Sorgerecht - »zu mütterzentriert«?
Sorgerecht - »zu mütterzentriert«?
Richter in Luxemburg und Karlsruhe geben sich scheinbar progressiv: Unverheiratete Väter sollen mehr Rechte bekommen. Begründung: Das Sorgerecht sei bisher zu mütterzentriert. Beknackt. Denn: Bisher war das Kind durch eine eindeutige Regelung geschützt. Problem: Jetzt wird es Opfer eines Beziehungskonfliktes. Auch nach einer Heirat der Mutter mit einem anderen Mann besteht die Gefahr, dass der nicht eheliche Vater die neu entstehende Familie stören kann. Mangelndes Verständnis der Richter für die Institution der Ehe löst die Gesellschaft weiter auf. Hier werden Problemtrends weiter fortgeschrieben.
- Yeti
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Richtig, ich habe eine solche Mutter (sozusagen samt Kind) geheiratet. Alle paar Jubelwochen kommt der leibliche Erzeuger und nimmt unsere Tochter mit, die eigentlich gar nicht will, aber von ihm vor allem emotional unter Druck gesetzt wird bzw. mit Süßigkeiten gelockt (sie ist fünf Jahre alt). Der Erzeuger hat früher versucht, einen auf "happy patchwork-Vater" zu machen, aber das hab ich diesem orientierungslosen Menschen austreiben können. "Zum Glück" betrachtet der leibliche Erzeuger unsere Tochter als Spielzeug zum Herzeigen in der Verwandtschaft zum Beweis für seine Potenz (sonst gibt's da keine Kinder); so kommt unsere Tochter glücklicherweise immer seltener in den "Genuss" eines Wochenendes bei ihm. Wir denken und hoffen, dass sich das auswächst, ohnehin nennt sie nur noch mich ihren Papa. Ich denke mir manchmal, dass die Familiengesetzgebung vor 60 Jahren gescheiter war: wo das verheiratete Paar ist, da ist Vater und Mutter. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass die Rechtsprechung ganz offenbar angesichts der Folgen für das Kind den neuesten entwicklungspsychologischen Erkenntnissen (die eigentlich uralt sind) hinterherhinkt.overkott hat geschrieben:Richter in Luxemburg und Karlsruhe geben sich scheinbar progressiv: Unverheiratete Väter sollen mehr Rechte bekommen. Begründung: Das Sorgerecht sei bisher zu Mütter zentriert. Beknackt. Denn: Bisher war das Kind durch eine eindeutige Regelung geschützt. Problem: Jetzt wird es Opfer eines Beziehungskonfliktes. Auch nach einer Heirat der Mutter mit einem anderen Mann besteht die Gefahr, dass der nicht eheliche Vater die neu entstehende Familie stören kann. Mangelndes Verständnis der Richter für die Institution der Ehe löst die Gesellschaft weiter auf. Hier werden Problemtrends weiter fortgeschrieben.
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- cantus planus
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Mir stehen ob dieser beiden Postings gerade dermaßen die Haare zu Berge, dass ich mich gar nicht detaillierter dazu äußern möchte. Es soll aber auch Väter geben, die sich besser um das Kind kümmern könnten, als die leibliche Mutter. Und da hatte das Recht bisher eine Schieflage, die es dem Mann fast unmöglich machte, das Sorgerecht zu bekommen.
Im Übrigen würde ich doch sehr darum bitten, das Wort "Erzeuger" einmal im christlichen Kontext sorgfältig zu überdenken.
Im Übrigen würde ich doch sehr darum bitten, das Wort "Erzeuger" einmal im christlichen Kontext sorgfältig zu überdenken.

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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
cantus planus hat geschrieben:Mir stehen ob dieser beiden Postings gerade dermaßen die Haare zu Berge, dass ich mich gar nicht detaillierter dazu äußern möchte. Es soll aber auch Väter geben, die sich besser um das Kind kümmern könnten, als die leibliche Mutter. Und da hatte das Recht bisher eine Schieflage, die es dem Mann fast unmöglich machte, das Sorgerecht zu bekommen.

Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Ein Vater kann die Geburt eines Kindes nicht gegen den Willen der Mutter durchsetzen. Dann sollte er auch die Erziehung des Kindes nicht gegen den Willen der Mutter durchsetzen können. Natürlich sind mit dem Wort Vater mehr Erwartungen verbunden als nur der genetische Beitrag. Darüber hinaus sollten Kinder außerhalb der Ehe nicht weniger vor Verwahrlosung geschützt werden als in der Ehe. Aber darum geht es bei mehr Rechten für die Väter ja auch gar nicht. Das Kindeswohl ist da völlig nachrangig.cantus planus hat geschrieben:Mir stehen ob dieser beiden Postings gerade dermaßen die Haare zu Berge, dass ich mich gar nicht detaillierter dazu äußern möchte. Es soll aber auch Väter geben, die sich besser um das Kind kümmern könnten, als die leibliche Mutter. Und da hatte das Recht bisher eine Schieflage, die es dem Mann fast unmöglich machte, das Sorgerecht zu bekommen.
Im Übrigen würde ich doch sehr darum bitten, das Wort "Erzeuger" einmal im christlichen Kontext sorgfältig zu überdenken.
Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
overkott hat geschrieben: Ein Vater kann die Geburt eines Kindes nicht gegen den Willen der Mutter durchsetzen. Dann sollte er auch die Erziehung des Kindes nicht gegen den Willen der Mutter durchsetzen können.

Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Warum sollten Mütter mehr Rechte haben als Väter?overkott hat geschrieben:Aber darum geht es bei mehr Rechten für die Väter ja auch gar nicht.
Worum geht es Dir eigentlich genau?
Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Lieber Yeti,Yeti hat geschrieben: Richtig, ich habe eine solche Mutter (sozusagen samt Kind) geheiratet. Alle paar Jubelwochen kommt der leibliche Erzeuger und nimmt unsere Tochter mit, die eigentlich gar nicht will, aber von ihm vor allem emotional unter Druck gesetzt wird bzw. mit Süßigkeiten gelockt (sie ist fünf Jahre alt). Der Erzeuger hat früher versucht, einen auf "happy patchwork-Vater" zu machen, aber das hab ich diesem orientierungslosen Menschen austreiben können. "Zum Glück" betrachtet der leibliche Erzeuger unsere Tochter als Spielzeug zum Herzeigen in der Verwandtschaft zum Beweis für seine Potenz (sonst gibt's da keine Kinder); so kommt unsere Tochter glücklicherweise immer seltener in den "Genuss" eines Wochenendes bei ihm. Wir denken und hoffen, dass sich das auswächst, ohnehin nennt sie nur noch mich ihren Papa. Ich denke mir manchmal, dass die Familiengesetzgebung vor 60 Jahren gescheiter war: wo das verheiratete Paar ist, da ist Vater und Mutter. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass die Rechtsprechung ganz offenbar angesichts der Folgen für das Kind den neuesten entwicklungspsychologischen Erkenntnissen (die eigentlich uralt sind) hinterherhinkt.
überdenke bitte einmal, wie diese Ausführungen auf einen mir bekannten Vater wirken müssen, von dem sich die Mutter getrennt hat und mit einem anderen durchgebrannt ist.
Wenn ich dann Sätze lese wie "die von ihm vor allem emotional unter Druck gesetzt wird bzw. mit Süßigkeiten gelockt (sie ist fünf Jahre alt). Der Erzeuger hat früher versucht, einen auf "happy patchwork-Vater" zu machen, aber das hab ich diesem orientierungslosen Menschen austreiben können." oder "so kommt unsere Tochter glücklicherweise immer seltener in den "Genuss" eines Wochenendes bei ihm. Wir denken und hoffen, dass sich das auswächst, ohnehin nennt sie nur noch mich ihren Papa. Ich denke mir manchmal, dass die Familiengesetzgebung vor 60 Jahren gescheiter war: wo das verheiratete Paar ist, da ist Vater und Mutter.", dann kommt mir nicht nur die Galle hoch!
