Nachrichten aus der Weltkirche II

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Robert Ketelhohn
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Berolinensis hat geschrieben:
Verbum Domini, Nr. 58 hat geschrieben:Bekanntlich wird das Evangelium vom Priester oder vom Diakon verkündet, die Erste und Zweite Lesung hingegen in der lateinischen Tradition vom damit beauftragten Lektor, einem Mann oder einer Frau. [...] was den Lektorendienst betrifft, der als solcher im lateinischen Ritus ein Laiendienst ist.
Welche Tradition das sein soll, weiß ich nicht, und im lateinischen Ritus war der Lektorendienst in 1930 von 1970 Jahren gerade kein Laiendienst.
Das will ich noch einmal dick unterstreichen. Das Dokument baut seine Folgerungen auf eine fette Lüge.

Worum es eigentlich gehen müßte, wäre, die niederen Weihen (und den Subdiakonat) für die ganze Kirche wieder voll in Kraft zu setzen. Ach ja, und den Episkopat weitgehend auszutauschen, wenn ich schon bei meinen solita censenda bin.
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Raphaela
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Raphaela »

Sempre hat geschrieben:Das angenehme an Berolinensis ist hier, dass er schreibt, warum er enttäuscht ist.
Im Gegensatz zu F.C. - Und nachdem das Ihnen groß geschrieben wurde, ist dies eine Begründung gegenüber einer Person und nicht gegenüber einer Sache, was bei einer Diskussion aber eigentlich eher Sinn machen würde.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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Wim1964
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Wim1964 »

overkott hat geschrieben:Sollte der Papst tatsächlich vor Ostern nach Stuttgart kommen, dann sollte er im Rahmen des ökumenischen Abends am 18. März auch eine evangelische Kirche besuchen. Das wäre eine selbstverständliche Geste eines Papstes, der sich in Moscheen verneigt,
Na hoffentlich tut er das nicht - aber er könnte ja mal zu Abwechslung eine öffentliche Vergebungsbitte formulieren, dass er Kultstätten von Götzendienern besucht und die Ehre erwiesen hat.....

ad_hoc
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von ad_hoc »

Man sollte Filius Custodis nicht ständig überfordern. Wö käme man da hin, wenn er zu seinen Kommentaren auch noch Begründungen liefern würde.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Filius Custodis
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Filius Custodis »

ad_hoc hat geschrieben:Man sollte Filius Custodis nicht ständig überfordern. Wö käme man da hin, wenn er zu seinen Kommentaren auch noch Begründungen liefern würde.

Gruß, ad_hoc
Wer mich "überfordern" will, muss sich hier wohl erst noch registrieren.

Glauben Sie doch bitte nicht, dass mich Ihre pseudokatholische Herumheuchelei (die dann bei einigen offensichtlich schon damit beginnt, keine Lektorin ertragen zu können) in diesem Forum überfordert.

Aber offensichtlich haben Sie ansonsten wenig Probleme, oder, wir ich vermute Sie wollen massiv davon ablenken.

michaelis
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von michaelis »

Wie auch schon bei der Diskussion über Ministrantinnen ausgeführt, fände ich jede Änderung besser als den Status quo.

Entweder man betrachtet den Lektoren- (und eben auch den Akolythen-) Dienst nach Ministeriam quaedam als Laiendienst; dann ist die Zulassung von Frauen folgerichtig. Oder man führt die niederen Weihen (mit einer Beschränkung auf Männer) wieder ein.

Alles andere ist weder Fisch noch Fleisch.

Zudem führt die derzeitige Situation, in der die Bischöfe nur die Kleriker-Kandidaten beauftragen, dazu, daß diese wichtige Aufgabe nach dem Motto "Wer will noch mal, wer hat noch nicht?" übertragen wird.
Eine Öffnung des Lektorats für Frauen könnte hier dazu führen, daß das Lektorenamt als bischöfliche Beauftragung mit entsprechender Auswahl und Ausbildung in seiner Qualität deutlich befördert wird.

