FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan [1]

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Maurus
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Maurus »

iustus hat geschrieben:Ich habe noch keine Zeit, mir den ganzen englischen Text zu erschließen. Ich hoffe, es handelt sich nicht um eine Zufriedenheit damit, dass alles weitergeht wie bisher.
Natürlich gibt es diese Zufriedenheit. Man hat sich in seiner Ecke doch ganz gut eingerichtet. Wieso sollte die FSSPX ernsthaft zurückkehren? Selbst wenn noch 30 andere Forderungen erfüllt werden, dann wird man eben irgendwas anderes finden, was einem die Rückkehr angeblich unmöglich macht. Ottaviani macht es ja vor: "solange Bischöfe wie Rifan den den NOM konzelebrieren...".

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Bernado
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Bernado »

Maurus hat geschrieben: Man hat sich in seiner Ecke doch ganz gut eingerichtet. Wieso sollte die FSSPX ernsthaft zurückkehren? Selbst wenn noch 30 andere Forderungen erfüllt werden, dann wird man eben irgendwas anderes finden, was einem die Rückkehr angeblich unmöglich macht. Ottaviani macht es ja vor: "solange Bischöfe wie Rifan den den NOM konzelebrieren...".
Nicht alle denken so. Es gehört zu den gar nicht so gut gehüteten Geheimnissen der Piusbruderschaft, daß diese Intransingenz intern umstritten ist.

Wenn es zu einer Einigung käme, würde auf jeden Fall eine ansehnliche Gruppe den Weg nicht mitgehen. Wenn es aber zu einer dauehaften Verfestigung der gegenwärtigen Situation kommt, werden andere einzeln oder in Gruppen dennoch nach Rom kommen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Gamaliel
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Gamaliel »

Der genaue Termin für das schon länger geplante Treffen zw. Kardinal Levada und Bischof Fellay steht nun fest:

Generaloberer nach Rom gebeten

Daraus:
Der Generalobere und seine beiden Assistenten, Pater Niklaus Pfluger und Pater Alain-Marc Nély wurden für den 14. September 2011 zu einem Sondergespräch nach Rom gebeten.

new
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von new »

Scheint langsam mal spannend zu werden.

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Marion
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Marion »

Gamaliel hat geschrieben:Der genaue Termin für das schon länger geplante Treffen zw. Kardinal Levada und Bischof Fellay steht nun fest:

Generaloberer nach Rom gebeten

Daraus:
Der Generalobere und seine beiden Assistenten, Pater Niklaus Pfluger und Pater Alain-Marc Nély wurden für den 14. September 2011 zu einem Sondergespräch nach Rom gebeten.
daraus
Alle Katholiken, welche die Sakramente in den Kirchen und Kapellen der Priesterbruderschaft St. Pius X. in Deutschland empfangen, sind gebeten, dieses Treffen am Fest Kreuzerhöhung in ihr Gebet einzuschließen.
Für was genau sollen wir da beten? Daß die Bruderschaft einen kirchenrechtlichen Status bekommt, ohne irgendwelche Kompromisse oder Herr behüte die 3 Männer an dem Tag ganz besonders.

Zuerst sollten doch eigentlich die Glaubenssachen geklärt werden?
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taddeo
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von taddeo »

Marion hat geschrieben:Für was genau sollen wir da beten?
Am besten so, wie es im Vaterunser heißt: "DEIN Wille geschehe". Damit kann man nichts falsch machen, egal, welchen Ausgang der Sache man persönlich favorisiert.

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Gamaliel
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Gamaliel »

Marion hat geschrieben:Für was genau sollen wir da beten? Daß die Bruderschaft einen kirchenrechtlichen Status bekommt, ohne irgendwelche Kompromisse oder Herr behüte die 3 Männer an dem Tag ganz besonders.
:achselzuck: Da mußt Du das Mitteilungsblatt vom September abwarten, vielleicht steht da mehr drinnen.

Unabhängig von den eventuellen Angaben des dt. Distriktoberen, kann man immer darum beten, daß alle Beteiligten den Willen Gottes erkennen mögen und dann auch die notwendige Kraft aufbringen, um der erkannten Vorsehung Gottes folgen zu können.

