Haiduk hat geschrieben:Ich bin kein Typograph. Ich bin Informatiker und habe daher auch keine Berührungsängst zu Courier. Wenn man Programm-Quelltexte in C (=Computersprache) bearbeitet, dann macht man das nicht mit Word oder noch feinerem Zeug, sondern mit möglichst robusten Editorprogrammen. Schönschrift ist da nicht wichtig .
Moi aussi. Meine E-Mails schreibe ich im wunderschönen Courier. Beim Untereinandersetzen von Zeilen hat das gegenüber solch Weicheierschriftarten wir Arial oder Times New Roman nur Vorteile.
Bekomme ich die Fresse poliert, wenn ich hier komplett auf Courier umstelle???
lifestylekatholik hat geschrieben:Der konkrete Vorschlag, Courier als Font zu verwenden, scheint mir allerdings selber Ausdruck der Krise der Typografie zu sein. Selbstverständlich wurde weder dieser Font noch überhaupt eine dicktengleiche Schrift in älteren Druckerzeugnissen verwendet.
Wieso habe ich dann einen solchen Font in diesem Text (siehe den Absatz mit "Vulgärvorstellungen") aus der "Hochland" vom Juni 1935 gefunden?
Ich würde annehmen, weil du wohl blind bist und absolut keinen Schimmer vom Thema dieses Strangs hast.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
lifestylekatholik hat geschrieben:Der konkrete Vorschlag, Courier als Font zu verwenden, scheint mir allerdings selber Ausdruck der Krise der Typografie zu sein. Selbstverständlich wurde weder dieser Font noch überhaupt eine dicktengleiche Schrift in älteren Druckerzeugnissen verwendet.
Wieso habe ich dann einen solchen Font in diesem Text (siehe den Absatz mit "Vulgärvorstellungen") aus der "Hochland" vom Juni 1935 gefunden?
Ich würde annehmen, weil du wohl blind bist und absolut keinen Schimmer vom Thema dieses Strangs hast.
"Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich." (Mt. 5, 3)
Haiduk, der Einfältige.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
lifestylekatholik hat geschrieben:Der konkrete Vorschlag, Courier als Font zu verwenden, scheint mir allerdings selber Ausdruck der Krise der Typografie zu sein. Selbstverständlich wurde weder dieser Font noch überhaupt eine dicktengleiche Schrift in älteren Druckerzeugnissen verwendet.
Wieso habe ich dann einen solchen Font in diesem Text (siehe den Absatz mit "Vulgärvorstellungen") aus der "Hochland" vom Juni 1935 gefunden?
Ich würde annehmen, weil du wohl blind bist und absolut keinen Schimmer vom Thema dieses Strangs hast.
"Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich." (Mt. 5, 3)
Haiduk, der Einfältige.
»Ihr Unerfahrenen, werdet klug, ihr Törichten, nehmt Vernunft an! ... Nehmt lieber Bildung an als Silber, lieber Verständnis als erlesenes Gold!«
Salomo, Sohn Davids, König von Israel
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Haiduk hat geschrieben:Hier noch ein Foto dieses Absatzes. Leider ist es nicht allzu gut, aber daß sich die beiden lateinischen Wendungen so sperrig wie Courier ausnehmen, kann man, glaube ich, erkennen; rechts oben und rechts unten.
Glaub mal ruhig, was Galilei, Bernado & Co. dazu geschrieben haben. „Courier“ ist Schreibmaschine und Programmlisting, also das Gegenteil von Typographie. Was du da gefunden hast, das ist normale Antiqua (für romanische Texte innerhalb in Fraktur o. ä. gesetzter deutscher Texte, was man heute mangels Unterscheidung Fraktur – Antiqua durch Kursivsatz kenntlich zu machen pflegt).
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
ad-fontes hat geschrieben:Ich vermisse das lange in Roberts Schriftbild!
Ich vermiſſe das in deutſchſprachigen Druckerzeugniſſen überhaupt!
Wie kann man das erzeugen?
@Cantus: Kurrent
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
ich find die Schwer zu entziffern v.a in Kirchenbüchern
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
Berolinensis hat geschrieben:Wobei das ja früher durchaus keine Besonderheit der deutschen Sprache war.
Wäre die Verwendung des langen s in anderen Sprachen als der deutschen nicht als Archäologismus einzustufen?
Im Englischen wurde es im 19. Jh. durchaus noch verwendet, in den romanischen Sprachen dürfte es jetzt aber schon an die 200 Jahre her sein. Andererseits sind es im Deutschen ja auch bald 50 Jahre, daß es praktisch verschwunden ist...