Schon mal gedacht, dass ein Vater seine Tochter liebt und ihr (auch mit Süßigkeiten - wie absurd, die Schenkung von Süßigkeiten vorzuwerfen

Gruß
iustus
Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Schreibt man übrigens "Mütter zentriert" tatsächlich so??
Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Männer, haltet eure Kotzeimer bereit. Ich hege keine großen Sympathien für uneheliche Väter, die einen Anspruch auf das Kind geltend machen. Wenn ich jetzt hier wieder einmal ein paar private Erfahrungen mit euch teile, wird der Strang gesperrt. Aber per PN beantworte ich gerne Fragen dazu.
???
- Yeti
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Du kennst weder den leiblichen Vater, die Geschichte dahinter, noch scheinst du eine Ahnung zu haben, wie man mit Kindern umgeht. Da kommt mir zwar nicht die Galle hoch, aber mein Ignoranzpotential wächst. Und das hält gesund. Kümmer dich doch einfach um deinen Kram.iustus hat geschrieben:Lieber Yeti,
überdenke bitte einmal, wie diese Ausführungen auf einen mir bekannten Vater wirken müssen, von dem sich die Mutter getrennt hat und mit einem anderen durchgebrannt ist.
Wenn ich dann Sätze lese wie "die von ihm vor allem emotional unter Druck gesetzt wird bzw. mit Süßigkeiten gelockt (sie ist fünf Jahre alt). Der Erzeuger hat früher versucht, einen auf "happy patchwork-Vater" zu machen, aber das hab ich diesem orientierungslosen Menschen austreiben können." oder "so kommt unsere Tochter glücklicherweise immer seltener in den "Genuss" eines Wochenendes bei ihm. Wir denken und hoffen, dass sich das auswächst, ohnehin nennt sie nur noch mich ihren Papa. Ich denke mir manchmal, dass die Familiengesetzgebung vor 60 Jahren gescheiter war: wo das verheiratete Paar ist, da ist Vater und Mutter.", dann kommt mir nicht nur die Galle hoch!
Schon mal gedacht, dass ein Vater seine Tochter liebt und ihr (auch mit Süßigkeiten - wie absurd, die Schenkung von Süßigkeiten vorzuwerfen) schlicht und einfach etwas Gutes tun will?
Gruß
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Der leibliche Vater hat überhaupt nichts mit "christlichem Kontext" zu tun, deshalb auch Erzeuger. Um Vater zu sein gehört mehr dazu.cantus planus hat geschrieben:Im Übrigen würde ich doch sehr darum bitten, das Wort "Erzeuger" einmal im christlichen Kontext sorgfältig zu überdenken.
Zuletzt geändert von Yeti am Mittwoch 15. Juni 2011, 18:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Das hat c.p. übrigens bestimmt anders gemeint, als du es vielleicht hinstellen möchtest.iustus hat geschrieben:cantus planus hat geschrieben:Mir stehen ob dieser beiden Postings gerade dermaßen die Haare zu Berge, dass ich mich gar nicht detaillierter dazu äußern möchte. Es soll aber auch Väter geben, die sich besser um das Kind kümmern könnten, als die leibliche Mutter. Und da hatte das Recht bisher eine Schieflage, die es dem Mann fast unmöglich machte, das Sorgerecht zu bekommen.
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Weil sie erwiesenermaßen rein statistisch besser mit Kindern umgehen können als Väter, schließlich wachsen die Kinder neun Monate im Bauch der Mutter heran. Da ensteht bei gesunden Frauen auch eine engere Bindung. Sprich mal mit einer Frau und Mutter drüber, die wird dir das bestätigen.iustus hat geschrieben:Warum sollten Mütter mehr Rechte haben als Väter?overkott hat geschrieben:Aber darum geht es bei mehr Rechten für die Väter ja auch gar nicht.
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Es scheint halt für manche Männer schwierig zu sein, Verantwortung zu tragen und Verbindlichkeiten einzugehen, s. PN. Wie der Volksmund sagt: "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr".anneke6 hat geschrieben:Männer, haltet eure Kotzeimer bereit. Ich hege keine großen Sympathien für uneheliche Väter, die einen Anspruch auf das Kind geltend machen. Wenn ich jetzt hier wieder einmal ein paar private Erfahrungen mit euch teile, wird der Strang gesperrt. Aber per PN beantworte ich gerne Fragen dazu.