Marion hat geschrieben:Zuerst sollten doch eigentlich die Glaubenssachen geklärt werden?
Ja, freilich. Da hat sich auch nichts daran geändert, nur keine Sorge.

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phylax
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von phylax »

taddeo hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Für was genau sollen wir da beten?
Am besten so, wie es im Vaterunser heißt: "DEIN Wille geschehe". Damit kann man nichts falsch machen, egal, welchen Ausgang der Sache man persönlich favorisiert.
:daumen-rauf:
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lifestylekatholik
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von lifestylekatholik »

Gamaliel hat geschrieben:Unabhängig von den eventuellen Angaben des dt. Distriktoberen, kann man immer darum beten, daß alle Beteiligten den Willen Gottes erkennen mögen und dann auch die notwendige Kraft aufbringen, um der erkannten Vorsehung Gottes folgen zu können.
:ja:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Marion
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Marion »

Gamaliel hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Für was genau sollen wir da beten? Daß die Bruderschaft einen kirchenrechtlichen Status bekommt, ohne irgendwelche Kompromisse oder Herr behüte die 3 Männer an dem Tag ganz besonders.
:achselzuck: Da mußt Du das Mitteilungsblatt vom September abwarten, vielleicht steht da mehr drinnen.

Unabhängig von den eventuellen Angaben des dt. Distriktoberen, kann man immer darum beten, daß alle Beteiligten den Willen Gottes erkennen mögen und dann auch die notwendige Kraft aufbringen, um der erkannten Vorsehung Gottes folgen zu können.
Roger, Danke, wird gemacht ;D

Gamaliel hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Zuerst sollten doch eigentlich die Glaubenssachen geklärt werden?
Ja, freilich. Da hat sich auch nichts daran geändert, nur keine Sorge.
Es scheint aber schon so, daß hier die Reihenfolge etwas durcheinander kommt.
Wieso meinen die Piusbrüder nun, daß sie eventuell ein Angebot bekommen, obwohl bei der Diskussion über die Glaubenssachen nicht rauskam, daß sie richtig liegen, also Rom falsch. Es ist ja schon ein bisschen frech zu meinen, daß Rom "Häretikern" (also Priestern, Priesterseminaren, Bischöfen die was anderes lehren als die Kirche) Raum in der Kirche anbieten will. Einheit im Glauben herrscht ja wahrhaft nicht. Oder meinen die Piusbrüder, das Rom meint, daß diese Einheit doch herrscht und wir, die die meinen es wäre eine andere Lehre nur bisschen bekloppt sind?
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Peregrin
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Peregrin »

Marion hat geschrieben:Oder meinen die Piusbrüder, das Rom meint, daß diese Einheit doch herrscht und wir, die die meinen es wäre eine andere Lehre nur bisschen bekloppt sind?
So ungefähr ist das wohl tatsächlich.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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ottaviani
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von ottaviani »

Halten wir fest
der hl .Vater wünschte Gespräche diese haben jetzt stattgefunden
Es wird jetzt ein Gespräch gewünscht selbstverständlich gehen die Oberen nach Rom um mehr gehts da nicht

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lifestylekatholik
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FSSPX-OT´s

Beitrag von lifestylekatholik »

[Diese OT´s wurden aus dem Papalismus-Stang im Refektorium abgeteilt, dass sich hier ein Mod dessen annehme. Ecce]
Bernado hat geschrieben:Ich wäre wirklich dankbar, wenn Du damit aufhören wolltest, hier ständig auf selbstgebaute Popanze einzudreschern. […] Du untergräbst hier bewußt und gezielt und bei jeder Gelegenheit mit deiner verzerrten Sicht der Dinge jedes Vertrauen in und jede Liebe zur Kirche […]
Das fällt mir mittlerweile bei recht vielen Sympathisanten und teilweise auch bei Priestern der Piusbruderschaft auf. (Ich erinnere mich an ein Extrembeispiel: einen Sympathisanten der Piusbruderschaft, der es leidenschaftlich ablehnte, für den Papst zu beten, und den Apostelnachfolger mit einer Flut von Invektiven bedachte.) Diese Tendenz hat in den letzten Jahren wohl deutlich an Gewicht gewonnen und damit die Priesterbruderschaft und auch den Kreis der Anhänger recht deutlich verändert, die so tatsächlich eher in eine Richtung weg von der Kirche Christi treibt. Das ist tatsächlich tragisch.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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phylax
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV

Beitrag von phylax »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Ich wäre wirklich dankbar, wenn Du damit aufhören wolltest, hier ständig auf selbstgebaute Popanze einzudreschern. […] Du untergräbst hier bewußt und gezielt und bei jeder Gelegenheit mit deiner verzerrten Sicht der Dinge jedes Vertrauen in und jede Liebe zur Kirche […]
Das fällt mir mittlerweile bei recht vielen Sympathisanten und teilweise auch bei Priestern der Piusbruderschaft auf. (Ich erinnere mich an ein Extrembeispiel: einen Sympathisanten der Piusbruderschaft, der es leidenschaftlich ablehnte, für den Papst zu beten, und den Apostelnachfolger mit einer Flut von Invektiven bedachte.) Diese Tendenz hat in den letzten Jahren wohl deutlich an Gewicht gewonnen und damit die Priesterbruderschaft und auch den Kreis der Anhänger recht deutlich verändert, die so tatsächlich eher in eine Richtung weg von der Kirche Christi treibt. Das ist tatsächlich tragisch.
Es ist gut nachzuvollziehen, daß Annäherungen der Piusbruderschaft an Rom bei denjenigen ihrer Anhänger
Depression oder Ablehnung hervorruft, die sich im Glanz einer besonderes Rolle, meinetwegen die der "konservativen Avantgarde" gesonnt haben. Diese werden durch entsprechenden Druck versuchen, ihren schismatischen Weg "ohne Rom" zu retten
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Gamaliel
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Re: "Papalismus" und die Kollegialität

Beitrag von Gamaliel »

Von Spaltungen der FSSPX reden meist diejenigen, die nur sehr bescheidene Kenntnisse von der Bruderschaft haben.

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taddeo
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Re: "Papalismus" und die Kollegialität

Beitrag von taddeo »

Gamaliel hat geschrieben:Von Spaltungen der FSSPX reden meist diejenigen, die nur sehr bescheidene Kenntnisse von der Bruderschaft haben.
Das mag schon stimmen, Gamaliel.

Aber wenn Du ehrlich bist, wirst Du zugeben müssen, daß man hier im Forum wohl wesentlich mehr Informationen über die FSSPX bekommt als irgendwo sonst in Welt und Web (ob man will oder nicht, könnte man hinzufügen). Die Frage ist nur: Sind diese Informationen hier in dem Sinne authentisch, daß man sich damit als Außenstehender ein zutreffendes Bild von der Bruderschaft machen kann, oder wird hier nur einseitiger Müll erzählt, der nicht die tatsächlichen Auffassungen der Bruderschaft widerspiegelt?
Dann wäre es aber an den Sympathisanten der FSSPX, diese Fehler hier zu korrigieren. Teilweise geschieht solche Korrektur ja - und gerade aufgrund solcher Äußerungen (wie in den letzten Tagen zB von ottaviani) kann man durchaus zu Einschätzungen kommen, die den Spaltungsgedanken mehr als nur nahelegen. Das sind einfach Beobachtungen "Eurer" Äußerungen hier, die das provozieren. Da muß man noch nicht mal die alte Übung des "divide et impera" im Hinterkopf haben - obwohl die durchaus ihren Charme hat.

