
Schon mal "Merci"
Mach lebendig deine Gemeinde
und fange bei mir an!
Laß Frieden und Gotteserkenntnis überall auf Erden kommen
und fange bei mir an!
Bringe deine Liebe und Wahrheit zu allen Menschen
und fange bei mir an!
(Gebet eines chinesischen Christen)
Weiß nicht so recht.Juergen hat geschrieben:Gerade gefunden und wußte nicht wohin damit, also rein in diesen Strang.
Mach lebendig deine Gemeinde
und fange bei mir an!
Laß Frieden und Gotteserkenntnis überall auf Erden kommen
und fange bei mir an!
Bringe deine Liebe und Wahrheit zu allen Menschen
und fange bei mir an!
(Gebet eines chinesischen Christen)
Ja, schon, zumindest soweit es an mir liegt. Aber es liegt eben nicht alles an mir. Sondern auch an der Gnade Gottes, die mich in Bewegung setzen muss, mich lebendig macht, mir Frieden und Gotteserkenntnis verschafft, meine Liebe entzündet etc. Ich zumindest fühle mich allein dazu nicht in der Lage.Reinhard Gonaus hat geschrieben: Weiß nicht so recht.
Wenn's bei mir anfangen soll, könnt ich mich ja einfach in Bewegung setzen, oder?
Stammt (so ungefähr) von Ignatius von Loyola - der das allerdings interessanterweise genau umgekehrt formuliert hat ("Beten, als hinge alles von mir ab - mich anstrengen, als hinge es allein von Gott ab"), was ich trotz ausführlicher Erklärungsversuche diverser Jesuiten nie kapiert habe.Marlene hat geschrieben:Biggi hat geschrieben:Beten, als hinge alles von Gott ab. Arbeiten, sich anstrengen, als hinge alles von uns ab.![]()
Das gefällt mir und kommt sofort in mein Büchlein für Lebensweisheiten
Dazu gibt es eine Predigt von Kardinal Sterzinsky:Anastasis hat geschrieben:Stammt (so ungefähr) von Ignatius von Loyola - der das allerdings interessanterweise genau umgekehrt formuliert hat ("Beten, als hinge alles von mir ab - mich anstrengen, als hinge es allein von Gott ab"), was ich trotz ausführlicher Erklärungsversuche diverser Jesuiten nie kapiert habe.Marlene hat geschrieben:Biggi hat geschrieben:Beten, als hinge alles von Gott ab. Arbeiten, sich anstrengen, als hinge alles von uns ab.![]()
Das gefällt mir und kommt sofort in mein Büchlein für Lebensweisheiten
Das war für mich die am ehesten verständliche ErklärungMartin Löwenstein hat geschrieben: Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erschien ein Büchlein, das typische Ignatiussprüche sammelte oder versuchte, in knappen Formeln auszudrücken, worum es bei Ignatius geht. In der zweiten Auflage findet sich der Satz: "Vertraue so auf Gott, als ob der Erfolg deiner Arbeit einzig von Gott abhinge und nicht von dir. Wende aber allen Fleiß so an, als ob von Gott nichts und von dir alles abhinge."(1) Die Formel klingt gut und ist vielfach zitiert. Sie passt auf den ersten Blick auch gut zu Ignatius, denn sie stellt den eigenen Fleiß neben die Vorsehung Gottes; nicht von Gott allein hängt es ab, sondern auch davon, was ich mit den Kräften anstelle, die Gott mir gegeben hat.
In der ersten Auflage des Buches hatte die Sentenz noch anders gelautet. Nicht: Auf Gott vertrauen als ob alles von Gott und auf die eigenen Kräfte vertrauen, als ob alles von Dir abhängt. So gut und richtig dieser Satz klingt, er stellt doch letztlich Gott und Mensch unverbunden nebeneinander. Hier Gott, da Mensch, hier Gnade, da Natur. Pater Hevenesi aber hatte in der ersten Auflage seiner Scintillae Ignatianae von 1705 einen anderen Satz stehen. Diese erste Formulierung war nicht so glatt, nicht so eingängig. Sie lautete: "Vertraue so auf Gott, als ob der Erfolg deiner Arbeit ganz von dir und nicht von Gott abhinge: wende aber darauf allen [deinen] Fleiß an, als ob du nichts und Gott allein alles vollenden werde."
