Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Sowohl im Thread "Heiligsprechung von Papst Johannes Paul II.!" als auch im Thread "Assisi 3" sind kritische Stimmen zu Äußerungen und Handlungen des aktuellen sowie des vorigen Heiligen Vaters laut geworden, deren Urheber reflexartig der "mangelnden Papsttreue" und "Besserwissererei" geziehen wurden. Da generell die Legitimität von Kritik an Päpsten, Bischöfen, Priestern bzw. einzelnen Aussagen und Handlungen derselben sowie am letzten Konzil immer wieder bezweifelt wird und die Urheber dieser Kritik immer wieder mit denselben obengenannten Vorwürfen konfrontiert werden, wäre vielleicht mal eine Grundsatzdiskussion zu diesem Thema angebracht, die ja nicht als Metadiskussion dort erfolgen muß, wo themenbezogen solche Kritik geäußert wird.
Hier also mal meine Grundthesen:
1. Zahllose zweifelsfrei rechtgläubige und kirchentreue Laien, Geistliche und Theologen bis hin zum derzeitigen Papst haben Texte von V2 sowie einzelne Gesichtspunkte der Pontifikate seit Paul VI. kritisiert, es handelt sich also bei dieser Kritik nicht um die Stimmen einzelner Fanatiker und "Tradis / Sedis".
2. Respektvolle Kritik ist kein haßerfüllter Angriff auf den Kritisierten als Person, sondern thematisiert konkrete problematische Aussagen und Handlungen.
3. Der Zweck der Kritik ist nicht, deren Urheber zu diskreditieren, sondern die Mitchristen vor Gefahren für Glaube und Sitten zu warnen und somit ein Gebot der Nächstenliebe und ein Dienst an der Wahrheit. Auch brüderliche Zurechtweisung eines Irrenden ist ein Akt der Nächstenliebe!
4. Daher schließen sich Treue und Liebe zu Kirche und Papst einerseits und Kritik an einzelnen Äußerungen und Handlungen andererseits nicht gegenseitig aus, vielmehr bedingt das erstgenannte das letztere.
5. Diese Kritik macht ihren Urhebern alles andere als Vergnügen: Wenn man als Kind erkennen muß, daß der geliebte Vater schwere Fehler begeht, man ihn jedoch weiter lieben und respektieren will und muß, wird man oft in arge seelische Nöte getrieben - viele haben darüber den Glauben ganz verloren oder sind in die Lager des Sedivakantismus abgewandert.
6. Sich dann noch als "nicht katholischer und nicht papsttreuer Besserwisser" beschimpfen und des "Fanatismus und irrationaler Affekte" lassen zu müssen, ist besonders schmerzlich und für den Urheber zudem eine Sünde gegen die Nächstenliebe und die Gerechtigkeit!
7. Wer diese Kritik nicht ertragen kann, weil er Kirche und Papst ehrlich liebt, sollte einen Schritt weiterdenken und sich fragen, ob er nicht gerade aus dieser Liebe zur Kirche heraus auch ab und zu einmal die Irrtumsfähigkeit selbst eines Papstes in nicht lehramtlichen Aussagen und Handlungen eingestehen sollte - schuld am Fieber ist nicht das Fieberthermometer.
Hier also mal meine Grundthesen:
1. Zahllose zweifelsfrei rechtgläubige und kirchentreue Laien, Geistliche und Theologen bis hin zum derzeitigen Papst haben Texte von V2 sowie einzelne Gesichtspunkte der Pontifikate seit Paul VI. kritisiert, es handelt sich also bei dieser Kritik nicht um die Stimmen einzelner Fanatiker und "Tradis / Sedis".
2. Respektvolle Kritik ist kein haßerfüllter Angriff auf den Kritisierten als Person, sondern thematisiert konkrete problematische Aussagen und Handlungen.
3. Der Zweck der Kritik ist nicht, deren Urheber zu diskreditieren, sondern die Mitchristen vor Gefahren für Glaube und Sitten zu warnen und somit ein Gebot der Nächstenliebe und ein Dienst an der Wahrheit. Auch brüderliche Zurechtweisung eines Irrenden ist ein Akt der Nächstenliebe!
4. Daher schließen sich Treue und Liebe zu Kirche und Papst einerseits und Kritik an einzelnen Äußerungen und Handlungen andererseits nicht gegenseitig aus, vielmehr bedingt das erstgenannte das letztere.
5. Diese Kritik macht ihren Urhebern alles andere als Vergnügen: Wenn man als Kind erkennen muß, daß der geliebte Vater schwere Fehler begeht, man ihn jedoch weiter lieben und respektieren will und muß, wird man oft in arge seelische Nöte getrieben - viele haben darüber den Glauben ganz verloren oder sind in die Lager des Sedivakantismus abgewandert.
