cantus planus hat geschrieben:Das ist alles nicht überraschend, und zeigt, dass man im Vatikan nicht so blauäugig ist, die Situation in Deutschland zu unterschätzen. Allerdings scheint man auch weder Willens, noch in der Lage zu sein, effektiv dagegen vorzugehen.
Was die Manifestation der deutschnationalen Kirche angeht, habe ich ja schon öfters mal darauf hingewiesen, dass einige Bischöfe die nach Benedikt XVI. eintretende Sedisvakanz ausnutzen könnten, um Fakten zu schaffen. Der aus dem Konklave kommende neue Papst wäre dann gleich gezwungen, unliebsame Maßnahmen zu ergreifen, was man heute kaum noch erwarten kann, zumal er sich dann ein dauerhaftes Widerstandsnest anhalsen würde. Das Problem wäre dann nur verlagert.
Und wir haben einige Bischöfe, die ich für so skrupellos halte, dass sie das durchziehen. Warten wir's ab.
Ich erinnere daran, dass seit Jahren Kurse für Diakonninen laufen, und etliche Frauen diese bereits abgeschlossen haben. Und einige Bischöfe sind wild zur Weihe entschlossen. Das "Material" ist also da, man muss nur noch weihen. Und dazu reichen die wenigen Wochen der Sedisvakanz vollkommen aus.
Ich darf noch hinterherschieben, dass sich mein Eindruck, der unsägliche Pater Mertes agiere mit Rückendeckung höherer Kreise, wofür mir allerdings bisher der Beleg fehlt, hier bestätigen könnte. Warten wir's mal ab. Ich hoffe aufs Beste, aber rechne mit dem Schlimmsten.
Ähnlich sieht es übrigens Nutzer "Wildrosenöl" auf kath.net (ausnahmesweise erlaube ich mir, einen Fremdkommentar aus einem anderen Forum zu übernehmen):
Dass der Papst in die Enge getrieben werden soll, ist offensichtlich. Ob im Vatikan ein Dossier existiert oder nicht. Seit Januar 2011 ist das mehr als deutlich. Der Beginn ist wohl zu datieren zum Zeitpunkt der Herbstvollversammlung der DBK. Hier hat Karl Kardinal Lehmann seine für Rom nicht annehmbaren Forderungen auf den Tisch gelegt. EB Zollitsch ist mit seiner Dialoginitivative voll auf den Zug aufgesprungen. Äußerungen des ZdK-Boss Alexander Glück nach der letzten Chance für eine Reform-Strukturreform Anfang Januar sind zu verzeichnen. Danach die CDU-ZdK-Politiker. Dann das Theologen-Memorandum. Derzeit Jesuiten-Lautsprecher Klaus Mertes. Ob das Dossier im Vatikan existiert oder nicht: Mir reichen die Fakten, die mir bekannt sind.
Bis auf die Mertes-Aussage hat er (oder sie) recht. Mertes steht für mich allerdings als Strohpuppe am Anfang des Prozesses. Ich rechne auch nicht mit dieser Spaltung für die kommenden Monate, sondern eher in den nächsten fünf Jahren. Möglicherweise eben in der Zeit der Sedisvakanz.