Angelika hat geschrieben:Peter hat geschrieben:Wo liegt also der gewichtige Unterschied zwischen der Feuersbrunst und dem Sonntagsgottesdienst, der es ermöglicht, dieses als unterlassene Hilfeleistung und jenes als «Kleinigkeit» zu bezeichnen?
In der Gefährdung von Menschenleben ...

Ist das wirklich ein Unterschied? Oder reduzierst du die Feier der Eucharistie nicht auf ein merh oder eher weniger verbindliches Sonntagshappening mit Kind und Kegel, ein mehr oder weniger banales Ritual, dessen Nutzen es ist, Oase im Alltag zu sein, den Menschen sicherlich viel Trost und Kraft zu geben?
Wäre nicht das Bild der sonntäglichen Eucharistiefeier als Teilnahme am Ostergeheimnis, als Gegenwärtigsetzung von Tod und Auferstehung des Herrn
das Heilszeichen schlechthin – und somit der «Feuerwehreinsatz», den jeder Christ, jede Christin, die durch das Kreuz Jesu erlöst sind, der Welt schuldig sind?
Wir haben uns daran gewöhnt, «Gottesdienst» als «Gott dient uns» zu buchstabieren. Ich meine aber, daß wir darin auch Gefahr laufen, zu einer reinen Konsumentenhaltung zu finden. Unser sonntägliches Zeugnis – vor Gott und der Welt! – ist ein Dienst, den wir Gott zur Rettung der Welt schenken können.
Die Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistiefeier ist meiner Ansicht nach keine Banalität, sondern Voraussetzung dafür, daß unsere Kirche und unser Land Segen erfahren können. Du stehst stellvertretend «für unser Land» vor dem Altar.
Indem die Kirche seit den Zeiten des Apostels Paulus so sehr betont, daß es vor Gott wichtig ist, daß du «den Zusammenkünften nicht fernbleibst», betont sie auch die Bedeutung des Herrenmahls. Und das ist in der Tat eine Frage von Leben und Tod. Nicht weniger als die spezielle Aufgebe des Feuerwehrmannes.
(Ich muß ja ehrlkicherweise zugeben, daß es auch in den letzten Jahren Sonntage gab, an denen ich ohne Not die Eucharistiefeier versäumt habe. Aber Sünde ist Sünde – auch wenn ich sie begehe.

)