Alles dummes Zeug. Libertäre halten die Geldpolitik der FED und ihrer Vasallenbanken schon seit Jahrzehnten für katastrophenträchtig. In den Artikeln mucken sich die Systemprofiteure, die jetzt gerne die Flucht in den Totalitarismus antreten möchten, weil sie denken, so die Früchte ihres Raubzugs noch genießen zu können. Die fühlen sich von Anti-Establishment-Bewegungen freilich mächtig bedroht.Torsten hat geschrieben:Der rechte Abschied von der Politik
Constantin Seibt 06.08.2011
Vorletzte Woche schrieb Moore eine Kolumne, die sein ganzes Leben in Frage stellt.
Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
- Ewald Mrnka
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Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
KLuge Überlegungen zur "Jugend"randale in England und anderswo:
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ieren.html
(hat auch was mit "Sozialethik" zu tun
)
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ieren.html
(hat auch was mit "Sozialethik" zu tun

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
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Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Ewald Mrnka hat geschrieben:http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ieren.html
(hat auch was mit "Sozialethik" zu tun)
Sie haben überall gezündelt, und als es dann kräftig gebrannt hat, haben sie die Apokalypse angedroht, falls der Staat nicht die Geldbörse für sie aufmacht. Und da hat sich keiner der Verantwortlichen hingestellt und von reiner Kriminalität gesprochen. Im Gegenteil, man hat die Randalierer noch zu den Beratungen eingeladen, sich von ihnen sagen lassen, wie man das Feuer zu löschen hat, während sie über ihre Blackberrys schon Verabredungen für neue Exzesse trafen. Und als die Feuerwehr der Lage kaum noch Herr und das Löschwasser knapp wurde, forderte man die Anwohner zum sparen auf. Bei einigen wurde der Hahn kurzerhand zugedreht. Alles unter dem Verweis, man hätte schon lange zu viel Wasser verbraucht. Die gelegten Brände waren da schon kein Thema mehr.Sie ignoriert die Herausforderungen, vor denen Europa im Augenblick durch die Währungs- und Schuldenkrise steht, und verlangt einfach mehr für sich. Man benimmt sich wie ein kleines Kind und hofft, dass einem Vater Staat hilft.
Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Das ist zwar nur ein kleiner Hoffnungsschimmer, aber erfreulich.
Ein Gedanke- Chancengleichheit ist einfach das falsche Wort. Zur Zeit meiner Eltern und Großeltern mussten viele begabte Jugendliche mit 14 in die Fabrik oder "in Stellung" gehen, weil das Geld gebraucht wurde, Von denen hätte mancher gerne eine Lehre gemacht oder eine höhere Schule besucht. Da war die Frage nach besseren Chancen noch sinnvoll, hat in Folge aber zu einer einseitigen Wertung der höheren Schulbildung geführt. Heute sehe ich eher das Problem, dass praktisch begabte Menschen oder auch einfach nur schlicht gestrickte Zeitgenossen keinen Platz mehr haben, weil das echte Handwerk immer weniger wird und die Produktion der Fabriken ins Ausland geht.
So muss dann ein jeder die Schulbank drücken, ob es ihm oder ihr liegt oder nicht. Es ist eben mancher zum Schrauber oder Schuster geboren und manche Frau zur Hausfrau und Mutter. So lange man davon leben kann und die Gesellschaft diese Leute achtet, ist das in Ordnung.
Ein Gedanke- Chancengleichheit ist einfach das falsche Wort. Zur Zeit meiner Eltern und Großeltern mussten viele begabte Jugendliche mit 14 in die Fabrik oder "in Stellung" gehen, weil das Geld gebraucht wurde, Von denen hätte mancher gerne eine Lehre gemacht oder eine höhere Schule besucht. Da war die Frage nach besseren Chancen noch sinnvoll, hat in Folge aber zu einer einseitigen Wertung der höheren Schulbildung geführt. Heute sehe ich eher das Problem, dass praktisch begabte Menschen oder auch einfach nur schlicht gestrickte Zeitgenossen keinen Platz mehr haben, weil das echte Handwerk immer weniger wird und die Produktion der Fabriken ins Ausland geht.
So muss dann ein jeder die Schulbank drücken, ob es ihm oder ihr liegt oder nicht. Es ist eben mancher zum Schrauber oder Schuster geboren und manche Frau zur Hausfrau und Mutter. So lange man davon leben kann und die Gesellschaft diese Leute achtet, ist das in Ordnung.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
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- Ewald Mrnka
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Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Wir steuern auf ein fürchterliches Strukturproblem zu...............und wirkliche Problem sind nicht mit friedlichen Mitteln zu lösen, sondern nur á la Gordischer Knoten.Lioba hat geschrieben:Das ist zwar nur ein kleiner Hoffnungsschimmer, aber erfreulich.
