lifestylekatholik hat geschrieben:Galilei hat geschrieben:In der Allioli-Bibel wird die Form »er reiste« mit rundem s geschrieben. Nach allen mir bekannten Regeln müsste es heißen »er reiſte«. (Da die Form mehrmals auftritt, glaube ich nicht an einen Druckfehler.) Hat jemand eine Erklärung?
Die iſt in verſchiedenen Ausgaben herausgekommen. Aus welchem Jahre ſtammt denn deine? Iſt die »st«-Verbindung eine Ligatur? Tritt »st« noch bei anderen unüblichen Wörtern auf? Welche Beispiele für »ſt« gibt es?
(Ich habe z. B. ein Büchlein, in dem r rotunda einfach zufällig eingeſtreut iſt.)
Ich kann das jetzt etwas präziſieren. Es handelt ſich um den dritten Band einer dreibändigen Stereotypausgabe von 1885. Insgeſamt folgt die Verwendung von ſ und s den vertrauten Gepflogenheiten, es fällt nur ſelten mal ein einzelnes ungewöhnlich geſetztes Wort auf.
Folgende weitere Beiſpiele habe ich gefunden:
mit rundem s:
ſechste (Joh 19,14)
auflöst (Stelle nicht mehr auffindbar)
mit langem s:
Weiſſagung (Offb 1,3)
Paſcha (Anm. 14 zu Joh 18,28)
Bei „ſechste“ greift wohl wieder
Roberts Erklärung, bei „auflöst“ wohl im Prinzip auch, aber auch nicht ganz, da hier keine Silbentrennſtelle vorliegt.
„Weiſſagung“ erſchließt sich mir überhaupt nicht, da es ſich doch offenſichtlich um eine Zuſammenſetzung handelt. „Paſcha“ weiſt möglicherweiſe auf eine andere Art der Ausſprache als die heute übliche hin.