6. Sich dann noch als "nicht katholischer und nicht papsttreuer Besserwisser" beschimpfen und des "Fanatismus und irrationaler Affekte" lassen zu müssen, ist besonders schmerzlich und für den Urheber zudem eine Sünde gegen die Nächstenliebe und die Gerechtigkeit!
7. Wer diese Kritik nicht ertragen kann, weil er Kirche und Papst ehrlich liebt, sollte einen Schritt weiterdenken und sich fragen, ob er nicht gerade aus dieser Liebe zur Kirche heraus auch ab und zu einmal die Irrtumsfähigkeit selbst eines Papstes in nicht lehramtlichen Aussagen und Handlungen eingestehen sollte - schuld am Fieber ist nicht das Fieberthermometer.
Zuletzt geändert von Quasinix am Montag 17. Januar 2011, 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!
- Florianklaus
- Beiträge: 3493
- Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
- Wohnort: Bistum Münster
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Mit These 4 rennst Du bei WsK, KvU, ZdK u.s.w. bestimmt offene Türen ein.................... 

-
- Beiträge: 1064
- Registriert: Sonntag 31. Januar 2010, 19:09
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Der sechsten These kann ich so nicht zustimmen: Etwas mit sich geschehen lassen zu müssen, ist keine Sünde!
Entschuldigung, ich konnte einfach nicht anders! 


Domum superborum demolietur Dominus.
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Falsch, denn DIE wollen ja eine andere Kirche, in der es überhaupt keine Ämter mehr gibt und die sich auch nicht mehr als einzige von Christus gestiftete Kirche versteht. Lehramtliche Texte, speziell aus der Zeit vor 1962 (aber auch danach - s. "Humanae Vitae") werden genauso wie "unpassende" Bibelstellen in Bausch und Bogen abgelehnt, man möchte sich daran genausowenig halten wie an die meisten der 10 Gebote.Florianklaus hat geschrieben:Mit These 4 rennst Du bei WsK, KvU, ZdK u.s.w. bestimmt offene Türen ein....................
Wenn "unsereins" Assisi 1/2/3, Koranküsse oder fragwürdige Texte kritisiert, dann im Gegensatz dazu immer unter Berufung auf die immerwährende Tradition und das in diesen Dingen eindeutige Lehramt der Kirche.
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Wo hat der derzeitige Papst Texte des Zweiten Vatikanischen Konzils kritisiert?Quasinix hat geschrieben:1. Zahllose zweifelsfrei rechtgläubige und kirchentreue Laien, Geistliche und Theologen bis hin zum derzeitigen Papst haben Texte von V2 sowie einzelne Gesichtspunkte der Pontifikate seit Paul VI. kritisiert, es handelt sich also bei dieser Kritik nicht um die Stimmen einzelner Fanatiker und "Tradis / Sedis".
Was für ein Glück für uns, dass wir wissen können, dass die Barmherzigkeit Gottes unendlich ist.
Johannes Maria Vianney
Johannes Maria Vianney
- Florianklaus
- Beiträge: 3493
- Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
- Wohnort: Bistum Münster
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Quasinix hat geschrieben:Falsch, denn DIE wollen ja eine andere Kirche, in der es überhaupt keine Ämter mehr gibt und die sich auch nicht mehr als einzige von Christus gestiftete Kirche versteht. Lehramtliche Texte, speziell aus der Zeit vor 1962 (aber auch danach - s. "Humanae Vitae") werden genauso wie "unpassende" Bibelstellen in Bausch und Bogen abgelehnt, man möchte sich daran genausowenig halten wie an die meisten der 10 Gebote.Florianklaus hat geschrieben:Mit These 4 rennst Du bei WsK, KvU, ZdK u.s.w. bestimmt offene Türen ein....................
Wenn "unsereins" Assisi 1/2/3, Koranküsse oder fragwürdige Texte kritisiert, dann im Gegensatz dazu immer unter Berufung auf die immerwährende Tradition und das in diesen Dingen eindeutige Lehramt der Kirche.
DIE behaupten auch von sich, daß sie die Kirche lieben. Willst Du über IHRE Gefühle urteilen?
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Man kann durchaus darüber urteilen, ob das, was sie lieben, wirklich die Kirche ist.
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Ich habe das so verstanden, dass der sündigt, der Leute beschimpft, die aus ehrlichen Motiven und in angemessemer Weise Kritik üben.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Der sechsten These kann ich so nicht zustimmen: Etwas mit sich geschehen lassen zu müssen, ist keine Sünde!Entschuldigung, ich konnte einfach nicht anders!
