Dem stimme ich zu, mit der Ausnahme, daß der Papst sich selbst die Andrede zugelegt habe. Nein, sie wurde von außen an ihn herangetragen; es entsprach den spätantiken Gepflogenheiten und, wie man beim Blick auf die Ostkirchen sieht, gehört zur Titulatur der dortigen Patriarchen ebenfalls Seine Allheiligkeit (Konstantinopel), Seine Heiligkeit (Alexandrien, Etschmiadsin etc.) oder Seine Seligkeit (Antiochien, Jerusalem etc.).Johannes XXIII hat geschrieben:ich würde sagen, dass "Heiliger Vater" eine aus der tradition stammende anrede ist, die sich der papst irgendwann mal wahrscheinlich selbst gegeben hat. Zur frage ob man schon zu Lebzeiten heilig gesprochen werden kann: Nein. Es gibt zwar Menschen die zu lebzeiten als Heilige verehrt wurden (Elisabeth v. Thüringen zum Beispiel), aber heilig sein bedeutet Gott schauen. Man muss aber dazu sagen, dass man ein "heiliger" nicht wird, sondern ist. Wenn die Kirche jemanden nach 500 Jahren noch kanonisiert, dann bedeutet das nicht, dass er erst jetzt in den Himmel kommt, sondern direkt nach seinem Tod Gott geschaut hat wie er ist. Das heißt, er war auch schon zu Lebzeiten im Stand der Heiligkeit. an muss aber dazu sagen: Jeder Heilige hat eine Vergangenheit und jeder Sünder eine Zukunft (Oscar Wilde) das lässt hoffen.
Kurze Fragen - kurze Antworten III
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Nicht gleichbedeutend, sondern gleichwertig.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nein, nein, nein.ad-fontes hat geschrieben:sanctissimus (> Seine Heiligkeit) und beatissimus (> Seine Seligkeit) sind Synonyme.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III

Die Übersetzungen stimmen auch nicht. Darum ja dreimal nein.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
">" heißt: hat sich entwickelt zu.Robert Ketelhohn hat geschrieben:![]()
Die Übersetzungen stimmen auch nicht. Darum ja dreimal nein.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Dit musste aber ooch dranschreiben, damit man es kapiert. 

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Hassu n Dialektanfall?cantus planus hat geschrieben:Dit musste aber ooch dranschreiben, damit man es kapiert.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
FallweiseNassos hat geschrieben:Hassu n Dialektanfall?cantus planus hat geschrieben:Dit musste aber ooch dranschreiben, damit man es kapiert.

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Dat kütt jelejentlich mal vur. Da musste ävver net jlisch schenge! 

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Dann hat sich’s aber erst mal auf Latein „entwickelt“.ad-fontes hat geschrieben:">" heißt: hat sich entwickelt zu.Robert Ketelhohn hat geschrieben:![]()
Die Übersetzungen stimmen auch nicht. Darum ja dreimal nein.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Du, des isch doch älles klärle. Des hen i doch auch, vor allem, wenn d'Songul mitmischt, dahanna.cantus planus hat geschrieben:Dat kütt jelejentlich mal vur. Da musste ävver net jlisch schenge!
Gell.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Wat hesse sächt?Nassos hat geschrieben:Du, des isch doch älles klärle. Des hen i doch auch, vor allem, wenn d'Songul mitmischt, dahanna.
Gell.

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Sehr geehrter Herr Planus,cantus planus hat geschrieben:Wat hesse sächt?Nassos hat geschrieben:Du, des isch doch älles klärle. Des hen i doch auch, vor allem, wenn d'Songul mitmischt, dahanna.
Gell.
hiermit benachrichtigen wir Sie davon, dass die Anwendung eines Dialekts Ihrerseits aus unserer Sicht einhergeht mit dem Gesetz und den hiesigen Gepflogenheiten.
Desweiteren nehmen wir uns das Recht heraus, hiervon selber Gebrauch zu machen. Insbesondere wenn die Forenuserin "Songul" mitwirkt.
Seien Sie diesbezüglich versichert.
Wenden Sie bitte jeden Satz entsprechend auf den von Ihnen zitierten Beitrag an.
Hochachtungsvoll,
Anwaltskanzlei Nassos & Nassos
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Wir hatten heute einen Vortrag zum Thema Anbetung bei der Franziskanischen Gemeinschaft. Dabei wurde erwähnt man würde alle Verlieren wenn man schlecht über jemanden Denkt oder gar spricht, da der heilige Geist dann aus der Seele flieht.
Meines Wissens nach verliert man seine erworbenen Gnaden doch nur durch eine Todsünde?
Ansonsten seh ich den Himmel schon ziemlich leer vor mir
Meines Wissens nach verliert man seine erworbenen Gnaden doch nur durch eine Todsünde?
Ansonsten seh ich den Himmel schon ziemlich leer vor mir