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lifestylekatholik
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Re: "Papalismus" und die Kollegialität

Beitrag von lifestylekatholik »

Gamaliel hat geschrieben:Von Spaltungen der FSSPX reden meist diejenigen, die nur sehr bescheidene Kenntnisse von der Bruderschaft haben.
Na ja, diverse Abspaltungen (oder Abbrüche – in diverse Richtungen) hat es ja bereits gegeben. Das ist aber nichts Ungewöhnliches und hat die Piusbruderschaft bisher auch in ihrem Wachstum nicht deutlich zurückgeworfen. Dennoch ist es aber auch eine spannende Frage, wie lange die Piusbruderschaft in ihrer prekären Lage der mehr oder weniger respektvollen Distanz zum Felsen Petri weiterbalancieren kann, während die Nabelschnur zur hl. Mutter Kirche (so angekränkelt diese sein mag) immer dünner und dünner wird.

Der Anspruch, das Überkommene zu bewahren, reicht nicht, wenn die Verheißung fehlt. Die Entwicklung der östlichen Altgläubigen ist da vielleicht ein lehrreiches Beispiel.
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Bernado
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Re: "Papalismus" und die Kollegialität

Beitrag von Bernado »

lifestylekatholik hat geschrieben: Dennoch ist es aber auch eine spannende Frage, wie lange die Piusbruderschaft in ihrer prekären Lage der mehr oder weniger respektvollen Distanz zum Felsen Petri weiterbalancieren kann, während die Nabelschnur zur hl. Mutter Kirche (so angekränkelt diese sein mag) immer dünner und dünner wird.
Wenn ich mir diese Signatur so anschaue:
Was wir heute nach dem II. Vatikanum erleben, ist in Wahrheit eine Verfolgung des katholischen Glaubens, angeführt von der Hierarchie der Kirche selbst. (Dom Tomás de Aquino OSB, Mosteiro da Santa Cruz, beneditinos.org.br)
- dann muß ich sagen, daß die Periode "respektvoller Distanz" für einige wohl bereits beendet ist. Wie man ja auch an den Veröffentlichungen von Bischof Williamson sehen kann - das ist einfach nur noch crazy.

Zum Schwur wird es spätestens kommen, wenn die Weihe neuer Bischöfe angesetzt wird. Von dem Treffen im September in Rom erwearte ich übrigens keine sensationellen Entwicklungen.
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lifestylekatholik
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Re: "Papalismus" und die Kollegialität

Beitrag von lifestylekatholik »

Bernado hat geschrieben:Zum Schwur wird es spätestens kommen, wenn die Weihe neuer Bischöfe angesetzt wird.
Meinst du denn, solche seien noch nicht vollzogen?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Bernado
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Re: "Papalismus" und die Kollegialität

Beitrag von Bernado »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Zum Schwur wird es spätestens kommen, wenn die Weihe neuer Bischöfe angesetzt wird.
Meinst du denn, solche seien noch nicht vollzogen?
Das weiß ich nicht, und in einer gewissen Weise interessiert es mich auch nicht: In der Politik - und um Politik geht es hier viel mehr als um das Seelenheil - entwickeln die Dinge ihr Eigengewicht erst dann, wenn sie offiziell in der Welt sind.
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Gamaliel
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Re: "Papalismus" und die Kollegialität

Beitrag von Gamaliel »

taddeo hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Von Spaltungen der FSSPX reden meist diejenigen, die nur sehr bescheidene Kenntnisse von der Bruderschaft haben.
Das mag schon stimmen, Gamaliel.

Aber wenn Du ehrlich bist, wirst Du zugeben müssen, daß man hier im Forum wohl wesentlich mehr Informationen über die FSSPX bekommt als irgendwo sonst in Welt und Web (ob man will oder nicht, könnte man hinzufügen).
Ich will jetzt den Kreuzgang nicht schlechtreden - ich bin ja gerne hier-, aber es gibt in anderen Sprachbereichen noch eine Reihe anderer Foren, die nicht nur gut informiert, sondern auch FSSPX-freundlich sind bzw. von Sympathisanten der FSSPX betrieben werden.