Ein Gedanke- Chancengleichheit ist einfach das falsche Wort. Zur Zeit meiner Eltern und Großeltern mussten viele begabte Jugendliche mit 14 in die Fabrik oder "in Stellung" gehen, weil das Geld gebraucht wurde, Von denen hätte mancher gerne eine Lehre gemacht oder eine höhere Schule besucht. Da war die Frage nach besseren Chancen noch sinnvoll, hat in Folge aber zu einer einseitigen Wertung der höheren Schulbildung geführt. Heute sehe ich eher das Problem, dass praktisch begabte Menschen oder auch einfach nur schlicht gestrickte Zeitgenossen keinen Platz mehr haben, weil das echte Handwerk immer weniger wird und die Produktion der Fabriken ins Ausland geht.
So muss dann ein jeder die Schulbank drücken, ob es ihm oder ihr liegt oder nicht. Es ist eben mancher zum Schrauber oder Schuster geboren und manche Frau zur Hausfrau und Mutter. So lange man davon leben kann und die Gesellschaft diese Leute achtet, ist das in Ordnung.
Die Briten werden aus der Nummer mit den bisherigen Lösugsansätzen nicht herauskommen; jedenfalls nicht auf Dauer. Frankreich ist dann der nächste Kandidat...............und am Ende wir. Der europäische Bürgerkrieg kommt, auch wenn man dem Kinde einen anderen Namen verpassen wird, weil "Bürgerkrieg" ein so häßliches Wort ist. Im Zeitalter der "Neusprech" ist das so, daher randalieren in England auch "Jugendliche".
Der olle Disraeli hat es schon vor über 100 Jahren vorausgesehen; ein richtiger Prophet

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- Yeti
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Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Ich stimme dem Kernargument des Artikels nicht zu. Es geht in Spanien und Griechenland nicht um lamentierende Jugendliche, die ihre Arbeitslosigkeit besser alimentiert haben wollen, sondern um Menschen, die eine gute Ausbildung genossen haben und allerhöchstens mit Zeitverträgen hingehalten werden. Es stimmt auch nicht, dass in England sich einfach nur Kriminelle austoben wollen. Hier rächt sich eher das Prinzip, dass der Staat für die Verantwortungslosigkeit der Wirtschaft ständig in die Bresche zu springen hat, wie es auch in unserem Land zu sein pflegt. Allerdings haben sich England und Frankreich eine Menge Menschen aus den Kolonien geholt, die nicht einmal ansatzweise europäisch sozialisiert sind, geschweige denn britisch oder französisch. Und diese Menschen trafen auch auf eine Gesellschaft, die selbst nicht mehr europäisch und christlich ist oder sonst irgendwelche gemeinschaftsbildenden Werte vorweisen kann - solche Prinzipien behindern ja bekanntlich die hemmungslose Gewinnmaximierung der Wirtschaft. Die sporadische Aufräumaktion ist Augenwischerei der gutbezahlten Yuppies, vor allem aber ein Beweis der Ignoranz. Wie ein Land mit solchen Problemen überhaupt auf die wahnwitzige Idee kommt, für Milliarden Flugzeugträger und Atom-U-Boote zu bauen, kann ich nicht verstehen. Das gilt auch für Frankreich und die USA. Insofern unterscheiden sie sich um Nichts von der untergegangenen Sowjetunion, die durch die Militärausgaben auch über ihre Verhältnisse lebte, der Zusammenbruch kommt halt erst jetzt, nachdem die auf reine Dienstleistung geschrumpfte Volkswirtschaft Englands einen großen Rückschlag erhalten hat.Ewald Mrnka hat geschrieben:KLuge Überlegungen zur "Jugend"randale in England und anderswo:
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(hat auch was mit "Sozialethik" zu tun)
Was hat der denn dazu gesagt?Ewald Mrnka hat geschrieben:Der olle Disraeli hat es schon vor über 1 Jahren vorausgesehen; ein richtiger Prophet
#gottmensch statt #gutmensch
Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Guter Beitrag, Yeti.