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Ja, ich glaub auch. Aber man muss vorsichtig sein. Die Wirklichkeit ist manchmal komplizierter als Schema F. Das gilt natürlich auch für eine Frau.Yeti hat geschrieben:Es scheint halt für manche Männer schwierig zu sein, Verantwortung zu tragen und Verbindlichkeiten einzugehen, s. PN. Wie der Volksmund sagt: "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr".anneke6 hat geschrieben:Männer, haltet eure Kotzeimer bereit. Ich hege keine großen Sympathien für uneheliche Väter, die einen Anspruch auf das Kind geltend machen. Wenn ich jetzt hier wieder einmal ein paar private Erfahrungen mit euch teile, wird der Strang gesperrt. Aber per PN beantworte ich gerne Fragen dazu.
Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Mir geht es um das Kind. Das braucht stabile Verhältnisse. Und deshalb hat der uneheliche Vater zu zahlen. Das ist seine Pflicht und sein Recht.iustus hat geschrieben:Warum sollten Mütter mehr Rechte haben als Väter?overkott hat geschrieben:Aber darum geht es bei mehr Rechten für die Väter ja auch gar nicht.
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Moment mal, DU bist derjenige, der hier von Deinem Einzelfall auf die Allgemeinheit schließt und eine verbreitete Ungleichbehandlung mit Eurer speziellen Situation zu rechtfertigen versucht. Darum gebe ich den Rat gerne zurück: Kümmere Dich einfach um DEINEN Kram!Yeti hat geschrieben: Du kennst weder den leiblichen Vater, die Geschichte dahinter, noch scheinst du eine Ahnung zu haben, wie man mit Kindern umgeht. Da kommt mir zwar nicht die Galle hoch, aber mein Ignoranzpotential wächst. Und das hält gesund. Kümmer dich doch einfach um deinen Kram.
Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Sie haben das Recht zu zahlen! Und alles was sie sagen und schenken, kann gegen sie verwendet werden!overkott hat geschrieben:deshalb hat der uneheliche Vater zu zahlen. Das ist seine Pflicht und sein Recht.

Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Ich bezweifle, dass diese entstehen können, wenn man ihm den Vater vorenthält.overkott hat geschrieben: Mir geht es um das Kind. Das braucht stabile Verhältnisse.
In Einzelfällen mag das tatsächlich besser für das Kind sein, nicht aber wenn die unehelichen Väter gute Menschen sind. Das können auch solche sein, die ihren Kindern Süßigkeiten schenken.
Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Nach Kirchenrecht ist die Mutter nicht gezwungen, den Vater zu heiraten. Wenn sie sich anders entscheidet, muss ihr mit dem Kind der Weg zu einer Heirat offenbleiben. Jeder von außen erzwungene Kontakt durch den leiblichen Vater, würde die Entwicklung des Kindes stören. Es könnte sein, dass sich das Kind mit zunehmendem Alter auch für den leiblichen Vater interessiert. Dann dürfte die Mutter bereits das Kind über den leiblichen Vater informiert haben. Konsequent wäre es von der Mutter, dem leiblichen Vater in diesem Fall einen Kontakt zu ermöglichen.iustus hat geschrieben:Ich bezweifle, dass diese entstehen können, wenn man ihm den Vater vorenthält.overkott hat geschrieben: Mir geht es um das Kind. Das braucht stabile Verhältnisse.
In Einzelfällen mag das tatsächlich besser für das Kind sein, nicht aber wenn die unehelichen Väter gute Menschen sind. Das können auch solche sein, die ihren Kindern Süßigkeiten schenken.
Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Das mag sein. Dann ist es aber schlimm, wenn der Kontakt "von außen erzwungen" werden muss und die Mutter ihn nicht freiwillig ermöglicht (wie gesagt, von extremen Einzelfällen, in denen das sowieso nicht angeraten ist, abgesehen, ich kann mir allerdings auch kaum vorstellen, dass der Kontakt in solchen Fällen erzwungen werden kann).overkott hat geschrieben:Jeder von außen erzwungene Kontakt durch den leiblichen Vater, würde die Entwicklung des Kindes stören.
Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Er muss gar nicht. Da war die rechtliche Regelung bisher eindeutig. Ein Vater mag von der Regelung zunächst nicht begeistert sein. Denn die Pflicht und das Recht zu zahlen, lässt nicht viel Spielraum. Aber für das Kind ist es das Beste.iustus hat geschrieben:Das mag sein. Dann ist es aber schlimm, wenn der Kontakt "von außen erzwungen" werden muss und die Mutter ihn nicht freiwillig ermöglicht (wie gesagt, von extremen Einzelfällen, in denen das sowieso nicht angeraten ist, abgesehen, ich kann mir allerdings auch kaum vorstellen, dass der Kontakt in solchen Fällen erzwungen werden kann).overkott hat geschrieben:Jeder von außen erzwungene Kontakt durch den leiblichen Vater, würde die Entwicklung des Kindes stören.
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Mich stören einige Dinge im Familienrecht, die ich gerne ändern würde. Ich würde das Umgangsrecht vor allem davon abhängig machen, inwieweit der Vater sich überhaupt um das Kind gekümmert hat. Tatsächlich ist das ja auch ein Gesichtspunkt bei der Rechtsprechung. Da scheidet sich nämlich ganz schnell die Spreu vom Weizen. Vor allem aber halte ich die Tendenz für sehr bedenklich, die Ehe einer ungebundenen Beziehung gegenüber gleichzustellen. Ein Mann kann ein Kind gezeugt haben, das ist eine Sache. Aber die Kompetenz dafür zu haben, es auch aufziehen zu können, das ist die andere Seite. Tatsächlich wollen ja die meisten unehelichen oder geschiedenen Väter lediglich ein Umgangs- und Erziehungsrecht, aber weniger der Lebensmittelpunkt sein und damit den eigenen Wohnort zu dem des Kindes machen. Und nicht zuletzt gehören überhaupt zum Scheitern einer Ehe - unter Christen sollte es überhaupt keine Alternative geben - immer zwei Menschen dazu.
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Keineswegs.Yeti hat geschrieben:Und nicht zuletzt gehören überhaupt zum Scheitern einer Ehe (...) immer zwei Menschen dazu.
Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Natürlich kann man rechtlich eine Art Naturehe konstruieren für den Fall, dass der nichteheliche Vater schon fünf Jahre mit dem nichtehelichen Kind und der nichtehelichen Mutter zusammengelebt hat. Das ist aber aus systematischen Gründen nicht sinnvoll. Denn man würde die freie Entscheidung des Paares nicht ernst nehmen, nicht heiraten zu wollen. Andererseits stellt sich hier zum einen die Frage, ob die Mutter nicht bereits grundsätzlich dem Kontakt des Kindes zum Vater zugestimmt hat, und zum anderen die Frage nach dem Wohl des Kindes, dem die Mutter den einmal ermöglichten Kontakt zum Vater nicht willkürlich entziehen darf.
Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Grundsätzlich bleibt jedoch die Frage nach der Bewertung der Ehe und den Anreizen, die man für diese Institution schafft oder nicht.
Die Ehe ist staatlich wünschenswert, weil sie den Willen eines Paares zum Ausdruck bringt, füreinander zu sorgen und gemeinsame Kinder in stabilen Verhältnissen groß zu ziehen. Deshalb schafft der Staat für die Ehe finanzielle und rechtliche Anreize. Wünschenswert ist staatlich auch, dass Paare erst heiraten und dann Kinder bekommen.
Sobald Unverheiratete Eheleuten in bestimmten Punkten gleichgestellt werden, mindern sich die Anreize, stabile Beziehungen aufzubauen. Faktisch entstehen sogar durch Begünstigungen für Alleinerziehende, Anreize in instabilen Beziehungen zu leben. Denkbar wäre, dass ein unverheiratetes Paar Begünstigungen für Alleinerziehende in Anspruch nimmt, sich nach fünf Jahren trennt und anschließend Begünstigungen in Anspruch nimmt, die bisher nur Eheleuten zustanden.
