"Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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Lutheraner
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Lutheraner »

Bernado hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben:Lies doch mal genau was ich geschrieben und habe und schlage die angegebene Bibelstelle nach. Es geht bei Mahlgemeinschaft beileibe nicht nur um Eucharistie/Abendmahl, auch wenn die Volkskirchen das kaum mehr wissen (wollen).
Deine Interpretation von Galater 2.11 halte ich für völlig danaben. Paulus kritisiert nicht, daß Petrus und andere mit den Heiden gegessen haben, sondern daß sie sich "aus Furcht vor den Beschnittenen" (also den Judenchristen) davon zurückgezogen haben. Deshalb wirft er ihnen explizit "Unehrlichkeit" vor - es handelt sichhier um den berühmten Konflikt zwischen den beiden Apostelfürsten über die Frage, ob das jüdische Bekenntnis ein unentbehrliches (Durchgangs-)Stadium zum Christentum sei, dessen Gebote weiter Geltung hätten (Petrus, auch hier leicht wankelmütig), oder ob der Ruf Jesu auch an die Heiden unmittelbar ergehe, wie Paulus fordert und damit letztlich alle (zumindest alle tonangebenden einschließlich Petrus) überzeugt.

Die Stelle ist also gerade umgekehrt zu verstehen, wie Du sie auslegst, wenn man nicht auf eine Position des bornierten Judenchristentums zurückfallen will
Du musst die Bibelstelle unabhängig von ihrem konkreten Kontext betrachten. Sie ist ein Beleg dafür, dass es schon in der Frühkirche bei theologischen Streitigkeiten keine Mahlgemeinschaft gab, bis diese beigelegt worden waren. Viele Kirchen berufen sich heute noch hierauf, wenn sie Glieder andere Kirchen vom Herrenmahl ausschließen.
In den Volkskirchen ist das leider in Vergessenheit geraten, da man von einem Ausschluß gar nicht mehr wissen will oder ihn durch fadenscheinige Argumente (Amtsverständnis, Transsubstantiationsglaube) festlegt. Wenn Christen aufgrund ihres Glaubens getrennt sind, so haben sie auch keine Mahlgemeisnchaft miteinander. Das ist Tradition der Kirche.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

civilisation
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von civilisation »

Und ich sage es nochmal:

Es kann überhaupt keine "Verhandlungen" zur "Einheit der Kirche" geben.

Nur eine Rückkehrökumene kann es geben. Denn das, was überliefert worden ist und durch den spalterischen Luther verworfen worden ist, ist die WAHRHEIT.

Die Denominationen, die durch die Kirchenspaltung Luthers sich von der Kirche entfernt haben, müssen zurückkehren zur Lehre der Kirche.

Und nicht: Die Römisch-Katholische Kirche hat die Ansichten und Meinungen der lutherisch-reformatorischen Gemeinschaften anzunehmen.

Wie oft soll man das noch sagen?

civilisation
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von civilisation »

Und noch ein Vortrag zur Wahrheit:

http://www.youtube.com/watch?v=a2WwR_5gJaY

Leider habe ich dazu keine Schriften.

"Der Herr ist wie Beton." - Entweder oder ...

Das ist Christus.

Du kannst Christus nicht verstehen ohne den mystischen Leib. ... Einigen nehmen nur insweit Christus in Anspruch, wie es ihnen passt. Wo es ihnen nicht passt, so meinen sie halt: Na ja, das konnte sich ja Christus leisten, er war ja der Gottmensch. Ein unverbindliches Gespräch halt.


Entweder oder ... Willst Du oder nicht. Das ist Christus. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

ICH BIN.

