Beginnen möchte ich mit einer erfreuten Feststellung: Der neue Präfekt der Konsistorialkongregation, S.Em. Marc Card. Ouellet führt erstaunlicherweise auch ein durchaus gelungenes Wappen:

Deutung des Wappens
Der Schild ist viergeteilt und zeigt im ersten und vierten Feld die Fahne des Bistums Augsburg (überliefert in der Züricher Wappenrolle von 1340). Das obere blaue Feld veranschaulicht mit den drei ersten Buchstaben des griechischen Namens IHS auf blauem Grund den Wappenspruch JESUS HOMINIS SALVATOR, denn auch so werden diese Lettern gedeutet.
Blau ist die Farbe der Treue und des Glaubens (FIDES). Sie spricht hier von der Treue Gottes zu seinen im Alten Bund gegebenen Verheißungen, die er in Jesus Christus eingelöst hat (2 Kor 1,20).
Die silberne Muschel steht für die Taufe, die uns in Jesu Tod und Auferstehung hineinnimmt. Als Pilgermuschel erinnert sie an den Apostel Jakobus, der Jesus im Taborlicht und in der Ölbergnacht nahe war. Aus der Jakobspfarrei in Schrobenhausen heraus hat im Jahr 1996 Papst Johannes Paul II. den Pfarrer Walter Mixa zum Bischof von Eichstätt bestellt.
Mit der Berufung auf den Augsburger Bischofsstuhl durch Papst Benedikt XVI. im Jahr 2005 nimmt Bischof Walter die Bistumsfarben, das Ulrichskreuz und auch die heraldischen Farben der einstigen Abtei St. Ulrich und Afra in sein Wappen.
Hier ist die Wikipedia anscheinend ziemlich informativ. (Außerdem könnte sich dort unser "Foren-Pfarrer" den von Linus geforderten HutLioba hat geschrieben:Da sich heute nur noch wenige mit Heraldik beschäftigen, wäre es schön, wenn die, die sich auskennen, ein paar Links setzten, auch zur spezifisch kirchlichen Heraldik.
--------------------------------------------------------------------------------------------------Linus hat geschrieben:Clemens XI
(Mir sei die Bemerkung gestattet, daß mir Benedikts XVI Wappen nicht gefällt und unser Forenpfarrer endlich einen Hut um sein Wappen drappieren sollEr ist ja ein Kleriker...
ich finds überfrachtet, ich bin eigentlich kein Fan von vierteln. ein Wappenbild reicht. (etwa Korbiniansbär, eine Ferula haltend)Berolinensis hat geschrieben:Hier ist ja heute morgen schon eine ganze Menge geschehen. Der Reihe nach:
@ Linus:
Ich finde das Wappen Benedikts XVI. - bis auf den sinnlosen Fortfall des Triregnums, aber das betrifft ja nur die äußeren Zierstücke, nicht das eigentlich Wappen - recht gelungen. Was genau stört dich?
Er ist nach wie vor Dominikaner. Und er verwendet nicht das geschachte, mit dem Kreuz - insgesamt gelungen, wenn auch gefahr von überfrachtung gegeben, es erzählt aber eine Geschichte - im Gegensatz um Papstwappen: was soll die Jakobsmuschel da?Beim Wappen hat Graf Schönborn natürlich das Prä, daß er ein altüberliefertes führt und deshalb nie der Gefahr ausgesetzt war, ein schlechtes zu entwerfen. Ob allerdings die unveränderte Aufnahme des Ordenswappens den Regeln entspricht, bin ich mir nicht ganz sicher, da er ja im Orden keine Funktion bekleidet.
idR ja.Ein kleiner Hinweis noch zur Blasonierung (Wappenbeschreibung): heraldisch spricht man stets von Silber (ein heraldisches Metall), nicht von weiß.
Irrtum. Metall neben Metall ist ein erlaubter Grenzfall, Metall auf Metall bis auf Vatikan eine Unmöglichkeit, abgesehen davon halte ich das gold-silber im Mixa Wappen - da kirchlich - für einen Versteckten hinweis auf die Verbundenheit mit Rom. Ist also eher erlaubt. (Kirchliche und Couleurstudentische Heraldik sind eigene Themen)Lupus hat geschrieben:Niemals Metall neben Metall!
selbst wenns der Vatikan so hat!
+L.
Da der Diözesanbischof sein Wappen ohnehin mit dem der Diözese vereint - in Deutschland meist durch Viertelung - ist ja sowieso Platz, insofern verstehe ich den Hinweis auf "Gefahr der Überfrachtung" nicht. Den Hinweis auf die Muschel im Papstwappen nehme ich erstmal als rhetorisch, da die Erklärung ja weithin bekannt ist.Linus hat geschrieben:Er ist nach wie vor Dominikaner. Und er verwendet nicht das geschachte, mit dem Kreuz - insgesamt gelungen, wenn auch gefahr von überfrachtung gegeben, es erzählt aber eine Geschichte - im Gegensatz um Papstwappen: was soll die Jakobsmuschel da?Beim Wappen hat Graf Schönborn natürlich das Prä, daß er ein altüberliefertes führt und deshalb nie der Gefahr ausgesetzt war, ein schlechtes zu entwerfen. Ob allerdings die unveränderte Aufnahme des Ordenswappens den Regeln entspricht, bin ich mir nicht ganz sicher, da er ja im Orden keine Funktion bekleidet.
