Beichtvorbereitungen
- cathol01
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Beichtvorbereitungen
Das Thema ist abgetrennt aus "Wie haltet ihr es mit dem abendlichen Schuldbekenntnis?". Cathol01 hat es nicht eröffnet.
Ich sag dem Beichtvater zunächst wer ich bin und beginne dann mit dem, was ich auf dem Herzen hab. Wenn ich dan fertig bin, sage ich "Kyrie eleison". Aber ich beichte selten - etwa alle paar Jahre einmal. Mein Gottesbild ist so, dass das Beichten nicht so recht reinpasst. Aber schliesslich gibt es ja auch den Bussakt zu Beginn der Messe.
Ich sag dem Beichtvater zunächst wer ich bin und beginne dann mit dem, was ich auf dem Herzen hab. Wenn ich dan fertig bin, sage ich "Kyrie eleison". Aber ich beichte selten - etwa alle paar Jahre einmal. Mein Gottesbild ist so, dass das Beichten nicht so recht reinpasst. Aber schliesslich gibt es ja auch den Bussakt zu Beginn der Messe.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)
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- Robert Ketelhohn
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Sag konkrete Fakten. Kurz und knapp. Alles andere gerät zum Versuch der Selbstrechtfertigung.
Wenn du natürlich um Rat fragen möchtest, dann mußt du eventuell die Umstände deiner Situation schildern. Das gehört aber schon nicht mehr eigentlich zur Beichte. Also erst mal die Sünde auf den Tisch und dem Priester das Wort. Falls nötig, kannst du dann immer noch diese oder jene Frage nachschieben.
Oder der Priester fragt dich selber, was er für nötig hält.
Wenn du natürlich um Rat fragen möchtest, dann mußt du eventuell die Umstände deiner Situation schildern. Das gehört aber schon nicht mehr eigentlich zur Beichte. Also erst mal die Sünde auf den Tisch und dem Priester das Wort. Falls nötig, kannst du dann immer noch diese oder jene Frage nachschieben.
Oder der Priester fragt dich selber, was er für nötig hält.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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- cathol01
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Die Beichte sollte meines Erachtens ein möglichst umfassender und ganzheitlicher Akt sein.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Sag konkrete Fakten. Kurz und knapp. Alles andere gerät zum Versuch der Selbstrechtfertigung.
Wenn du natürlich um Rat fragen möchtest, dann mußt du eventuell die Umstände deiner Situation schildern. Das gehört aber schon nicht mehr eigentlich zur Beichte. Also erst mal die Sünde auf den Tisch und dem Priester das Wort. Falls nötig, kannst du dann immer noch diese oder jene Frage nachschieben.
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Gab es nicht mal eine lehramtliche Aussage, daß auch die Priester nach Möglichkeit nicht "nachbohren" sollen?Robert Ketelhohn hat geschrieben:Sag konkrete Fakten. Kurz und knapp. Alles andere gerät zum Versuch der Selbstrechtfertigung.
Wenn du natürlich um Rat fragen möchtest, dann mußt du eventuell die Umstände deiner Situation schildern. Das gehört aber schon nicht mehr eigentlich zur Beichte. Also erst mal die Sünde auf den Tisch und dem Priester das Wort. Falls nötig, kannst du dann immer noch diese oder jene Frage nachschieben.
Oder der Priester fragt dich selber, was er für nötig hält.

