Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

[Hubertus]

Was mich am meisten stört, ist, daß sich keiner der drei Entwürfe erkennbar auf die christliche Symbolik Bezug nimmt. Letztlich könnte das alles mögliche sein. Muß man denn nun schon in der Kirche selbst eine möglichst "unverbindliche" künstlerische Bildsprache verwenden?

@ Berolinensis: stimmt, das [sic!] gehört raus.

[Niels]

Was mich am meisten stört, ist, daß sich keiner der drei Entwürfe erkennbar auf die christliche Symbolik Bezug nimmt. Letztlich könnte das alles mögliche sein. Muß man denn nun schon in der Kirche selbst eine möglichst "unverbindliche" künstlerische Bildsprache verwenden?

Sonst bekommt man wohl keinen Preis...

[holzi]

Was mich am meisten stört, ist, daß sich keiner der drei Entwürfe erkennbar auf die christliche Symbolik Bezug nimmt. Letztlich könnte das alles mögliche sein. Muß man denn nun schon in der Kirche selbst eine möglichst "unverbindliche" künstlerische Bildsprache verwenden?

Sonst bekommt man wohl keinen Preis...

Was für eine Armut im Vergleich dazu:

Nur schade, daß ihn die Münchner aus Regensburg geklaut haben. Sobald Ägypten die Nofretete wiederhat, wollen wir unseren Codex Aureus zurück!

[Berolinensis]

Sobald Ägypten die Nofretete wiederhat, wollen wir unseren Codex Aureus zurück!

Dann könnt ihr lange warten, denn die geben wir nicht her - warum auch.

[holzi]

Sobald Ägypten die Nofretete wiederhat, wollen wir unseren Codex Aureus zurück!

Dann könnt ihr lange warten, denn die geben wir nicht her - warum auch.

Das war ja auch eher eine rhetorische Frage. Glaubst du denn im Ernst, daß auch die Münchner jemals wieder was hergeben?

[julius echter]

Was mich am meisten stört, ist, daß sich keiner der drei Entwürfe erkennbar auf die christliche Symbolik Bezug nimmt. Letztlich könnte das alles mögliche sein. Muß man denn nun schon in der Kirche selbst eine möglichst "unverbindliche" künstlerische Bildsprache verwenden?

Sonst bekommt man wohl keinen Preis...

Was für eine Armut im Vergleich dazu:

Nur schade, daß ihn die Münchner aus Regensburg geklaut haben. Sobald Ägypten die Nofretete wiederhat, wollen wir unseren Codex Aureus zurück!

na in münchen liegen noch ne ganze menge sachen aus würzburg - z.b das herzogsschwert etc. - das fordern die würzburger schon ne längere zeit zurück

von den oben gezeigten entwürfen würden mich eher der mittlere überzeugen - den ganz rechten, mit dem komischen bechern, lehen ich völlig ab - der ist echt grotig schlecht

[holzi]

von den oben gezeigten entwürfen würden mich eher der mittlere überzeugen - den ganz rechten, mit dem komischen bechern, lehen ich völlig ab - der ist echt grotig schlecht

Ja, das wäre der noch am wenigsten häßliche.

[julius echter]

die symbolik mit den edelsteinen auf den mittalterlichen einbänden finde ich total interessant - vor allem ist es auch das farbenspiel der steine was mich faziniert

[julius echter]

ich würde die entwürfe jetzt nicht als liturgischen missbrauch bezeichnen - auch wenn sie unmöglich ausschauen

[cantus planus]

ich würde die entwürfe jetzt nicht als liturgischen missbrauch bezeichnen - auch wenn sie unmöglich ausschauen

Das stimmt. Es handelt sich um Geschmacklosigkeiten. Nicht mehr und nicht weniger.

[Hubertus]

Der Münchner Künstler Max Faller orientiert sich bei seinen Evangeliaren an den Prachtevangeliaren früherer Zeiten. Hier das Exemplar, das das Erzbistum Papst Benedikt XVI. zu seinem 80. Geburtstag geschenkt hat:

[Hubertus]

ich würde die entwürfe jetzt nicht als liturgischen missbrauch bezeichnen - auch wenn sie unmöglich ausschauen

Das stimmt. Es handelt sich um Geschmacklosigkeiten. Nicht mehr und nicht weniger.

Stimmt, ich hatte bloß auf die Schnelle keinen passenderen Strang gefunden. Ggf. bitte verschieben.

[taddeo]

Sobald Ägypten die Nofretete wiederhat, wollen wir unseren Codex Aureus zurück!

Sei doch froh, daß das Trumm in München liegt - wenn Regensburg die fachgerechte Konservierung und Aufbewahrung einschließlich Versicherung oder gar mal Restaurierungskosten zahlen müßte, ist es pleite.

[cantus planus]

Sobald Ägypten die Nofretete wiederhat, wollen wir unseren Codex Aureus zurück!

Sei doch froh, daß das Trumm in München liegt - wenn Regensburg die fachgerechte Konservierung und Aufbewahrung einschließlich Versicherung oder gar mal Restaurierungskosten zahlen müßte, ist es pleite.

