Das lassen Sie mal schön bleiben! Hast Du mich verstanden?Nassos hat geschrieben:Vielleicht sollte ich auch einfach zum "Sie" zurückkehren![]()

Das lassen Sie mal schön bleiben! Hast Du mich verstanden?Nassos hat geschrieben:Vielleicht sollte ich auch einfach zum "Sie" zurückkehren![]()
Ein althochdeutsches ‚Vater unser’: [Althochdeutsch: in der Zeit etwa von 750 bis 1050]Marion hat geschrieben:Ist das eigentlich richtig - bzw war das immer schon so, daß wir den Vater im Vater unser duzen?
fater unseer, thu pist in himile, uuihi namun dinan, qhueme rihhi din, uuerde uuillo diin, so in himile sosa in erdu. prooth unseer emezzihic kip uns hiutu, oblaz uns sculdi unseero, so wir oblazem uns sculdikem, enti ni unsih firleiti in khorunka, uzzer losi unsih fona ubile.
Got vater unser, dâ du bist in dem himelrîche gewaltic alles des dir ist, geheiliget sô werde dîn nam, zuo müeze uns komen das rîche dîn. Dîn wille werde dem gelîch hie ûf der erde als in den himeln, das gewer unsich, nu gip uns unser tegelîch brôt und swes wir dar nâch dürftic sîn. Vergip uns allen sament unser schulde, alsô du wilt, daz wir durch dîne hulde vergeben, der wir ie genâmen dekeinen schaden, swei grôz er sî: vor sünden kor sô mache uns vrî und loese uns ouch von allem übele. âmen
Marion hat geschrieben:Ich hab schon ewig niemand mehr gesiezt. Der letzte bei dem ich kurz überlegt hab ob ich soll war unser Gamaliel![]()
Sie haben Anfangs hier alle gesiezt und sind auch ganz schön weiseGamaliel hat geschrieben:Marion hat geschrieben:Ich hab schon ewig niemand mehr gesiezt. Der letzte bei dem ich kurz überlegt hab ob ich soll war unser Gamaliel![]()
![]()
![]()
Hast Du mich für einenoder einen
gehalten?
Und hier das Atta unsar aus dem Codex Argenteus aus dem 6. Jh., in einer Sprache die gemeinhin als "Gotisch" bezeichnet wird:Marion hat geschrieben:Ist das eigentlich richtig - bzw war das immer schon so, daß wir den Vater im Vater unser duzen?
Das Verständnis steigt enorm, wenn man das "þ" beim lauten Vorlesen durchn ein "d" ersetzt. Ethymologisch also ganz klar "Du" und "Dein" - wobei mir zumindest freilich unklar ist, welchen Grad an Vertraulichkeit dieser Anrede damals zukam.Atta unsar þu in himinam,
weihnai namo þein.
qimai þiudinassus þeins.
wairþai wilja þeins,
swe in himina jah ana airþai.
hlaif unsarana þana sinteinan
gif uns himma daga.
jah aflet uns þatei skulans sijaima,
swaswe jah weis afletam
þaim skulam unsaraim.
jah ni briggais uns
in fraistubnjai,
ak lausei uns af þamma ubilin.
Cornelius hat geschrieben:ist das Duzen absoluter Internetforenstandard?
Cornelius hat geschrieben:Kennen sich viele Kreuzgangster persönlich (vis a vis)
Würde mich nicht wundern (er war ja Anglistikprofessor und kannte somit auch alle uralten bzw. alten germanischen "Dialekte").Nassos hat geschrieben:Atta. Diente das Gotischen Herrn Tolkien als Grundlage für seine elbischen Sprachen?
Atanatari bzw. adanadaria: die Väter der Menschen.
Und einige andere Sachen...Stylie, weißt Du da Näheres?Nassos hat geschrieben:Ich habe noch in Erinnerung, dass ihm die Edda(s) ein großes Vorbild waren.