Filius Custodis
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Filius Custodis »

michaelis hat geschrieben:Eine Öffnung des Lektorats für Frauen könnte hier dazu führen, daß das Lektorenamt als bischöfliche Beauftragung mit entsprechender Auswahl und Ausbildung in seiner Qualität deutlich befördert wird.
Frage: Wann haben Sie (vor wie vielen Jahrzehnten) zuletzt einen katholischen Gemeindegottesdienst besucht bzw. wann haben Sie zuletzt eine katholische Messe besucht ?
(Text geändert, um die Frage klarer zu formulieren: Die Frage will darauf aufmerksam machen, daß das über dessen "mögliche (schädliche) Einführung" hier diskutiert wird, sei Jahrzehnten Praxis ist.)
Zuletzt geändert von Filius Custodis am Freitag 12. November 2010, 11:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Libertas Ecclesiae
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

@ Filius Custodis

Sie reden hier an michaelis vorbei. Die Beauftragung von Frauen zum Lektorendienst ist nach derzeit geltendem Recht nur befristet möglich. Es handelt sich mithin nicht um einen gewöhnlichen Laiendienst.

Der künftige Kurienkardinal Erzbischof Raimond Burke schreibt in seinem Vorwort zu Gero P. Weishaupts Summorum-Pontificum-Kommentar, "daß die nachfolgende liturgische Disziplin nur dann auch in die Außerordentliche Form einzuführen ist, wenn diese Disziplin ein Recht der Gläubigen berührt, das sich unmittelbar aus dem Taufsakrament ergibt und dem ewigen Heil ihrer Seelen dient [...], daß weder der Altardienst von Personen weiblichen Geschlechts noch die Ausübung der Laiendienste des Lektors oder des außerordentlichen Spenders der Heiligen Kommunion zu den fundamentalen Rechten der Getauften gehören. Deshalb sind diese jüngeren Entwicklungen aus Respekt vor der Unversehrtheit der liturgischen Disziplin, wie sie im Missale Romanum von 1962 enthalten ist, nicht in die Außerordentliche Form des Römischen Ritus einzuführen."[Hervorhebung von mir, L. E.]

Zitiert nach http://www.summorum-pontificum.de/texte ... aupt.shtml

@ michaelis

Die einzig saubere Lösung wäre die Wiedereinführung der niederen Weihen (mit einer Beschränkung auf Männer) in der ordentlichen Form des römischen Ritus. Eine Öffnung des Lektorats für Frauen wäre gerade im Hinblick auf die außerordentliche Form mehr als kontraproduktiv. Oder soll bzgl. der Rechte der Gläubigen bzw. der Laiendienste in der ordentlichen Form ein anderes Recht gelten als in der außerordentlichen Form? Dann könnte man nicht mehr von dem einen römischen Ritus in zwei Formen sprechen.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Lupus
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Lupus »

O heiliger Bischof Josaphat, für welche Einheit hast Du Dein Leben geopfert? Schau sie Dir an, Deine "Starkatholiken", wie sie sich gegenseitig auf die Füße treten. War so eine Diskussion überhaupt jemals zielführend, wenn man sich nur anraunzt?
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Ist es denn schon jemandem in den Sinn gekommen, eventuell auch positive Sätze und Signale in dem eben erst erschienenen Dokument "Verbum Domini" zu entdecken

Da wurde ständig moniert, es müsse doch endlich mal das Nachsynodale Schreiben, mit päpstlicher Unterschrift versehen, erscheinen. Warum? Natürlich darum, dass sich besonders befähigte und kluge Leute darüber hermachen können und als Erstes alles herauszufischen, was man negativ beschatten oder kritisieren kann.

Und dann beißt man sich an einem Punkt, hier Lektorendienst von Frauen, fest und: "immer feste druff!"

