Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
- Arcangelus
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Ich hab öfters von katholischen Müttern gehört, daß sie hofften, daß ihr Sohn nicht Priester würde. Und bei einer der letzten Priesterweihen, bei der zwei attraktive junge Männer dran waren, hörte ich aus dem Gespräch sehr regelmäßiger Kirchgängerinnen: "um die ist es ja richtig schade." Irgendwie scheint eine Priesterwihe eines Sohnes bei vielen Mütter etwa gleichrangig mit einer freiwilligen Verpflichtung nach Afghanistan zu sein. Wenn das Klima in den Familien so ist, dann werden junge Männer eben nicht Priester. Die Berufungsseelsorge müßte offenbar früher ansetzen als "potentielle Priestermütterseelsorge".
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Je mehr du ausgibst, desto mehr wirst du einnehmen.
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Wo die Leute noch mehrere Kinder hatten, da bekam der Älteste den Hof, der Zweite die Nachbarstocher, der Dritte machte Karriere bei Militär und der Jüngste wurde Priester. - Aber wenn die Leute nur noch ein Kind haben...Arcangelus hat geschrieben:...Wenn das Klima in den Familien so ist, dann werden junge Männer eben nicht Priester. Die Berufungsseelsorge müßte offenbar früher ansetzen als "potentielle Priestermütterseelsorge".
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
... und dann auch noch die Mama sagt "aber Bub, das kannst Du mir doch nicht antun, daß ich keine Enkelkinder bekomme ..."Juergen hat geschrieben:Aber wenn die Leute nur noch ein Kind haben...

Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Abgesehen von den "mütterlichen Priesternachwuchs-Gebetskreisen". Sind zwar brav unsd treffen sich regelmäßig um fürs Anliegen zu beten. Wenn dann der eigene Sohn kommt und dagt er geht ins Seminar, fliegt die betreffende Mutter in ohnmacht und der Rest der Partie bedauert sie...
Idioten!
Linus, diese Geschichte schon von drei Priestern gehört habend
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- Melody
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
NEIN?!Linus hat geschrieben:Linus, diese Geschichte schon von drei Priestern gehört habend

Gibt's ja nicht... aber wenn ich um etwas bete, muss ich mich doch freuen?! Also wenn ich einen Sohn gehabt hätte (leider wird das ja in diesem Leben nichts mehr), hätte ich das durchaus schön gefunden, wenn er berufen gewesen wäre... ich hätte ihn ja auch Johannes Maria nennen wollen...
Echt verrückt, dass Du sowas direkt dreimal gehört hast! Überlegen die Leute nicht, worum sie beten?!

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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Gut möglich. Die eine geht hin, weil die Nachbarin dabei ist, weils hinterher Kaffee und Kuchen gibt, weil die Oma schon hingegangen ist etc...Melody hat geschrieben:Überlegen die Leute nicht, worum sie beten?!
- cantus planus
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Also, dass kenne ich ebenfalls von vielen, die eine Berufung verspürt haben. Und was ich selbst mir vor Jahren deshalb anhören konnte, ist öffentlich nicht zitierbar.Melody hat geschrieben:NEIN?!Linus hat geschrieben:Linus, diese Geschichte schon von drei Priestern gehört habend![]()
Gibt's ja nicht... aber wenn ich um etwas bete, muss ich mich doch freuen?! Also wenn ich einen Sohn gehabt hätte (leider wird das ja in diesem Leben nichts mehr), hätte ich das durchaus schön gefunden, wenn er berufen gewesen wäre... ich hätte ihn ja auch Johannes Maria nennen wollen...
Echt verrückt, dass Du sowas direkt dreimal gehört hast! Überlegen die Leute nicht, worum sie beten?!