*Buchhol*wühl*such*
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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- cathol01
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Wieso darf in einer Beichte nichts im Sinn einer geistlichen Begleitung passieren? Wenn dem so ist, sehe ich den Sinn der Beichte nicht ein.Benedikt hat geschrieben:Eine Beichte ist keine geistliche Begleitung. Sollte sich auch 1.0-Theologen (sorry für den Seitenhieb) herumgesprochen haben.cathol01 hat geschrieben:Die Beichte sollte meines Erachtens ein möglichst umfassender und ganzheitlicher Akt sein.
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Wieso das? Das höre ich zum ersten Male ... Na, da wird sich ja mein Beichtvater wundern, wenn ich ihm das sage ...Benedikt hat geschrieben:Eine Beichte ist keine geistliche Begleitung. Sollte sich auch 1.0-Theologen (sorry für den Seitenhieb) herumgesprochen haben.cathol01 hat geschrieben:Die Beichte sollte meines Erachtens ein möglichst umfassender und ganzheitlicher Akt sein.
Ganzheitlich heißt geistliche Begleitung (wenn man einen Beichtvater hat).
Beichten man gelegentlich mal da, mal dort, ist es ja sowieso was anderes.
Geronimo
@Geronimo
So wie ich das kenne, gibt es geistliche Begleitung und Beichte, zwei verschiedene Angelegenheiten. Diese kann man durchaus trennen. Geistliche Begleitung hat einen anderen Fokus als die Beichte. Es spricht zwar nichts dagegen und auch vieles dafür, aber die Verknüpfung von geistlicher Begleitung und Beichte ist eben nicht zwingend.
So wie ich das kenne, gibt es geistliche Begleitung und Beichte, zwei verschiedene Angelegenheiten. Diese kann man durchaus trennen. Geistliche Begleitung hat einen anderen Fokus als die Beichte. Es spricht zwar nichts dagegen und auch vieles dafür, aber die Verknüpfung von geistlicher Begleitung und Beichte ist eben nicht zwingend.
so isses.Benedikt hat geschrieben:@Geronimo
So wie ich das kenne, gibt es geistliche Begleitung und Beichte, zwei verschiedene Angelegenheiten. Diese kann man durchaus trennen. Geistliche Begleitung hat einen anderen Fokus als die Beichte. Es spricht zwar nichts dagegen und auch vieles dafür, aber die Verknüpfung von geistlicher Begleitung und Beichte ist eben nicht zwingend.
Es gab Zeiten, da war mein geistl. Begleiter und mein Beichtvater die gleiche Person.... und es gab Zeiten, da waren das 2 verschiedene Personen.
Ich kann mit beiden Möglichkeiten gut....
aber: was hat das mit dem Strang-thema zu tun? *Fadenverlorenhab*
Die Geschichte hängt uns hier halt ein wenig nach: Im 19. Jahrhundert und dann unter den Pius-Päpsten bis Mitte der Sechziger wurde die Beichte zur "Fließband-Massenware" (verzeiht den Ausdruck!). Ich habe das selbst erlebt und könnte ein Lied davon singen. Das ging auf Kosten der Qualität und hat dem Image der Beichte immens geschadet. Bei Skrupulanten konnte das obendrein auch noch krankheitsfördernde Effekte haben, wie wir alle wissen.
Jüngere Leute können heute Gott sei Dank wieder unbelasteter zur Beichte gehen. Die Beichthäufigkiet geht zwar drastisch zurück - fast auf frühchristliches Nivau (1 Beichte pro Leben, Augustinus hat sogar nie sakramental gebeichtet) - aber die "Qualität" der Beichten nimmt laut Aussagen von Beichtvätern erfreulich zu.
Manche Diözesen bemühen sich auch redlich um eine bessere Ausbildung für Beichtväter
Jüngere Leute können heute Gott sei Dank wieder unbelasteter zur Beichte gehen. Die Beichthäufigkiet geht zwar drastisch zurück - fast auf frühchristliches Nivau (1 Beichte pro Leben, Augustinus hat sogar nie sakramental gebeichtet) - aber die "Qualität" der Beichten nimmt laut Aussagen von Beichtvätern erfreulich zu.
Manche Diözesen bemühen sich auch redlich um eine bessere Ausbildung für Beichtväter
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Was heißt denn hier Qualität der Beichte? Ist eine große Beicht, also Ehebruch oder so etwas eine qualitativ höherwertigere Beichte als das zu viel Fernsehn gucken?roncalli hat geschrieben:Die Geschichte hängt uns hier halt ein wenig nach: Im 19. Jahrhundert und dann unter den Pius-Päpsten bis Mitte der Sechziger wurde die Beichte zur "Fließband-Massenware" (verzeiht den Ausdruck!). Ich habe das selbst erlebt und könnte ein Lied davon singen. Das ging auf Kosten der Qualität und hat dem Image der Beichte immens geschadet. Bei Skrupulanten konnte das obendrein auch noch krankheitsfördernde Effekte haben, wie wir alle wissen.
Jüngere Leute können heute Gott sei Dank wieder unbelasteter zur Beichte gehen. Die Beichthäufigkiet geht zwar drastisch zurück - fast auf frühchristliches Nivau (1 Beichte pro Leben, Augustinus hat sogar nie sakramental gebeichtet) - aber die "Qualität" der Beichten nimmt laut Aussagen von Beichtvätern erfreulich zu.
Manche Diözesen bemühen sich auch redlich um eine bessere Ausbildung für Beichtväter
Die älteren Beichtpriester, mit denen ich gesprochen haben, meinten mit Qualität, dass jene Christen, die heute zur Beichte kommen, sich besser darauf vorbereiten, das Bekenntnis ernster nehmen etc. Sie selbst haben diesen Ausdruck verwendet.Kordian hat geschrieben: Was heißt denn hier Qualität der Beichte? Ist eine große Beicht, also Ehebruch oder so etwas eine qualitativ höherwertigere Beichte als das zu viel Fernsehn gucken?
*lach* Ja und aus Gründen der Qualitätssteigerung hat jetzt McKinsey für die Kirche Broschüren gedruckt: "Wie sündige ich richtig."Kordian hat geschrieben:Was heißt denn hier Qualität der Beichte? Ist eine große Beicht, also Ehebruch oder so etwas eine qualitativ höherwertigere Beichte als das zu viel Fernsehn gucken?

Ernst: Die "Qualität" einer Beichte zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass der Pönitent aufrichtig beichtet, dass er die Vergebung ernst nimmt und es nicht aus Gewohnheit macht. All dies spricht im übrigen nicht gegen die regelmäßige Beichte.
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roncalli hat geschrieben:Die älteren Beichtpriester, mit denen ich gesprochen haben, meinten mit Qualität, dass jene Christen, die heute zur Beichte kommen, sich besser darauf vorbereiten, das Bekenntnis ernster nehmen etc. Sie selbst haben diesen Ausdruck verwendet.Kordian hat geschrieben: Was heißt denn hier Qualität der Beichte? Ist eine große Beicht, also Ehebruch oder so etwas eine qualitativ höherwertigere Beichte als das zu viel Fernsehn gucken?
Was soll dein eine Vorbereitung zur Beichte sein? Man weiß doch, was man gemacht hat.
Wenn man eine Sünde, ein sündhaftes Verhalten, immer wieder an den Tag legt, ist es gefährlich, weil diese "Gewohnheitssünde" leicht zu einer Gewohnheitsbeichte führen kann. Einfacher wäre es natürlich man würde das nicht mehr tun (reden oder denken inklusive, Edith
), aber nicht immer ist es so einfach.

also, wenn man zB unehelich zusammenlebt, jeden Mittwoch Sex hat, und es jeden Donnerstag beichtet?Benedikt hat geschrieben:Wenn man eine Sünde, ein sündhaftes Verhalten, immer wieder an den Tag legt, ist es gefährlich, weil diese "Gewohnheitssünde" leicht zu einer Gewohnheitsbeichte führen kann. Einfacher wäre es natürlich man würde das nicht mehr tun (reden oder denken inklusive, Edith), aber nicht immer ist es so einfach.

Eine evangelische Pfarrersfrau hat mir (als Katholiken) einmal vorgeworfen: "Ihr sündigt und beichtet, sündigt und beichtet, sündigt und beichtet - aber ihr bessert euch nicht."Benedikt hat geschrieben:Wenn man eine Sünde, ein sündhaftes Verhalten, immer wieder an den Tag legt, ist es gefährlich, weil diese "Gewohnheitssünde" leicht zu einer Gewohnheitsbeichte führen.
Vielleicht lag's auch nur an meinem Vorbild.

Für die Evangelen müsst man das dann bereinigen: "Ihr sündigt und sündigt und sündigt", oder wie? Ob sie sich besser bessern als Katholiken? So einfach ist das mit dem Bessern halt auch nicht. Leicht gesagt, aber schwer getan.roncalli hat geschrieben:Eine evangelische Pfarrersfrau hat mir (als Katholiken) einmal vorgeworfen: "Ihr sündigt und beichtet, sündigt und beichtet, sündigt und beichtet - aber ihr bessert euch nicht."
Genau! Und wenn du nicht aus Gewohnheit beichtets, sondern wirklich aus schlechtem Gewissen, dann heiratest du entweder irgendwann oder gehst statt dessen schon mittwochs ins KinoEdith hat geschrieben:also, wenn man zB unehelich zusammenlebt, jeden Mittwoch Sex hat, und es jeden Donnerstag beichtet?Benedikt hat geschrieben:Wenn man eine Sünde, ein sündhaftes Verhalten, immer wieder an den Tag legt, ist es gefährlich, weil diese "Gewohnheitssünde" leicht zu einer Gewohnheitsbeichte führen kann. Einfacher wäre es natürlich man würde das nicht mehr tun (reden oder denken inklusive, Edith), aber nicht immer ist es so einfach.

Gewohnheitssünde - Gewohnheitsbeichte ... das wäre für mich, wenn ich es einfach aufgeben würde, für etwas Bestimmtes die Besserung zu suchen mit dem Argument "ich bin halt so" und womöglich noch mit Blick nach oben anklagend hinzufüge "geschieht dir Recht, warum hast DU mich auch so unvollkommen geschaffen!"