Richtig gute Romane
Richtig gute Romane
Hallo zusammen,
nachdem ich immer auf der Suche nach guten Romanen bin und auch selbst schon einiges gelesen habe, was ich gerne weiterempfehlen kann, dachte ich, dass wir uns in diesem Faden vielleicht gegenseitig auf lesenswerte Romane hinweisen können.
Vom Niveau her sollten sie so ungefähr zwischen Zauberberg und Harry Potter liegen - gute Entspannung halt.
Es wäre schön, wenn jeder ein bisschen begründen könnte, warum er dieses Buch so lesenswert findet.
Wer ein Buch auch kennt, das schon vorgestellt wurde, darf sich gerne anschließen mit "Find ich auch gut" oder "fand ich fad" oder so - das kann für einen potentiellen Leser eine zusätzliche Entscheidungshilfe sein.
LG Samuel
nachdem ich immer auf der Suche nach guten Romanen bin und auch selbst schon einiges gelesen habe, was ich gerne weiterempfehlen kann, dachte ich, dass wir uns in diesem Faden vielleicht gegenseitig auf lesenswerte Romane hinweisen können.
Vom Niveau her sollten sie so ungefähr zwischen Zauberberg und Harry Potter liegen - gute Entspannung halt.
Es wäre schön, wenn jeder ein bisschen begründen könnte, warum er dieses Buch so lesenswert findet.
Wer ein Buch auch kennt, das schon vorgestellt wurde, darf sich gerne anschließen mit "Find ich auch gut" oder "fand ich fad" oder so - das kann für einen potentiellen Leser eine zusätzliche Entscheidungshilfe sein.
LG Samuel
Wer einen Menschen verurteilt, kann irren. Wer ihm verzeiht, irrt nie. (Heinrich Waggerl)
Re: Richtig gute Romane
Ich mach auch gleich den Anfang:
Tolkien, Herr der Ringe.
Wunderschöne Charaktere, eine liebevoll gestaltete Welt - und eine klare Moral.
Tolkien, Herr der Ringe.
Wunderschöne Charaktere, eine liebevoll gestaltete Welt - und eine klare Moral.
Peter s. Beagle im Vorwort hat geschrieben:For in the end it is Middle-earth and its dwellers that we love, not Tolkien's considerable gifts in showing it to us. I said once that the world he charts was there long before him, and I still believe it. He is a great enough magicien to tap our most common nightmares, daydreams and dwilight fancies, but he never invented them either: he found them a place to live...
Wer einen Menschen verurteilt, kann irren. Wer ihm verzeiht, irrt nie. (Heinrich Waggerl)
Re: Richtig gute Romane
John Steinbeck, Jenseits von Eden
Die Geschichte von Kain und Abel gibt den Hintergrund ab. Sehr schön herausgearbeitet die Freiheit des Menschen, die Wahl zu treffen - sehr intensiv gezeichnete Charaktere.
Die Geschichte von Kain und Abel gibt den Hintergrund ab. Sehr schön herausgearbeitet die Freiheit des Menschen, die Wahl zu treffen - sehr intensiv gezeichnete Charaktere.
Wer einen Menschen verurteilt, kann irren. Wer ihm verzeiht, irrt nie. (Heinrich Waggerl)
Re: Richtig gute Romane
James Clavell, Tai Pan
Das mit Abstand beste Buch, das ich von ihm kenne. Es ist die Geschichte eines großen Handelsherren, wie er es anstellt, Macht auszuüben - und wie sein Sohn sich zum Mann entwickelt. Das ganze spielt auf Hong Kong - in einem Zusammentreffen von westlicher und östlicher Kultur.
Das mit Abstand beste Buch, das ich von ihm kenne. Es ist die Geschichte eines großen Handelsherren, wie er es anstellt, Macht auszuüben - und wie sein Sohn sich zum Mann entwickelt. Das ganze spielt auf Hong Kong - in einem Zusammentreffen von westlicher und östlicher Kultur.
