Papstbesuch Deutschland 2011

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phylax
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von phylax »

TomS hat geschrieben:Die zu erwartende Titelgeschichte des Spiegels anläßlich des Papstbesuchs ist abrufbar:

Bild
Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/index.html

Auch Hans Küng darf nicht fehlen: Theologe Küng wirft Papst Vertuschung der Kirchenkrise vor
Das paßt ja zu Deckers' Artikel in der F.A.S. von heute: Der Papst könne sich gegen Sodano et al. , die
Ratzingers ZUgriff auf Unzucht treibende Priester verhinderten, nicht durchsetzen und müsse sie gewähren lassen.
Zuletzt geändert von phylax am Sonntag 18. September 2011, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.
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ChrisCross
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von ChrisCross »

Fridericus hat geschrieben:Geballte Dummheit auf einen Haufen (einige Glanzleisteungen aus dem Inteview).
Der jetzige Chef der Rota Romana, Kardinal Burke, hat ein neues Kardinalshütchen, einen Galero, kreiert. Das wurde historisch nie getragen, sondern ist nur im Wappen der römischen Titelkirchen der Kardinäle sichtbar. Man knüpft also an eine Tradition an, die es nie gab.
In den Wappen von Johannes Paul II. und Paul VI. wurde sie nur mit drei goldenen Querstreifen in der Mitra angedeutet, wie eine letzte Erinnerung an die Geschichte.
[...]
Benedikts Wappen enthält wieder die Tiara
Der Priester ist der Mann Gottes, hinter dem die Gemeinde auf den Altar zugeht. Ganz anders in der Liturgie nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.
Und solche Menschen werden als Experten um ein Interview gebeten.
:ikb_ranting: Nach der Messe, in der ich gerade war, und die auch gut und gerne dieser Möchtegern-Experte gestaltet haben könnte, ist ein solcher Artikel eigentlich nurnoch gesundheitsschädlich.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

TomS
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von TomS »

In der FAZ findet sich ein Artikel, der sich kritisch mit Erzbf. Zollitsch auseinandersetzt. Erwähnt wird auch ein Umstand, der schon länger auffallend war:
http://www.faz.net/artikel/C32826/erzbischof-zollitsch-glanzlos-in-der-sichtachse-30688859.html hat geschrieben:Denn anstatt der 300.000 Besucher von abendlicher Vigil und morgendlicher Eucharistiefeier, die unmittelbar nach der Ankündigung des Papstbesuchs als Planungsgröße ausgegeben wurden, dürften sich am kommenden Wochenende in Freiburg kaum einmal halb so viele Teilnehmer einfinden. An der Zahl von annähernd zwei Millionen Katholiken allein im Erzbistum Freiburg und kaum weniger im angrenzenden Bistum Rottenburg-Stuttgart gemessen, ist der erwartete Andrang in Freiburg beschämend gering. Doch ist das geringe Interesse nur ein Spiegel des Verhältnisses der Mehrheit der deutschen Katholiken zu ihrem Papst – und der ein Spiegel der inneren Verfassung der katholischen Kirche in Deutschland im Allgemeinen und des Erzbistums Freiburg im Besonderen.

(...)

Apropos Caritas: Freiburg ist auch Sitz des Deutschen Caritasverbandes, des größten katholischen Wohlfahrtsverbands weltweit. Doch eine Begegnung des Papstes mit der von ihm in seiner ersten Enzyklika „Deus caritas est“ hochgelobten Caritas steht nicht auf dem Programm. Stattdessen kommt die Caritas zu ihm – Obdachlose und Nichtsesshafte werden sich am Sonntag von einer eigens aufgebauten Caritas-Zeltstadt aus auf den Weg zum Gottesdienst mit Benedikt machen. So ging es schon einmal zu. Nicht unbedingt zu Zeiten von Hans Baldung, eher im Gleichnis Jesu von den Hochzeitsgästen, die von der Straße geholt wurden, weil die geladenen Gäste nicht gekommen waren.

Petra
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Petra »

TomS hat geschrieben:In der FAZ findet sich ein Artikel, der sich kritisch mit Erzbf. Zollitsch auseinandersetzt. Erwähnt wird auch ein Umstand, der schon länger auffallend war:

http://www.faz.net/artikel/C32826/erzbi ... 88859.html
Apropos Caritas: Freiburg ist auch Sitz des Deutschen Caritasverbandes, des größten katholischen Wohlfahrtsverbands weltweit. Doch eine Begegnung des Papstes mit der von ihm in seiner ersten Enzyklika „Deus caritas est“ hochgelobten Caritas steht nicht auf dem Programm. Stattdessen kommt die Caritas zu ihm – Obdachlose und Nichtsesshafte werden sich am Sonntag von einer eigens aufgebauten Caritas-Zeltstadt aus auf den Weg zum Gottesdienst mit Benedikt machen. So ging es schon einmal zu. Nicht unbedingt zu Zeiten von Hans Baldung, eher im Gleichnis Jesu von den Hochzeitsgästen, die von der Straße geholt wurden, weil die geladenen Gäste nicht gekommen waren.
In "Deus caritas est" ging es um den deutschen Caritas-Verband? :glubsch:

iustus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von iustus »