taddeo hat geschrieben:Die Frage ist nur: Sind diese Informationen hier in dem Sinne authentisch, daß man sich damit als Außenstehender ein zutreffendes Bild von der Bruderschaft machen kann, oder wird hier nur einseitiger Müll erzählt, der nicht die tatsächlichen Auffassungen der Bruderschaft widerspiegelt?
Dann wäre es aber an den Sympathisanten der FSSPX, diese Fehler hier zu korrigieren.
Zunächst einmal kann hier niemand für die FSSPX sprechen, genauso wenig wie z.B. jemand im Forum für seinen Ortsbischof sprechen kann. Jeder von uns äußert seine Privatmeinung, sofern etwaige Aussagen nicht durch Zitate oder Verweise auf Aussagen von Mitgliedern der FSSPX, den Generaloberen, einen Ortsbischof, den Papst,... belegt werden.
Ich für meinen Teil, trage die Verantwortung für meine Aussagen und bin gerne immer auch bereit (gewesen) Belege dafür beizubringen.
Wer sich über die Position der FSSPX authentisch informieren möchte, sollte besser die diversen offiziellen Webseiten der FSSPX konsultieren. Die Wahrscheinlichkeit zutreffender Information ist dort größer, als im Kreuzgang, der ja kein Sprachrohr der FSSPX ist, sondern ein Diskussionsforum für Hintz und Kuntz, darunter auch einige FSSPX-Sympathisanten.

taddeo hat geschrieben:Teilweise geschieht solche Korrektur ja - und gerade aufgrund solcher Äußerungen (wie in den letzten Tagen zB von ottaviani) kann man durchaus zu Einschätzungen kommen, die den Spaltungsgedanken mehr als nur nahelegen. Das sind einfach Beobachtungen "Eurer" Äußerungen hier, die das provozieren. Da muß man noch nicht mal die alte Übung des "divide et impera" im Hinterkopf haben - obwohl die durchaus ihren Charme hat.
Unabhängig von einer bestimmten Aussage, sehe ich keinen Grund die Meinung ottavianis, Gamaliels,... für die Meinung der FSSPX zu halten, oder die Meinung taddeos für die Position der Diözese Passau,...
Ich verstehe wohl, was Du sagst, aber ich plädiere dafür zwischen Privatmeinung und offizieller Linie zu differenzieren. Wer behauptet etwas sei offizielle Linie, soll dies belegen, dann ist die Sache klar.

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taddeo
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Re: "Papalismus" und die Kollegialität

Beitrag von taddeo »

Ein Problem habe ich allerdings mit dieser "offiziellen" Linie: Wo findet man die?

Wenn P. Schmidberger was schreibt, heißt es "das ist seine Meinung" oder die des deutschen Distrikts.
Wenn Bischof Williamson in seinen Briefen die Sau rausläßt, heißt es "das ist seine Privatmeinung".
Wenn Bischof Fellay ne Predigt hält, dann ist das pastoral zu sehen.

Im Zweifel sagt jeder immer nur seine Privatmeinung, damit man ihm nix "anhängen" kann. :achselzuck:

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Gamaliel
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Re: "Papalismus" und die Kollegialität

Beitrag von Gamaliel »

taddeo hat geschrieben:Ein Problem habe ich allerdings mit dieser "offiziellen" Linie: Wo findet man die?
Die Priesterbruderschaft in ihrer Gesamtheit vertritt der Generalobere. Dieser gibt mehrmals im Jahr einen Rundbrief an die Freunde und Wohltäter heraus, in dem auch über die Beziehungen mit Rom bzw. etwaige neue Entwicklungen informiert wird. Der Rundbrief wird immer auch im deutschen Mitteilungsblatt abgedruckt.
Dazu gibt es noch die regelmäßig erscheindende Chronik des Generalhauses (ebenfalls im Mitteilungsblatt und mit Infos zu Rom,...), sowie diverse Pressestellungnahmen aus aktuellem Anlaß.
Damit liegt einmal eine solide Grundinformation vor. (Insiderinfos vom Tischgespräch in Menzingen,... und sonstige spannende Tratschnachrichten erhält man auf diesen Wegen allerdings nicht.)