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
M. v. Ebner- Eschenbach
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Sie lieben nicht die Kirche, die Christus gestiftet hat und die real existiert - das ist aus ihren Forderungen ja klar ablesbar, dazu muß man weder interpretieren noch gedankenlesen. Sie würden eine Kirche nach ihrem Geschmack lieben, die alles Unangenehme ausblendet und jeden machen läßt was und wie er will.Florianklaus hat geschrieben:Quasinix hat geschrieben:Falsch, denn DIE wollen ja eine andere Kirche, in der es überhaupt keine Ämter mehr gibt und die sich auch nicht mehr als einzige von Christus gestiftete Kirche versteht. Lehramtliche Texte, speziell aus der Zeit vor 1962 (aber auch danach - s. "Humanae Vitae") werden genauso wie "unpassende" Bibelstellen in Bausch und Bogen abgelehnt, man möchte sich daran genausowenig halten wie an die meisten der 10 Gebote.Florianklaus hat geschrieben:Mit These 4 rennst Du bei WsK, KvU, ZdK u.s.w. bestimmt offene Türen ein....................
Wenn "unsereins" Assisi 1/2/3, Koranküsse oder fragwürdige Texte kritisiert, dann im Gegensatz dazu immer unter Berufung auf die immerwährende Tradition und das in diesen Dingen eindeutige Lehramt der Kirche.
DIE behaupten auch von sich, daß sie die Kirche lieben. Willst Du über IHRE Gefühle urteilen?
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
@ Florianklaus
Deine Einwände sind schlicht platt. Ich würde die von Dir genannten keineswegs für ihren fehlenden Autoritätspositivismus kritisieren sondern für das Ignorieren jeglicher lehramtlicher Aussage in der Argumentation. Dokumente des letzten Konzils mit vorangehenden Konzilien und lehramtlichen Aussagen zu vergleichen und dabei die Stirn zu runzeln, wie man das unter einen Hut bekommen soll, ist etwas anderes.
Deine Einwände sind schlicht platt. Ich würde die von Dir genannten keineswegs für ihren fehlenden Autoritätspositivismus kritisieren sondern für das Ignorieren jeglicher lehramtlicher Aussage in der Argumentation. Dokumente des letzten Konzils mit vorangehenden Konzilien und lehramtlichen Aussagen zu vergleichen und dabei die Stirn zu runzeln, wie man das unter einen Hut bekommen soll, ist etwas anderes.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!
- Florianklaus
- Beiträge: 3493
- Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
- Wohnort: Bistum Münster
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
ar26 hat geschrieben:@ Florianklaus
Deine Einwände sind schlicht platt. Ich würde die von Dir genannten keineswegs für ihren fehlenden Autoritätspositivismus kritisieren sondern für das Ignorieren jeglicher lehramtlicher Aussage in der Argumentation. Dokumente des letzten Konzils mit vorangehenden Konzilien und lehramtlichen Aussagen zu vergleichen und dabei die Stirn zu runzeln, wie man das unter einen Hut bekommen soll, ist etwas anderes.
Meine Einwände sind genau so platt, wie das bislang Vorgebrachte. Wir können gerne in eine differenziertere Debatte einsteigen.
(Btw: daß ich kein Sympathisant von DENEN bin, dürfte allen hier hoffentlich klar sein.)
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Das ist DEINE These, zu der du gerne einen passenden Thread aufmachen kannst - hier geht es um die Thematik aus dem Betreff. Ich bin übrigens kein "Pius" (und auch kein "Petrus" oder "Sedi"), du Schubladendenker!Florianklaus hat geschrieben:DIE lieben das Bild, das SIE sich von der Kirche machen. Genau wie die Pampelmuse. Bloß die jeweiligen Idealvorstellungen sind unterschiedlich.Kilianus hat geschrieben:Man kann durchaus darüber urteilen, ob das, was sie lieben, wirklich die Kirche ist.
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
@ Florianklaus
So platt finde ich Quasinix Thesen nicht. Ich finde inhaltlich auch keinen Fehler. Tatsächlich hat Benedikt XVI. etwas das faktische Verbot des alten Missales seines Vorgängers Paul VI. kritisiert und revidiert. Ebenso hat er ein falsches Verständnis des Vaticanum II als Superdogma verworfen.
Wo ist die Plattheit, auf die Du lediglich erwidert hast?
So platt finde ich Quasinix Thesen nicht. Ich finde inhaltlich auch keinen Fehler. Tatsächlich hat Benedikt XVI. etwas das faktische Verbot des alten Missales seines Vorgängers Paul VI. kritisiert und revidiert. Ebenso hat er ein falsches Verständnis des Vaticanum II als Superdogma verworfen.
Wo ist die Plattheit, auf die Du lediglich erwidert hast?