Petra hat geschrieben:
TomS hat geschrieben:In der FAZ findet sich ein Artikel, der sich kritisch mit Erzbf. Zollitsch auseinandersetzt. Erwähnt wird auch ein Umstand, der schon länger auffallend war:

http://www.faz.net/artikel/C32826/erzbi ... 88859.html
Apropos Caritas: Freiburg ist auch Sitz des Deutschen Caritasverbandes, des größten katholischen Wohlfahrtsverbands weltweit. Doch eine Begegnung des Papstes mit der von ihm in seiner ersten Enzyklika „Deus caritas est“ hochgelobten Caritas steht nicht auf dem Programm. Stattdessen kommt die Caritas zu ihm – Obdachlose und Nichtsesshafte werden sich am Sonntag von einer eigens aufgebauten Caritas-Zeltstadt aus auf den Weg zum Gottesdienst mit Benedikt machen. So ging es schon einmal zu. Nicht unbedingt zu Zeiten von Hans Baldung, eher im Gleichnis Jesu von den Hochzeitsgästen, die von der Straße geholt wurden, weil die geladenen Gäste nicht gekommen waren.
In "Deus caritas est" ging es um den deutschen Caritas-Verband? :glubsch:
:freude:

Was ist denn mit dem Deckers los?

Nach dem Brüller mit Bischof Woelkis Eltern der nächste Absturz.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Robert Ketelhohn
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Vielleicht ist Kalle der Ghostwriter gerade unpäßlich.
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TomS
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von TomS »

Petra hat geschrieben:
TomS hat geschrieben:In der FAZ findet sich ein Artikel, der sich kritisch mit Erzbf. Zollitsch auseinandersetzt. Erwähnt wird auch ein Umstand, der schon länger auffallend war:

http://www.faz.net/artikel/C32826/erzbi ... 88859.html
Apropos Caritas: Freiburg ist auch Sitz des Deutschen Caritasverbandes, des größten katholischen Wohlfahrtsverbands weltweit. Doch eine Begegnung des Papstes mit der von ihm in seiner ersten Enzyklika „Deus caritas est“ hochgelobten Caritas steht nicht auf dem Programm. Stattdessen kommt die Caritas zu ihm – Obdachlose und Nichtsesshafte werden sich am Sonntag von einer eigens aufgebauten Caritas-Zeltstadt aus auf den Weg zum Gottesdienst mit Benedikt machen. So ging es schon einmal zu. Nicht unbedingt zu Zeiten von Hans Baldung, eher im Gleichnis Jesu von den Hochzeitsgästen, die von der Straße geholt wurden, weil die geladenen Gäste nicht gekommen waren.
In "Deus caritas est" ging es um den deutschen Caritas-Verband? :glubsch:
Wo schreibt Decker das? Mit "hochgelobten Caritas" ist nicht der Verband gemeint.
Zuletzt geändert von TomS am Sonntag 18. September 2011, 22:07, insgesamt 3-mal geändert.

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Robert Ketelhohn
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Doch, selbstverständlich. Siehe „Begegnung mit“ und Bezug auf Freiburg im Breisgau.
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Raimund J.
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Raimund J. »

TomS hat geschrieben: Wo schreibt Decker das?
Oben ist sowohl die URL als auch das Zitat aus dem Artikel!
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iustus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von iustus »

TomS hat geschrieben: Mit "hochgelobten Caritas" ist nicht der Verband gemeint.
Eben. Genau das verkennt Deckers, wenn er sagt, dass sich der Papst nicht mit dem Verband treffe, obwohl er die "Caritas" hochgelobt hat.
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Moser
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Moser »

Ich bin ja normalerweise der Letzte, der immer zuerst auf die bösen Medien schimpft.
Aber mit welcher Penetranz der Spiegel (den ich sonst zumindest online ganz gerne lese) den Papst herunterzuschreiben versucht, ist schon auffällig. Ohne den Artikel gelesen zu haben, weiß man doch jetzt schon was drinstehen wird.

Dass sich jetzt all diejenigen zu Wort melden, die mit Rom noch diverse Hühnchen zu rupfen haben (Küng, Ranke-Heinemann, Drewermann) vermag ebenfalls nicht überraschen, sollte den Papst aber nicht großartig jucken. Zumindest R-H und Drewermann können doch nicht mehr als Christen bezeichnet werden.