Wer einen Menschen verurteilt, kann irren. Wer ihm verzeiht, irrt nie. (Heinrich Waggerl)
- Reinhard
- cum angelis psallat Domino
- Beiträge: 2161
- Registriert: Montag 30. Mai 2011, 11:06
- Wohnort: in der ostdeutschen Diaspora
Re: Richtig gute Romane
Immer noch der Klassiker: The Great Divorce (-> http://en.wikipedia.org/wiki/The_Great_Divorce )
Auf Deutsch: Die große Scheidung (-> http://shop.sarto-verlag.de/product_inf ... idung.html )
Wer sich unter "Fegefeuer" immer noch lauter kleine Teufelchen mit Bratspießen vorstellt, findet hier ein sehr einleuchtendes Gegenmodell. Mir hat dieses Buch geholfen, die Verbindung von Gottes Liebe, Seiner Gerechtigkeit und Purgatorium besser zu verstehen.
Und gut lesen tut es sich auch noch.
Auf Deutsch: Die große Scheidung (-> http://shop.sarto-verlag.de/product_inf ... idung.html )
Wer sich unter "Fegefeuer" immer noch lauter kleine Teufelchen mit Bratspießen vorstellt, findet hier ein sehr einleuchtendes Gegenmodell. Mir hat dieses Buch geholfen, die Verbindung von Gottes Liebe, Seiner Gerechtigkeit und Purgatorium besser zu verstehen.
Und gut lesen tut es sich auch noch.
Re: Richtig gute Romane
Wer Fantasy mag, sollte dieses vierbändige Werk lesen: Das Geheimnis der Großen Schwerter von Tad Williams.
Ebenfalls sehr gut ist die Reihe: "Das Geheimnis von Askir" von Richard Schwartz. Der erste Band heißt "Das erste Horn"
Derzeit habe ich mit folgender Reihe angefangen: Codex Alera von Jim Butcher. Liest sich bis jetzt sehr gut.
Ebenfalls sehr gut ist die Reihe: "Das Geheimnis von Askir" von Richard Schwartz. Der erste Band heißt "Das erste Horn"
Derzeit habe ich mit folgender Reihe angefangen: Codex Alera von Jim Butcher. Liest sich bis jetzt sehr gut.
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Re: Richtig gute Romane
Etwas schwerer verdaulich und damit nicht sehr entspannend, aber mit Sicherheit eines der drei beeindruckendsten Bücher, die ich in den letzten 15 Jahren gelesen habe:Samuel hat geschrieben: Vom Niveau her sollten sie so ungefähr zwischen Zauberberg und Harry Potter liegen - gute Entspannung halt.
Aleksandar Tisma, Das Buch Blam.
Anspruchsvoll unterhaltend dagegen:
Silvia Bovenschen, Wer weiß was? Eine deutliche Mordgeschichte.
Re: Richtig gute Romane
Das fand ich auch sehr beeindruckend.Samuel hat geschrieben:John Steinbeck, Jenseits von Eden
Die Geschichte von Kain und Abel gibt den Hintergrund ab. Sehr schön herausgearbeitet die Freiheit des Menschen, die Wahl zu treffen - sehr intensiv gezeichnete Charaktere.
Gut fand ich auch Quo Vadis von Henryk Sienkiewicz.
Ansonsten kann ich Dostojewski empfehlen:
- Erniedrigte und Beleidigte
- Schuld und Sühne
- Die Gebrüder Karamasow
- Der Idiot
- Die Dämonen
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Re: Richtig gute Romane
Reinhard hat geschrieben:Immer noch der Klassiker: The Great Divorce (-> http://en.wikipedia.org/wiki/The_Great_Divorce )
Auf Deutsch: Die große Scheidung (-> http://shop.sarto-verlag.de/product_inf ... idung.html )

Der andere große Klassiker von C.S. Lewis ist "Till We Have Faces: A Myth Retold"
http://en.wikipedia.org/wiki/Till_We_Have_Faces
Auf deutsch: Du selbst bist die Antwort
http://www.amazon.de/product-reviews/38 ... ewpoints=
Etwas schwerer verdaulich als "Die große Scheidung" aber sehr beeindruckend.
Re: Richtig gute Romane
Dann dürfen auch die "Dienstanweisungen an einen Unterteufel" nicht fehlen. Quasi ein Briefroman. Sehr leicht verständlich und ungeheuer gehaltvoll. Vielleicht gibt es keine weiteres Buch, dessen schwerwiegender Inhalt so prägnant und unterhaltsam dargestellt wird.Auf deutsch: Du selbst bist die Antwort
Etwas schwerer verdaulich als "Die große Scheidung" aber sehr beeindruckend.