In unserer Diözese R/S gibt es den Lektorendienst auch für Frauen schon seit "unvordenklichen Zeiten" und zwar mit bischöflicher Beauftragung. Allerdings immer in Abhängigkeit vom Pfarrer und unter der Maßgabe, dass sonst niemand bereit steht und der Priester alles selbst vorlesen müsste. Ich beauftrgae zumeist die größeren Ministranten damit. -o weh, ohne bischöfl. Beauftragung! -.
Außerdem bin ich dankbar, dass bei uns auf dem Lande die eine oder andere junge Frau, mit einigermaßen hochdeutscher Aussprache (-d´Schwoba kennet elles, außer hochdeitsch!) bereit ist, diese Aufgabe dem Pfarrer, der ja ohnehin vom ersten Kreuzzeichen bis zum Segen ständig laut sprechen muss, abzunehmen.
Leider sträuben sich die meisten Männer, die zwar äußerst gern Kritik üben, dagegen, durch das Lesen der Epistel etc. am Stammtisch als einer bespöttelt zu werden, der "mit dem Pfarrer aus´m gleichen Kelch sauft" (tatsächlich so gesagt!)

Noch eine Bemerkung: @Sohn des Wächters: "katholischer Gemeindegottesdienst" ist gut gemeint, gibt aber schon wieder zu evtl. sogar berechtigter Kritik Anlass. Wir feiern das hl. Messopfer, in dem wahrhaft und wesenhaft Jesus Christus zugegen wird und außerdem der Einladende ist, nicht der Pfarrer oder die Gemeinde! "Gemeindegottesdienst" klingt ein wenig danach, dass die Gemeinde "sich selbst feiert" und "dann feiert sie eigentlich nichts"! (nach J. Ratzinger).

Vielleicht liest jeder, der sich hier so klug äußert das Dokument "Verbum Domini" erst mal ganz durch, besser noch, studiert es erst einmal, bevor kluge Worte formuliert werden.

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

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Berolinensis
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Berolinensis »

Zu diesem allgemeinen Vorwurf (der vielleicht gar nicht an mich gerichtet war, aber das ist eben das Problem, wenn man nicht sagt, wem man etwas vorwirft, sondern es nurn allgemein in den Raum stellt) nur ganz kurz: Ich habe mich gar nicht zu dem Dokument allgemein geäußert, und ich habe auch nicht einen bestimmten Punkt in Kritiksucht herausgefischt. Der Punkt Lektorat war schon nach Genehmigung der Propositiones mit Sorge beobachtet worden, und insofern war es natürlich, nach Veröffentlichung der Exhortation (wieso heißt es eigentlich so, wenn im Lateinsichen von adhoratatio die Rede ist?) danach zu sehen, was daraus geworden ist. Ich hätte aber wahrscheinlich trotzdem erstmal nichtzs gesagt, wenn nicht ein hoher Kurienkardinal sich seinerseits bemüßigt gefühlt hätte, diesen Punkt herauszugreifen, und dies per Pressemeldung verbreitet worden wäre. In der Sache habe ich meiner Einschätzung nichts hinzuzufügen.
Im übrigen muß ich sagen, daß sich meine Lust, ein 200-seitiges Dokument komplett durchzulesen (früher ist es Päpsten gelungen, wichtige Lehraussagen wesentlich knapper zusammenzufassen), in engen Grenzen hält, zumal wenn man schon in einer Passage so einen "dicken Hund" findet, das Inhaltsverezeichnis auf viel "kirchlich Korrektes" schließen läßt und die vorherige Exhortation schon nach wenigen Jahren ohne jeden Widerhall in der Praxis in der Vergessenheit versunken ist.

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Robert Ketelhohn
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich habe das Dokument nicht gelesen. Ich habe weder Zeit noch Lust dazu.
Auf die Priester und Gläubigen solche Papierberge abzufeuern, das ist eher
Körperverletzung denn Ausübung eines legitimes Lehramts.

Was in der behandelten Sache not tut, das könnte man auf einer DIN-A4-
Seite unterbringen. Dann brächte das auch Frucht. Solche Papierberge sind
Beschäftigungstherapie für überbezahlte und überflüssige kuriale und an
Fakultäten und Ordinariaten herumhängende Sesselpuper. Mit Verlaub –
oder ohne.