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Auch wenn ich nicht katholisch bin, finde ich das Thema an sich sehr interessant und würde mich freuen, wenn es in ruhigen Bahnen und mit nachvollziehbaren Argumenten verliefe. Warum da jetzt gleich einzelne Gruppierungen thematisiert werden, verstehe ich nicht. Quasinix hat seine Äusserungen bewusst allgemein gefasst und umsichtig formuliert.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
M. v. Ebner- Eschenbach
- Florianklaus
- Beiträge: 3493
- Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
- Wohnort: Bistum Münster
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Ich sehe es ja im Grunde so wie Du.Quasinix hat geschrieben:Sie lieben nicht die Kirche, die Christus gestiftet hat und die real existiert - das ist aus ihren Forderungen ja klar ablesbar, dazu muß man weder interpretieren noch gedankenlesen. Sie würden eine Kirche nach ihrem Geschmack lieben, die alles Unangenehme ausblendet und jeden machen läßt was und wie er will.Florianklaus hat geschrieben:Quasinix hat geschrieben:Falsch, denn DIE wollen ja eine andere Kirche, in der es überhaupt keine Ämter mehr gibt und die sich auch nicht mehr als einzige von Christus gestiftete Kirche versteht. Lehramtliche Texte, speziell aus der Zeit vor 1962 (aber auch danach - s. "Humanae Vitae") werden genauso wie "unpassende" Bibelstellen in Bausch und Bogen abgelehnt, man möchte sich daran genausowenig halten wie an die meisten der 10 Gebote.Florianklaus hat geschrieben:Mit These 4 rennst Du bei WsK, KvU, ZdK u.s.w. bestimmt offene Türen ein....................
Wenn "unsereins" Assisi 1/2/3, Koranküsse oder fragwürdige Texte kritisiert, dann im Gegensatz dazu immer unter Berufung auf die immerwährende Tradition und das in diesen Dingen eindeutige Lehramt der Kirche.
DIE behaupten auch von sich, daß sie die Kirche lieben. Willst Du über IHRE Gefühle urteilen?
Allerdings könnten DIE jetzt so argumentieren, daß die (Achtung, Schublade!) "Konservativen" auch die real-existierende (Lehmann-)Kirche ablehnen und nur eine Kirche nach ihrem Geschmack lieben würden. DIE behaupten auch, daß SIE die von Christus gestiftete Kirche lieben, SIE bestimmen halt den zeitlichen Beginn der Degeneration (Konstantinische Wende? Mittelalter?) anders.
Ich wollte eigentlich nur darauf aufmerksam machen, daß These 4 ein zweischneidiges Schwert ist.
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
@florianklaus
Versteh ich nicht. Gerade These 4 macht doch deutlich, daß es nicht um die Kirche als Ganzes geht, sondern um einzelne Autoritäten. Bei WsK und Co. ist das doch wohl anders.
Versteh ich nicht. Gerade These 4 macht doch deutlich, daß es nicht um die Kirche als Ganzes geht, sondern um einzelne Autoritäten. Bei WsK und Co. ist das doch wohl anders.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Das ist nicht korrekt, denn WsK & Co. lehnen schon das ab, was Jesus selbst sagt - fang nur mal an mit "Lehrt und tauft alle Völker", "Wer nicht glaubt, wird verdammt werden", "Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen", "Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen", "Wenn dich dein rechtes Auge/deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann reiß es aus/hau sie ab und wirf es/sie weg! Denn es ist besser für dich, daß eines deiner Glieder verloren geht, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird" usw. An im AT/NT geschilderte Ereignisse wie die Auferstehung Christi usw. wird großteils nicht geglaubt; der hl. Paulus als "Frauen- und Homofeind" und "eigentlicher Erfinder des Christentum" kommt noch schlechter weg. Das Lehramt vor und nach dem Konzil wird ignoriert (die dort verorteten Kritiker von JP2 kritisieren ja primär seine "Betonköpfigkeit" in Moralfragen!), umgekehrt stimmt man fast allen auf diversen Konzilien verurteilten Sätzen und Irrlehren bedenkenlos zu.Florianklaus hat geschrieben:Ich sehe es ja im Grunde so wie Du.
Allerdings könnten DIE jetzt so argumentieren, daß die (Achtung, Schublade!) "Konservativen" auch die real-existierende (Lehmann-)Kirche ablehnen und nur eine Kirche nach ihrem Geschmack lieben würden. DIE behaupten auch, daß SIE die von Christus gestiftete Kirche lieben, SIE bestimmen halt den zeitlichen Beginn der Degeneration (Konstantinische Wende? Mittelalter?) anders.
Ich wollte eigentlich nur darauf aufmerksam machen, daß These 4 ein zweischneidiges Schwert ist.
Wer Assisi 1/2/3 & Co. kritisiert und damit einzelne konkrete Handlungen und Aussagen einzelner Amtsträger und nicht die ganze Kirche als Institution, hat dabei Schrift + Tradition sowie das kirchliche Lehramt im Rücken und hängt eben gerade nicht substanzlos in der Luft!