Es wurde ja schon geantwortet, ich füge nur hinzu: die "Sie"-Anrede für Gott und die Heiligen in den romanischen Sprachen (wobei das Spanische und das Italienische inzwischen auch fast durchgängig wieder zum "Du" zurückgekehrt sind) kam mir immer fremd und irgendwie unangemessen vor. Das Lateinische selbst hat dies auch - soweit ich weiß - nie übernommen und ist stets beim "tu" geblieben.Marion hat geschrieben:Ist das eigentlich richtig - bzw war das immer schon so, daß wir den Vater im Vater unser duzen?
Zumindest für die Elbensprache hat Tolkien sich am Keltischen orientiert, für das es ja im Walisischen und Schottischen noch reichhaltige Quellen gibt.Niels hat geschrieben:Würde mich nicht wundern (er war ja Anglistikprofessor und kannte somit auch alle uralten bzw. alten germanischen "Dialekte").Nassos hat geschrieben:Atta. Diente das Gotischen Herrn Tolkien als Grundlage für seine elbischen Sprachen?
Atanatari bzw. adanadaria: die Väter der Menschen.
Danke, Bernado!Bernado hat geschrieben:Zumindest für die Elbensprache hat Tolkien sich am Keltischen orientiert, für das es ja im Walisischen und Schottischen noch reichhaltige Quellen gibt.Niels hat geschrieben:Würde mich nicht wundern (er war ja Anglistikprofessor und kannte somit auch alle uralten bzw. alten germanischen "Dialekte").Nassos hat geschrieben:Atta. Diente das Gotischen Herrn Tolkien als Grundlage für seine elbischen Sprachen?
Atanatari bzw. adanadaria: die Väter der Menschen.
Nicht nur, auch am Finnischen. Man müßte jetzt auch zwischen Quenya, Sindarin und den anderen Elbensprachen differenzieren...Bernado hat geschrieben:Zumindest für die Elbensprache hat Tolkien sich am Keltischen orientiert, für das es ja im Walisischen und Schottischen noch reichhaltige Quellen gibt.Niels hat geschrieben:Würde mich nicht wundern (er war ja Anglistikprofessor und kannte somit auch alle uralten bzw. alten germanischen "Dialekte").Nassos hat geschrieben:Atta. Diente das Gotischen Herrn Tolkien als Grundlage für seine elbischen Sprachen?
Atanatari bzw. adanadaria: die Väter der Menschen.
Heute nicht mehr, aber in Zeiten der größeren Formalität durchaus, wenn auch wohl nie durchgängig. So schrieb man früher (noch bis Ende des 19./Anfang des 20. Jh.) durchaus "Sanctitati/Eminentiæ Vestræ", während man heute allgemein zum "Tuæ" zurückgekehrt ist.Nassos hat geschrieben:Falsche Schule, aber dennoch: gibt es im Lateinischen die "Sie"-Form?
Das Quenya ist das stärker am Finnischen orientierte, Sindarin am Walisischen. Germanische, vor allem gotische Elemente sind, wenn ich mich recht entsinne, in die Sprachen der Menschen (Taliska, Adûnaisch...) eingeflossen.Nassos hat geschrieben:Ich glaube, die adanadari sind Sindarin. Ich persönlich favorisiere die Quenya. Aber die Frage nach der Sprachorientierung war allegemein gedacht, nicht nur das Sindarin.
Gruß,
Nassos
P.S.: Ich hatte mal gehört, dass auch Altgriechisch ein bißchen miteingeflossen ist.
2. P.S.: Nur ein kleiner Hinweis: im Neugriechischen ist die Höflichkeitsform die zweite Person Plural.
Das war das "Vos" im lateinischen Beispiel von Berolinensis auch. Das Gleiche findet sich auch in vielen modernen romanischen Sprachen noch so, wenn es auch z.T. heute nicht mehr so allgemein ist. Im Französisch ist das "Vous" immer noch Standard, das "vós" bzw. "voi" im Portugiesischen und Italienischen ist veraltet.Nassos hat geschrieben:2. P.S.: Nur ein kleiner Hinweis: im Neugriechischen ist die Höflichkeitsform die zweite Person Plural.