(Die große Scheidung ist ein hervorragendes Buch, sehr beeindruckend. - Du selbst bist die Antwort habe ich nur angefangen. Die fremde Mythologie stört mich noch. Mal sehen, vielleicht später mal.)
Das Innenleben einen Christen behandelt Adrian Plass' Tagebuch eines frommen Chaoten. Viel Wahres und Amüsantes.
Re: Richtig gute Romane
Als wirklich guter Roman empfehlenswert: Ivanhoe von Sir Walter Scott
Re: Richtig gute Romane
Es muß bei Tolkien auch nicht immer Mittelerde sein. Da gibt es z.B, das Büchlein "Fabelhafte Geschichten", von denen zwei sehr nett sind: "Bauer Giles von Ham" (mit dem schönen Langtitel "Aegidii Ahenobarbi Julii Agricole de Hammo Domini de Domito Aule Draconarie Comitis Regni Minimi Regis et Basilei mira facinora et mirabilis exortus") und "Der Schmied von Großholzingen". Erstere mit Drachen, zweitere mit Elfen, aber natürlich keine großen Romane, sondern eher Kurzgeschichten.Samuel hat geschrieben:Ich mach auch gleich den Anfang:
Tolkien, Herr der Ringe.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Richtig gute Romane
Stimmt, allerdings unter der Voraussetzung, daß man ihn nicht zu historisch korrekt betrachtet, denn bei einem Tournier hätte nie ein "schwarzer" Ritter- also einer ohne Wappenrock und Wappen auf dem Schild antreten können.Raphael hat geschrieben:Als wirklich guter Roman empfehlenswert: Ivanhoe von Sir Walter Scott
carpe diem - Nutze den Tag !
Re: Richtig gute Romane
Wer kennt nicht den "Ring der Nibelungen".
Wie alle erreichbaren Rittersagen und -geschichten habe ich o. a. Buch im Alter von 12 Jahren regelrecht verschlungen. Absolut nicht zu toppen waren die Nibelungen.
Kein Wunder, dass mich irgendwelche Nacherzähler kalt ließen, nicht zuletzt auch ein gewisser Herr Wagner, der mich überhaupt nur mit Tannhäuser überzeugen konnte, und darin selbstverständlich auch nur mit der großartigen Ouvertüre.
So lief ich vor Jahren auch einige Male an dem Werk eines gewissen Stephan Grundy vorbei, der die Nibelungen etwas umänderte und neu schrieb, wobei er die neuesten historischen Erkenntnisse selbstverständlich mit berücksichtigt hatte, jedenfalls soweit dies möglich war, ohne den Fluss der Geschichte zu stören.
Schließlich sah ich das Buch wiederum im Antiquariat und nahm es einfach mit, vermutlich für den Fall, dass ich vielleicht überhaupt nichts mehr zu lesen oder sonst Nützliches zu tun hätte. Einige Monate später fiel es mir wieder in die Hände, und ich begann zu lesen.
Jung-Sigfrid, Sohn des Königs Alprecht, verbrachte einige Jahre seiner Kindheit unter der Obhut eines alten Zwergs namens Regin, Schmied seines Zeichens.
Gerade hat man sich etwas in die Geschichte hineingelesen, beginnt auch schon das 2. Kapitel, in welchem Wotan, Hönir und Loki übe die Erde wandern. Zäh und nicht endenwollend zieht sich diese Geschichte des 2. Kapitels dahin, hinein in das 3. Kapitel und verlässt einen auch nicht so schnell im 4. Kapitel. Ständig versucht, bis zu einem gefälligeren Kapitel weiterzublättern, habe ich diese Episode schließlich doch noch beendet, die, unerwarteterweise, doch noch spannend wurde. Für die Fortsetzung der Geschichte sind diese Kapitel allerdings auch notwendig, des besseren Verständnisses der nachfolgenden Kapitel halber.
Dann allerdings geht es richtig los - und man ist gebannt, man ist hin- und hergerissen, und die Spannung und die Neugierde, auf die weiteren Geschehnisse hin gerichtet, hindern daran, das Buch aus der Hand zu legen. Man kommt erst wieder zur Ruhe, wenn man die letzte Seite gelesen und das Buch dann befriedigt an seinen Ort zurückgestellt hat.