Nicht i.d.R., korrekt immer. ("Naturfarben" sind ein abscheuliches Produkt der Papierheraldik der Verfallszeit.)idR ja.Ein kleiner Hinweis noch zur Blasonierung (Wappenbeschreibung): heraldisch spricht man stets von Silber (ein heraldisches Metall), nicht von weiß.
Abgesehen davon, daß es diese Regel nicht gibt: was soll deiner Meinung nach der Unterschied sein? Oder beziehst du dich auf die Kombination mehrerer Wappen in einem Schild? Dann hättest du recht, aber darum ging es ja hier nicht.Linus hat geschrieben:Irrtum. Metall neben Metall ist ein erlaubter Grenzfall, Metall auf Metall bis auf Vatikan eine Unmöglichkeit,Lupus hat geschrieben:Niemals Metall neben Metall!
selbst wenns der Vatikan so hat!
+L.
Galilei hat geschrieben:Bei Bischof Franz-Josef Overbeck von Essen ist der Zierat vorkonziliar aufgebaut,
Es ist ein Nämlichkeitsmittel, welches die Identität des Inhaltes sicherstellt und vor unbefugtem Zugriff schützt. Es ist eine Plombe.Linus hat geschrieben:Metall auf Metall bis auf Vatikan eine Unmöglichkeit
Als da wären?Berolinensis hat geschrieben:Galilei hat geschrieben:Bei Bischof Franz-Josef Overbeck von Essen ist der Zierat vorkonziliar aufgebaut,
Das überrascht (mich persönlich angenehm). Ansonsten insgesamt recht gelungen, wenn auch mit kleineren "Fehlern".
Wie willst einen Wilden Mann als Helmzier machen? Silbern? Rot oder Gold? Nein ein Wilder Mann (als beispiel) muß Naturfarben sein.Berolinensis hat geschrieben:Den Hinweis auf die Muschel im Papstwappen nehme ich erstmal als rhetorisch, da die Erklärung ja weithin bekannt ist.[/qusst hin."ote]Ich kenn den Grund nicht: wirkt nach "Wir haben da noch ein Feld frei, pappen wir was, was dazupa
Nicht i.d.R., korrekt immer. ("Naturfarben" sind ein abscheuliches Produkt der Papierheraldik der Verfallszeit.)idR ja.Ein kleiner Hinweis noch zur Blasonierung (Wappenbeschreibung): heraldisch spricht man stets von Silber (ein heraldisches Metall), nicht von weiß.
So wie Metall nicht auf Metall, soll auch Farbe nicht auf Farbe stoßen (hier grün auf blau).Galilei hat geschrieben:Als da wären?Berolinensis hat geschrieben:Galilei hat geschrieben:Bei Bischof Franz-Josef Overbeck von Essen ist der Zierat vorkonziliar aufgebaut,
Das überrascht (mich persönlich angenehm). Ansonsten insgesamt recht gelungen, wenn auch mit kleineren "Fehlern".
Wilde Männer als Helmzier kenne ich nicht (wobei ich nicht ausschließe, daß es sie gibt), nur als Schildhalter (etwa bei uns hier in Preußen). Wir sprachen ja aber vom eigentlichen Wappen, nicht von den äußeren Zutaten, die es ja per definitionem nur auf dem Papier gibt.Linus hat geschrieben:Wie willst einen Wilden Mann als Helmzier machen? Silbern? Rot oder Gold? Nein ein Wilder Mann (als beispiel) muß Naturfarben sein.Berolinensis hat geschrieben:Den Hinweis auf die Muschel im Papstwappen nehme ich erstmal als rhetorisch, da die Erklärung ja weithin bekannt ist.[/qusst hin."ote]Ich kenn den Grund nicht: wirkt nach "Wir haben da noch ein Feld frei, pappen wir was, was dazupa
Nicht i.d.R., korrekt immer. ("Naturfarben" sind ein abscheuliches Produkt der Papierheraldik der Verfallszeit.)idR ja.Ein kleiner Hinweis noch zur Blasonierung (Wappenbeschreibung): heraldisch spricht man stets von Silber (ein heraldisches Metall), nicht von weiß.
Älter ist diese Kombination beim Königreich Jerusalem, und da ist es definitiv erlaubt.Linus hat geschrieben:..., Metall auf Metall bis auf Vatikan eine Unmöglichkeit, ...
Hatteſt Du nicht oben noch geſagt, daſs es eine ſolche Regel nicht gibt?Berolinensis hat geschrieben:So wie Metall nicht auf Metall, soll auch Farbe nicht auf Farbe stoßen (hier grün auf blau).
Wenn man das 16. Jahrhundert als heutige Zeit betrachtet...julius echter hat geschrieben:es stimmt schon dass metall nicht auf metall und farbe nich auf farbe soll, nur werden in der heutigen zeit die regeln der heraldik nicht mehr so streng beachtet
Der Bischof von Münster hat rote Adlerfüße auf blauem Grund, der Bischof von Eichstätt eine goldene Adlerkrone auf silbernem Grund.julius echter hat geschrieben:es stimmt schon dass metall nicht auf metall und farbe nich auf farbe soll, nur werden in der heutigen zeit die regeln der heraldik nicht mehr so streng beachtet