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songul
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von songul »

Lutheraner hat geschrieben:
songul hat geschrieben:Aber glaub mir Lutheraner: ich bin sowieso gespannt wer von den orth. Kirchen da alles vertreten ist, denn es gibt schon welche die würden, genau wie du, auf gar keinen Fall Mahlgemeinschaft mit irgendeinem da halten und sie können sich mindestens auf genauso gute Bibelstellen beziehen wie du, Kirchenväter eingeschlossen - die ihr ja ausgeschlossen habt.
Wieder mal ein Vorurteil unwissender Orthodoxer. Die Bekenntnisschriften der evang.-luth. Kirche sind voller Zitate und Belege der Kirchenväter. Da staunst Du, gell. :P
Ich staune wenig und meine "Unwissenheit" haben mich unsere absolut Kirchenvätererfahrenen lutherischen Diskutanden hier im Forum schon längst eines Besseren belehrt.
Du hingegen hast ja, wenn ich mich richtig erinnere, dich schon längst von jener Gemeinschaft davon gemacht und wir wissen eigentlich nicht wohin. Oder streifst du als lonesome evangelical rider durch die Präirie? Kann natürlich sein dass ich die Verkündigung deiner neuen Zugehörigkeit verpasst habe; nur was bist du denn jetzt?
Bei so viel Behauptungen deinerseits ist es nur mehr als angebracht mal Stellung zu beziehen.
Oder haste Angst?

civilisation
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von civilisation »

Lieber oder Liebe Songul,

auch wenn Du "Lutheraner" fragst, so ist es doch wichtig zu wissen, was Wahrheit ist.

Und wenn ich zum x-ten Male den Link hier eintrage:

Wahrheit ist nur das, was da definiert und ausgesagt ist:

http://www.youtube.com/watch?v=a2WwR_5gJaY

Selbst wenn das mit "fadenscheinigen" Argumenten als Nichtig abgetan wird.

Albert
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von Albert »

@civilisation


Sehr guter Link.

Zusammenfassend könnte man sagen:

Die Wahrheiten sind immer absolut, aber nicht einfach zu entdecken; "momentane" Wahrheiten sind allenfalls absolute Irrtümer.

Grüße,
Albert

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Lutheraner
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Lutheraner »

songul hat geschrieben:Kann natürlich sein dass ich die Verkündigung deiner neuen Zugehörigkeit verpasst habe; nur was bist du denn jetzt?
Mädle, das haste wohl verpasst. Ohne Gemeinschaft kann man nicht Christ sein. Aber als eifrige Kreuzgang-Leserin solltest du fast erraten können, wohin ich gehöre.
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Bernado
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Re: Ökumenischer Kirchentag 2010 in München

Beitrag von Bernado »

Lutheraner hat geschrieben:Du musst die Bibelstelle unabhängig von ihrem konkreten Kontext betrachten. Sie ist ein Beleg dafür, dass es schon in der Frühkirche bei theologischen Streitigkeiten keine Mahlgemeinschaft gab, bis diese beigelegt worden waren. Viele Kirchen berufen sich heute noch hierauf, wenn sie Glieder andere Kirchen vom Herrenmahl ausschließen.
Nein, nein, nein. Diese Stelle belegt, daß Petrus so wie die anderen Christen auch, durchaus "Mahlgemeinschaft" (gesellschaftlich verstanden) mit Heiden pflegte, bis strengläubige Judenchristen hinzukamen, die daran - entsprechend den Geboten des alten Bundes - Anstoß nahmen. Sie wollten allen Christen - auch denen aus dem Heidentum - die jüdischen Ritualgebote auferlegt sehen. Darauf "wackelte" Petrus und blieb auch seinerseits solchen Mahlzeiten fern. Dafür zog Paulus ihn heftig zur Verantwortung, und es folgte der Streit über die Verbindlichkeit des alten Gesetzes (insbesondere der Beschneidung) für die Christen - ein Streit, der wie wir alle wissen, dahingehend entschieden wurde, daß die rituellen Vorschriften des AT für die Christen nicht mehr galten (auch wenn sie von Judenchristen weiter beachtet werden konnten).