Auch wenn ein unverheirates Paar ein Kind bekommen hat, sollte der Anreiz zur Ehe auch im Hinblick auf das Sorgerecht für beide Partner aufrecht erhalten bleiben.
Die Ehe ist staatlich wünschenswert, weil sie den Willen eines Paares zum Ausdruck bringt, füreinander zu sorgen und gemeinsame Kinder in stabilen Verhältnissen groß zu ziehen. Deshalb schafft der Staat für die Ehe finanzielle und rechtliche Anreize. Wünschenswert ist staatlich auch, dass Paare erst heiraten und dann Kinder bekommen.
Sobald Unverheiratete Eheleuten in bestimmten Punkten gleichgestellt werden, mindern sich die Anreize, stabile Beziehungen aufzubauen. Faktisch entstehen sogar durch Begünstigungen für Alleinerziehende, Anreize in instabilen Beziehungen zu leben. Denkbar wäre, dass ein unverheiratetes Paar Begünstigungen für Alleinerziehende in Anspruch nimmt, sich nach fünf Jahren trennt und anschließend Begünstigungen in Anspruch nimmt, die bisher nur Eheleuten zustanden.
Auch wenn ein unverheirates Paar ein Kind bekommen hat, sollte der Anreiz zur Ehe auch im Hinblick auf das Sorgerecht für beide Partner aufrecht erhalten bleiben.
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Das Problem setzt noch viel früher an, overkott. Im Grunde genommen folgt der Staat mit seinen rechtlichen Angleichungen nur dem veränderten Bindungsverhalten der akutellen Gesellschaft, d.h. er steuert dem bedenklichen Trend gar nicht mehr entgegen. Und tatsächlich fragen sich immer weniger - vor allem Männer - ob denn grundsätzlich diese Beziehung in eine Ehe einmünden könnte und entscheiden daraufhin über eine Fortführung der Beziehung. Das schöne Wort von Papst Johannes Paul II., dass "man nicht auf Probe lieben könne", kann in einer Gesellschaft von Egotaktikern und Egozentrikern gar nicht auf fruchtbaren Boden fallen. Da ist die Sexualität prinzipiell ein Konsumgut, auf dessen Ausleben ich nach persönlichem Gutdünken ebenso ein "Recht" zu haben scheine wie auf die Kinder, die durch dieses ungebundene Sexualverhalten entstanden sind. Es stellt sich für viele heute gar nicht mehr die Frage, ob eine Ehe nicht um der Liebe zu den Kindern willen weitergeführt, meinetwegen auch ertragen werden könnte, weil die Selbstverwirklichung an erster Stelle steht: die Liebe zum Kind scheint die Eigenliebe nicht zu übersteigen und genau das ist der Punkt, an dem spätestens das ohnehin zweifelhafte "Recht" des jeweiligen Partners auf das Kind zu bröckeln beginnt. Ich mag ja Rahner ansonsten eigentlich nicht so sehr, aber mit diesem Satz hat er das eigentliche Wesen der Liebe so ziemlich genau auf den Punkt gebracht: "Wahre Liebe geht von sich aus, um niemals wieder zu sich selbst zurückzukehren".overkott hat geschrieben:Grundsätzlich bleibt jedoch die Frage nach der Bewertung der Ehe und den Anreizen, die man für diese Institution schafft oder nicht.
Die Ehe ist staatlich wünschenswert, weil sie den Willen eines Paares zum Ausdruck bringt, füreinander zu sorgen und gemeinsame Kinder in stabilen Verhältnissen groß zu ziehen. Deshalb schafft der Staat für die Ehe finanzielle und rechtliche Anreize. Wünschenswert ist staatlich auch, dass Paare erst heiraten und dann Kinder bekommen.
Sobald Unverheiratete Eheleuten in bestimmten Punkten gleichgestellt werden, mindern sich die Anreize, stabile Beziehungen aufzubauen. Faktisch entstehen sogar durch Begünstigungen für Alleinerziehende, Anreize in instabilen Beziehungen zu leben. Denkbar wäre, dass ein unverheiratetes Paar Begünstigungen für Alleinerziehende in Anspruch nimmt, sich nach fünf Jahren trennt und anschließend Begünstigungen in Anspruch nimmt, die bisher nur Eheleuten zustanden.