Der Kreuzgang ist doch total am Ende.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Richtig, die Todsünde verträgt sich nicht mit der heiligmachenden Gnade, sodaß wir durch das Begehen einer Todsünde den Gnadenstand verlieren.Deo iuvante hat geschrieben:Wir hatten heute einen Vortrag zum Thema Anbetung bei der Franziskanischen Gemeinschaft. Dabei wurde erwähnt man würde alle Verlieren wenn man schlecht über jemanden Denkt oder gar spricht, da der heilige Geist dann aus der Seele flieht.
Meines Wissens nach verliert man seine erworbenen Gnaden doch nur durch eine Todsünde?
Durch z.B. Rachsucht, Haß,... die man in sich nährt, durch Verletzung des guten Rufs eines anderen (Ehrabschneidung oder gar Verleumdung),... kann man natürlich auch schwer sündigen.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Ist Lottospielen Sünde, oder kommt es nur auf die Intention (was man mit dem gewonnen Geld machen will) an?
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
In Anbetracht der Gewinnchancen ist es dumm, Lotto zu spielen. Dummheit hingegen ist keine Sünde.Marion hat geschrieben:Ist Lottospielen Sünde, oder kommt es nur auf die Intention (was man mit dem gewonnen Geld machen will) an?

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Nein, Lottospielen ist nicht verboten/sündhaft.Marion hat geschrieben:Ist Lottospielen Sünde, oder kommt es nur auf die Intention (was man mit dem gewonnen Geld machen will) an?
(Es kann freilich mit Sünden verbunden sein, aber das hängt von der einzelnen Person ab. Etwa, wenn man zuviel Geld ausgibt für die Lottoscheine, oder eine völlig unvernünftige Erwartung und Hoffnung in den schnellen und großen Reichtum setzt, oder Flüche von sich gibt, wenn man verloren hat,...)
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Dem widerspreche ich. Glücksspiel ist sündhaft.Gamaliel hat geschrieben:Nein, Lottospielen ist nicht verboten/sündhaft.Marion hat geschrieben:Ist Lottospielen Sünde, oder kommt es nur auf die Intention (was man mit dem gewonnen Geld machen will) an?
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Nein. (Ich empfehle es allerdings auch nicht.)Robert Ketelhohn hat geschrieben:Dem widerspreche ich. Glücksspiel ist sündhaft.Gamaliel hat geschrieben:Nein, Lottospielen ist nicht verboten/sündhaft.Marion hat geschrieben:Ist Lottospielen Sünde, oder kommt es nur auf die Intention (was man mit dem gewonnen Geld machen will) an?
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Ich bleibe bei meiner Meinung und sehe die deine als unbegründet an.
(Aber wir müssen das ja nicht ausdiskutieren.)
(Aber wir müssen das ja nicht ausdiskutieren.)
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Ich hielte es eigentlich auch immer für sündhaft; die Begründung, wieso es das nicht ist, würde mich schon auch interessieren (oder auch, wieso es das ist). Vor allem in früheren Zeiten hat man ziemlich stark gegen jegliche Art des Glücksspiels gewettert (Kartenspiele usw.).
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Zu wem sollen wir dann gehen?Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ich bleibe bei meiner Meinung und sehe die deine als unbegründet an.
(Aber wir müssen das ja nicht ausdiskutieren.)
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Robert, einfach Widerspruch dahinterschreiben bringt es nicht. Damit hilfst de keinem weiter.
Mir fällt dazu gerade ein:
Hier gibts all halbjahr rum ein Kirchenstraßenfest mit großem Bingoauflauf. Da kommen dann auch viele die sonst nicht so sehr zur Kirche gehen. Allerdings kann man da kein Geld gewinnen sondern nur viele Plastikpötte und als Hauptpreis ein Fahrrad oder ähnliches.
Die Einnahmen werden für irgendeinen guten Zweck benutzt und die Preise werden z.T. von Werbefirmen gesponsert. Die Lose haben erschwingliche Preise.
Mir fällt dazu gerade ein:
Hier gibts all halbjahr rum ein Kirchenstraßenfest mit großem Bingoauflauf. Da kommen dann auch viele die sonst nicht so sehr zur Kirche gehen. Allerdings kann man da kein Geld gewinnen sondern nur viele Plastikpötte und als Hauptpreis ein Fahrrad oder ähnliches.
Die Einnahmen werden für irgendeinen guten Zweck benutzt und die Preise werden z.T. von Werbefirmen gesponsert. Die Lose haben erschwingliche Preise.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Rein von der Theorie her ist zB das bayerische Nationalkartenspiel "Schafkopfen" auch ein Glücksspiel.
Und so mancher hat damit schon Haus und Hof verzockt.
Aber was soll daran sündhaft sein, wenn sich der Wirt, der Pfarrgemeinderatsvorsitzende, der Bürgermeister und der Pfarrer einmal im Monat zusammensetzen und drei, vier Stunden um ein paar Cent karteln?
Glücksspiel kann eine Sünde sein, das ist klar, und auch eine schwere. Es kann aber auch nichtmal eine läßliche darstellen.
Und so mancher hat damit schon Haus und Hof verzockt.
Aber was soll daran sündhaft sein, wenn sich der Wirt, der Pfarrgemeinderatsvorsitzende, der Bürgermeister und der Pfarrer einmal im Monat zusammensetzen und drei, vier Stunden um ein paar Cent karteln?
Glücksspiel kann eine Sünde sein, das ist klar, und auch eine schwere. Es kann aber auch nichtmal eine läßliche darstellen.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Das ist nicht richtig. Die sogenannten Gewinnchancen sind nur dann aussagekräftig, wenn man extrem häufig Lotto spielt oder extrem viele Lottoscheine ausfüllt. Die hierbei wichtigen Sätze der Stochastik gelten nämlich nur dann (Gesetze der großen Zahlen).Benedikt hat geschrieben:In Anbetracht der Gewinnchancen ist es dumm, Lotto zu spielen.Marion hat geschrieben:Ist Lottospielen Sünde, oder kommt es nur auf die Intention (was man mit dem gewonnen Geld machen will) an?
Dumm wäre es etwa, zig-Millionen Lottoscheine mit allen Möglichkeiten auszufüllen. Dann verliert man garantiert. Dumm wäre es ebenfalls, über Jahre jede Woche tausende Lottoscheine auszufüllen. Dann verliert man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit.
Spielt man hingegen z.B. 50 Jahre lang jede Woche einen Schein, dann kann kein Mathematiker ausrechnen, ob sich das lohnt, da die Gesetze der großen Zahlen nicht anwendbar sind. Er kann dann nur ausrechnen, dass von zigtausenden solchen Spielern nur wenige gewinnen. Ob aber ich gewinne, das weiß niemand außer Gott allein.
Wöchentlich ein bischen Kleingeld ausgeben, um die Chance zu haben, eventuell einmal ein paar Millionen einzustreichen, kann weder als scharfsinnig noch als schwachsinnig bezeichnet werden.
Gruß
Sempre
Multi venient in nomine meo, id est in nomine corporis mei. (Tichonius Africanus)
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Quomodo facta est meretrix civitas fidelis (Is 1:21)
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Das kann man so pauschal nicht sagen. Man müßte hier genauer nach Zeitabschnitten, Völkern,...unterscheiden. Weiters wäre zu prüfen, ob die Verbote wegen der Lotterie (bzw. Glücksspiel) an sich oder wegen Begleitumständen erlassen wurden.Thomas_de_Austria hat geschrieben:Ich hielte es eigentlich auch immer für sündhaft; die Begründung, wieso es das nicht ist, würde mich schon auch interessieren (oder auch, wieso es das ist). Vor allem in früheren Zeiten hat man ziemlich stark gegen jegliche Art des Glücksspiels gewettert (Kartenspiele usw.).
Ich werde das aber nicht weiter vertiefen, da ich ohnehin wegen der häufig ungünstigen "Nebenwirkungen" vom Glücksspiel (um namhafte Summen) abrate. Die Kirche selbst hat im alten Kodex (1917) nur den Klerikern das Geldspiel verboten, weil nicht standesgemäß (c. 138).
Wer lateinkundig ist und wen das Thema sehr beschäftigt, der kann die Frage (und meine richtige Antwort

