau durch Draufhauen, zu meiner Zeit war das nämlich eigentlich nicht mehr akzeptabel (Und im Gegensatz zum Musikpater hat er sich auch zurückgehalten), aber vom Alter her konnte er eigentlich nur die "Gut Kind will Keile haben"-Pädagogik kennen.
Jedenfalls wurde er so selber zum größten Unterrichtsstörer: Die Parallelklasse mit zivilem Lateinlehrer war über 10 Lektionen weiter und der Stoff saß auch besser und das, obwohl dieser Lehrer auch noch zu dem Inhalt jeder Lektion ausführliche, geschichtliche Hintergrundinformationen gegeben hat.
Ansonsten gab es zu meiner Zeit nur noch 3 weitere Patres ...
- Pater Erhard, den Schulleiter
- Pater ???, Religionslehrer für die Römer
- Pater Ludwig, Kunstlehrer
Pater Ludwig war der liebste von allen. Ich habe zwar von seinem Kunstunterricht ein Trauma, weil in seinem Keller für Töpferarbeiten immer WDR4 lief und ich bis heute dieses dämliche "dödödöpp, dödödödödödöpp, WDR 4 .... Musikexpress" nicht aus dem Schädel kriege, aber ansonsten ist er bis heute der einzige römische Kirchenmann, der auch wie einer wirkte.
Vor dem geistigen Auge sehe ich ihn mit gefalteten Händen durch den Raum schweben ... das tat er zwar nicht, aber irgendwie wirkte es so.
Ansonsten waren zu meiner Zeit schon alle anderen Lehrer "Zivilisten", aber ich bin auch "etwas" jünger als Wolfgang Niedecken, dessen Bruder mein Hautarzt war

Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.