Mit einer Aussetzung der Mahlgemeinschaft bis zur Beendigung eines Streites hat das ganze überhaupt nichts zu tun, eine solche Einrichtung wäre mir auch gänzlich unbekannt.

Wenn Du jetzt in völliger Abkehr von 1900 Jahren kirchlicher Lehre wieder zum jüdischen Gesetz zurückkehren willst (es gibt inden USA ja einige Gruppen, die genau das propagieren), kann sich das natürlich nicht nur auf das Verbot der Mahlgemeinschaft mit Unbeschnittenen beschränken. Deine Tischgenossenschaft wird sich zunächst äußerst reduziert darstellen - und dann werdet Ihr einen Mohel herbeibitten müssen, daß er an Euch sein Handwerk verrichte - Gesetz ist Gesetz.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Lutheraner
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von Lutheraner »

Zum Ökumenischen Kirchentag: Der Lutherkonvent der Evangelischen Kirche im Rheinland bezeichnet die Aktion des Kölner Domradios als "Etikettenschwindel" und weist Forderungen nach einem gemeinsamen Abendmahl entschieden zurück (mir ist die Argumentation allerdings zu sehr "evangelisch"/uniert).
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cantus planus
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von cantus planus »

Lutheraner hat geschrieben:Zum Ökumenischen Kirchentag: Der Lutherkonvent der Evangelischen Kirche im Rheinland bezeichnet die Aktion des Kölner Domradios als "Etikettenschwindel" und weist Forderungen nach einem gemeinsamen Abendmahl entschieden zurück .
Sehr erfreulich! :daumen-rauf:
Ich teile die Argumente natürlich überhaupt nicht, aber sie machen deutlich, dass Ökumene derzeit tatsächlich immer mehr zum Etikettenschwindel wird.
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Niels
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von Niels »

Sehe ich genauso. :daumen-rauf:
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Gamaliel
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von Gamaliel »

Zum Themenbereich "andere ökumenische Fragen" soll einmal Papst Pius XII. zitiert werden, um es an klarer Orientierung nicht mangeln zu lassen. Auch der Rest seiner Instruktion sei zur Lektüre wärmstens empfohlen!
Ecclesia catholica hat geschrieben:Vorsicht bei gemischten Begegnungen und Gesprächen

Was insbesondere die gemischten Versammlungen und Konferenzen von Katholiken und Akatholiken betrifft, die in neuester Zeit zur Förderung der Wiedervereinigung im Glauben mancherorts veranstaltet wurden, ist unbedingt eine besondere Wachsamkeit und Wegleitung der Ordinarien vonnöten. Denn mögen auch diese Treffen die erwünschte Gelegenheit schaffen, um unter den Nichtkatholiken die Kenntnis der katholischen Lehre zu verbreiten, die ihnen bis dahin meist ungenügend bekannt ist, so bergen sie doch auch die Katholiken allzu leicht die ernste Gefahr des Indifferentismus. Wo eine gewisse Hoffnung auf guten Erfolg begründet erscheint, wird der Ortsbischof Maßnahmen treffen für geordnete Betreuung, indem er für diese Zusammenkünfte fachmännisch geschulte Priester bezeichnet, die befähigt sind, die katholische Lehre einwandfrei und zweckgemäß darzulegen und zu verteidigen.

Die Gläubigen sollen jedoch an diesen Veranstaltungen nicht teilnehmen ohne besondere Erlaubnis der kirchlichen Behörden, die nur jenen zu gewähren ist, die als gut unterrichtet und standhaft im Glauben bekannt sind. Wo jedoch die Hoffnung auf guten Erfolg nicht begründet ist, oder falls man anderweitige Gefahren besonderer Art befürchtet, sollen die Gläubigen von diesen Veranstaltungen in kluger Weise fern gehalten und die Konferenzen selber rechtzeitig aufgelöst oder allmählich eingestellt werden. Da jedoch die Erfahrung lehrt, dass größere Versammlungen dieser Art wenig Frucht und im allgemeinen mehr Gefahren mit sich zu bringen pflegen, gestatte man sie nur nach sehr eingehender Prüfung.
(Hervorhebungen von mir)