Das bloß zum Äußerlichen, ganz abgesehen vom Inhalt. Ich sehe mich also
auf keine Weise veranlaßt, jenes Dokument irgend mit Andacht oder Ehr-
furcht zu betrachten und zagend und zitternd in meine unreinen Hände zu
nehmen.
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Raphaela
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Raphaela »

michaelis hat geschrieben:Eine Öffnung des Lektorats für Frauen könnte hier dazu führen, daß das Lektorenamt als bischöfliche Beauftragung mit entsprechender Auswahl und Ausbildung in seiner Qualität deutlich befördert wird.
Die Idee der Ausbildung wäre gut, vor allem für kleine Gemeinden, in Dörfern... Da wird oft relativ schlecht vorgelesen, mit den falschen Pausen usw.
Ich selbst bin jetzt schon seit über 30 Jahren als Lektorin tätig und war als Jugendliche da bestimmt auch nicht gut, aber dann gab es einen Priester, der mit allen Lektoren zusammen eine Art "Fortbildung" gemacht hat, gesagt hat, wo die richtigen Pausen sind, was man betonen muss...
Eine weitere Erfahrung: Ein Priester, der dringend geraten hat, sich die Texte in der Woche vorher anzusehen und zwar schon ein paar Tage, bevor man sie vorträgt, betrachtend/meditieren... so dass man sich da gut hineinversetzen kann
Weiternhin weiß ich von PB, dass es für die Lektoren, die im Dom sonnstag vorlesen, mit dem Rundfunk eine Sprechbildung gibt.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

Raphaela
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Raphaela »

Filius Custodis hat geschrieben:[Glauben Sie doch bitte nicht, dass mich Ihre pseudokatholische Herumheuchelei (die dann bei einigen offensichtlich schon damit beginnt, keine Lektorin ertragen zu können) in diesem Forum überfordert.

Aber offensichtlich haben Sie ansonsten wenig Probleme, oder, wir ich vermute Sie wollen massiv davon ablenken.
Ich warte noch auf einen Diskussionsbeitrag und nicht auf einen Beitrag, aus dem persönliche Verletzungen sprechen.
Warum eigentlich?
Es ist doch gut, wenn in der Kirche alle Menschen von absolut konservativ bis ultraprogessiv Platz haben.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

Filius Custodis
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Filius Custodis »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:@ Filius Custodis

Sie reden hier an michaelis vorbei. Die Beauftragung von Frauen zum Lektorendienst ist nach derzeit geltendem Recht nur befristet möglich. Es handelt sich mithin nicht um einen gewöhnlichen Laiendienst.

Der künftige Kurienkardinal Erzbischof Raimond Burke schreibt in seinem Vorwort zu Gero P. Weishaupts Summorum-Pontificum-Kommentar, "daß die nachfolgende liturgische Disziplin nur dann auch in die Außerordentliche Form einzuführen ist, wenn diese Disziplin ein Recht der Gläubigen berührt, das sich unmittelbar aus dem Taufsakrament ergibt und dem ewigen Heil ihrer Seelen dient [...], daß weder der Altardienst von Personen weiblichen Geschlechts noch die Ausübung der Laiendienste des Lektors oder des außerordentlichen Spenders der Heiligen Kommunion zu den fundamentalen Rechten der Getauften gehören. Deshalb sind diese jüngeren Entwicklungen aus Respekt vor der Unversehrtheit der liturgischen Disziplin, wie sie im Missale Romanum von 1962 enthalten ist, nicht in die Außerordentliche Form des Römischen Ritus einzuführen."[Hervorhebung von mir, L. E.]