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Zahlen über den Priesternachwuchs in Frankreich gibt es hier:
http://www.katholisches.info/211/6/25 ... dition-an/
Daraus:
http://www.katholisches.info/211/6/25 ... dition-an/
Daraus:
(Hervorhebung von mir)Der Anteil der Neuen Gemeinschaften an den 872 Seminaristen (732 ordentlichen und 14 außerordentlichen) beträgt acht Prozent, jener der Tradition ist doppelt so hoch. Zählt man die Seminaristen der Gemeinschaft St. Martin zu den Neuen Gemeinschaften, beträgt ihr Anteil elf Prozent. Die Piusbruderschaft allein hat gleichviel Seminaristen wie Emmanuel und der Neokatechumenale Weg zusammen.
Hinzu kommt, daß die Bischöfe und Regenten der Priesterseminare feststellen, daß ein wachsenden Teil der „ordentlichen“ Seminaristen sich offen zu traditionalistischen Tendenzen bekennen und das Recht beanspruchen, in beiden Formen des Ritus ausgebildet zu werden. Es handelt sich bereits um jeden fünften „ordentlichen“ Seminaristen, wahrscheinlich sogar mehr, wobei Paris derzeit eine Ausnahme bildet.
Daraus läßt sich schließen, daß jener Teil der Kirche, der sich auf einen „Geist des Konzils“ beruft, auch in seiner moderaten Form immer mehr zurückgeht. Frankreich zählte heute etwas mehr als 8 aktive Priester, deren Durchschnittsalter über 65 liegt. Jährlich sterben rund 8. Einige Diözesen verfügen nur mehr über wenige Dutzend oder noch weniger aktive Priester.
Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, wird in absehbarer Zeit mehr als die Hälfte des französischen Klerus der Tradition im Sinne des Motu proprio Summorum Pontificum angehören.
- ChrisCross
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Eine sehr treffende Darstellung zum priestermangel und seinen Ursachen von Prof. Dr. Georg May:
http://www.priesternetzwerk.net/gfx/pdf ... mangel.pdf
http://www.priesternetzwerk.net/gfx/pdf ... mangel.pdf
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
"Priesterberufungen: Ein Zehnpunktprogramm" http://hocestenim.wordpress.com/211/11 ... eprogramm/
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Liest sich gut, trifft aber nicht alle Nägel auf den Kopf, finde ich.Niels hat geschrieben:"Priesterberufungen: Ein Zehnpunktprogramm" http://hocestenim.wordpress.com/211/11 ... eprogramm/
Kernproblem ist heute, daß man in deutschen Diözesen nicht ein an solchen katholischen Grundsätzen orientierter Priester (oder auch Diakon) sein darf, ohne dafür von Bischof, Ordinarriatokratie und Mitbrüdern gemobbt zu werden. Das Priesterbild ist ein ganz anderes, und da müßte man schon eine ganze Bischofskonferenz umkrempeln, um was zu ändern.
Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Das kommt in der Tat noch erschwerend hinzu... 

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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Och, bei einer gut katholischen Familie mit 2 Töchtern und 3 Söhnen hat keines der Kinder einen frommen Beruf ergriffen. Dank der Eltern, die in der Kirche aktiv waren (Küsterdienst, "Management" des Gemeindehauses etc.), hatten sie Einblick hinter die Kulissen, das war abschreckend genug.Arcangelus hat geschrieben:Ich hab öfters von katholischen Müttern gehört, daß sie hofften, daß ihr Sohn nicht Priester würde. Und bei einer der letzten Priesterweihen, bei der zwei attraktive junge Männer dran waren, hörte ich aus dem Gespräch sehr regelmäßiger Kirchgängerinnen: "um die ist es ja richtig schade." Irgendwie scheint eine Priesterwihe eines Sohnes bei vielen Mütter etwa gleichrangig mit einer freiwilligen Verpflichtung nach Afghanistan zu sein. Wenn das Klima in den Familien so ist, dann werden junge Männer eben nicht Priester. Die Berufungsseelsorge müßte offenbar früher ansetzen als "potentielle Priestermütterseelsorge".