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Ich denke das ist ein bisschen Liebe die viele einfach nicht haben wollen und abstoßen. Sie wollen auch nicht zuschauen wie man einen anderen auf diese Weise liebt. Das ist ein Stück Liebe das die Harmonie durcheinander bringen kann. Oft werden dann manche wütend und dann wird es lauter. Dann oder meist auch schon vorher kommen oftmals Friedensstifter und man darf nicht weiterlieben. Das passiert hier im Forum ganz schön oftQuasinix hat geschrieben:3. Der Zweck der Kritik ist nicht, deren Urheber zu diskreditieren, sondern die Mitchristen vor Gefahren für Glaube und Sitten zu warnen und somit ein Gebot der Nächstenliebe und ein Dienst an der Wahrheit. Auch brüderliche Zurechtweisung eines Irrenden ist ein Akt der Nächstenliebe!

Es geht gar nicht um Gefühle, sondern einen Akt der Nächstenliebe. Und es bedeutet nicht, daß jede Kritik nun als Nächstenliebe zu bezeichnen ist. Es ist nur die richtige Kritik (von der man auch zeigen-beweisen kann daß sie angebracht ist), also Kritik an etwas was nachweislich falsch ist, an etwas was den Glauben gefährdet, an etwas was das Heil gefährdet.Florianklaus hat geschrieben:DIE behaupten auch von sich, daß sie die Kirche lieben. Willst Du über IHRE Gefühle urteilen?
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Für die, die es nicht wissen - ich bin Laienfranziskaner (seit kurzem) im OFS. Und insofern ist Franziskus mein geistliches Vorbild, insbesondere auch sein Umgang mit den Hirten der Kirche.
Besonders aufschlußreich ist diesbezüglich sein Testament, kurz vor seinem Tod verfaßt, in dem er noch einmal seine fundamentalen Grundlagen darlegte.
Daraus ein Auszug (hier der ganze Text):
Besonders aufschlußreich ist diesbezüglich sein Testament, kurz vor seinem Tod verfaßt, in dem er noch einmal seine fundamentalen Grundlagen darlegte.
Daraus ein Auszug (hier der ganze Text):
6 Danach gab und gibt mir der Herr einen so großen Glauben zu den Priestern, die nach der Vorschrift der heiligen Römischen Kirche leben, wegen ihrer Weihe, dass ich, wenn sie mich verfolgen würden, bei ihnen Zuflucht suchen will.
7 Und wenn ich so große Weisheit hätte, wie Salomon sie gehabt hat, und fände armselige Priester dieser Welt – in den Pfarreien, wo sie weilen, will ich nicht gegen ihren Willen predigen.
8 Und diese und alle anderen will ich fürchten, lieben und ehren wie meine Herren.
9 Und ich will in ihnen die Sünde nicht sehen, weil ich den Sohn Gottes in ihnen unterscheide und sie meine Herren sind.
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Du hältst das jüdische Gesetz? Respekt, stell ich mir anstrengend vor.Quasinix hat geschrieben: Das ist nicht korrekt, denn WsK & Co. lehnen schon das ab, was Jesus selbst sagt - fang nur mal an mit [...] "Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen"
Ich fühle mich daran allerdings nicht gebunden, trotz gänzlich fehlnder Nähe zu WiSiKi.
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Von dir kommt hier irgendwie nur Störfeuer ohne Themenbezug, schade...Kilianus hat geschrieben:Du hältst das jüdische Gesetz? Respekt, stell ich mir anstrengend vor.Quasinix hat geschrieben: Das ist nicht korrekt, denn WsK & Co. lehnen schon das ab, was Jesus selbst sagt - fang nur mal an mit [...] "Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen"
Ich fühle mich daran allerdings nicht gebunden, trotz gänzlich fehlnder Nähe zu WiSiKi.
Wie kommst du zur irrigen Ansicht, es ginge Jesus hier z.B. um jüdische Speisevorschriften, die ja tatsächlich "überholt" sind? Paßt das zu Jesu Worten "Bis Himmel und Erde vergehen"? Sind Himmel und Erde denn mit Gründung der Kirche vergangen?
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Ich rufe noch einmal die Thesen in Erinnerung:
Quasinix hat geschrieben:Sowohl im Thread "Heiligsprechung von Papst Johannes Paul II.!" als auch im Thread "Assisi 3" sind kritische Stimmen zu Äußerungen und Handlungen des aktuellen sowie des vorigen Heiligen Vaters laut geworden, deren Urheber reflexartig der "mangelnden Papsttreue" und "Besserwissererei" geziehen wurden. Da generell die Legitimität von Kritik an Päpsten, Bischöfen, Priestern bzw. einzelnen Aussagen und Handlungen derselben sowie am letzten Konzil immer wieder bezweifelt wird und die Urheber dieser Kritik immer wieder mit denselben obengenannten Vorwürfen konfrontiert werden, wäre vielleicht mal eine Grundsatzdiskussion zu diesem Thema angebracht, die ja nicht als Metadiskussion dort erfolgen muß, wo themenbezogen solche Kritik geäußert wird.