Ich kann verstehen, warum der Satz als sehr verwirrend empfunden wurde. Es ist nachvollziehbar, warum der Autor überredet wurde, ihn für die zweite Auflage zu korrigieren. Denn was soll das bedeuten, dass wir so auf Gott vertrauen sollen, als ob doch gar nichts von Gott abhinge. Das klingt doch widersinnig, man solle seine Kräfte so einsetzen, als ob es eh nicht von mir und statt dessen alles von Gott abhinge. Beim wiederholten Lesen des Satzes kann man fast das Gefühl von Bandsalat im Kopf bekommen: "Vertraue so auf Gott, als ob der Erfolg deiner Arbeit ganz von dir und nicht von Gott abhinge: wende aber darauf allen [deinen] Fleiß an, als ob du nichts und Gott allein alles vollenden werde."
Und doch ist es so allein ein Satz, der ganz zu Ignatius passt. Denn das ist das Zentrum der Erfahrung des Ignatius auf seinem Pilgerweg geworden: Das alles Entscheidende ist die Freiheit, und zwar zu aller erst die Freiheit, nicht ein Leben lang nur stur an den einmal sinnvoll gedachten Plänen festzuhalten. Ignatius sucht die Freiheit, auch dann noch ganz zu mir selbst stehen zu können, wenn mir meine Pläne von anderen zerschlagen wurden; die Freiheit, zu sehen, wenn die Dinge sich anders entwickeln und neue Entscheidungen anstehen.
Deswegen steht sein Vertrauen auf Gott seinen eigen Anstrengungen nicht im Wege. Wende allen deinen Fleiß an. Vertraue deinen Fähigkeiten. Setze deine Kräfte ein. Studiere, was du kannst entdecke, was in dir steckt! Gerade dann ist es möglich, in allem auf Gott zu vertrauen, dass du innerlich frei bleibst und nicht mit 25 schon festgelegt haben musst, wo du mit 65 sein wirst.
Dann steht deine Kraft und dein Engagement auch Gottes Willen nicht im Wege. Denn aus der Nähe zu Gott kannst du die Aufmerksamkeit gewinnen, die es dir möglich macht, an jedem Punkt deines Lebens dich ganz weit aufzurichten und Ausschau zu halten, zu welchem größeren Ziel Gott dich noch führen will. Ignatius kann mit seiner eigenen Lebenserfahrung dafür bürgen: Die wenigsten ahnen, wie viel Großes Gott für uns bereit hält, wenn wir uns ihm ganz anvertrauen - mit all dem was wir sind und können.
Na schön.Biggi hat geschrieben:Ja, schon, zumindest soweit es an mir liegt. Aber es liegt eben nicht alles an mir. Sondern auch an der Gnade Gottes, die mich in Bewegung setzen muss, mich lebendig macht, mir Frieden und Gotteserkenntnis verschafft, meine Liebe entzündet etc. Ich zumindest fühle mich allein dazu nicht in der Lage.Reinhard Gonaus hat geschrieben: Weiß nicht so recht.
Wenn's bei mir anfangen soll, könnt ich mich ja einfach in Bewegung setzen, oder?
Natürlich ist es falsch, alle Verantwortung auf Gott abzuwälzen und mich mit bequem verschränkten Armen in den Liegestuhl zu legen - wörtlich oder im übertragenen Sinne. Beten, als hinge alles von Gott ab. Arbeiten, sich anstrengen, als hinge alles von uns ab. So sieht wohl die rechte Balance aus... (von der ich Lichtjahre entfernt bin!)
Schön! Mach weiter damit!Reinhard Gonaus hat geschrieben:Und was die Lichtjahre betrifft: Von den Sternen, die Lichtjahre von uns entfernt sind, wissen wir, weil ihr Licht schon da ist.Biggi hat geschrieben: (von der ich Lichtjahre entfernt bin!)
(Was immer das konkret bedeuten mag. Wenn ein Satz oder ein Wort mich einlädt, damit zu spielen, dann tu ich's.)
Wo in uns Gebet stattfindet? Im "Herzen", vermutlich... Anders gesagt: in unserer Tiefe, da, wo wir ganz wir selbst sind. Und in diese Tiefe dringt nicht bei jedem das Gleiche in gleicher Weise vor.Marlene hat geschrieben:In welcher Sprache / in welchen Sprachen betet ihr eigentlich?