Der Umgang von Priestern mit Haupt- und Ehrenamtlichen dürfte auch ruhig unter die Lupe genommen werden...
Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen. (Psalm 59)
Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Hier ein schönes Zitat, das leider wie aus einer anderen Zeit wirkt, dessen Umsetzung aber heute notwendiger wäre, als jemals zuvor:
VoxClamantisInDeserto hat geschrieben:Motu proprio 'Praestantia Scripturae' vom 18. November 1907 hat geschrieben:(6) Nach dieser Bestimmung tragen wir den Ordinarien (Bischöfen) der Diözesen und den Vertretern der religiösen Genossenschaften von neuem und dringend auf, dass sie äußerst wachsam gegen die Professoren, in erster Linie in den Seminaren seien. Diejenigen, die von modernistischen Irrtümern angesteckt erfunden werden, ebenso, die Neuem und gefährlichem zuneigen, oder irgendwelche Vorschriften des Apostolischen Stuhles gegenüber weniger gehorsam sind, sollen sie vom Lehramt gänzlich entfernen; von den heiligen Weihen sollen sie die jungen Leute ausschließen, die den leisesten Verdacht erregen, dass sie verurteilten Lehren und gottlosen Neuerungen anhängen.
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Das sehe ich ganz genau so. Ich hatte diesen Blick hinter die Kulissen auch ab meinem 14. Lebensjahr. Leider darf man aber über die Dinge, die man da so erlebt weder hier noch sonstwo reden, nach dem Motto: Das kann nicht sein, das gibt es gar nicht.Kantorin hat geschrieben:Och, bei einer gut katholischen Familie mit 2 Töchtern und 3 Söhnen hat keines der Kinder einen frommen Beruf ergriffen. Dank der Eltern, die in der Kirche aktiv waren (Küsterdienst, "Management" des Gemeindehauses etc.), hatten sie Einblick hinter die Kulissen, das war abschreckend genug.Arcangelus hat geschrieben:Ich hab öfters von katholischen Müttern gehört, daß sie hofften, daß ihr Sohn nicht Priester würde. Und bei einer der letzten Priesterweihen, bei der zwei attraktive junge Männer dran waren, hörte ich aus dem Gespräch sehr regelmäßiger Kirchgängerinnen: "um die ist es ja richtig schade." Irgendwie scheint eine Priesterwihe eines Sohnes bei vielen Mütter etwa gleichrangig mit einer freiwilligen Verpflichtung nach Afghanistan zu sein. Wenn das Klima in den Familien so ist, dann werden junge Männer eben nicht Priester. Die Berufungsseelsorge müßte offenbar früher ansetzen als "potentielle Priestermütterseelsorge".
Der Umgang von Priestern mit Haupt- und Ehrenamtlichen dürfte auch ruhig unter die Lupe genommen werden...
An allen Problemen sind in der Kirche und hier ja meist "die Medien" schuld.
So wurde auch hier kürzlich ein Kardinal zitiert. Solange man daran glaubt, kann man zumindest dem Volk vorgaukeln, man habe selbst genug getan.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Vir Probatus hat geschrieben:Leider darf man aber über die Dinge, die man da so erlebt weder hier noch sonstwo reden

»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Danke, bei solchem Dummfug weiß ich wieder, was den Mangel an Berufungen verursacht.Vir Probatus hat geschrieben:http://www.religion-und-spiritualitaet. ... rufung.pdf
Die Kirche wird einen neuen Frühling erleben
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Wieso? Dieser Weber (wer ist das eigentlich? Muß man den kennen?) hat doch recht. Die Kirche wird einen neuen Frühling erleben - wenn solche geistlichen Vollidioten wie er gestorben sind.ChrisCross hat geschrieben:Danke, bei solchem Dummfug weiß ich wieder, was den Mangel an Berufungen verursacht.Vir Probatus hat geschrieben:http://www.religion-und-spiritualitaet. ... rufung.pdf
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Zitat:taddeo hat geschrieben:Wieso? Dieser Weber (wer ist das eigentlich? Muß man den kennen?) hat doch recht. Die Kirche wird einen neuen Frühling erleben - wenn solche geistlichen Vollidioten wie er gestorben sind.ChrisCross hat geschrieben:Danke, bei solchem Dummfug weiß ich wieder, was den Mangel an Berufungen verursacht.