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Katechismus der Katholischen Kirche sagt:
2413 Glücksspiele (wie Kartenspiele) oder Wetten verstoßen an und für sich nicht gegen die Gerechtigkeit. Sie werden jedoch dann sittlich unzulässig, wenn sie jemand um das bringen, was er zu seinem und anderer Menschen Lebensunterhalt braucht. Die Spielleidenschaft droht den Spieler zu versklaven. Eine ungerechte Wette abzuschließen oder beim Spiel zu betrügen ist schwerwiegend, außer wenn der zugefügte Schaden so gering ist, daß der Geschädigte ihn vernünftiger weise nicht ernst nehmen kann.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Ist es unsinnig? Auch nicht. Es ist absinnig - von Sinnen. Den richtigen Glauben an den richtigen Sinn vorausgesetzt.Sempre hat geschrieben:Wöchentlich ein bischen Kleingeld ausgeben, um die Chance zu haben, eventuell einmal ein paar Millionen einzustreichen, kann weder als scharfsinnig noch als schwachsinnig bezeichnet werden.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
In den letzten zwei, drei Jahrhunderten im süddeutschen-österr. Raum (aber auch bspw. in Frankreich) scheint das zutreffend zu sein, wobei sich die Sache scheinbar sehr auf 's Land bezog, von Dorfpfarrern in recht allgemeiner Form verbreitet wurde und scheinbar sehr auf die Auswirkungen des Glücksspiels bezogen war (Vernachlässigung der kirchlichen Pflichten, Ruinierung der Familien u. ä. Predigtmotive tauchen auf), was sich bis hinein in die Volkssagen niedergeschlagen hat.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
So ein Unfug. Ein Mathematiker kann ohnehin immer nur Wahrscheinlichkeiten ausrechnen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass es sich lohnt (man also mehr Geld zurückerhält als man eingesetzt hat), ist auch beim regelmäßigen "mäßigen" Spielen gering. So gering, dass man das Lotto-Spielen durchaus als "dumm" bezeichnen kann.Sempre hat geschrieben:Spielt man hingegen z.B. 50 Jahre lang jede Woche einen Schein, dann kann kein Mathematiker ausrechnen, ob sich das lohnt, da die Gesetze der großen Zahlen nicht anwendbar sind. Er kann dann nur ausrechnen, dass von zigtausenden solchen Spielern nur wenige gewinnen. Ob aber ich gewinne, das weiß niemand außer Gott allein.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Nein, kein Unfug. Ein Mathematiker kann zwar einen theoretischen Erwartungswert berechnen, nimmt man dann aber ein paar zig reale, mäßige Lottospieler, so weichen deren tatsächlich erzielten Gewinne bzw. Verluste meist stark vom theoretischen Erwartungswert ab. Nur bei extrem unmäßigen Lottospielern stimmen die tatsächlich erzielten Gewinne gut mit dem theoretischen Erwartungswert überein.Benedikt hat geschrieben:So ein Unfug. Ein Mathematiker kann ohnehin immer nur Wahrscheinlichkeiten ausrechnen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass es sich lohnt (man also mehr Geld zurückerhält als man eingesetzt hat), ist auch beim regelmäßigen "mäßigen" Spielen gering. So gering, dass man das Lotto-Spielen durchaus als "dumm" bezeichnen kann.Sempre hat geschrieben:Spielt man hingegen z.B. 50 Jahre lang jede Woche einen Schein, dann kann kein Mathematiker ausrechnen, ob sich das lohnt, da die Gesetze der großen Zahlen nicht anwendbar sind. Er kann dann nur ausrechnen, dass von zigtausenden solchen Spielern nur wenige gewinnen. Ob aber ich gewinne, das weiß niemand außer Gott allein.
Es ist schwachsinnig, Stochastik zu betreiben, wenn die Gesetze der großen Zahlen gar nicht anwendbar sind.
Gruß
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten III
Richtig, die Abweichung ist bei mäßigem Spielen höher, hab ich auch nie bestritten. Das Risiko ist aber trotzdem mies, daher ist Lottospielen dumm..Sempre hat geschrieben:Ein Mathematiker kann zwar einen theoretischen Erwartungswert berechnen, nimmt man dann aber ein paar zig reale, mäßige Lottospieler, so weichen deren tatsächlich erzielten Gewinne bzw. Verluste meist stark vom theoretischen Erwartungswert ab. Nur bei extrem unmäßigen Lottospielern stimmen die tatsächlich erzielten Gewinne gut mit dem theoretischen Erwartungswert überein.