Zitiert nach http://www.summorum-pontificum.de/texte ... aupt.shtml

@ michaelis

Die einzig saubere Lösung wäre die Wiedereinführung der niederen Weihen (mit einer Beschränkung auf Männer) in der ordentlichen Form des römischen Ritus. Eine Öffnung des Lektorats für Frauen wäre gerade im Hinblick auf die außerordentliche Form mehr als kontraproduktiv. Oder soll bzgl. der Rechte der Gläubigen bzw. der Laiendienste in der ordentlichen Form ein anderes Recht gelten als in der außerordentlichen Form? Dann könnte man nicht mehr von dem einen römischen Ritus in zwei Formen sprechen.
Ich kenne das Burke-Zitat sehr gut, es wurde ja damals hier ausgiebig behandelt. (begrüsst ?)
Wenn der Gläubige "nur die Rechte hat und braucht, die sich unmittelbar aus dem Taufsakrament ergeben und dem ewigen Heil ihrer Seelen dienen" ist das wohl ein anderer Blickwinkel.
Eine Bewertung verkenife ich mir, zitiere aber gern dazu Pfarrer Breitenbach der damals schrieb: "Zur Freiheit der Kinder Gottes sind wr befreit!"

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Berolinensis
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Berolinensis »

Die katholische Kirche zur Hl. Familie in Königsberg i. Pr. ist vom Regionalparlament der orthodoxen Kirche zugesprochen worden. Der katholische Erzbischof von Moskau hat dagegen scharf protestiert, und zwar auch gegen die Haltung des orthodoxen Patriarchats. Hier die Protestnote (leider nur in spanischer Übersetzung): http://infocatolica.com/?t=ic&cod=7735

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Nassos
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Nassos »

Wieso nicht auf Deutsch? Ist das nicht wichtig genug (die Frage ist ernst gemeint)?
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Robert Ketelhohn
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Robert Ketelhohn »

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ottaviani
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von ottaviani »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Trotz Quelle und reißerischem Tonfall:

"Bild": Papst: Zulassung von Frauen als Lektoren

Alternativ der Bericht von "kipa".
Würde das bedeuten, dass Frauen dann grundsätzlich auch in der außerordentlichen Form als Lektoren zugelassen werden könnten? :erschrocken:
nein den die außerordentliche Form kennt in der Messe dieses Amt nicht die Lesung liest bzw der Priester oder im levitierten Amt der Subdiakon

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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Gamaliel »

ottaviani hat geschrieben:nein den die außerordentliche Form kennt in der Messe dieses Amt nicht die Lesung liest bzw der Priester oder im levitierten Amt der Subdiakon
Im gesungenen Amt bedarf es durchaus des Vortrags der Lesung. Statt des Priesters darf diese ein geweihter Lektor vortragen, sofern ein solcher vorhanden ist und der Zelebrant dies wünscht. (De facto wird sich allerdings außerhalb der Priesterseminare kaum ein geweihter Lektor aufhalten, sodaß sein Einsatz fern des Seminars eher theoretischer Natur ist.)

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ottaviani
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von ottaviani »

aha steht das so im Meßbuch

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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Gamaliel »

ottaviani hat geschrieben:aha steht das so im Meßbuch
Ja, freilich!

RG 473:
In Missis in cantu, ea omnia, quae diaconus vel subdiaconus aut lector, vi proprii officii cantant vel legunt, a celebrante omittuntur.

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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Gamaliel »

Vatikan: Visitation der irischen Kirche beginnt

Daraus:
Der Vatikan hat mit der Apostolischen Visisation der von Missbrauchskandalen erschütterten irischen Kirche begonnen. Die Visitatoren prüften, ob die Vorschriften zur Vorbeugung sexuellen Missbrauchs und die Hilfe für Opfer wirksam seien, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung des vatikanischen Presseamtes. Die mit der Untersuchung betrauten Kardinäle, Erzbischöfe und Ordensleute sollten eine "geistlichen Erneuerung" der irischen Kirche unterstützen.