Die könnten ja die neue Domorgel verpfänden.

[taddeo]

Sobald Ägypten die Nofretete wiederhat, wollen wir unseren Codex Aureus zurück!

Sei doch froh, daß das Trumm in München liegt - wenn Regensburg die fachgerechte Konservierung und Aufbewahrung einschließlich Versicherung oder gar mal Restaurierungskosten zahlen müßte, ist es pleite.

Die könnten ja die neue Domorgel verpfänden.

Och, wer will den schon so ne gebrauchte Konservenbüchse?
Und ob der Erlös für den Codex Aureus reicht, wäre eh fraglich ... als er 1989 für eine Ausstellung in Regensburg ausgeliehen wurde, setzte man als Versicherungssumme 100 Millionen DM an.

[Johannes XXIII]

Niemand sage etwas gegen die Orgel, deren Pfeife c4 der Sifflöte 1' meiner Patenschaft unterliegt^^

[taddeo]

Niemand sage etwas gegen die Orgel, deren Pfeife c4 der Sifflöte 1' meiner Patenschaft unterliegt^^

Oh!


Immerhin, 1 Zentimeter Orgelpfeife, die man alleine gespielt nur noch mit Fledermausohren hört ...

[Grammi]

@ taddeo,

Sarkasmus ist im allgemeinen nicht sehr nett, aber in diesem Falle durchaus amüsant

@ holzi,

wir haben dieses Evangeliar nicht geklaut, wir haben nur, sagen wir mal, den Aufenthaltsort etwas verlegt, und jetzt kann man es leide rnicht mehr transporiteren

Wenigstens das fränkische Herzogsschwert ist rechtmäßig in München (da ja nun mal die fränkischen Herzöge seit einiger Zeit in München sitzen)

Um mal zum Thema zu kommen, ich finde diesen Einband einfach nur wunderschön, was ich aber bisher nicht so recht wusste, ist, dass die Fassungen der Edelsteine als Gebäude gestaltet sind. Erkennt man halt nur, wenn man seitlich darauf sieht.


Grammi

[Johannes XXIII]

Niemand sage etwas gegen die Orgel, deren Pfeife c4 der Sifflöte 1' meiner Patenschaft unterliegt^^

Oh!


Immerhin, 1 Zentimeter Orgelpfeife, die man alleine gespielt nur noch mit Fledermausohren hört ...

Naja, ein armer Schüler soll sich mal nen Untersatz oder ne Bombarde 32' leisten....

[anneke6]

Wartet mal, steht das ' bei Orgelpfeifen nicht für Fuß?

[cantus planus]

Wartet mal, steht das ' bei Orgelpfeifen nicht für Fuß?

Ja.

[taddeo]

Wartet mal, steht das ' bei Orgelpfeifen nicht für Fuß?

Genau. Gemessen wird von der tiefsten Pfeife, bei der Orgel regelmäßig das große C.

Für das obige Beispiel (Sifflöte 1'):

C = 1' = ca. 30 cm
c = 1/2' = ca. 15 cm
c1 = 1/4' = ca. 7,5 cm
c2 = 1/8' = ca. 3,8 cm
c3 = 1/16' = ca. 1,9 cm
c4 = 1/32' = ca. 0,9 cm

Das sind dann die Pfeifchen in der Orgel, bei denen der (nicht klingende, nur die Luft zum Pfeifenkörper führende) Pfeifenfuß ungefährt 20mal so lang ist wie die Pfeife selber. Ein Ton c4 des 1'-Registers hat eine Schwingung von ca. 16750 Hertz, also schon an der äußersten Hörgrenze des Menschen (die bei ca. 18000 Hertz liegt). Fledermausrufe liegen zwischen 9000 und 200000 Hertz.

[cantus planus]

Auch Fledermäuse sind Geschöpfe Gottes.

[taddeo]

@ taddeo,

Sarkasmus ist im allgemeinen nicht sehr nett, aber in diesem Falle durchaus amüsant

Mir liegt es völlig fern, hier jemanden als Knauser zu verunglimpfen.
Ich wollte nur für diejenigen, die sich mit Orgelbaufeinheiten nicht so auskennen, mal auf die Dimensionen dieser Patenschaft hinweisen - mir schien es, als habe JohannesXXIII selber mit seinem Posting schon ein gehöriges Maß an sympathischer Selbstironie bewiesen.
Und schließlich: So "mickrig" dieses Pfeifchen bei einer Riesenorgel wie in Regensburg auch wirken mag, im Gesamtgefüge des Orgelwerks hat es seine unverzichtbare Aufgabe. Genau wie sie jeder noch so klein und unbedeutend scheinende Gläubige in der Kirche auch hat.

[holzi]

Und schließlich: So "mickrig" dieses Pfeifchen bei einer Riesenorgel wie in Regensburg auch wirken mag, im Gesamtgefüge des Orgelwerks hat es seine unverzichtbare Aufgabe. Genau wie sie jeder noch so klein und unbedeutend scheinende Gläubige in der Kirche auch hat.

Hat ja Papst Benedikt selbst im September 2006 bei der Einweihung der Orgel in der Alten Kapelle gesagt, dass die Kirche aus lauter Pfeifen besteht!