In der Allioli-Bibel wird die Form »er reiste« mit rundem s geschrieben. Nach allen mir bekannten Regeln müsste es heißen »er reiſte«. (Da die Form mehrmals auftritt, glaube ich nicht an einen Druckfehler.) Hat jemand eine Erklärung?
Galilei hat geschrieben:In der Allioli-Bibel wird die Form »er reiste« mit rundem s geschrieben. Nach allen mir bekannten Regeln müsste es heißen »er reiſte«. (Da die Form mehrmals auftritt, glaube ich nicht an einen Druckfehler.) Hat jemand eine Erklärung?
Die iſt in verſchiedenen Ausgaben herausgekommen. Aus welchem Jahre ſtammt denn deine? Iſt die »st«-Verbindung eine Ligatur? Tritt »st« noch bei anderen unüblichen Wörtern auf? Welche Beispiele für »ſt« gibt es?
(Ich habe z. B. ein Büchlein, in dem r rotunda einfach zufällig eingeſtreut iſt.)
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Ich beziehe mich auf eine Stereotypausgabe aus den 1880er Jahren, die mir allerdings im Moment nicht vorliegt, weshalb ich auch nicht nach weiteren Vorkommnissen suchen kann.
Um eine Ligatur handelte es sich bei »st« nicht. (Gibt es eine solche überhaupt?)
Galilei hat geschrieben:Ich beziehe mich auf eine Stereotypausgabe aus den 1880er Jahren, die mir allerdings im Moment nicht vorliegt, weshalb ich auch nicht nach weiteren Vorkommnissen suchen kann.
Um eine Ligatur handelte es sich bei »st« nicht. (Gibt es eine solche überhaupt?)
Im Prinzip ja. Im Wikipädieartikel zu Typografie ist eine Abbildung:
Und was es in der humanistischen Kursive gab, wurde mit Sicherheit irgendwo und irgendwann auch in anderen Schriften ausprobiert.
Bisher hatte ich nur im Kopf, daſs in anderen Sprachen nicht ſo stark differenziert wird wie im Deutſchen und »s« am Wortende und ſonſt ſtets »ſ« steht. Aber ſo einfach iſt es ja offenbar nicht.
Gilt dieſe Regel zumindeſt im Lateiniſchen ausnahmslos?
Galilei hat geschrieben:Ich beziehe mich auf eine Stereotypausgabe aus den 1880er Jahren, die mir allerdings im Moment nicht vorliegt, weshalb ich auch nicht nach weiteren Vorkommnissen suchen kann.
Um eine Ligatur handelte es sich bei »st« nicht. (Gibt es eine solche überhaupt?)
Im Prinzip ja. Im Wikipädieartikel zu Typografie ist eine Abbildung:
[...]
In Antiqua mag es Derartiges geben, aber in Fraktur?
Galilei hat geschrieben:In der Allioli-Bibel wird die Form »er reiste« mit rundem s geschrieben. Nach allen mir bekannten Regeln müsste es heißen »er reiſte«. (Da die Form mehrmals auftritt, glaube ich nicht an einen Druckfehler.) Hat jemand eine Erklärung?
Wie trennst du denn „reiste“, he? Oder „speiste“ oder dergleichen?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Galilei hat geschrieben:In der Allioli-Bibel wird die Form »er reiste« mit rundem s geschrieben. Nach allen mir bekannten Regeln müsste es heißen »er reiſte«. (Da die Form mehrmals auftritt, glaube ich nicht an einen Druckfehler.) Hat jemand eine Erklärung?
Wie trennst du denn „reiste“, he? Oder „speiste“ oder dergleichen?
reiſ-te, speiſ-te usw. bzw. nach alter Regelung rei-ſte, spei-ſte usw.
Ein Teilwortende liegt hier nicht vor und das Silbenende iſt kein hinreichendes Kriterium für ein rundes s.
Galilei hat geschrieben:In der Allioli-Bibel wird die Form »er reiste« mit rundem s geschrieben. Nach allen mir bekannten Regeln müsste es heißen »er reiſte«. (Da die Form mehrmals auftritt, glaube ich nicht an einen Druckfehler.) Hat jemand eine Erklärung?
Wie trennst du denn „reiste“, he? Oder „speiste“ oder dergleichen?
reiſ-te, speiſ-te usw. bzw. nach alter Regelung rei-ſte, spei-ſte usw.
Ein Teilwortende liegt hier nicht vor und das Silbenende iſt kein hinreichendes Kriterium für ein rundes s.
Kann mir mal jemand erklären um was es hier geht?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore