Deswegen habe ich (wiewohl ja noch sehr neu in diesem Forum) doch den Mut gehabt, diesen "Faden" auszulegen...
Und ich darf vielleicht für einen ersten Schritt damit beginnen, etwas über meine eigene Situation mitzuteilen (ich bemühe mich um Kürze): Ich bin zwar evangelisch getauft und konfirmiert, "mental" aber fast mein ganzes, bisher 66 Jahre währendes, Leben lang Atheist gewesen. Und das ziemlich "beinhart" - so habe ich mich viele Jahre geweigert, auch nur einen Fuß in eine Kirche zu setzen... Wie auch immer: Die Mauer begann aus verschiedenen Gründen vor etwa 10 Jahren zunehmend zu bröckeln (was mir allerdings erst im Nachhinein so bewusst geworden ist).
Vor etwa einem halben Jahr hat dieser Prozess dann eine neue Qualität gewonnen. Gespräche mit meinen drei besten und ältesten Freunden, die - für mich verblüffend - alle auf verschiedene Weise den Weg in die katholische Kirche (zurück) gefunden hatten, haben mich dazu angeregt, mich das erste Mal ernsthaft mit dem christlichen Glauben zu befassen. Ich habe - was ich immer tue - viel gelesen; vor allem von Papst Benedikt XVI (resp. Kardinal Ratzinger). Das war hochinteressant, spannend und aufschlussreich - aber zunächst doch nur intellektuelle "Fingerübungen".
Einen Durchbruch hat der Ratschlag aus einem dieser Bücher gebracht, Glaubenshandlungen bereits dann einfach mal zu praktizieren, wenn man sich seiner Sache eigentlich noch gar nicht sicher ist. Ich habe also damit begonnen, mindestens morgens und abends das Vaterunser zu beten (was ich vorher bewusst noch nie getan hatte)... Ich will da nun nicht allzu viel hinein interpretieren, aber dieses Beten hat in mir etwas bewirkt, ausgelöst. Ich habe es also nicht aufgegeben, sondern nach und nach erweitert durch eigene, „freie“ Gebete. Letztlich - um es wirklich nicht allzu sehr ausufern zu lassen - mit dem Ergebnis, dass sich irgendwann "blitzartig" die Gewissheit einstellte, auf dem richtigen Weg zu sein.
Das alles bleibt in einer Familie natürlich nicht verborgen (wenn der notorisch atheistische Vater plötzlich und ausdauernd Ratzinger-Bücher liest), zumal ich im Fall des Falles der einzige Katholik in meiner (engeren) Familie wäre. Ich fürchte auch, dass vor allem meine Kinder (ich habe immerhin sechs davon - was ja irgendwie auch schon ziemlich katholisch ist

Nun - sich zum Glauben zu bekennen und ihn zu leben, das wird dann noch eine kommende und sicher nicht immer einfache Erfahrung sein, die andere hier im Forum ja bestimmt schon hinter sich haben ...
Ich danke für die Geduld
