Von mindestens einem Mönch weiß ich, daß er bis zur Stunde nicht weiß, wohin er gehen soll. Er ist Bruder, kein Priester, und seit Jahrzehnten Professe dieser Abtei. Er ist kein Greis. Er könnte noch viele Dienste tun. Er hat seine Gelübde treu gelebt. In anderen Benediktinerklöstern ist er abgeblitzt. Priester werden gerne genommen. Aber ältere Brüder? Er hat sich seit Monaten um eine neue Bleibe bemüht - erfolglos. Und er stand alleingelassen da. Eine solche Demütigung hätte er sich nicht vorstellen können. Kein erzbischöflicher Ringfinger hat sich auch nur für eine Telefontastatur gerührt, kein Altabt den Hörer an sein weises Haupt gedrückt, um mit seinem nicht unbeträchtlichen Einfluß helfend einzugreifen.
Es ist kaum anzunehmen, dass mehr als 13 neue Ordensleute (?) "freigestellt"(von wem auch immer) werden können, um so blitzschnell dem Erzbistum zu helfen. Und: die Krokodilstränen die um die Abtei geweint werden, kann man sich auch sparen. Die jetzt diese Tränen vergiessen: wo waren sie in den letzten Jahren?
Anizet hat geschrieben:Es ist kaum anzunehmen, dass mehr als 13 neue Ordensleute (?) "freigestellt"(von wem auch immer) werden können, um so blitzschnell dem Erzbistum zu helfen.
Nun, die Franziskaner der Immakulata wollten schon vor Jahren nach Deutschland ...
Anizet hat geschrieben:Es ist kaum anzunehmen, dass mehr als 13 neue Ordensleute (?) "freigestellt"(von wem auch immer) werden können, um so blitzschnell dem Erzbistum zu helfen.
Nun, die Franziskaner der Immakulata wollten schon vor Jahren nach Deutschland ...
Von mindestens einem Mönch weiß ich, daß er bis zur Stunde nicht weiß, wohin er gehen soll. Er ist Bruder, kein Priester, und seit Jahrzehnten Professe dieser Abtei. Er ist kein Greis. Er könnte noch viele Dienste tun. Er hat seine Gelübde treu gelebt. In anderen Benediktinerklöstern ist er abgeblitzt. Priester werden gerne genommen. Aber ältere Brüder? Er hat sich seit Monaten um eine neue Bleibe bemüht - erfolglos. Und er stand alleingelassen da. Eine solche Demütigung hätte er sich nicht vorstellen können. Kein erzbischöflicher Ringfinger hat sich auch nur für eine Telefontastatur gerührt, kein Altabt den Hörer an sein weises Haupt gedrückt, um mit seinem nicht unbeträchtlichen Einfluß helfend einzugreifen.
Da behandelt die "freie Wirtschaft" ihre Leute noch besser.
Wenn dort ein Konzern (= Orden) einen Betrieb (= Kloster) schließen muß, wird er nach Möglichkeit versuchen, seine Angestellten (= Mönche) in anderen Betrieben unterzubringen. Erschwerend käme hier hinzu, daß es sich um ein jahrzehntelages Mitglied handelt.
Es ist zwar vielleicht keine so "grosse" "Nachricht" aber dennoch schön zu hören:
Im Kapuzinerinnenkloster Notkersegg oberhalb von St.Gallen wird am 2.Juli eine Novizin eingekleidet. Die Feier findet innerhalb der Gemeinschaft statt. Diese Nachricht freut mich sehr, da ich etwas um das "Klösterli" gebangt hatte. Die letzte feierliche Profess war 25 - das ist zwar nicht katastrophal lange her, aber es ist schön zu hören, dass wieder eine Frau ihren Weg nach Notkersegg gefunden hat.
Nun, sowas ist nicht ungewöhnlich. Es dauert im Normalfall Jahre, bis sowas geklärt ist. Ich erinnere nur an die jahrelangen Verhandlungen zwischem dem Erzbistum Köln und den Fraternités Monastiques de Jérusalem, bis die Gemeinschaft endlich in Groß St. Martin einziehen konnte.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
cantus planus hat geschrieben:Nun, sowas ist nicht ungewöhnlich. Es dauert im Normalfall Jahre, bis sowas geklärt ist. Ich erinnere nur an die jahrelangen Verhandlungen zwischem dem Erzbistum Köln und den Fraternités Monastiques de Jérusalem, bis die Gemeinschaft endlich in Groß St. Martin einziehen konnte.
Ist schon richtig, nur aus den Aussagen des Kardinals bei der Abschiedsmesse hatten einige ja schon gefolgert, dass die Frage so gut wie gelöst wäre. Ich mache mir da auch keine Illusionen.
Morgen ist eine zeitliche Profess im Kloster Zangberg (http://www.kloster-zangberg.de) Ich darf teilnehmen, bin schon sehr gespannt und habe eine großen Freude in mir... Wenn Interesse besteht, kann ich nächste Woche evtl. ein bischen davon erzählen bzw. halt schreiben ...
Wer sich mit Gott zu vereinigen glaubt, indem er sich von den Menschen absondert, befindet sich auf einem Irrweg und versinkt anstatt in Gott nur immer tiefer in sich selbst. (Ricarda Huch)
Johanna Franziska hat geschrieben:Morgen ist eine zeitliche Profess im Kloster Zangberg (http://www.kloster-zangberg.de) Ich darf teilnehmen, bin schon sehr gespannt und habe eine großen Freude in mir... Wenn Interesse besteht, kann ich nächste Woche evtl. ein bischen davon erzählen bzw. halt schreiben ...
Hey, es wäre echt super, wenn Du was erzählen könntest... und auch vielleicht Bilder einstellen könntest...