Auch wenn ein unverheirates Paar ein Kind bekommen hat, sollte der Anreiz zur Ehe auch im Hinblick auf das Sorgerecht für beide Partner aufrecht erhalten bleiben.
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Es beginnt nicht zu bröckeln, weil es nicht von vornherein sicher ist, dass es dem Kindeswohl mehr dient, wenn das Kind bei der Mutter und diese den Kontakt zum Vater verweigert. Das mag nur im Einzelfall so sein.Yeti hat geschrieben:das ist der Punkt, an dem spätestens das ohnehin zweifelhafte "Recht" des jeweiligen Partners auf das Kind zu bröckeln beginnt.
Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Das trifft zu und ich bedauere es wie Du.Yeti hat geschrieben:Im Grunde genommen folgt der Staat mit seinen rechtlichen Angleichungen nur dem veränderten Bindungsverhalten der akutellen Gesellschaft, d.h. er steuert dem bedenklichen Trend gar nicht mehr entgegen. Und tatsächlich fragen sich immer weniger - vor allem Männer - ob denn grundsätzlich diese Beziehung in eine Ehe einmünden könnte und entscheiden daraufhin über eine Fortführung der Beziehung. Das schöne Wort von Papst Johannes Paul II., dass "man nicht auf Probe lieben könne", kann in einer Gesellschaft von Egotaktikern und Egozentrikern gar nicht auf fruchtbaren Boden fallen. Da ist die Sexualität prinzipiell ein Konsumgut, auf dessen Ausleben ich nach persönlichem Gutdünken ebenso ein "Recht" zu haben scheine wie auf die Kinder, die durch dieses ungebundene Sexualverhalten entstanden sind. Es stellt sich für viele heute gar nicht mehr die Frage, ob eine Ehe nicht um der Liebe zu den Kindern willen weitergeführt, meinetwegen auch ertragen werden könnte, weil die Selbstverwirklichung an erster Stelle steht: die Liebe zum Kind scheint die Eigenliebe nicht zu übersteigen
Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Ich denke schon, dass die Bundesregierung einen Akzent zur Stabilisierung der Ehe setzen sollte. Schließlich geht es nicht darum, Trends zu verwalten, sondern Probleme zu beheben. Aber ich bin skeptisch. Mit Blick auf die Faktenlage sehe ich Problemlösungskompetenz am ehesten bei der CSU. Auch im Seeheimer Kreis gibt es Nachdenkliche. Das Zitat von Rahner - der ansonsten theologisch viel Vernünftiges gesagt hat - ist mir zu altruistisch. Ich glaube, Jesus hat es mit der Nächstenliebe besser ausgedrückt.Yeti hat geschrieben:Das Problem setzt noch viel früher an, overkott. Im Grunde genommen folgt der Staat mit seinen rechtlichen Angleichungen nur dem veränderten Bindungsverhalten der akutellen Gesellschaft, d.h. er steuert dem bedenklichen Trend gar nicht mehr entgegen. Und tatsächlich fragen sich immer weniger - vor allem Männer - ob denn grundsätzlich diese Beziehung in eine Ehe einmünden könnte und entscheiden daraufhin über eine Fortführung der Beziehung. Das schöne Wort von Papst Johannes Paul II., dass "man nicht auf Probe lieben könne", kann in einer Gesellschaft von Egotaktikern und Egozentrikern gar nicht auf fruchtbaren Boden fallen. Da ist die Sexualität prinzipiell ein Konsumgut, auf dessen Ausleben ich nach persönlichem Gutdünken ebenso ein "Recht" zu haben scheine wie auf die Kinder, die durch dieses ungebundene Sexualverhalten entstanden sind. Es stellt sich für viele heute gar nicht mehr die Frage, ob eine Ehe nicht um der Liebe zu den Kindern willen weitergeführt, meinetwegen auch ertragen werden könnte, weil die Selbstverwirklichung an erster Stelle steht: die Liebe zum Kind scheint die Eigenliebe nicht zu übersteigen und genau das ist der Punkt, an dem spätestens das ohnehin zweifelhafte "Recht" des jeweiligen Partners auf das Kind zu bröckeln beginnt. Ich mag ja Rahner ansonsten eigentlich nicht so sehr, aber mit diesem Satz hat er das eigentliche Wesen der Liebe so ziemlich genau auf den Punkt gebracht: "Wahre Liebe geht von sich aus, um niemals wieder zu sich selbst zurückzukehren".overkott hat geschrieben:Grundsätzlich bleibt jedoch die Frage nach der Bewertung der Ehe und den Anreizen, die man für diese Institution schafft oder nicht.