"Und was die Frau anbetrifft: sie grundsätzlich vom priesterlichen Dienst auszuschließen ist Diskriminierung und Verletzung eines Menschenrechtes (sic!). Kein Arbeitgeber könnte vor einem Arbeitsgericht bestehen, wenn er einer Frau einen Arbeitsplatz verweigert, nur weil sie Frau ist. Der Priestermangel ist insgesamt ein hausgemachtes Problem und alles Gejammer bei den Verantwortlichen Heuchelei."

Ich hatte auf der Homepage geschaut, wer das eigentlich ist. Ich hatte die leise Hoffnung, es könnte sich dabei vllt. um einen protestantischen Pfarrer handeln, der sich nur in fremde Gefilde wagt. Aber nein, der Herr ist tatsächlich Priester im Ruhestand, geweiht im Jahre 1965... *seufz*

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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Das erklärt vieles. Non mortui laudabunt te, Domine ...Melody hat geschrieben:Priester im Ruhestand, geweiht im Jahre 1965...

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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Aus gegebenem Anlass der Hinweis, daß sich die von mir verlinkten Seiten nicht deshalb mit meiner Meinung decken, weil ich sie verlinkt habe !Vir Probatus hat geschrieben:http://www.religion-und-spiritualitaet. ... rufung.pdf
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„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)
Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
"Für den Konservativen ist die französische Revolution nicht der Sturm auf die Bastille, sondern die Zerstörung von Cluny."
Niklaus Pfluger
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
"Auf dem Weg zum Priesteramt":taddeo hat geschrieben:Aber es stimmt schon, Spätberufene um die 30 werden immer mehr zum Regelfall in den Seminaren.
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http://www.drs.de/index.php?id=105&no_cache=1&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=20661&tx_ttnews[backPid]=27&cHash=17e80dfb65
Zu Diakonen geweiht werden Ralf Baumgartner (35) aus Burgberg bei Giengen/Brenz, der gelernte Industriekaufmann Andreas Braun (31) aus Mittelbuch bei Ochsenhausen, der promovierte Theologe Matthias Hammele (34) aus Ellwangen, Daniel Heller (30), der gelernte Kaufmann Gianfranco Loi (33) aus Aldingen, der Politologe und promovierte Theologe Michael Seewald (24) aus Kleinblittersdorf, der Rechtsanwalt Uwe Stier (44) aus Egesheim, der promovierte Mediziner Horst Walter (43) aus Boxberg, der studierte Musiker Matthias Weingärtner (50) aus Ettlingen sowie der gelernte Erzieher Dieter Zimmer (35) aus Heilbronn.
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Aus dem Fastenhirtenbrief 2012 Kardinal Lehmanns:Niels hat geschrieben:taddeo hat geschrieben:Aber es stimmt schon, Spätberufene um die 30 werden immer mehr zum Regelfall in den Seminaren.
Es begegnen mir immer wieder junge Männer, die bisher einen eigenen beruflichen Weg außerhalb der Kirche gegangen sind und nun Priester werden wollen. Es sind Menschen, die oft im vierten Lebensjahrzehnt stehen und bisher Lehrer, Juristen, Mediziner, Selbstständige, Wissenschaftler, Handwerksmeister wie z. B. Bäcker, waren und sind. Vor allem muss man bedenken, dass es in aller Regel keine beruflichen Versager sind, die in einen kirchlichen Beruf flüchten. Es sind auch nicht die vom Leben, z. B. von der Freundschaft und Partnerschaft mit einer Frau, Enttäuschten, die die Nestwärme der Kirche suchten.