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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Gamaliel »

Berolinensis hat geschrieben:Die katholische Kirche zur Hl. Familie in Königsberg i. Pr. ist vom Regionalparlament der orthodoxen Kirche zugesprochen worden. Der katholische Erzbischof von Moskau hat dagegen scharf protestiert, und zwar auch gegen die Haltung des orthodoxen Patriarchats. Hier die Protestnote (leider nur in spanischer Übersetzung): http://infocatolica.com/?t=ic&cod=7735
Siehe auch: Rußland gibt nach 1917 enteignetes Kirchengut zurück, allerdings nur den Orthodoxen

Daraus:
Vertreter der katholischen Kirche, Vertreter der Kultur und führende russische und internationale Medien kritisieren das Moskauer Patriarchat, wobei die Kritik aus unterschiedlichen Gesichtspunkten vorgebracht wird. Kulturschaffende und Medien werfen dem Patriarchat vor, gemeinsam mit dem Kreml eine “Klerikalisierung” der Gesellschaft voranzutreiben. Die katholische Kirche kritisiert hingegen Versuche des Patriarchats, sich mit der beabsichtigten Rückgabe geraubten Kirchengutes auch den Besitz der nicht-orthodoxen Christen aneignen zu wollen.

[...]

Moskaus katholischer Bischofs, Msgr. Paolo Pezzi erklärte zum Entwurf: “Das Gesetz ist im Geheimen vorbereitet und beschlossen worden, ohne öffentliche Diskussion und ohne die verschiedenen betroffenen Seiten anzuhören, die nicht der orthodoxen Kirche angehören.”

Der Bischof wies darauf hin, daß das Gebiet Ostpreußens erst nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Sowjetunion wurde und sich daher vor 1945 dort kaum orthodoxe Kirchen oder Besitz finden werde. Die katholische Gemeinde in Königsberg bitte die russische Regierung seit 2 Jahren, ihr enteignetes Eigentum zurückzugeben. “Von einer Rückgabe an die katholische Kirche oder andere christliche Gemeinschaften, wie die Lutheraner ist jedoch keine Rede”, so Msgr. Pezzi.

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ad-fontes
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von ad-fontes »

Königsberg den Russen zu belassen, war eines der Schwachpunkte des 2+4 Vertrages.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Robert Ketelhohn
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Robert Ketelhohn »

:D :D :D

Meinst du, wir hätten Ostpreußen wiederkriegen können? Auch den
polnischen Teil? Und den Rest des geraubten Ostdeutschlands?

(Und die Protestanten fordern bestimmt gleich all ihre von den Polen
geraubten Kirchen zurück, die jetzt katholisch sind, was? [Außer de-
nen natürlich, die sie zuvor selber in der Reformation geraubt haben.])

Der Fehler war dieser Vertrag an sich. Entweder man macht einen
anständigen Friedensvertrag oder gar nichts.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von ad-fontes »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben: Die einzig saubere Lösung wäre die Wiedereinführung der niederen Weihen (mit einer Beschränkung auf Männer) in der ordentlichen Form des römischen Ritus. Eine Öffnung des Lektorats für Frauen wäre gerade im Hinblick auf die außerordentliche Form mehr als kontraproduktiv. Oder soll bzgl. der Rechte der Gläubigen bzw. der Laiendienste in der ordentlichen Form ein anderes Recht gelten als in der außerordentlichen Form? Dann könnte man nicht mehr von dem einen römischen Ritus in zwei Formen sprechen.
:daumen-rauf: :klatsch:
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von ad-fontes »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: :D :D :D

Meinst du, wir hätten Ostpreußen wiederkriegen können?.
Naja, bis Riga wäre mir lieber.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von holzi »

ad-fontes hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben: :D :D :D

Meinst du, wir hätten Ostpreußen wiederkriegen können?.
Naja, bis Riga wäre mir lieber.
Haben wir ja schon. Sind jetzt alle in der EU und wir haben alles schon bezahlt. :tuete:

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Berolinensis
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Berolinensis »

Der neue Direktor der Sixtinischen Kapelle macht sich Gedanken über die Rolle der Kirchenmusik im alten und neuen Ritus: http://blog.messainlatino.it/21/11/pa ... ssimo.html