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cantus planus
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von cantus planus »

Das waren noch Zeiten! :heul:
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Berolinensis
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von Berolinensis »

Ecclesia catholica hat geschrieben:Vorsicht bei gemischten Begegnungen und Gesprächen

Was insbesondere die gemischten Versammlungen und Konferenzen von Katholiken und Akatholiken betrifft, [...] so bergen sie doch auch die Katholiken allzu leicht die ernste Gefahr des Indifferentismus.
Und genau dieser Indifferentismus hat sich nun seuchenartig ausgebreitet; 9/10 wenn nicht mehr der nominellen Katholiken dürfte davon infiziert sein. :ikb_frusty:

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Niels
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von Niels »

Jahrzehntelange "Arbeit" gewisser Kreise ist nicht fruchtlos geblieben. :(
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songul
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von songul »

Nur mal so zur Orientierung:

http://www.youtube.com/v/BIqHQzwR_rw&hl ... a&border=1

Ich hätte ja nie gedacht, was alles so aus meiner simplen Einladung geworden ist. :roll:

Was ist denn nu? :/
Gibt's noch ne Hocketse oder nicht? :)

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Niels
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von Niels »

songul hat geschrieben:Nur mal so zur Orientierung:

http://www.youtube.com/v/BIqHQzwR_rw&hl ... a&border=1

Ich hätte ja nie gedacht, was alles so aus meiner simplen Einladung geworden ist. :roll:

Was ist denn nu? :/
Gibt's noch ne Hocketse oder nicht? :)
Wer ist denn überhaupt zur entsprechenden Zeit am Ort? :detektiv:
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lutherbeck
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von lutherbeck »

Lutheraner hat geschrieben:Zum Ökumenischen Kirchentag: Der Lutherkonvent der Evangelischen Kirche im Rheinland bezeichnet die Aktion des Kölner Domradios als "Etikettenschwindel" und weist Forderungen nach einem gemeinsamen Abendmahl entschieden zurück (mir ist die Argumentation allerdings zu sehr "evangelisch"/uniert).
Um ehrlich zu sein - SO habe ich das noch nie betrachtet - wirklich sehr interessant!

Lutherbeck

:daumen-rauf:
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civilisation
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von civilisation »

... alles möglichst gruppendynamisch verwerten ...

... Wenn alle Menschen Brüder geworden sind. ... Das ist diese teuflische Irrlehre.

:klatsch:
:daumen-rauf:
Zuletzt geändert von civilisation am Montag 3. Mai 2010, 21:09, insgesamt 1-mal geändert.

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lutherbeck
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von lutherbeck »

Alle Menschen Brüder - eine teuflische Irrlehre?!?

:hae?: :achselzuck: :hmm:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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Niels
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von Niels »

lutherbeck hat geschrieben:Alle Menschen Brüder - eine teuflische Irrlehre?!?

:hae?: :achselzuck: :hmm:
unitas sine veritate= Irrlehre. :roll:
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civilisation
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von civilisation »

lutherbeck hat geschrieben:Alle Menschen Brüder - eine teuflische Irrlehre?!?

:hae?: :achselzuck: :hmm:

Für Zusammenhänge warst Du wohl noch nie aufgeschlossen, was?

Schau Dir das obige Video an, bzw. höre es an.

Dann brauchst Du nicht "hä" hoder "hmm" sagen, oder mit den Achseln zu zucken.



P.S.: Übrigens bezog ich mein :klatsch: und :daumen-rauf: auf die Aussagen von Hw. Pfr. Milch.
Zuletzt geändert von civilisation am Montag 3. Mai 2010, 21:14, insgesamt 1-mal geändert.

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lutherbeck
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von lutherbeck »

Brüder in Christus!

