Du musst die Bibelstelle unabhängig von ihrem konkreten Kontext betrachten. Sie ist ein Beleg dafür, dass es schon in der Frühkirche bei theologischen Streitigkeiten keine Mahlgemeinschaft gab, bis diese beigelegt worden waren. Viele Kirchen berufen sich heute noch hierauf, wenn sie Glieder andere Kirchen vom Herrenmahl ausschließen.Bernado hat geschrieben:Deine Interpretation von Galater 2.11 halte ich für völlig danaben. Paulus kritisiert nicht, daß Petrus und andere mit den Heiden gegessen haben, sondern daß sie sich "aus Furcht vor den Beschnittenen" (also den Judenchristen) davon zurückgezogen haben. Deshalb wirft er ihnen explizit "Unehrlichkeit" vor - es handelt sichhier um den berühmten Konflikt zwischen den beiden Apostelfürsten über die Frage, ob das jüdische Bekenntnis ein unentbehrliches (Durchgangs-)Stadium zum Christentum sei, dessen Gebote weiter Geltung hätten (Petrus, auch hier leicht wankelmütig), oder ob der Ruf Jesu auch an die Heiden unmittelbar ergehe, wie Paulus fordert und damit letztlich alle (zumindest alle tonangebenden einschließlich Petrus) überzeugt.Lutheraner hat geschrieben:Lies doch mal genau was ich geschrieben und habe und schlage die angegebene Bibelstelle nach. Es geht bei Mahlgemeinschaft beileibe nicht nur um Eucharistie/Abendmahl, auch wenn die Volkskirchen das kaum mehr wissen (wollen).
Die Stelle ist also gerade umgekehrt zu verstehen, wie Du sie auslegst, wenn man nicht auf eine Position des bornierten Judenchristentums zurückfallen will
In den Volkskirchen ist das leider in Vergessenheit geraten, da man von einem Ausschluß gar nicht mehr wissen will oder ihn durch fadenscheinige Argumente (Amtsverständnis, Transsubstantiationsglaube) festlegt. Wenn Christen aufgrund ihres Glaubens getrennt sind, so haben sie auch keine Mahlgemeisnchaft miteinander. Das ist Tradition der Kirche.