Ihm zufolge war die Musik im alten Ritus bloßes, unwesentliches Ornament, das der Grundform der stillen Messe hinzugefügt wurde - man darf also getrost sagen, daß er vom alten Ritus nicht die geringste Ahnung hat -, während "das Konzil" ihr die Rolle als essentieller Bestandteil der Liturgie wiedergegeben habe - wie man ja in 99 von 1 Pfarrkirchen allsonntäglich beobachten kann :roll: - ferner von der Realität könnte man wohl kaum liegen.

Zudem haben - aus diesem Grund - Orchestermessen im neuen Ritus nur aus ganz außergewöhnlichen Anlässen Platz aus musealen Gründen, aber sonst heute keine "rituelle Zugehörigkeit" mehr - eine Anischt, der Joseph Ratzinger mehrfach ausdrücklich entgegengetreten ist.

Soviel also zum neuen Direktor der Sixtina - prost Mahlzeit.

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Berolinensis
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Berolinensis »

Daß ich kein Fan des Instituts der Bischofskonferenzen über einen engen Rahmen praktischer Koordinierung hinaus bin, habe ich schon öfter gesagt.

Der Hl. Vater hat heute die letzte Gruppe von brasilianischen Bischöfen zum ad limina-Besuch empfangen (nach über einem Jahr!), und dabei Ausführungen zuz Bischofskonferenz gemacht. Er sagt dabei allerlei Lobendes, was ich nur bedingt nachvollziehen kann; bemerkens- (und unterstreichens-)wert finde ich aber folgende Aussage:
Yet it [die Bischofskonferenz] must avoid becoming a parallel reality or substituting the ministry of each individual bishop; in other words, it must not change his relationship with his particular Church and with the college of bishops, nor become the intermediary between the bishop and the See of Peter.
Quelle.

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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Gamaliel »

Berolinensis hat geschrieben:...bemerkens- (und unterstreichens-)wert finde ich aber folgende Aussage:...
Ja, die Aussage ist gut und richtig, nur was tut der Papst, damit diese Worte auch irgendeine Wirkung in der Praxis entfalten?

Außerdem ist auch er selbst ganz in die Fänge der Kollegialität verstrickt (wobei ich nichteinmal weiß, ob ihm das so unlieb ist). (Vgl. auch die hier zitierten Aussagen von 2 Kardinälen.)

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Gamaliel
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Re: Nachrichten aus der Weltkirche II

Beitrag von Gamaliel »

Gamaliel hat geschrieben:
Berolinensis hat geschrieben:Die katholische Kirche zur Hl. Familie in Königsberg i. Pr. ist vom Regionalparlament der orthodoxen Kirche zugesprochen worden. Der katholische Erzbischof von Moskau hat dagegen scharf protestiert, und zwar auch gegen die Haltung des orthodoxen Patriarchats. Hier die Protestnote (leider nur in spanischer Übersetzung): http://infocatolica.com/?t=ic&cod=7735
Siehe auch: Rußland gibt nach 1917 enteignetes Kirchengut zurück, allerdings nur den Orthodoxen
Orthodoxe haben kein Verständnis für die Argumente des katholischen Erzbischofs und drohen gleich mit weitgehenden, allerdings nicht weiter spezifizierten Folgen:

Kaliningrad Orthodox diocese advises Catholic archbishop "not to throw stones in glass house"

Daraus:
The Kaliningrad Diocese of the Russian Orthodox Church has denied the reproaches made by Archbishop Paolo Pezzi, the head of the Roman Catholic Archdiocese in Moscow, who has recently protested the transfer of a building of a former Roman Catholic church building in Kaliningrad to the Moscow Patriarchate.
[...]
Such badly thought-out statements can do real damage to the cooperation and relations between our churches, and maybe not only in the Kaliningrad Region," the communication service of the Kaliningrad Diocese said in a statement received by Interfax-Religion on Monday.

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