:daumen-rauf:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

civilisation
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von civilisation »

lutherbeck hat geschrieben:Brüder in Christus!

:daumen-rauf:

Nein - "Mahlgemeinschaft" für "Brüder in Christus" ist nicht möglich.
Die Wahrheit ist ganz oder gar nicht.
Teilwahrheit ist dasselbe wie Irrtum.
Wahrheitsfülle ist ein Pleonasmus.
Zur Wahrheit gehört die unteilbare Fülle.
Wer nur ein bischen oder einen Teil
oder einen Großteil von der Wahrheit hat,
der hat eben die Wahrheit ganz und gar nicht.

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Niels
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von Niels »

civilisation hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Brüder in Christus!

:daumen-rauf:

Nein - "Mahlgemeinschaft" für "Brüder in Christus" ist nicht möglich.
Die Wahrheit ist ganz oder gar nicht.
Teilwahrheit ist dasselbe wie Irrtum.
Wahrheitsfülle ist ein Pleonasmus.
Zur Wahrheit gehört die unteilbare Fülle.
Wer nur ein bischen oder einen Teil
oder einen Großteil von der Wahrheit hat,
der hat eben die Wahrheit ganz und gar nicht.
Die Frage ist, was Lutherbeck mit "Brüder in Christus" meint und wie er es lehrmäßig expliziert.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

civilisation
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von civilisation »

Niels hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Brüder in Christus!

:daumen-rauf:

Nein - "Mahlgemeinschaft" für "Brüder in Christus" ist nicht möglich.
Die Wahrheit ist ganz oder gar nicht.
Teilwahrheit ist dasselbe wie Irrtum.
Wahrheitsfülle ist ein Pleonasmus.
Zur Wahrheit gehört die unteilbare Fülle.
Wer nur ein bischen oder einen Teil
oder einen Großteil von der Wahrheit hat,
der hat eben die Wahrheit ganz und gar nicht.
Die Frage ist, was Lutherbeck mit "Brüder in Christus" meint und wie er es lehrmäßig expliziert.
Das soll er erklären, ja.

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Robert Ketelhohn
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

lutherbeck hat geschrieben:Alle Menschen Brüder - eine teuflische Irrlehre?!?
Ja, natürlich.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

civilisation hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Brüder in Christus!
Nein - "Mahlgemeinschaft" für "Brüder in Christus" ist nicht möglich.
Doch, und zwar nur für sie (wenn das eucharistische Mahl gemeint ist). „Brüder in Christo“ ohne Gemeinschaft in der Kirche gibt es nicht. Das wäre der rechte Satz gewesen.
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von civilisation »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben:Brüder in Christus!
Nein - "Mahlgemeinschaft" für "Brüder in Christus" ist nicht möglich.
Doch, und zwar nur für sie (wenn das eucharistische Mahl gemeint ist). „Brüder in Christo“ ohne Gemeinschaft in der Kirche gibt es nicht. Das wäre der rechte Satz gewesen.
Wie ich lutherbeck kenne, ist das "Brüder in Christus" nicht in dem Sinne gemeint, wie Du es meinst, Robert.

Aber warten wir auf lutherbecks Antwort.
Zuletzt geändert von civilisation am Montag 3. Mai 2010, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.

HeGe
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von HeGe »

Zu Bischof Müller bitte hier weiter.
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Gamaliel
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von Gamaliel »

Hinweis auf einen Text, den "Theologisches" 27 brachte (http://www.theologisches.net/Theol97.pdf):


HEINZ-LOTHAR BARTH --- Dürfen protestantische Christen die hl. Eucharistie empfangen?