Die Geschichte ist insgesamt anders, sie ist schöner, sie ist spannungsgeladener, hintergründiger, geheimnisvoller, machtvoller und vor allem ist sie in sich logischer aufgebaut als der Ring der Nibelungen.
Eines der besten Themen-Bücher der letzten Jahre. Ich empfehle jedem einigermassen fantasievollen Romantiker unbedingt, sich dieses Buch zuzulegen.
"Rheingold", von Stephan Grundy, Fischer Taschenbuch Verlag
Gruß, ad_hoc
Wie alle erreichbaren Rittersagen und -geschichten habe ich o. a. Buch im Alter von 12 Jahren regelrecht verschlungen. Absolut nicht zu toppen waren die Nibelungen.
Kein Wunder, dass mich irgendwelche Nacherzähler kalt ließen, nicht zuletzt auch ein gewisser Herr Wagner, der mich überhaupt nur mit Tannhäuser überzeugen konnte, und darin selbstverständlich auch nur mit der großartigen Ouvertüre.
So lief ich vor Jahren auch einige Male an dem Werk eines gewissen Stephan Grundy vorbei, der die Nibelungen etwas umänderte und neu schrieb, wobei er die neuesten historischen Erkenntnisse selbstverständlich mit berücksichtigt hatte, jedenfalls soweit dies möglich war, ohne den Fluss der Geschichte zu stören.
Schließlich sah ich das Buch wiederum im Antiquariat und nahm es einfach mit, vermutlich für den Fall, dass ich vielleicht überhaupt nichts mehr zu lesen oder sonst Nützliches zu tun hätte. Einige Monate später fiel es mir wieder in die Hände, und ich begann zu lesen.
Jung-Sigfrid, Sohn des Königs Alprecht, verbrachte einige Jahre seiner Kindheit unter der Obhut eines alten Zwergs namens Regin, Schmied seines Zeichens.
Gerade hat man sich etwas in die Geschichte hineingelesen, beginnt auch schon das 2. Kapitel, in welchem Wotan, Hönir und Loki übe die Erde wandern. Zäh und nicht endenwollend zieht sich diese Geschichte des 2. Kapitels dahin, hinein in das 3. Kapitel und verlässt einen auch nicht so schnell im 4. Kapitel. Ständig versucht, bis zu einem gefälligeren Kapitel weiterzublättern, habe ich diese Episode schließlich doch noch beendet, die, unerwarteterweise, doch noch spannend wurde. Für die Fortsetzung der Geschichte sind diese Kapitel allerdings auch notwendig, des besseren Verständnisses der nachfolgenden Kapitel halber.
Dann allerdings geht es richtig los - und man ist gebannt, man ist hin- und hergerissen, und die Spannung und die Neugierde, auf die weiteren Geschehnisse hin gerichtet, hindern daran, das Buch aus der Hand zu legen. Man kommt erst wieder zur Ruhe, wenn man die letzte Seite gelesen und das Buch dann befriedigt an seinen Ort zurückgestellt hat.
Die Geschichte ist insgesamt anders, sie ist schöner, sie ist spannungsgeladener, hintergründiger, geheimnisvoller, machtvoller und vor allem ist sie in sich logischer aufgebaut als der Ring der Nibelungen.
Eines der besten Themen-Bücher der letzten Jahre. Ich empfehle jedem einigermassen fantasievollen Romantiker unbedingt, sich dieses Buch zuzulegen.
"Rheingold", von Stephan Grundy, Fischer Taschenbuch Verlag
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)
- Ewald Mrnka
- Beiträge: 7001
- Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06
Re: Richtig gute Romane
Ernst Jünger: In Stahlgewittern
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
Re: Richtig gute Romane
Wenn es ein spannender Roman sein soll, der nach dem Lesen zum nachdenken anregt, dann empfehle ich "One Second After". Allerdings weiß ich nicht, ob das US-Original schon ins Deutsche übersetzt wurde. Wer kann, sollte zum englischen Original greifen.