Gewiss gab es immer einige wenige „Spätberufene", wie man gerne sagt, die einen solchen Weg gingen. Aber nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen zeigen sich heute verstärkt neue Aspekte. Es sind oft Menschen, die in ihrem Beruf Erfolg hatten. Es gibt darunter z. B. auch junge Unternehmer, die vor dem Aufgeben ihrer bisherigen beruflichen Aktivität für das Weiterleben ihrer Firma gesorgt haben. Es gibt Wissenschaftler unter ihnen, die nach einer glänzenden Doktorarbeit sehr gute Aussichten in ihrem Fach hatten. Was bewegt sie zu diesem Schritt? Manche sagten mir: „Gerade weil ich über einige Jahre Erfolg im Beruf hatte, kam mir mehr und mehr die Frage, ob ich diese Tätigkeit ein ganzes Leben ausüben möchte, ob es nicht doch noch wichtigere Aufgaben in unserer Welt gibt." Die üblichen „Kirchenprobleme", die man heute landauf landab diskutiert, sehen und erkennen sie auch, aber sie spielen längst nicht die entscheidende Rolle.
Es geht aber nicht nur um jüngere Leute. Wir haben ältere Männer, die - wenn sie ledig oder verwitwet waren - nach ihrer Pensionierung das Theologiestudium aufnahmen und den Dienst des Priesters oder des Ständigen Diakons anstrebten.
Ich habe mich über diese Erfahrungen sehr gefreut, ja sie haben mich selbst wirklich aufgebaut. Ich mache mir freilich keine Illusionen, dass wir mit diesen Männern allein den Priestermangel beheben könnten. Es werden seltene Einzelne bleiben, aber sie sind ein unübersehbares Signal und eine begründete Hoffnung für neue Wege und Zugänge zum priesterlichen Dienst. Die Kirche hat auch in unserem Land verschiedene Bildungseinrichtungen für diese neuen Wege. So haben wir in Burg Lantershofen im Ahrtal (Gemeinde Grafschaft, Bistum Trier) schon lange das Studienhaus St. Lambert, das zurzeit das größte internationale Priesterseminar im deutschen Sprachgebiet ist. Viele aktive Priester in unseren Diözesen sind durch dieses Seminar gegangen und haben sich und ihre Ausbildung bewährt.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»
- gratia causa
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Wie denkt ihr eigentlich über Interessenten, die im Heimatbistum wegen ihrer offenkundlich traditionsorientierten Einstellung als 'für die gegenwärtige Seelsorgesituation ungeeignet' abgelehnt werden ? Ist das ein Grundsatzurteil Gottes über den Kandidaten, ergo keine berufung oder sollte er es anderswo weiter versuchen ?
Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Wenn das der Hauptgrund oder gar der einzige Grund der Ablehnung sein sollte, dann würde ich eine solche Einschätzung als Lob und Ermutigung auffassen und andernorts einer ernsthaften Klärung der Berufungsfrage nachgehen.gratia causa hat geschrieben:Wie denkt ihr eigentlich über Interessenten, die im Heimatbistum wegen ihrer offenkundlich traditionsorientierten Einstellung als 'für die gegenwärtige Seelsorgesituation ungeeignet' abgelehnt werden ? Ist das ein Grundsatzurteil Gottes über den Kandidaten, ergo keine berufung oder sollte er es anderswo weiter versuchen ?

- gratia causa
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Was könnte denn 'andernorts' sein ? Auch die FSSPX ?
Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Kommt drauf an, wo Du Dich verortest...
et nos credidimus caritati
Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Wo ein solcher Interessent eine mögliche Berufung prüfen möchte, muß derjenige selbst wissen, denn das hängt ja auch mit der Art der Berufung zusammen. Die FSSPX und traditionstreue Ordensgemeinschaften kann ich jedenfalls empfehlen.gratia causa hat geschrieben:Was könnte denn 'andernorts' sein ? Auch die FSSPX ?