Mir ist aufgefallen, dass ich im Lauf der Zeit Gebete aus verschiedenen Sprachen (Englisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch, Latein ohnehin) aufgeschnappt habe, die ich auch in diesen Sprachen bete.
Was mich eigentlich selbst ein wenig verblüfft ... weil ich eigentlich dachte, meine Muttersprache sei sozusagen auch "das Haus des Seins" (Heidegger) für meinen Glauben.
Wo in uns findet Gebet eigentlich statt?
Halt ich nicht für eine Schwäche. Das Wort ist schon was Besonderes. Als "Wort Gottes" wird es uns (und von uns) verkündet. Und das Wort Gottes ist es, das die Welt ins Dasein ruft. ("Gott sprach, und es wurde ...")Anastasis hat geschrieben:...
Für andere sieht das bestimmt anders aus - denen geht vielleicht der Rhythmus, die Sprachmelodie oder das Gemeinschaftserlebnis so zu Herzen, daß sie das für Gott öffnet. Aber ich brauche dazu eben die Worte - ich bin da wohl anders gestrickt als andere.
Kommt ganz drauf an.....meistens auf deutsch- denn Gott versteht mich zwar imer, aber so versteh auch ich mich.Marlene hat geschrieben:In welcher Sprache / in welchen Sprachen betet ihr eigentlich?
Das Sein ist sowieso viel mehr, als man in Worte fassen kann. Worte- so sinnvolll und wichtig sie sind- sind imer nur Krücken. Und da passt eben auch mal eine andere Krücke.....Was mich eigentlich selbst ein wenig verblüfft ... weil ich eigentlich dachte, meine Muttersprache sei sozusagen auch "das Haus des Seins" (Heidegger) für meinen Glauben.
Überall!Wo in uns findet Gebet eigentlich statt?
Pina Colada hat geschrieben:Kommt ganz drauf an.....meistens auf deutsch- denn Gott versteht mich zwar imer, aber so versteh auch ich mich.Marlene hat geschrieben:In welcher Sprache / in welchen Sprachen betet ihr eigentlich?![]()
Mit jedem Weltjugendtag (Rom und Toronto) kamen dann noch fremdsprachige Gebete oder Ausdrücke dazu.
Mein "Standard-Stossgebet" hab ich von einem amerikanischen Benediktiner übernommen.
Dazu kommen dann noch das Herzensgebet und das Sprachengebet.
Das Sein ist sowieso viel mehr, als man in Worte fassen kann. Worte- so sinnvolll und wichtig sie sind- sind imer nur Krücken. Und da passt eben auch mal eine andere Krücke.....Was mich eigentlich selbst ein wenig verblüfft ... weil ich eigentlich dachte, meine Muttersprache sei sozusagen auch "das Haus des Seins" (Heidegger) für meinen Glauben.
Überall!Wo in uns findet Gebet eigentlich statt?
Jedenfalls im Idealfall.
Alles Gute
Pina Colada
Ermi hat geschrieben:Das Sprachengebet kann nicht erlernt werden. Entweder der Heilige Geist betet durch mich in Sprachen oder nicht.
Zudem ist es mehr ein Herzensgebet, wobei das formale Beten in den Hintergrund tritt.
Der Heilige Paulus schreibt, lieber in der Gemeinde mit wenigen Worten verständliche beten, als mit unverständlichem Sprachengebet.
Dennoch: Sprachwissenschaftler konnten beim Zuhören vom Sprachengebet feststellen, daß Worte aus Afriaka oder aus Asien vorkamen.
Zwar hast du mich nicht angesprochen, trotzdem möchte ich dazu etwas aus meiner Erfahrung sagen:Uwe Schmidt hat geschrieben:Eure beiden Antworten, Pina und Linus, sind eigentlich gleich: der Hl. Geist betet in Euch. Aber wie kommt man dazu, das Beten Gott zu überlassen? Gibt es da eine Technik?