Worum's geht: Ein Ex-Offizier zieht mit seiner krebskranken Frau in ihr altes Heimatstädtchen im ländlichen North Carolina. Eines Tages plötzlich fällt das Telefon aus. Von einer Sekunde auf die andere. Plötzlich bemerkt man, dass überhaupt jedes elektrische Gerät ausgefallen ist. Es stellt sich heraus, dass eine EMP (electromagnetic pulse) Attacke auf die U.S.A ausgeführt wurde. Kein Radio, kein Fernsehen, kein Internet mehr. Keine Kommunikation. Die Vereinigten Staaten sind von einer Sekunde auf die andere aus dem 21. Jahrhundert ins 19. Jahrhundert zurückgeworfen. Und alles andere als drauf vorbereitet. Die Tochter des Offiziers z. B. leidet unter Diabetes. Ohne Insulin kann sie nicht überleben. Aber woher kriegen und wie kühl halten!?
Ohne moderne Technik verbreiten sich schnell Seuchen und Krankheiten. Kleine Wunden entzünden sich zu lebensbedrohlichen Infektionen. Der moderne Mensch mit seiner Hygiene, Sterilität und Antibiotika wird zur leichten Beute für Dritte Welt Erkrankungen. Es ist zu spät im Jahr um zu pflanzen und überhaupt wissen nur noch wenige, wie man überhaupt einen Garten anlegt. Wissen, welches Generationen nicht mehr benötigten wird plötzlich wichtig. Gemeinden müssen sich plötzlich zusammen schließen, um sich vor marodierenden Banden zu schützen. Natürlich nimmt der Ex-Offizier dabei eine herausragende Rolle ein.
Der eigentliche Angriff rückt dabei etwas in den Hintergrund wie ich finde und der Autor konzentriert sich insbesondere auf die Schilderung der sozialen Komponente. Wie "tickt" der moderne Mensche in so einem Moment? Recht schnell wird klar, dass hinter dem ganzen Humanismus Gequatsche nichts steht. Es geht ums nackte Überleben und da ist der Mitmensch nur mehr der Kontrahent, den man um seine Dose Bohnen wegen töten darf, wenn man stärker ist. Im Anblick der Katastrophe fallem beim westlich sozialisierten Mensch die christlichen Resttugenden ab, die noch vorhanden waren.
Eines dieser "what if?" Bücher die wirklich zum Nachdenken anregen. Kann es nur wärmstens empfehlen!
Worum's geht: Ein Ex-Offizier zieht mit seiner krebskranken Frau in ihr altes Heimatstädtchen im ländlichen North Carolina. Eines Tages plötzlich fällt das Telefon aus. Von einer Sekunde auf die andere. Plötzlich bemerkt man, dass überhaupt jedes elektrische Gerät ausgefallen ist. Es stellt sich heraus, dass eine EMP (electromagnetic pulse) Attacke auf die U.S.A ausgeführt wurde. Kein Radio, kein Fernsehen, kein Internet mehr. Keine Kommunikation. Die Vereinigten Staaten sind von einer Sekunde auf die andere aus dem 21. Jahrhundert ins 19. Jahrhundert zurückgeworfen. Und alles andere als drauf vorbereitet. Die Tochter des Offiziers z. B. leidet unter Diabetes. Ohne Insulin kann sie nicht überleben. Aber woher kriegen und wie kühl halten!?
Ohne moderne Technik verbreiten sich schnell Seuchen und Krankheiten. Kleine Wunden entzünden sich zu lebensbedrohlichen Infektionen. Der moderne Mensch mit seiner Hygiene, Sterilität und Antibiotika wird zur leichten Beute für Dritte Welt Erkrankungen. Es ist zu spät im Jahr um zu pflanzen und überhaupt wissen nur noch wenige, wie man überhaupt einen Garten anlegt. Wissen, welches Generationen nicht mehr benötigten wird plötzlich wichtig. Gemeinden müssen sich plötzlich zusammen schließen, um sich vor marodierenden Banden zu schützen. Natürlich nimmt der Ex-Offizier dabei eine herausragende Rolle ein.
Der eigentliche Angriff rückt dabei etwas in den Hintergrund wie ich finde und der Autor konzentriert sich insbesondere auf die Schilderung der sozialen Komponente. Wie "tickt" der moderne Mensche in so einem Moment? Recht schnell wird klar, dass hinter dem ganzen Humanismus Gequatsche nichts steht. Es geht ums nackte Überleben und da ist der Mitmensch nur mehr der Kontrahent, den man um seine Dose Bohnen wegen töten darf, wenn man stärker ist. Im Anblick der Katastrophe fallem beim westlich sozialisierten Mensch die christlichen Resttugenden ab, die noch vorhanden waren.