Halt im Thread hier: viewtopic.php?f=11&t=834
Freu mich schon auf den Bericht...
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
Aus der FAZ vom Samstag (9.7.) zum Michaelsberg in Siegburg:
Mittlerweile aber ist klar, wie das geistliche Leben auf dem Michaelsberg weitergeht: Eine kleine Schar indischer Karmeliter lässt sich offenbar im Gästehaus des Komplexes nieder. Die Zukunft der riesigen Abteianlage bleibt aber weiter offen.
Vielleicht wird aus der kleinen ja mit der Zeit eine größere Schar!
Meine Begeisterung über Import-Ordensleute und -Priester hält sich bekanntlich in Grenzen. So erfreulich es ist, dass es auf dem Michaelsberg irgendwie weitergeht, so sehr kommt mir das Ganze wie eine Notlösung, ja eine kleine Kapitulationserklärung der Kirche in Deutschland vor.
Nichts anderes ist es nämlich: eine Lösung, mit der es eben irgendwie weitergeht.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
cantus planus hat geschrieben:Meine Begeisterung über Import-Ordensleute und -Priester hält sich bekanntlich in Grenzen. So erfreulich es ist, dass es auf dem Michaelsberg irgendwie weitergeht, so sehr kommt mir das Ganze wie eine Notlösung, ja eine kleine Kapitulationserklärung der Kirche in Deutschland vor.
Nichts anderes ist es nämlich: eine Lösung, mit der es eben irgendwie weitergeht.
Ja, "kleine Schar" bedeutet in diesem Fall offenbar: sechs Seelen. Das kann in dieser Form natürlich nur eine Übergangslösung sein.
Aber ist es nicht ebenso bedenklich, wenn nur das "Große und Zahlreiche" als adäquat und zukunftsträchtig angesehen wird? Mir kommt es manchmal so vor, als wäre eine gewisse Gigantomanie nur allzu oft Grundlage für manche Fehlgriffe in der (deutschen) Kirche.
Gruß G.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)
Absolut richtig. Es ergeben sich im konkreten Fall aber zwei Probleme: erstens muss ein riesiger Klosterkomplex unterhalten werden, und zweitens bin ich - auch aus langjähriger persönlicher Erfahrung in Wien - kein Freund von importierten Seelsorgern. Das ist eine Not-, aber keine Dauerlösung.
Natürlich sieht man z. B. an den Franziskanern, den Kleinen Brüdern und Schwestern des Charles de Foucauld, den Petrusbrüdern etc., dass Kleinkonvente mit wenigen Patres sehr gut funktionieren. Die bewohnen aber alle nicht so große Klöster...
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
wobei ich nicht verstehe, warum man nicht auf den durchaus sinnvollen Grundsatz "tres faciunt collegium" besteht. (Egal ob das nun die Petrusbrüder in Wien (dzt. 2) oder die Heiligenkreuzer Pfarren (beispielsweise die beiden Seewinkler Pfarren mit je einem Priester) besteht. So könnte gemeinschaftlich gelebt und gebetet sowie beseelsorgt werden.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
cantus planus hat geschrieben:Absolut richtig. Es ergeben sich im konkreten Fall aber zwei Probleme: erstens muss ein riesiger Klosterkomplex unterhalten werden, und zweitens bin ich - auch aus langjähriger persönlicher Erfahrung in Wien - kein Freund von importierten Seelsorgern. Das ist eine Not-, aber keine Dauerlösung.
[OT]Ich bin dankbar für jeden, der sich beteiligt an der (Neu-)Evangelisierung Europas. Die Afrikaner haben "unsere" Missionare schließlich auch ertragen.[/OT]
cantus planus hat geschrieben:Absolut richtig. Es ergeben sich im konkreten Fall aber zwei Probleme: erstens muss ein riesiger Klosterkomplex unterhalten werden, und zweitens bin ich - auch aus langjähriger persönlicher Erfahrung in Wien - kein Freund von importierten Seelsorgern. Das ist eine Not-, aber keine Dauerlösung.
[OT]Ich bin dankbar für jeden, der sich beteiligt an der (Neu-)Evangelisierung Europas. Die Afrikaner haben "unsere" Missionare schließlich auch ertragen.[/OT]
Dafür kann man auch dankbar sein. Oft genug aber funktioniert das nicht. Man sollte eben die Mentalitätsunterschiede nicht unterschätzen. Missionar zu sein ist das eine. Aber nicht jeder Priester ist zum Missionar geboren.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Die unglaubliche Geschichte von Pater Pietro Lavini: Von 1954 bis 2003 baute er völlig allein in einer unwirtlichen Gebirgsgegend des Apennin ein Kloster wieder auf.
Die unglaubliche Geschichte von Pater Pietro Lavini: Von 1954 bis 2003 baute er völlig allein in einer unwirtlichen Gebirgsgegend des Apennin ein Kloster wieder auf.
Darüber habe ich auch schon einmal einen Fernsehbericht gesehen. Aber dieser Herr baut ja mitten in der Stadt und im warmen Spanien, nicht völlig abgeschnitten von der Zivilisation mitten im Gebirge. Das ist für mich nochmal eine Spur extremer.
Nach über 145 Jahren der Mädchen- und Frauenbildung verlassen die Maria-Ward-Schwestern die Bischofsstadt Würzburg.
[...]
Weiter erinnerte die Provinzoberin daran, dass es bereits die vierte Schließung einer Niederlassung der Maria-Ward-Schwestern in diesem Jahr sei. Seit 2004 habe die Mitteleuropäische Provinz 18 Gemeinschaften geschlossen. Neu errichtet wurden dagegen vier kleine apostolische Gemeinschaften.