Daraus:
Bischof Müllers gut gemeinte, aber untaugliche Rechtfertigung der neuen Regelung

Wir haben also einmal mehr, und zwar anhand eines offiziellen evangelischen Dokumentes, gesehen, wie stark sich die Lehre der katholischen Kirche über die Eucharistie von der protestantischen Ansicht über das Abendmahl unterscheidet. Dies wirft auch ein Licht auf die Versuche, die Bestimmungen Papst Johannes Pauls II. aus „Ecclesia de Eucharistia“ (Nr. 45f.) zu rechtfertigen. Nun gibt es nicht nur die oben zitierte Stellungnahme Kardinal Meisners, sondern auch weitere Bemühungen von „halbkonservativer“ Seite, die Ausnahme, die der Papst für den Empfang der Kommunion durch Protestanten zugelassen hatte, zu verteidigen. In einem Interview mit Guido Horst (DT Nr. 67 vom 7. Juni 23, S. 23; bemerkenswerte Überschrift: „Das Volk Gottes stirbt sicherlich nicht aus. Aber es fragt sich, wer noch dazugehört“) sagte der Bischof von Regensburg, Gerhard Ludwig Müller: „Der Papst nennt keine Ausnahmen, sondern sagt: Es kann unter einzelnen Umständen akzeptiert werden,
dass ein evangelischer Christ um seines Heiles willen um die Eucharistie bittet – aber unter der Voraussetzung, dass er die katholische Lehre von der Eucharistie annimmt. Und wenn er sie wirklich in seinem Herzen annimmt, ist er eigentlich von seinem Bekenntnis her katholisch.“ Wenn die Dinge so einfach lägen! Bischof Müller möge beispielsweise mit einem protestantischen Hochkirchler sprechen, um ein an sich extrem günstiges Beispiel zu wählen: Der wird ohne weiteres die Notwendigkeit des Amtes anerkennen. Zu seinen Überzeugungen gehört auch die Bereitschaft, an der Realpräsenz festzuhalten (wenngleich nicht einmal dieser Glaube mit dem katholischen völlig deckungsgleich sein muß). Aber man befrage ihn nicht nach seiner Position zur Rechtfertigungslehre, zum Papsttum, zur „Communio Sanctorum“ mit all ihren logischen Konsequenzen der unverkürzten katholischen Heiligenverehrung, zur Doktrin von Fegfeuer, Ablaß, Unbefleckter Empfängnis der Gottesmutter usw. Kann dieser Mann dann wirklich „katholisch“ genannt werden?

Bischof Müller ahnte vermutlich, daß man ihm einen derartigen Einwand machen könne, und fuhr im Interview fort: „Man kann die Eucharistie nicht gläubig im Sinne des katholischen Bekenntnisses empfangen und zugleich die volle Einheit und Gemeinschaft im Glaubensbekenntnis der katholischen Kirche in Frage stellen.“ Jawohl, Exzellenz, da haben Sie völlig recht! Aber genau das forderte Papst Johannes Paul II. nicht! Er verlangte vielmehr nur die Anerkennung der Glaubenswahrheiten über das vom Protestanten zu empfangende Sakrament selbst, wozu auch, wegen der Gültigkeit, die Annahme eines Weihepriestertums gehört. Und auch an den Ordinarius von Regensburg stellt sich noch eine Frage: Warum konvertiert dann ein solcher Protestant nicht, der so denkt, wie Sie ihn beschrieben haben? Oder wollen Sie ihm das implizit mit ihren Worten empfehlen? Warum sprechen Sie es dann aber nicht unumwunden aus? Denn genau dann und nur dann würde jener Protestant die Bedingung erfüllen, die zweitausend Jahre lang für den Empfang der Eucharistie, nachweisbar schon beim Martyrer Justin (1 apol. 66), galt und die noch, wie wir gesehen haben, im alten Kirchenrecht fixiert war.

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Sempre
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Re: "Mahlgemeinschaft" und andere ökumenische Fragen

Beitrag von Sempre »

songul hat geschrieben:Nur mal so zur Orientierung:

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Multi venient in nomine meo, id est in nomine corporis mei. (Tichonius Africanus)
———
Quomodo facta est meretrix civitas fidelis (Is 1:21)

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