Heike hat geschrieben:Zwar hast du mich nicht angesprochen, trotzdem möchte ich dazu etwas aus meiner Erfahrung sagen:Uwe Schmidt hat geschrieben:Eure beiden Antworten, Pina und Linus, sind eigentlich gleich: der Hl. Geist betet in Euch. Aber wie kommt man dazu, das Beten Gott zu überlassen? Gibt es da eine Technik?
Nein, eine Technik gibt es nicht (jedenfalls nicht, dass ich wüsste), sondern es ist eine Gabe, ein freies Geschenk Gottes.
Eine andere Frage ist allerdings meine Bereitschaft, mich darauf einzulassen. Ich selbst hatte damit große Probleme. Ich gebe nicht so gern die Kontrolle ab.Deshalb hat er mir an einem Montagmorgen (!) ein bißchen Nachhilfe gegeben. Irgendwie hatte ich den Eindruck, ich sollte mir die Gitarre schnappen und ein wenig vor mich hin summen. Und plötzlich habe ich in Sprachen gesungen. Über die Musik ist es mir leichter gefallen, es zuzulassen.
Das ist aber eben keine Technik. Ich wusste bereits vorher (nach einem Gebet), dass Gott es mir eigentlich schon geschenkt hatte, ich hab' aber selbst blockiert. Es ging dann übers "Hintertürchen" Musik.![]()
Ich bete nicht sehr oft in Sprachen, eigentlich viel zu selten, aber es ist gut, wenn ich verwirrt bin oder etwas nicht in Worte fassen kann. Meist mündet es dann irgendwann in Schweigen, als "Übergang" sozusagen. Manchmal auch in Situationen, in denen meine Aufmerksamkeit woanders gebraucht wird. Am häufigsten bete ich allerdings in Sprachen, wenn ich vor Gott so ins Staunen gerate, dass alle menschlichen Worte das nicht mehr ausdrücken können.
Ja, ich war alleine in meiner Wohnung und das war einige Wochen nachdem Leute für mich gebetet hatten und ich wusste, dass Gott mir das geschenkt hatte. Eigentlich wollte ich nur meine "ganz normale" Stille Zeit haben.Uwe Schmidt hat geschrieben:Danke, Heike, für deine Antwort. Du warst aber schon alleine, als du zur Gitarre gesummt hast? Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es zum Sprachengebet nur in charismatischer Gemeinschaft kommt. Betet ihr bei der Heilsarmee auch in Sprachen?
Ja, das meine ich genauso wie die anderen.Marlene hat geschrieben:Ermi, Linus und Pina Colada - wenn ihr vom "Sprachengebet" sprecht, meint ihr wirklich alle drei dasselbe? Also Glossolalie? Oder ist es bei dir, Pina Colade eher ein assoziatives Gebet in dem Sinn "betet, was der Geist euch eingibt"?
Heike hat geschrieben:Ja, ich war alleine in meiner Wohnung und das war einige Wochen nachdem Leute für mich gebetet hatten und ich wusste, dass Gott mir das geschenkt hatte. Eigentlich wollte ich nur meine "ganz normale" Stille Zeit haben.Uwe Schmidt hat geschrieben:Danke, Heike, für deine Antwort. Du warst aber schon alleine, als du zur Gitarre gesummt hast? Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es zum Sprachengebet nur in charismatischer Gemeinschaft kommt. Betet ihr bei der Heilsarmee auch in Sprachen?
In der Heilsarmee ist es unterschiedlich, wie in den meisten anderen Konfessionen auch. Manche können damit nichts anfangen, andere schon. Manche Korps (Gemeinden) sind stockkonservativ, andere - vor allem die in den neuen Bundesländern wieder neu begonnenen - wesentlich aufgeschlossener. Derzeit bin ich ein Charismatiker in einem konservativen Korps.![]()
Naja, es hat mich nicht einfach "überkommen". Sagen wir mal, Gott hat mir eher eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für besonders Begriffsstutzige gegeben. Meine Willensentscheidung und mein Gehorsam waren dabei schon gefragt - nur eben in kleineren Etappen und unter leichteren Bedingungen (Musik). Sowas passiert (im Normalfall) nicht ohne Zustimmung des einzelnen - wie eigentlich überall, wo Gott handelt.Uwe Schmidt hat geschrieben:Schön, Heike, das ist wieder fast ein Gottesbeweis: Obwohl du nicht sprachenbeten wolltest, hat es dich überkommen.