(Für weitere Fragen zur Berufung,... gibt's extra Threads.)
Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Tja…gratia causa hat geschrieben:Wie denkt ihr eigentlich über Interessenten, die im Heimatbistum wegen ihrer offenkundlich traditionsorientierten Einstellung als 'für die gegenwärtige Seelsorgesituation ungeeignet' abgelehnt werden ? Ist das ein Grundsatzurteil Gottes über den Kandidaten, ergo keine berufung oder sollte er es anderswo weiter versuchen ?
Da es unter den Diözesen entsprechende Vereinbarungen gibt, und die Akten/Unterlagen weitergereicht werden, wenn sich jemand in einem anderen Bistum bewirbt, ist es de facto ein "Grundsatzurteil"— allerdings nicht ein Grundsatzurteil Gottes, sondern ein Grundsatzurteil innerhalb der Bistümer.
Freilich gibt es immer wieder mal einen Bischof, dem diese Vereinbarung egal ist und den Bewerber doch nimmt, weil er lieber dem eigenen Urteil vertraut, als dem anderer.
Ordensgemeinschaften gucken sich sowieso die Bewerber lange genug an (Postulat, Noviziat), so daß die sich auch von solchen Urteilen eher nicht beeindrucken lassen.
Die FSSPX kann man - entgegen Gamaliel Behauptung - sicher nicht empfehlen, solange ihr kirchenrechtlicher Status nicht geklärt ist.
NACHTRAG
Deutsche BischofskonferenzDie Deutsche Bischofskonferenz erlässt aufgrund der besonderen Ermächtigung durch die Instruktion der Kongregation für das Katholische Bildungswesen vom 8. März 1996 in der Fassung des Schreibens vom 14. September 1996 „Über die Aufnahme ins Seminar von Kandidaten, die aus anderen Seminaren oder von Ordensfamilien kommen“ gemäß c. 455 CIC das folgende Allgemeine Dekret.
Allgemeines Dekret
über die Aufnahme von Priesterkandidaten ins Seminar (Konvikt),
die zuvor in anderen Seminaren (Konvikten), Ordensinstituten
oder sonstigen kirchlichen Gemeinschaften waren
1. Der Bewerber um die Aufnahme in das Priesterseminar (Konvikt) ist verpflichtet, darüber Angaben zu machen,
a) ob er sich bereits in einer anderen Diözese, in einem inkardinationsberechtigten Verband, in einem Ordensinstitut, in einer Gesellschaft des apostolischen Lebens, in einem Säkularinstitut oder in einer sonstigen geistlichen Gemeinschaft um Aufnahme in eine Priesterausbildungsstätte beworben hat und abgelehnt wurde und
b) ob er aus einem Priesterseminar, einer sonstigen Priesterausbildungsstätte oder aus einem Ordensinstitut oder einer anderen geistlichen Gemeinschaft entlassen wurde oder aus welchem Grund er ausgetreten ist.
2. Liegt ein Tatbestand nach Nr. 1 vor, hat der für die Aufnahme in das Priesterseminar (Konvikt) Verantwortliche ein Zeugnis des Oberen der betreffenden Institution oder Gemeinschaft anzufordern.
3. In dem Zeugnis sind die Gründe und Tatsachen anzugeben, die zur Ablehnung oder Entlassung des Kandidaten geführt haben oder die für den Austritt des Kandidaten bekannt geworden sind.
Dieses Allgemeine Dekret wurde am 14. 3. 2000 von der Deutschen Bischofskonferenz beschlossen und am 5. Mai 2000 vom Apostolischen Stuhl rekognosziert.
Gruß Jürgen
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Re: Mangel an Priesterberufungen? Ursachen? Folgen?
Das ist aber eine eigene Diskussion... vielleicht ist der kirchenrechtliche Status des Betreffenden ebenfalls nicht geklärt? 

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