Eines dieser "what if?" Bücher die wirklich zum Nachdenken anregen. Kann es nur wärmstens empfehlen!
Gut sein ist edel. Andere lehren, gut zu sein, ist noch edler. Und einfacher.
(Mark Twain)
(Mark Twain)
- Ewald Mrnka
- Beiträge: 7001
- Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06
Re: Richtig gute Romane
Malachi Martin: Der letzte Papst
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
Re: Richtig gute Romane
ad_hoc hat geschrieben:die neuesten historischen Erkenntnisse selbstverständlich mit berücksichtigt
Die scheinen ja einiges rausgefunden zu haben, seit ich in der Schule war.2. Kapitel, in welchem Wotan, Hönir und Loki über die Erde wandern
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Richtig gute Romane
Persönlich mag ich ja SciFi lieber als Fantasy, da fallen mir die Romane von Erich Dolezal ein. Gibt's heute aber, scheint's, nur noch antiquarisch, aber nicht teuer.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Richtig gute Romane
Ernest Hemingway, Wem die Stunde schlägt:
aus der Zeit des spanischen Bürgerkriegs, als sie nicht mehr beten durften, weil der Gegner Gott für sich in Anspruch nahm.
Sehr intensiv erzählt.
Sehr schön ist auch das Dilemma Erfüllung des Auftrags / persönliche Erfüllung geschildert: Robert Jordan erfüllt seinen Auftrag und findet seine große Liebe, wird aber tödlich verwundet, schafft es jedoch, sie zu überzeugen, ihn zu verlassen und zu leben.
Die Szene, als die Erde bebte, kann ich mangels eigener Erfahrung allerdings nicht angemessen würdigen (und werde es hoffentlich auch nie können).
aus der Zeit des spanischen Bürgerkriegs, als sie nicht mehr beten durften, weil der Gegner Gott für sich in Anspruch nahm.
Sehr intensiv erzählt.
Sehr schön ist auch das Dilemma Erfüllung des Auftrags / persönliche Erfüllung geschildert: Robert Jordan erfüllt seinen Auftrag und findet seine große Liebe, wird aber tödlich verwundet, schafft es jedoch, sie zu überzeugen, ihn zu verlassen und zu leben.
Die Szene, als die Erde bebte, kann ich mangels eigener Erfahrung allerdings nicht angemessen würdigen (und werde es hoffentlich auch nie können).
Wer einen Menschen verurteilt, kann irren. Wer ihm verzeiht, irrt nie. (Heinrich Waggerl)
Re: Richtig gute Romane
Ungefähr die Hälfte der hier zurecht empfohlenen Bücher sind keine Romane; dieser Thread braucht einen neuen Titel.
Ganz in diesem Sinne empfehle ich dann mal Madame Bovary von Gustave Flaubert, den besten Anti-Roman.
Ganz in diesem Sinne empfehle ich dann mal Madame Bovary von Gustave Flaubert, den besten Anti-Roman.
Re: Richtig gute Romane
Ewald Mrnka hat geschrieben:Ernst Jünger: In Stahlgewittern

Es ist mE zwar kein Roman aber ein unbedingt lesenswertes Buch, in dem die Schrecken des 1. Weltkrieges gezeigt werden.
http://m.faz.net/Rub7FC5BF3C45B42F96E ... ontent.xmlErnst Jünger erlebte in seiner Einheit an manchem Tag mehr Gefallene als die Bundeswehr insgesamt bisher in bald zehn Jahren Afghanistan. Seiner Mutter widmete der 2 Jahre alte Leutnant 1916 einen Teil seines Kriegstagebuchs
Zuletzt geändert von Caviteño am Mittwoch 20. Juli 2011, 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
- cantus planus
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- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Richtig gute Romane
Oder die Hälfte derer, die hier schreiben, eine neue Lesebrille.Pelikan hat geschrieben:Ungefähr die Hälfte der hier zurecht empfohlenen Bücher sind keine Romane; dieser Thread braucht einen neuen Titel.

Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Re: Richtig gute Romane
Mod:- Hinweis: Ich sehe hier ebenfalls hauptsächlich Romane, einige Sachen sind vielleicht eher Kurzgeschichten und der Jünger ist autobiografisch, aber ich denke, wir können den Strangtitel belassen.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
M. v. Ebner- Eschenbach
Re: Richtig gute Romane
Ich habe nach mehr als vierzig Jahren jetzt wieder "1984" von George Orwell gelesen.
http://de.wikipedia.org/wiki/1984_%28Roman%29
Ein spannendes Buch, das auch zum Nachdenken über bestimmte Entwicklungen der Gegenwart anregt.
http://de.wikipedia.org/wiki/1984_%28Roman%29
Ein spannendes Buch, das auch zum Nachdenken über bestimmte Entwicklungen der Gegenwart anregt.
- cantus planus
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- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Richtig gute Romane
Das gibt es derzeit bei der Thalia (jedenfalls in der Schweiz) für knapp 17 CHF auf dem Wühltisch. Habe mir heute ein Exemplar gekauft und bin sehr gespannt.Ewald Mrnka hat geschrieben:Malachi Martin: Der letzte Papst
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
- Ewald Mrnka
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- Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06
Re: Richtig gute Romane
Hermann Kasack: Die Stadt hinter dem Strom
Habe ich auch vor gut vierzig Jahren zum erstenmal gelesen; kann mich noch an viele Szenen erinnern.
Habe ich auch vor gut vierzig Jahren zum erstenmal gelesen; kann mich noch an viele Szenen erinnern.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
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- Beiträge: 3
- Registriert: Donnerstag 20. Oktober 2011, 12:14
Re: Richtig gute Romane
Ich bin dann mal weg von Harpe Kerkeling
Harpe Kerkeling beschließt den Jakobsweg zu gehen und beschreibt dort seine Erlebnisse und Offenbarungen. Ich finde das Buch ist echt gut geschrieben und Harpe Kerkeling mag ich auch ganz gerne..
Harpe Kerkeling beschließt den Jakobsweg zu gehen und beschreibt dort seine Erlebnisse und Offenbarungen. Ich finde das Buch ist echt gut geschrieben und Harpe Kerkeling mag ich auch ganz gerne..
Re: Richtig gute Romane
Ist das ein Roman? (Hab's nicht gelesen, aber dachte bislang es sei keiner.)
Wir haben noch den Strang "Bücher - Was lest ihr so?" im selben Unterforum, da passt es dann besser rein.
(Bitte nicht als Schulmeistern verstehen, nur als Orienstierungshilfe, Du bist ja ganz neu hier.)
Wir haben noch den Strang "Bücher - Was lest ihr so?" im selben Unterforum, da passt es dann besser rein.
(Bitte nicht als Schulmeistern verstehen, nur als Orienstierungshilfe, Du bist ja ganz neu hier.)
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)
(Eric Sammons)
Re: Richtig gute Romane
Und? Hast du schon angefangen?cantus planus hat geschrieben:Das gibt es derzeit bei der Thalia (jedenfalls in der Schweiz) für knapp 17 CHF auf dem Wühltisch. Habe mir heute ein Exemplar gekauft und bin sehr gespannt.Ewald Mrnka hat geschrieben:Malachi Martin: Der letzte Papst
Ich bin auf Seite 160 und beim Überlegen ob ich es ins Feuer werfen soll oder doch weiterlese. Diese locker-fröhliche Mischmascherzählung von echt und zugedichtet mit diesem echten ernsten Zustand der Kirche momentan passt irgendwie nicht zusammen.
Wie so eine Art dummer Witz bei dem einem das Lachen vergeht.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: Richtig gute Romane
Zu Malachi Martin gibt's im Forum einen eigenen Thread, dort steht auch meine Meinung: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=427744#p427744Marion hat geschrieben:Ich bin auf Seite 160 und beim Überlegen ob ich es ins Feuer werfen soll oder doch weiterlese.
Re: Richtig gute Romane
Petra hat geschrieben: ...
Das Innenleben einen Christen behandelt Adrian Plass' Tagebuch eines frommen Chaoten. Viel Wahres und Amüsantes.

Ein Einblick in Freikirchen/Charismatisches ist hilfreich, um NOCH mehr Spaß an seinen Tagebüchern zu haben.
Inzwischen gibt es auch als Fortsetzungen
- die rastlosen Reisen des frommen Chaoten

- Das Tourtagebuch des frommen Chaoten

Mein huldreicher Gott kommt mir entgegen. (Psalm 59)