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ottaviani
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Re: "Papalismus" und die Kollegialität

Beitrag von ottaviani »

Bernado hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben: Dennoch ist es aber auch eine spannende Frage, wie lange die Piusbruderschaft in ihrer prekären Lage der mehr oder weniger respektvollen Distanz zum Felsen Petri weiterbalancieren kann, während die Nabelschnur zur hl. Mutter Kirche (so angekränkelt diese sein mag) immer dünner und dünner wird.
Wenn ich mir diese Signatur so anschaue:
Was wir heute nach dem II. Vatikanum erleben, ist in Wahrheit eine Verfolgung des katholischen Glaubens, angeführt von der Hierarchie der Kirche selbst. (Dom Tomás de Aquino OSB, Mosteiro da Santa Cruz, beneditinos.org.br)
- dann muß ich sagen, daß die Periode "respektvoller Distanz" für einige wohl bereits beendet ist. Wie man ja auch an den Veröffentlichungen von Bischof Williamson sehen kann - das ist einfach nur noch crazy.

Zum Schwur wird es spätestens kommen, wenn die Weihe neuer Bischöfe angesetzt wird. Von dem Treffen im September in Rom erwearte ich übrigens keine sensationellen Entwicklungen.
Mgr Williamson hat nichts anderes gesagt bzw geschrieben was die FSSPX seit den Bischofsweihen sagt wenn wieder Bischöfe geweiht werden wird nichts anderes passieren als 1988 wo ist das Problem? hatten wir doch alles schon

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martin v. tours
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von martin v. tours »

Ich stelle mir gerade vor, Rom und die Piusbruderschaft hätten sich versöhnt.
(Bitte fragt mich nicht wie,ich kann es mir, leider, nicht vorstellen.)
Und zwar INCLUSIVE Bischof Wiliamson!!
Das Mediengeheule wäre unvorstellbar. Und erst die gut gemeinten, brüderlichen und wertvollen Ratschläge der Bischöfe.
Geissler und Glück hätten wieder Talkshow-Auftritte.
Der Gegenpapst Küng würde gefragt:Ja darf der Papst das überhaupt?
Hier im Forum würden einige in eine schwere Krise geraten (nicht nur Piusbruderschaftsgegner).

Wahrscheinlich ist es für alle Beteiligten besser es bleibt alles wie es ist.
Jeder kann seine wohlerworbenen Vorurteile hegen und pflegen und behaupten: Die Bösen,das sind Die da drüben!
Leider!

martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
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Maurus
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Maurus »

martin v. tours hat geschrieben:Ich stelle mir gerade vor, Rom und die Piusbruderschaft hätten sich versöhnt.
(Bitte fragt mich nicht wie,ich kann es mir, leider, nicht vorstellen.)
Vom Wie? hinge aber wohl die Reaktion ab.

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Marion
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Marion »

martin v. tours hat geschrieben:Wahrscheinlich ist es für alle Beteiligten besser es bleibt alles wie es ist.
:nein: Das stimmt nicht :nein:
Die Kirche ohne dieses Affentheater ist schon erstrebenswert.

Ich hätte sehr gerne vom Papst endlich ein klares Wort darüber, ob die Piusbruderschaft nun Kirche ist, also den wahren ganzen Glaubensschatz bewahrt und weitergibt und vor dem "rechten Irrtum" warnt oder nicht.
Ist das von mir zuviel verlangt?

Was die Welt incl. den Medien und den Ungläubigen und Gottlosen dann für ein Affentheater veranstalten ist mir wirklich ziemlich Wurst. Das war immer so und wird wohl auch immer so sein, daß die allesamt rumtoben, wenn sie die Wahrheit hören.
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taddeo
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von taddeo »

Marion hat geschrieben:Ich hätte sehr gerne vom Papst endlich ein klares Wort darüber, ob die Piusbruderschaft nun Kirche ist, also den wahren ganzen Glaubensschatz bewahrt und weitergibt und vor dem "rechten Irrtum" warnt oder nicht.
Ist das von mir zuviel verlangt?
Nein, das wäre ausgesprochen hilfreich - nicht nur für Dich, für alle Katholiken.
In diesem Punkt bin ich mit Dir absolut einer Meinung, daß ein klares Wort kommen sollte.

Die Frage ist nur: wie geht man mit diesem klaren Wort um, wenn es nicht so ausfällt, wie man selber es für richtig hält? :hmm:
Akzeptiert man es trotzdem - oder nicht?