Hier also mal meine Grundthesen:
1. Zahllose zweifelsfrei rechtgläubige und kirchentreue Laien, Geistliche und Theologen bis hin zum derzeitigen Papst haben Texte von V2 sowie einzelne Gesichtspunkte der Pontifikate seit Paul VI. kritisiert, es handelt sich also bei dieser Kritik nicht um die Stimmen einzelner Fanatiker und "Tradis / Sedis".
2. Respektvolle Kritik ist kein haßerfüllter Angriff auf den Kritisierten als Person, sondern thematisiert konkrete problematische Aussagen und Handlungen.
3. Der Zweck der Kritik ist nicht, deren Urheber zu diskreditieren, sondern die Mitchristen vor Gefahren für Glaube und Sitten zu warnen und somit ein Gebot der Nächstenliebe und ein Dienst an der Wahrheit. Auch brüderliche Zurechtweisung eines Irrenden ist ein Akt der Nächstenliebe!
4. Daher schließen sich Treue und Liebe zu Kirche und Papst einerseits und Kritik an einzelnen Äußerungen und Handlungen andererseits nicht gegenseitig aus, vielmehr bedingt das erstgenannte das letztere.
5. Diese Kritik macht ihren Urhebern alles andere als Vergnügen: Wenn man als Kind erkennen muß, daß der geliebte Vater schwere Fehler begeht, man ihn jedoch weiter lieben und respektieren will und muß, wird man oft in arge seelische Nöte getrieben - viele haben darüber den Glauben ganz verloren oder sind in die Lager des Sedivakantismus abgewandert.
6. Sich dann noch als "nicht katholischer und nicht papsttreuer Besserwisser" beschimpfen und des "Fanatismus und irrationaler Affekte" lassen zu müssen, ist besonders schmerzlich und für den Urheber zudem eine Sünde gegen die Nächstenliebe und die Gerechtigkeit!
7. Wer diese Kritik nicht ertragen kann, weil er Kirche und Papst ehrlich liebt, sollte einen Schritt weiterdenken und sich fragen, ob er nicht gerade aus dieser Liebe zur Kirche heraus auch ab und zu einmal die Irrtumsfähigkeit selbst eines Papstes in nicht lehramtlichen Aussagen und Handlungen eingestehen sollte - schuld am Fieber ist nicht das Fieberthermometer.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Kam Christus, um das Gesetz zu verwerfen? Oder kam er, um es zu erfüllen?Kilianus hat geschrieben:Du hältst das jüdische Gesetz? Respekt, stell ich mir anstrengend vor.Quasinix hat geschrieben: Das ist nicht korrekt, denn WsK & Co. lehnen schon das ab, was Jesus selbst sagt - fang nur mal an mit [...] "Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen"
Ich fühle mich daran allerdings nicht gebunden, trotz gänzlich fehlnder Nähe zu WiSiKi.
Sei vorsichtig mit deinen Worten!
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Nun, ich hätte ebenso gut danach fragen können, wie genau Quasinixens Befolgung des Hand-Abhack- und Augen-Ausreiß-Gebotes aussieht. Ich halte eine Auflistung einseitig ausgewählter, aus dem Kontext gerissener und auf ihre tatsächliche Bedeutung befragter Jesus-Zitate im genannten Zusammenhang für wenig hilfreich. Das ist ungefähr so, wie wenn man eine ekklesiologische Debatte nur auf Grundlage von "Wo zwei oder drei in meinen Namen ..." führen und "Du bist Petrus, der Fels, auf den ..." souverän ignorieren möchte - nur eben mit umgekehrter Stoßrichtung. Mag das Ziel auch ehrenwert sein, die Methode mißfällt mir. Sie geht letztendlich in eine platt evangelikale Richtung und übersieht, daß biblische Zitate immer der Auslegung (und damit der Kirche) bedürfen.
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Eine Kritik der päpstlichen Vernunft halte ich für schlecht berechtigt, wenn sie sich nicht auf eine konkrete Sache bezieht, auf gute Gründe stützt und zum Aufbau beiträgt.
Was Assisi 3 anbelangt, verweise ich auf Apg 15,6-9.
Was Assisi 3 anbelangt, verweise ich auf Apg 15,6-9.