[taddeo]

Und schließlich: So "mickrig" dieses Pfeifchen bei einer Riesenorgel wie in Regensburg auch wirken mag, im Gesamtgefüge des Orgelwerks hat es seine unverzichtbare Aufgabe. Genau wie sie jeder noch so klein und unbedeutend scheinende Gläubige in der Kirche auch hat.

Hat ja Papst Benedikt selbst im September 2006 bei der Einweihung der Orgel in der Alten Kapelle gesagt, dass die Kirche aus lauter Pfeifen besteht!

Es wurde auch Zeit, daß dieser sensus fidelium endlich mal höchstlehramtlich verbindlich festgestellt wurde.

[holzi]

Und schließlich: So "mickrig" dieses Pfeifchen bei einer Riesenorgel wie in Regensburg auch wirken mag, im Gesamtgefüge des Orgelwerks hat es seine unverzichtbare Aufgabe. Genau wie sie jeder noch so klein und unbedeutend scheinende Gläubige in der Kirche auch hat.

Hat ja Papst Benedikt selbst im September 26 bei der Einweihung der Orgel in der Alten Kapelle gesagt, dass die Kirche aus lauter Pfeifen besteht!

Es wurde auch Zeit, daß dieser sensus fidelium endlich mal höchstlehramtlich verbindlich festgestellt wurde.

Zum Nachlesen: http://www.papst-orgel.de/index.php/die ... kt-orgel#6

[Vulpius Herbipolensis]

Und schließlich: So "mickrig" dieses Pfeifchen bei einer Riesenorgel wie in Regensburg auch wirken mag, im Gesamtgefüge des Orgelwerks hat es seine unverzichtbare Aufgabe. Genau wie sie jeder noch so klein und unbedeutend scheinende Gläubige in der Kirche auch hat.

Hat ja Papst Benedikt selbst im September 26 bei der Einweihung der Orgel in der Alten Kapelle gesagt, dass die Kirche aus lauter Pfeifen besteht!

Es wurde auch Zeit, daß dieser sensus fidelium endlich mal höchstlehramtlich verbindlich festgestellt wurde.

Zum Nachlesen: http://www.papst-orgel.de/index.php/die ... kt-orgel#6

"Ist eine Pfeife verstimmt, ..." ...
Und das ganze dann als Bild für die Kirche!

[taddeo]

"Ist eine Pfeife verstimmt, ..." ...
Und das ganze dann als Bild für die Kirche!

Nun ja, der Papst in seinem grenzenlosen EupheOptimismus war so nett, nur von EINER verstimmten Pfeife zu reden ...
aber es kommt ja auch in der Praxis regelmäßig vor, daß ganze Register oder gar die allermeisten Pfeifen verstimmt sind.

Übrigens ist es ein interessantes Phänomen, daß eine verstimmte Orgel wesentlich lauter klingt als eine sauber gestimmte.
Eine weitere Parallele zur Kirche: Je mehr Unstimmigkeiten es darin gibt, desto mehr Getöse verursacht sie nach außen hin. Eine Kirche ohne Skandale würde in unserer Zeit wahrscheinlich kaum mehr wahrgenommen.

[Raimund J.]

@ taddeo,

Sarkasmus ist im allgemeinen nicht sehr nett, aber in diesem Falle durchaus amüsant

Mir liegt es völlig fern, hier jemanden als Knauser zu verunglimpfen.
Ich wollte nur für diejenigen, die sich mit Orgelbaufeinheiten nicht so auskennen, mal auf die Dimensionen dieser Patenschaft hinweisen - mir schien es, als habe JohannesXXIII selber mit seinem Posting schon ein gehöriges Maß an sympathischer Selbstironie bewiesen.
Und schließlich: So "mickrig" dieses Pfeifchen bei einer Riesenorgel wie in Regensburg auch wirken mag, im Gesamtgefüge des Orgelwerks hat es seine unverzichtbare Aufgabe. Genau wie sie jeder noch so klein und unbedeutend scheinende Gläubige in der Kirche auch hat.

Möchte Dir gern begeistert zustimmen, wenngleich ich dunkle Ahnungen hege, daß manche hier im Forum Orgel samt Kirchengestühl als überflüssigen Zierat gerne aus den Kirchen entfernen möchten.

[taddeo]

Ja und? Es soll ja auch Leute geben, die auf das "normale Kirchenvolk" verzichten könnten oder zumindest so tun, wenn sie ganz allein ihre Messen zelebrieren (Bilder davon gab es ja hier schon) ...
Man KANN freilich darauf verzichten, und es mag Situationen geben, wo das sogar in Ordnung ist.
Aber der Idealfall wird es im Lateinischen Ritus nie sein.

[Johannes XXIII]

Egozentrismus sowohl im privaten als auch in der Liturgie führen nie zum Ziel.... Auch wenn es Regeln gibt muss man trotzallem beachten, dass wir ein Volk haben, dass heut mehr denn je wieder Glauben mehr lernen muss, und das geht nicht mit der Axt....

....das soll aber kein Plädoyer für private liturgische Machenschaften und Experimente sein.