(Hervorhebung von mir)Haiduk hat geschrieben: PS: Ich kann damit leben, daß man sich im Internet meistens dutzt. Wenn das "Du" dann aber auch noch klein geschrieben wird, geht mir das zu weit. Grund ist, daß ich es selbst doch recht gerne groß schreibe, weil ich damit meine Achtung vor meinem Gegenüber ausdrücken kann — umgekehrt sehe ich dann natürlich im klein geschriebenen "du" einen Mangel an Achtung mir gegenüber. Wenn in einem Satz, in dem es um Gott geht das "Er" klein geschrieben wird, ist das ja auch respektlos.
In ländlichen Gegenden mit fränkischer Mundart war diese Form bis vor einiger Zeit auch noch oft zu hören - meistens gegenüber Leuten, bei denen der Sprecher unsicher war, ob er sie duzen oder siezen sollte.holzi hat geschrieben:Das war das "Vos" im lateinischen Beispiel von Berolinensis auch. Das Gleiche findet sich auch in vielen modernen romanischen Sprachen noch so, wenn es auch z.T. heute nicht mehr so allgemein ist. Im Französisch ist das "Vous" immer noch Standard, das "vós" bzw. "voi" im Portugiesischen und Italienischen ist veraltet.Nassos hat geschrieben:2. P.S.: Nur ein kleiner Hinweis: im Neugriechischen ist die Höflichkeitsform die zweite Person Plural.
Im Kanton Bern wo ich wesentliche Jahre meiner Kindheit auch verbracht habe, wird im Dialekt noch die zweite Person im Plural verwendet.Bernado hat geschrieben:In ländlichen Gegenden mit fränkischer Mundart war diese Form bis vor einiger Zeit auch noch oft zu hören - meistens gegenüber Leuten, bei denen der Sprecher unsicher war, ob er sie duzen oder siezen sollte.holzi hat geschrieben:Das war das "Vos" im lateinischen Beispiel von Berolinensis auch. Das Gleiche findet sich auch in vielen modernen romanischen Sprachen noch so, wenn es auch z.T. heute nicht mehr so allgemein ist. Im Französisch ist das "Vous" immer noch Standard, das "vós" bzw. "voi" im Portugiesischen und Italienischen ist veraltet.Nassos hat geschrieben:2. P.S.: Nur ein kleiner Hinweis: im Neugriechischen ist die Höflichkeitsform die zweite Person Plural.
1. Ich bin eben der Meinung, daß man gerade auch im Internet den Standard wahren und vielleicht sogar heben sollte, weil dort eben neue Trends gesetzt werden, die sich dann anderswo auswirken.songul hat geschrieben:Hier im Forum duze ich jeden weil das so Standard ist und im richtigen Leben würde ich mir nur bei Priestern aus dem Forum überlegen ob das angebracht ist.
Ich schreibe "du" hier ebenfalls klein - schlicht weil es bequemer ist. Im Geschäftsbriefen natürlich nicht. Da ich ohnehin auch in anderen Sprachen schreibe und da keiner sich den Krampf mit gross oder klein macht, empfinde ich hierbei schlichtweg garnix.
Wir sind doch allgemein jovialer im Umgang miteinander geworden und diejenigen die damit grosse Probleme haben sind entweder einfach schon wesentlich älter oder gehören politischerseits der Konservative an und sind in der Regel - unabhängig vom Alter - gegen jede Art von Neuerungen, seien sie schriftlicher als auch gesellschaftlicher Art.
Man sollte sich mal überlegen, ob in einem Forum wo solch ein gemischtes Publikum vorhanden ist, diese Art von Ansicht wirklich passend ist.
Es gibt übrigens ein traditionelles Forum in dem sich alle Siezen, aber die leben halt auch in ihrer eigenen kleinen Welt.