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Es ging darum, aufzuzeigen, daß nicht die Kirche irgendwann mal irgendwelche Gebote erfunden hat, um die armen Menschen zu quälen, sondern daß die ihr von WsK & Co. nachgesagte "unbarmherzige Strenge" auf den strengen, von Christus selbst aufgestellten Maßstäben basiert, denen die Bibelzitate ausschnittweise Ausdruck verleihen. Und jetzt bleib bitte beim Thema oder mach dein eigenes auf! Du lavierst von Nebenschauplatz zu Nebenschauplatz.Kilianus hat geschrieben:Nun, ich hätte ebenso gut danach fragen können, wie genau Quasinixens Befolgung des Hand-Abhack- und Augen-Ausreiß-Gebotes aussieht. Ich halte eine Auflistung einseitig ausgewählter, aus dem Kontext gerissener und auf ihre tatsächliche Bedeutung befragter Jesus-Zitate im genannten Zusammenhang für wenig hilfreich. Das ist ungefähr so, wie wenn man eine ekklesiologische Debatte nur auf Grundlage von "Wo zwei oder drei in meinen Namen ..." führen und "Du bist Petrus, der Fels, auf den ..." souverän ignorieren möchte - nur eben mit umgekehrter Stoßrichtung. Mag das Ziel auch ehrenwert sein, die Methode mißfällt mir. Sie geht letztendlich in eine platt evangelikale Richtung und übersieht, daß biblische Zitate immer der Auslegung (und damit der Kirche) bedürfen.
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Es geht hier per definitonem (s. Ausgangsbeitrag) nicht darum, einem Papst jegliche Vernunft oder den Glauben abzusprechen, sondern immer um konkrete Aussagen + Handlungen - Beispiel Korankuß, Anerkennung der "Anaphora des Addai und Mari" usw.overkott hat geschrieben:Eine Kritik der päpstlichen Vernunft halte ich für schlecht berechtigt, wenn sie sich nicht auf eine konkrete Sache bezieht, auf gute Gründe stützt und zum Aufbau beiträgt.
Abgesehen davon, daß es hier nicht um konkrete Punkte wie A3 geht: Willst du mit dem Verweis auf Apg 15 zum Ausdruck bringen, daß die in Assisi mit dem Heiligen Vater zusammentreffenden Heiden "durch seinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben gelangen sollen" (V. 7), um "durch die Gnade Jesu, des Herrn, gerettet zu werden" (V. 11), es jedoch nicht nötig ist, sie zu "beschneiden und von ihnen fordern, am Gesetz des Mose festzuhalten" (V. 5)? Dem kann ich nur voll zustimmenoverkott hat geschrieben:Was Assisi 3 anbelangt, verweise ich auf Apg 15,6-9.

Haltet die Welt an, ich will aussteigen!
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Richtig, man darf weder die Ehrfurcht vor der Weihe oder dem Amt verlieren noch bei Kritik die Nächstenliebe vernachlässigen. Aber gerade die Reformorden und ihre Gründer haben immer auch Mißstände angeprangert und dabei auch geweihte Amtsträger nicht ausgenommen - beklagt doch derselbe Franziskus in seinem "Brief an alle Kleriker" u.a. auch den Mangel an Ehrfurcht, den einige Kleriker gegenüber heiligen Gegenständen wie Ziborien, Kelchen, Korporalen, Altartüchern und liturgischen Büchern an den Tag legen. Der Vorwurf, der eucharistische Herr werde von vielen "an gewöhnlichen Orten hingelegt und liegengelassen, in kläglicher Weise getragen und unwürdig empfangen und unterschiedslos anderen ausgeteilt" ist heute aktueller denn je; weiter schreibt er, daß alle KIeriker verpflichtet sind, "dies alles bis zum Ende vor allem anderen zu beobachten nach den Geboten des Herrn und den Bestimmungen der heiligen Mutter Kirche" und daß sie "am Tage des Gerichtes vor unserem Herrn Jesu Christus Rechenschaft ablegen müssen". Deutliche Mahnungen also trotz allem Respekt!Ralf hat geschrieben:Für die, die es nicht wissen - ich bin Laienfranziskaner (seit kurzem) im OFS. Und insofern ist Franziskus mein geistliches Vorbild, insbesondere auch sein Umgang mit den Hirten der Kirche. Besonders aufschlußreich ist diesbezüglich sein Testament, kurz vor seinem Tod verfaßt, in dem er noch einmal seine fundamentalen Grundlagen darlegte. Daraus ein Auszug (hier der ganze Text):
6 Danach gab und gibt mir der Herr einen so großen Glauben zu den Priestern, die nach der Vorschrift der heiligen Römischen Kirche leben [Hervorh. Q.], wegen ihrer Weihe, dass ich, wenn sie mich verfolgen würden, bei ihnen Zuflucht suchen will.
