civilisation hat geschrieben:Wie soll man eigentlich "den Weg der Erneuerung" beschreiten?
Das schlechte Image des Priesterstandes hält junge Männer von der katholischen Kirche fern: Immer weniger wollen sich weihen lassen. Erzbischof Zollitsch will nun gezielt Ministranten ansprechen. ...
„Man kann die Schäden eines Erdbebens nicht durch gute Worte beseitigen, sondern indem man auf dem Fundament Aufbauarbeit leistet“, sagte der Erzbischof. „Wir durchleben große Erschütterungen, ja die wohl tiefste Krise der katholischen Kirche in Deutschland seit 1945.“ Die Kirche müsse dies als Chance verstehen. „Mit vereinten Kräften wollen wir versuchen, das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen.“ ...
„Mit Informationsveranstaltungen, Berufungsgruppen und gemeinsamen Wallfahrten wird die katholische Kirche gezielt auf die geistlichen Berufe aufmerksam machen“, sagte Zollitsch. Zudem würden Ministranten angesprochen mit dem Ziel, sie für einen Berufsweg innerhalb der Kirche zu begeistern.
Fehlt nur noch:"Wir werden stärker aus der Krise hervorgehen als wir hineingegangen sind." Das ist die Sprache der Krisenverwaltung, die nur eines erzeugt: Überdruss. Und welche die Kirche wirklich als Traditionsverein erscheinen lässt, der mit dem System, mit dem er verflochten ist, nicht nur die Sprache teilt sondern auch das Schicksal. Das verlorene Vertrauen wird zurückgewonnen, in dem man einen harten Schnitt macht und sich auch in Deutschland wieder als
Weltkirche zeigt. In dem man sich mehr an der Seite der Weltkirche zeigt, als an der Seite von Politikern und "Experten". In dem man nicht das Spiel der Medien mitspielt und sich gemein macht mit deren "Moral", die irgendwie die öffentliche sein soll, aber doch nur die Verlogenheit bürgerlicher Existenz spiegelt.
Aufmerksamkeit und Interesse, um nicht zu sagen Neugier, wird nicht geweckt durch das Aufgreifen und Wiederkäuen von Forderungen, die sich anderswo mehr als einmal als überholt und nicht haltbar und unwirksam gezeigt haben. Wird nicht geweckt, wenn die Botschaft und die Lehre der Kirche wie auf einen Wühltisch hingeknallt wird, wo sich jeder rauspicken und sich dann Mitglied nennen kann. Die Kirche, das ist die Botschaft in der Monstranz. Ein Wort, hinter dem sich gesammelt wird, um sich mit der Welt anzulegen, für
Streit zu sorgen. Und die Mindestvoraussetzung dafür ist, dass man die Berufung und das Amt ernst nimmt. Seinen Glauben ernst nimmt. Und auch den Menschen ernst nimmt und unterstützt, der nicht an der Spitze der Kirche steht, sondern auf dem die Verantwortung ruht und der damit mehr Diener ist als jeder andere. Informationsveranstaltungen, Berufungsgruppen und gemeinsamen Wallfahrten müssen aus dem Glauben erwachsen. Sie sind nutzlos, wenn sie künstlich initiiert werden. Sind nutzlos, wenn das Auftreten und Reden der Hirten verwechsel- und austauschbar ist ...