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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von lifestylekatholik »

taddeo hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Ich hätte sehr gerne vom Papst endlich ein klares Wort darüber, ob die Piusbruderschaft nun Kirche ist, also den wahren ganzen Glaubensschatz bewahrt und weitergibt und vor dem "rechten Irrtum" warnt oder nicht.
Ist das von mir zuviel verlangt?
Nein, das wäre ausgesprochen hilfreich - nicht nur für Dich, für alle Katholiken.
In diesem Punkt bin ich mit Dir absolut einer Meinung, daß ein klares Wort kommen sollte.
Ich bin überzeugt, dass die Sache derzeit noch nicht entscheidungsreif ist.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von taddeo »

lifestylekatholik hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Ich hätte sehr gerne vom Papst endlich ein klares Wort darüber, ob die Piusbruderschaft nun Kirche ist, also den wahren ganzen Glaubensschatz bewahrt und weitergibt und vor dem "rechten Irrtum" warnt oder nicht.
Ist das von mir zuviel verlangt?
Nein, das wäre ausgesprochen hilfreich - nicht nur für Dich, für alle Katholiken.
In diesem Punkt bin ich mit Dir absolut einer Meinung, daß ein klares Wort kommen sollte.
Ich bin überzeugt, dass die Sache derzeit noch nicht entscheidungsreif ist.
Das stimmt, aber die Sache läuft auf eine Entscheidung zu. Am 14. September hat die Glaubenskongregation das Wort, danach nochmal die Bruderschaft - aber ewig kann das Hin und Her ja nicht weitergehen.

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Marion
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von Marion »

taddeo hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Ich hätte sehr gerne vom Papst endlich ein klares Wort darüber, ob die Piusbruderschaft nun Kirche ist, also den wahren ganzen Glaubensschatz bewahrt und weitergibt und vor dem "rechten Irrtum" warnt oder nicht.
Ist das von mir zuviel verlangt?
Nein, das wäre ausgesprochen hilfreich - nicht nur für Dich, für alle Katholiken.
In diesem Punkt bin ich mit Dir absolut einer Meinung, daß ein klares Wort kommen sollte.
Das freut mich :)
taddeo hat geschrieben:Die Frage ist nur: wie geht man mit diesem klaren Wort um, wenn es nicht so ausfällt, wie man selber es für richtig hält? :hmm:
Akzeptiert man es trotzdem - oder nicht?
Die Frage ist nur: wie geht man mit diesem klaren Wort um, wenn es nicht so ausfällt, wie man selber es bisher ohne diese Information für richtig hält?
Das kann man nicht wissen ohne die bisher fehlende Information, wie denn die klaren Worte ausfallen. Da muss man dann mit dieser neuen zusätzlichen Information neu nachdenken, und den Herrn darum bitten einem dabei zu helfen Seinen Willen zu erkennen und zu erfüllen.
Es wäre tatsächlich eine ganz neue Situation, wenn der Papst nun z.B. den Ökumenismus, den Modernismus oder die Religionsfreiheit dogmatisieren würde oder auch nur verlangen würde diese Dinge nicht mehr laut verurteilen zu dürfen.
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Re: FSSPX: Aussöhnung mit dem Vatikan

Beitrag von lifestylekatholik »

taddeo hat geschrieben:Die Frage ist nur: wie geht man mit diesem klaren Wort um, wenn es nicht so ausfällt, wie man selber es für richtig hält? :hmm:
Akzeptiert man es trotzdem - oder nicht?
Die FSSPX sieht im gegenwärtigen Papst ja quasi zwei Päpste: einen modernistischen und einen richtigen. Wenn der Papst also klar entschiede, die FSSPX sei nicht Kirche, wäre das eine Entscheidung des modernistischen »Pseudopapstes«, und somit dürfte ihr nicht gefolgt werden. Sollte der Papst klar entscheiden, die FSSPX sei Kirche, würde sie diese Entscheidung als eines der seltenen Aufblitzen des wirklichen Papstes natürlich begrüßen.
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