Germanus hat geschrieben:Lieber Anthelm,
da ich nicht ganz sicher bin, was hier hauptsächlich behandelt werden soll, möchte ich nur kurz einen Gedanken bringen:
Die Texte, die heute im "monastischen" Dunstkreis in der Liturgie Verwendung finden, sind zahlreichen Übersetzungsvarianten entnommen: Der klassischen Vulgata, der Neovulgata (Heiligenkreuz z.B.), der Überlieferung des Ordens, wenn es um Zisterzienser geht. Zum letzten Punkt kann ich nur sagen: Stephan <Harding> hatte eine eigene, korrigierte Fassung der Heiligen Schrift anfertigen lassen und selbst daran mitgearbeitet. Sein Text ist an manchen Stellen in die Liturgie eingeflossen. Ganz zu Schweigen von der alten lat. Psalmübersetzung, die zu den gesungenen Teilen der Eucharistiefeier gehört... und deren Name ich leider vergessen habe...
Gruß, G.
Ist das das
Psalterium Romanum?
Das Durcheinander wird noch dadurch vergrößert, dass es von der
Nova Vulgata neben der endgültigen Fassung noch eine vorläufige gibt, die ebenfalls noch im liturgischen Gebrauch ist (z. B. Heiligenkreuz; lateinische Vesper im Dom zu Münster).
Man wird wohl, wie auch bei deutschen Übersetzungen, mit mehreren Varianten leben müssen, was das »Schwimmen in der Bibel« wie Schellenberger es beschreibt natürlich nicht erleichtert.
Der Frage, welche Übersetzung man sich am besten einprägen sollte, stehe ich auch ziemlich ratlos gegenüber. Man findet heute auch kaum zwei Klöster, in denen das Stundengebet gleich ist.