- Ewald Mrnka
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Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Tacheles, schließlich war er (anglikanischerYeti hat geschrieben:Was hat der denn dazu gesagt?Ewald Mrnka hat geschrieben:Der olle Disraeli hat es schon vor über 100 Jahren vorausgesehen; ein richtiger Prophet

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Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Ich würde einfach gern mehr über seine damalige Meinung zu den akutellen Erscheinungen lesen und dachte, Du könntest da etwas schreiben.Ewald Mrnka hat geschrieben:Tacheles, schließlich war er (anglikanischerYeti hat geschrieben:Was hat der denn dazu gesagt?Ewald Mrnka hat geschrieben:Der olle Disraeli hat es schon vor über 100 Jahren vorausgesehen; ein richtiger Prophet)Jude und Juden sind eine kluge/gescheite Ethnie.

#gottmensch statt #gutmensch
Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Naja, die "packen" eh an, ganz im sozialistischen Sinn. Daß sie den Sozialismus lieber freischaffend betreiben und die Beute nicht mit den Kapos teilen wollen, rührt wohl daher, daß sie nicht ganz zu Unrecht der Auffassung sind, jene hätten sich ihren Anteil schon vorher genommen.Ewald Mrnka hat geschrieben:KLuge Überlegungen zur "Jugend"randale in England und anderswo:
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... ieren.html
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Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Torsten hat geschrieben:Der rechte Abschied von der Politik
Constantin Seibt 6.8.211
Charles Moore ist Konservativer bis in die Knochen. Er war 2 Jahre lang Chefredakteur strenger und konservativer Zeitungen, zuletzt des «Telegraph». Er konvertierte zum Katholizismus, ist ein beliebter Gast des Papstes und der offizielle Biograf von Margaret Thatcher. Vorletzte Woche schrieb Moore eine Kolumne, die sein ganzes Leben in Frage stellt.
http://www.faz.net/artikel/C31325/londo ... 83599.html
Bevor die plündernde Meute Amok lief, schrieb Charles Moore, der ehemalige Chefredakteur des „Daily Telegraph“, eine fulminante Kolumne, die im Lichte der Vorgänge der vergangenen Woche bemerkenswert vorherwissend erscheint. Moore fragte anlässlich der Murdoch-Affäre, ob die Linke nicht doch recht gehabt habe mit ihrer Kritik an der freien Marktwirtschaft und dem Vorwurf, dass die Reichen ein globales System betrieben, das ihnen erlaube, Kapital anzuhäufen und möglichst niedrige Löhne zu zahlen, dass die demokratische Politik, die vorgebe, die vielen zu bereichern, tatsächlich nur den wenigen diene, jenen Bankern, Medienbaronen und anderen Mogulen, die alles beherrschten.
In den achtziger Jahren, als die Gewerkschaften ihre Mitglieder unterdrückten und den Fortschritt behinderten, sei es einfach gewesen, dieses Argument zu widerlegen, schreibt Moore, der nicht nur mit der offiziellen Biographie Margaret Thatchers betraut worden ist, sondern sich stets zu ihrer Politik bekannt hat. Die Finanzkrise habe jedoch bloßgelegt, wie die Emanzipation gekapert werden könne. Die leichtere Vergabe von Krediten, die in den achtziger Jahren begann, sei der Mehrheit zugutegekommen, doch mit der Ausartung in ein System, das den bloßen Konsum finanzierte, habe sich das Bild verändert, stellt Moore fest. „Und wenn die Banken, die unser Geld betreuen, es wegnehmen, es verlieren und dann, aufgrund einer staatlichen Garantie, nicht bestraft werden, geschieht etwas Schlimmeres.“ Zwei Wochen später hat sich diese Voraussage bewahrheitet.
Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Erinnert mich an Don Camillo, der vor den Großgrundbesitzern und ihren Frauen über die Kommunisten sagt: "Warum werden sie denn immer mehr? Die Armut treibt sie dahin, die Not, die Ihr verschuldet, Ihr Besitzenden!" - woraufhin der alte Philotti sich bekreuzigt und meint: "Fräulein Christina hat es immer gesagt: Sie sind ein verkappter Bolchewist".http://www.faz.net/artikel/C31325/londo ... 83599.html
Moore fragte anlässlich der Murdoch-Affäre, ob die Linke nicht doch recht gehabt habe mit ihrer Kritik an der freien Marktwirtschaft und dem Vorwurf, dass die Reichen ein globales System betrieben, das ihnen erlaube, Kapital anzuhäufen und möglichst niedrige Löhne zu zahlen, dass die demokratische Politik, die vorgebe, die vielen zu bereichern, tatsächlich nur den wenigen diene, jenen Bankern, Medienbaronen und anderen Mogulen, die alles beherrschten.
Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Noch mehr zu Charles Moore und seiner Kolumne:
http://www.faz.net/artikel/C3351/buerg ... 84461.html
Darin heißt es u.a.:
http://www.faz.net/artikel/C3351/buerg ... 84461.html
Darin heißt es u.a.:
Volltreffer!Angela Merkel war bisher nicht in der Lage, die moralischen Folgen der Krise in der Eurozone zu thematisieren. Das ist schlimm genug. Undenkbar, dass zu Zeiten Erhards nicht ein Selbstverständigungsprozess eingesetzt hätte. Dafür fehlt der Partei augenscheinlich das Personal. Denn die Macht dazu fehlt ihr keinesfalls. Über das Wort „Monster“ ist die politische Positionierung der Konservativen bis heute nicht hinausgekommen – und das las man früher und besser auf den „Nachdenkseiten“ des unverzichtbaren Albrecht Müller, einst Vordenker von Willy Brandt.
Ein Bundespräsident aus dem bürgerlichen Lager, von dem man sich ständig fragt, warum er unbedingt Bundespräsident werden wollte, schweigt zur größten Krise Europas, als glaube er selbst schon nicht mehr an die Rede, die er dann halten muss. Eine Ära bürgerlicher Politik sah die Deklassierung geistiger Arbeit, die schleichende Zerstörung der deutschen Universität, die ökonomische Unterhöhlung der Lehrberufe. Frau Schavan ist inexistent. Dass Gesundheit in einer alternden Gesellschaft nicht mehr das letzte Gut sein kann, weil sie nicht mehr finanzierbar sein wird – eine der großen Wertedebatten der Zukunft, die jede einzelne Familie betreffen wird, zu der man eine sich christlich nennende Partei gerne hören würde, ja hören muss –: kein Wort, nichts, niemand.
Schließlich: Der geradezu verantwortungslose Umgang mit dem demographischen Wandel – der endgültige Abschied von Ludwig Erhards aufstiegswilligen Mehrheiten - macht in seiner gespenstischen Abgebrühtheit einfach nur noch sprachlos. Ein Bürgertum, das seine Werte und Lebensvorstellungen von den „gierigen Wenigen“ (Moore) missbraucht sieht, muss in sich selbst die Fähigkeit zu bürgerlicher Gesellschaftskritik wiederfinden. Charles Moores Intervention zeigt, wie sie aussehen könnte.
Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Auch das erinnert mich daran:iustus hat geschrieben: Erinnert mich an Don Camillo, der vor den Großgrundbesitzern und ihren Frauen über die Kommunisten sagt: "Warum werden sie denn immer mehr? Die Armut treibt sie dahin, die Not, die Ihr verschuldet, Ihr Besitzenden!" - woraufhin der alte Philotti sich bekreuzigt und meint: "Fräulein Christina hat es immer gesagt: Sie sind ein verkappter Bolchewist".
Das heißt noch lange nicht, dass die Linke recht hatte oder hat, aber es wurde und wird deutlich, dass zu Freiheit und Wohlstand auch die Verantwortung gehört. So hieß 1994 noch das Grundsatzprogramm der CDU. Diese hat inzwischen leider viel davon vergessen ...wie die Mächtigen sich liberal-konservativer Sprache als Tarnumhang bedient haben, um sich ihre Vorteile zu sichern. ,Globalisierung‘ zum Beispiel sollte ursprünglich nichts anderes bedeuten als weltweiter freier Handel. Jetzt heißt es, dass Banken die Gewinne internationalen Erfolgs an sich reißen und die Verluste auf jeden Steuerzahler in jeder Nation verteilen. Die Banken kommen nur noch ,nach Hause‘, wenn sie kein Geld mehr haben. Dann geben unsere Regierungen ihnen neues. (...)
Man muss hier nicht mehr aufzählen, was dann geschah, wer alles im Aufsichtsrat der Hypo Real Estate saß und was schließlich in der flehentlichen Bitte von Bankern um Verstaatlichung nicht endete. Entscheidend ist etwas anderes: Die CDU hat ihre an die Finanzmärkte ausgeliehenen immateriellen Werte, ihre Vorstellung vom Individuum und vom Glück des Einzelnen, niemals zurückgefordert. Sie hat nicht nur keine Verantwortung für pleitegehende Banken verlangt, sie hat sich noch nicht einmal über die Verhunzung und Zertrümmerung ihrer Ideale beklagt. Entstanden ist so eine Welt des Doppel-Standards, in der aus ökonomischen Problemen unweigerlich moralische Probleme werden.
Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Die Systemprofiteure scheinen nervös zu werden.iustus hat geschrieben:Noch mehr zu Charles Moore und seiner Kolumne:
http://www.faz.net/artikel/C3351/buerg ... 84461.html
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Unter dem Titel "Produzieren wir eine Schicht sozialer Verlierer" veröffentlicht die FAZ heute eine Untersuchung zum Verhalten der verschiedenen sozialen Schichten.
http://www.faz.net/artikel/C3923/allen ... 86222.html
Die Ergebnisse sind mE zwar nicht neu, jedoch sind die dort ermittelten Zahlen bemerkenswert.
http://www.faz.net/artikel/C3923/allen ... 86222.html
Die Ergebnisse sind mE zwar nicht neu, jedoch sind die dort ermittelten Zahlen bemerkenswert.
Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Caviteño hat geschrieben:http://www.faz.net/artikel/C30923/allen ... 86222.html
Den letzten Satz halte ich, mit Verlaub, für Schwachsinn. Selbstverständlich ist die Entwicklung unterschiedlicher Kulturen, die Entwicklung unterschiedlicher Konsumkultur, und vor allem die Selbstachtung - in der Form dass man sich bildet, gut informiert und gesund lebt - zum Großteil abhängig von der materiellen Sicherheit und den Perspektiven, die sich daraus ergeben. Das macht den Unterschied zwischen Lust am Leben und zu betäubendem Frust.Die sozialen Schichten bewegen sich jedoch nicht nur in Bezug auf ihre materielle Lage auseinander, sondern auch in Bezug auf ihre Interessen, Lebensstile, Weltanschauungen und Alltagskultur. So ist beispielsweise die zunehmende Gesundheitsorientierung primär ein Oberschichtenphänomen.
(...)
Generell spielt das Fernsehen in den unteren Sozialschichten eine weitaus größere Rolle als in der Mittel- und Oberschicht. Alle Schichten nutzen dieses Medium; der Anteil der Intensivnutzer, die im Durchschnitt drei und mehr Stunden am Tag fernsehen, liegt jedoch in den unteren Schichten bei 73 Prozent, in der Mittelschicht bei 54 Prozent und in der Oberschicht bei 34 Prozent.
(...)
Das Auseinanderdriften der sozialen Schichten ist keineswegs nur eine Frage der materiellen Ausstattung, sondern immer mehr auch der Entwicklung unterschiedlicher Kulturen.
Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Die Frage ist hier, inwieweit die Kultur Folge der sozialen Schicht ist oder die Schichtzugehörigkeit eine Folge der kulturellen Einstellung. Wo kein Interesse an Bildung besteht, ist auch der Aufstieg zur Mittelschicht schwierig. Für gute Bildung ist nicht viel Geld nötig, sondern die richtige Einstellung. Das gilt für den Einzelnen wie für die Gesellschaft. Nach meinem Eindruck waren die Menschen in den 50er Jahren wesentlich gebildeter als heute, obwohl damals die Lernmittel wesentlich kärger waren als heute. Damals gab es in Deutschland noch eine Kultur der Lerndisziplin und des Lernenwollens, die heute verlorengegangen ist.Selbstverständlich ist die Entwicklung unterschiedlicher Kulturen, die Entwicklung unterschiedlicher Konsumkultur, und vor allem die Selbstachtung - in der Form dass man sich bildet, gut informiert und gesund lebt - zum Großteil abhängig von der materiellen Sicherheit und den Perspektiven, die sich daraus ergeben. Das macht den Unterschied zwischen Lust am Leben und zu betäubendem Frust.
(bitte mich nicht mit dem Threaderöffner verwechseln, obwohl Benutzername sehr ähnlich)
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)
Re: Chancengerechte Gesellschaft -Sozialethische Stellungnahme
Die Bildungsangebote der öffentlichen Büchereien, der Volkshochschulen, der Theater oder anderer kommunaler Kultureinrichtungen sind für Geringverdiener ermäßigt oder sogar tlw. kostenlos. Auf Antrag werden sie auch von den Rundfunk- und Fernsehgebühren befreit. Auch Sportvereine (gesund leben) bieten häufig Beitragsermäßigungen an und andere sportliche Aktivitäten (Radfahren, Wandern) sind kostenlos.Torsten hat geschrieben:Selbstverständlich ist die Entwicklung unterschiedlicher Kulturen, die Entwicklung unterschiedlicher Konsumkultur, und vor allem die Selbstachtung - in der Form dass man sich bildet, gut informiert und gesund lebt - zum Großteil abhängig von der materiellen Sicherheit und den Perspektiven, die sich daraus ergeben.