7 Und wenn ich so große Weisheit hätte, wie Salomon sie gehabt hat, und fände armselige Priester dieser Welt – in den Pfarreien, wo sie weilen, will ich nicht gegen ihren Willen predigen.
8 Und diese und alle anderen will ich fürchten, lieben und ehren wie meine Herren.
9 Und ich will in ihnen die Sünde nicht sehen, weil ich den Sohn Gottes in ihnen unterscheide und sie meine Herren sind.
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Franziskus bleibt bei seiner Kritik sehr generell und warnt im allgemeinen vor Fehlern, von denen er in der Tat berichtet, daß sie stattfänden.
Er kritisiert nie einen Kleriker direkt.
So versuche ich das auch zu handhaben.
Er kritisiert nie einen Kleriker direkt.
So versuche ich das auch zu handhaben.
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
@Ralf: Ich finde die grundsätzliche Haltung gut - aber jetzt mal ein konkretes Szenario:
Stellen wir uns vor, der Pfarrer eines Nachbarortes verkündet in der Sonntagspredigt, daß bei ihm auch wiederverheiratete Geschiedene die Hl. Kommunion empfangen dürfen; überhaupt sei Gott nicht so streng, daß er Menschen keine "zweite Chance" gönne.
Bekannte von Dir, die zur genannten Personengruppe gehören und davon gehört haben, fragen dich nach deiner Meinung dazu, weil sie nun etwas verwirrt sind.
Wie kannst du nun die Lehre der Kirche in dieser Frage darlegen, ohne die Aussage des genannten Pfarrers ganz konkret als falsch zu bezeichnen und ihn in dieser Frage somit zu kritisieren? Oder enthältst du den Fragestellern die Lehre der Kirche in diesem Punkt vor und läßt sie damit in der Gefahr des Irrtums und der Sünde, wenn sie die Einladung des Pfarrers folgen?
Stellen wir uns vor, der Pfarrer eines Nachbarortes verkündet in der Sonntagspredigt, daß bei ihm auch wiederverheiratete Geschiedene die Hl. Kommunion empfangen dürfen; überhaupt sei Gott nicht so streng, daß er Menschen keine "zweite Chance" gönne.
Bekannte von Dir, die zur genannten Personengruppe gehören und davon gehört haben, fragen dich nach deiner Meinung dazu, weil sie nun etwas verwirrt sind.
Wie kannst du nun die Lehre der Kirche in dieser Frage darlegen, ohne die Aussage des genannten Pfarrers ganz konkret als falsch zu bezeichnen und ihn in dieser Frage somit zu kritisieren? Oder enthältst du den Fragestellern die Lehre der Kirche in diesem Punkt vor und läßt sie damit in der Gefahr des Irrtums und der Sünde, wenn sie die Einladung des Pfarrers folgen?
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Katharina von Siena übte wo nötig auch scharfe Kritik an kirchlichen Verantwortlichen. Selbst den Papst schonte sie nicht, sondern wies ihn zurecht. Auflehnung gegen die päpstliche Autorität war ihr jedoch fremd.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Re: Grundsatzdiskussion zu Papstkritik
Ja, natürlich sollen sie das Evangelium hören und zum Glauben gelangen. Denn die christliche Botschaft lautet: Friede sei mit euch. Wenn die Anhänger der verschiedenen Religionen entdecken: "Das ist ja (auch) unsere Botschaft." Dann werden viele gerettet werden. Jetzt und in Ewigkeit.Quasinix hat geschrieben:Es geht hier per definitonem (s. Ausgangsbeitrag) nicht darum, einem Papst jegliche Vernunft oder den Glauben abzusprechen, sondern immer um konkrete Aussagen + Handlungen - Beispiel Korankuß, Anerkennung der "Anaphora des Addai und Mari" usw.overkott hat geschrieben:Eine Kritik der päpstlichen Vernunft halte ich für schlecht berechtigt, wenn sie sich nicht auf eine konkrete Sache bezieht, auf gute Gründe stützt und zum Aufbau beiträgt.
Abgesehen davon, daß es hier nicht um konkrete Punkte wie A3 geht: Willst du mit dem Verweis auf Apg 15 zum Ausdruck bringen, daß die in Assisi mit dem Heiligen Vater zusammentreffenden Heiden "durch seinen Mund das Wort des Evangeliums hören und zum Glauben gelangen sollen" (V. 7), um "durch die Gnade Jesu, des Herrn, gerettet zu werden" (V. 11), es jedoch nicht nötig ist, sie zu "beschneiden und von ihnen fordern, am Gesetz des Mose festzuhalten" (V. 5)? Dem kann ich nur voll zustimmenoverkott hat geschrieben:Was Assisi 3 anbelangt, verweise ich auf Apg 15,6-9.