Diese richterliche Haltung scheint aus deinem obigen Beitrag, wie aus denen von Mary und Clementine, doch recht klar auf. Davor wollte ich warnen.Irmgard hat geschrieben:Ich bin mitnichten ein erhabener Sittlichkeitsrichter. Ich deute auf niemanden mit dem Zeigefinger. Ich bin ein absoluter Berfürworter der Unschuldsvermutung. Meine eigene sündhafte Unsittlichkeit? Das hätte ich doch gerne näher erläutert.
Über deine Unsittlichkeit kann ich natürlich nichts sagen. Ich kenne meine, und ich kenne die menschliche Natur. Es ist schwer für uns, uns selbst als Todsünder zu begreifen, mit der ganzen niederschmetternden Wucht dieser Erkenntnis. Niederschmetternd, wäre da nicht die Hoffnung auf Erlösung. Wer sich so ganz als elendsten Sünder erkannt hat, daß er weiß, daß er den Tod verdient – noch mal Klartext: daß er hingerichtet zu werden verdient –, der richtet nicht mehr über andere.
Er beurteilt sie schon, wenn er muß, weil das zu seiner Verantwortung gehört, aber er verurteilt nicht und bricht nie den Stab.
Dies wollte ich euch ans Herz legen, weil aus euren Worten allzu viel richtendes Urteil klang. Nehmt das an oder lacht drüber, weist es empört zurück oder prüft, was daran getroffen hat. Das liegt bei euch.