lutherbeck hat geschrieben: aber egal ob diese Fragen geklärt werden können oder nicht: Ziel all dieser Aktivitäten ist und bleibt eine vollständige Enteignung und Auflösung dieser christlichen Stätte!
Natürlich können diese Fragen geklärt werden. Schließlich handelt es sich um ein ordentliches Gerichtsverfahren, in dem entsprechend den türkischen Gesetzen entschieden werden muss.
Und diese sehen z.B. vor, dass Grundstücke, die mit Bäumen bestanden sind, dem Staat gehören, oder dass Grundstücke, die mehr als 20 Jahre lang von ihren Besitzern nicht bebaut wurden, an den Staat fallen, bzw. an denjenigen, der sie bebaut (Gewohnheitsrecht).
Das sind keine an sich antichristlichen Gesetze, aber sie wirken sich konkret sehr nachteilig besonders für viele Christen aus - nämlich, wenn sie, wie die Aramäer in den 1980er Jahren vor derm Bürgerkrieg geflohen sind und ihre kurdischen Nachbarn ihre Felder übernommen haben und sie den Rückkehrern nun nicht zurückgeben wollen.
Oder, wenn auf Privat- oder Klosterfeldern Bäume gewachsen sind, weil sie nicht bebaut werden konnten, dann kann der Staat sie nun zu Wald erklären und enteignen.
Nicht alle Muslime dort unterstützen diese Politik. Der Mufti von Midyat bspw. ist ein sehr vernünftiger und verständiger Mann. Aber das Blöde am Rechtsstaat ist, dass die Gesetze auch dann gelten, wenn sie sich ungünstig auswirken.
Die Lage dort ist sehr unübersichtlich und einfache Gut-Böse-Zuweisungen aus der Nähe sehr viel schwieriger, als aus der Ferne.