Berolinensis hat geschrieben:lifestylekatholik hat geschrieben:Alexander hat geschrieben:@lifestylekatholik: Was Du hier erzählst, ist keine Molke, sondern Käse.
Wie kommst du zu dieser Ansicht?
Wie kommst du denn zu deiner? ich hatte ja schon um Erklärung gebeten, cf.
viewtopic.php?p=42876#p42876
Mit Verlaub: Ich arbeite die Beiträge hier der Reihe nach durch. Alexander hat das, was ich schrieb, ohne Begründung als »Käse« bezeichnet. Ich darf ihn dann doch wohl fragen, wie er zu dieser Meinung gekommen ist.
An der Antwort auf deine Frage habe ich etwas länger getippselt, weil ich leider von Papier aus nicht copy-'n'-pasten kann. Entschuldige bitte für die paar Minuten Verzug!
Berolinensis hat geschrieben:Könnte das näher ausgeführt werden? Der Zusammenhang liegt ja nach dem Augenschein erstmal am Tage, zumal im Englischen die Wörter identisch sind (milk, to milk).
Kluge
23:
melken stV. (< 9. Jh.). Mhd. melken, ahd. melchan, mndl. melken aus g. *melk-a- stV. 'melken', auch in ae. melcan, afr. melka. Das Altnordische hat molka swV. 'melken, milchen'. Das Verb geht zurück auf ig. *mel´g- 'melken', älter vermutlich 'abstreifen' in l. mulgēre, mir. bligid, lit. mélžti, russ.-kslav. mlěst, gr. amélgō, toch. A mālk-. Die vermuitlich ältere Bedeutung in ai. m´ārṣṭi 'reibt, wischt, reinigt'. Nomen agentis: Melker.
Nndl. melken, (ne. milk). S. Melchter, melk, Molke. (Milch ist vermutlich nicht verwandt). -- Seebold (197), 35 f.
Molke f. erw. reg., auch Molken m. (< 14. Jh.). Spmhd. (obd.) molchen, molken, mulchen, mulken n., mndd. molken n., mndl. molken, mulken, as. molken n. aus wg. *mulknō f. 'Käsewasser', ursprünglich 'das, was aus dem (an einem Tag) Gemolkenen gemacht werden kann' zu melken, auch in ae. molcen, afr. molken m. Hierher auch Molkerei und Molkendieb in der Bedeutung 'Schmetterling' (s. Milchdieb).
Milch f. (< 8. Jh.). Mhd. mil(i)ch, ahd. miluh, milih, as. miluk aus g. *meluk- f. 'Milch', auch in gt. miluks, anord. mjolk, ae. meol(u)c, milc, afr. melok. Das Wort ist in dieser Form nicht vergleichbar und auch morphologisch nicht durchsichtig. Auffällig ist die Nähe zu dem sachlich verwandten melken. Lautlich aus diesem gut bezeugten Verb herleitbar (aber andererseits auch mit dem Wort Milch verknüpfbar) sind mir. melg n., mlicht, kymr. blith, russ. molózivo n. 'erste Milch, Bistmilch', toch. A malke, toch. B malkwer m. Zumindest nicht unähnlich sind l. lāc n., gr. gála (gálaktos) n. 'Milch'. Dem lautlich und morphologisch ganz undurchsichtigen Befund nach zu urteilen, ist es nicht ausgeschlossen, daß sehr alte Entlehnungen vorliegen, die im Fall des Germanischen, Keltischen, Slavischen und Tocharischen an das Wort für 'melken' lautlich angeschlossen worden sind. Adjektiv: milchig.
Nndl. melk, ne. milk, nschw. mjölk, nisl. mjólk. S. Milken, Molke. -- A. Mayer ZVS 73 (1956), 235 -- 237; Röhrich 2 (1992), 133 f.: LM 6 (1993), 621 f.
- ZVS: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung (auf dem Gebiete der indogermanischen Sprachen)
- LM: Lexikon des Mittelalters
- Seebold (197): Vergleichendes und etymologisches Wörterbuch der germanischen starken Verben. Den Haag 197.
- Röhrich 2 (1992): Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Bd. I -- III. Freiburg/Br., Basel, Wien 1991 -- 1992
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«