Die Ehe ist staatlich wünschenswert, weil sie den Willen eines Paares zum Ausdruck bringt, füreinander zu sorgen und gemeinsame Kinder in stabilen Verhältnissen groß zu ziehen. Deshalb schafft der Staat für die Ehe finanzielle und rechtliche Anreize. Wünschenswert ist staatlich auch, dass Paare erst heiraten und dann Kinder bekommen.
Sobald Unverheiratete Eheleuten in bestimmten Punkten gleichgestellt werden, mindern sich die Anreize, stabile Beziehungen aufzubauen. Faktisch entstehen sogar durch Begünstigungen für Alleinerziehende, Anreize in instabilen Beziehungen zu leben. Denkbar wäre, dass ein unverheiratetes Paar Begünstigungen für Alleinerziehende in Anspruch nimmt, sich nach fünf Jahren trennt und anschließend Begünstigungen in Anspruch nimmt, die bisher nur Eheleuten zustanden.
Auch wenn ein unverheirates Paar ein Kind bekommen hat, sollte der Anreiz zur Ehe auch im Hinblick auf das Sorgerecht für beide Partner aufrecht erhalten bleiben.
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Re: Beknackt: zu Mütter zentriert
Dass die Regierung dahingehend Akzente setzen sollte, meine ich auch - nur tut sie es eben nicht. Die CSU hat bundespolitisch leider viel zu wenig Gewicht und wird weder den Einfluss noch die Macht haben, die CDU in diesem Punkt zu korrigieren. Auf den Seeheimer Kreis würde ich noch weniger zählen. Der hat in der SPD derzeit noch weniger Einfluss als die CSU auf die CDU. Wenn schon auf Hilfe in der SPD hoffen, dann von einer - vielleicht überraschenden - Seite, nämlich von Andrea Nahles. Rahner meinte mit diesem Zitat eigentlich gar nicht die Nächstenliebe, sondern die personale und persönliche Liebe zu einem konkreten Menschen, sonst würde es ja auch gar nicht hierherpassen. Und das Wesen dieser Liebe ist in der Tat sehr altruistisch - oder es ist eben keine Liebe. Jesus selbst legt hier ja die strengsten Maßstäbe an, wenn er z.B. über die Ehe spricht. Über dieses Thema hat sich übrigens Dietrich von Hildebrand ganz hervorragend in seinem Buch "Das Wesen der Liebe" geäußert. Über die Qualität von Rahners Werk möchte ich hier nichts sagen, dazu gibt es einen eigenen Strang im Skriptorium. In diesem und der einschlägigen Literatur ist eigentlich alles gesagt worden. Die Zeit ist über ihn und seine Fragen hinweggegangen.overkott hat geschrieben:Ich denke schon, dass die Bundesregierung einen Akzent zur Stabilisierung der Ehe setzen sollte. Schließlich geht es nicht darum, Trends zu verwalten, sondern Probleme zu beheben. Aber ich bin skeptisch. Mit Blick auf die Faktenlage sehe ich Problemlösungskompetenz am ehesten bei der CSU. Auch im Seeheimer Kreis gibt es Nachdenkliche. Das Zitat von Rahner - der ansonsten theologisch viel Vernünftiges gesagt hat - ist mir zu altruistisch. Ich glaube, Jesus hat es mit der Nächstenliebe besser ausgedrückt.
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