Das "Wort zum Sonntag" hab ich auch gesehen und fand es schön! Vor allem der Verweis darauf, dass in Deutschland Gott wieder neu entdeckt werden muss, war richtig und notwendig. Ich hoffe, die ganze Reise steht unter diesem Vorzeichen. Gefreut habe ich mich auch über die Aussage, dass sich wahre Ökumene da ereigne, wo wir miteinander beten, auf Gottes Wort hören und miteinander sprechen. Stimmt genau! Ein passender Seitenhieb auf die "gemeinsames-Abendmahl-Forderer". (die sich natürlich jetzt gleich wieder zu Wort melden und jammern, der Papst hätte ja dazu gar nix gesagt- Wäre ja auch ein Wunder gewesen wenn man kein Haar in der Suppe gefunden hätte). Die thematische Einseitigkeit bei kirchlichen Themen ist unerträglich…

Ich habe schon auch kurz gestutzt, als er erst den ökumenischen Akzent herausstellt und im nächsten Satz dann lobend erwähnt, dass das Eichsfeld stets katholisch blieb - das passt irgendwie nicht so ganz zueinander. Aber geschenkt – wie gesagt, ich will im Vorfeld nicht maulen.

Ich fand allerdings, der Papst sah nicht besonders gut aus, rein gesundheitlich. Man mag ihm, sofern erforderlich, gute Genesung und weiterhin eine gute und robuste Gesundheit wünschen, das kann er brauchen…

Je näher der Papstbesuch rückt, desto mehr geht auch mir die Art der Berichterstattung auf die Nerven – von allen Seiten wird kritisiert, rumgemeckert, dies und das erwartet, Unwahrheiten verbreitet (das Interview mit dem „Liturgiewissenschaftler“ hätte sogar ich besser gemacht), schlechte Stimmung gemacht…Wir sollten uns erstmal freuen, dass er kommt und ihn unvoreingenommen willkommen heißen. Dann hört man sich in aller Ruhe an, was er zu sagen hat. Rummeckern kann man hinterher immer noch.

Edith: Noch eine Anmerkung zu den Palamentariern, die der Papst-Rede nicht beiwohnen wollen: Das Aufheben, das darum gemacht wird, verstehe ich nicht so ganz. Sie müssen ja nicht, und wenn sie denn partout nicht wollen, können wir sie nicht auf ihren Sitzen festnageln. Ich sage da eher: Selber schuld! Wer diesem historischen Ereignis (wann wird ein deutscher Papst das nächste Mal Deutschland besuchen?) nicht beiwohnen will, dem ist halt nicht zu helfen. Natürlich ist es ein Mangel an Respekt und Toleranz. Ich denke der der so handelt spricht für sich selbst. Wenn dadurch mehr Stühle frei bleiben für die, die es wirklich interessiert, ist das ja auch nicht schlecht…

TomS
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von TomS »

Es ist interessant, die Spannweite der Medienberichte rund um den Papstbesuch zu beobachten:
http://www.cicero.de/berliner-republik/katholizismus-papst-deutschland-angst-vor-schisma/43070?seite=2 hat geschrieben:Aber wer noch zur stetig schrumpfenden Masse der praktizierenden Katholiken gehört, ist inzwischen oft Überzeugungstäter. Wenn junge Katholiken überhaupt noch in die Messe gehen, dann inzwischen eher zur vom Papst protegierten Feier des alten Ritus im Berliner Institut St. Afra als in den Künstlergottesdienst zum Ausdruckstanz. Man sieht sie eher zu den deutschlandweiten „Nightfever“-Gebetsnächten pilgern als zum Klimawandeltreff des „Bundes der Deutschen Katholischen Jugend“. Und um sich an der kirchlichen Lehre zu reiben, greifen sie im Zweifel lieber zum katholischen Jugendkatechismus „YouCat“ als zu Hans Küngs „Ist die Kirche noch zu retten?“ Und wenn der Papst nach Deutschland kommt, wird es der U-50-Generation weniger um Thesenpapiere, Strukturdebatten, Dialogprozesse und Reformagenden gehen, sondern doch auch und vor allem um die Frage nach dem lieben Gott. Und der Papst, so viel ist sicher, wird liefern.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/1557410/ hat geschrieben:Also: Man mag den Papst als Staatsoberhaupt empfangen. Man muss ihn nicht zur Eskalation der ohnehin empfindlichen Ökumene als "Antichrist" bezeichnen, wie Luther das getan hat. Historisch gesehen gehört die Pontifikalkonstruktion wie andere Brücken auch sozusagen zum Weltkulturerbe. Theologisch aber wird es Zeit, nicht immer wieder freundlich um den Grundkonflikt herum zu reden, sondern dafür einzutreten, das Papsttum abzuschaffen.

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Moser
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Moser »

http://www.cicero.de/berliner-republik/katholizismus-papst-deutschland-angst-vor-schisma/43070?seite=2 hat geschrieben:Aber wer noch zur stetig schrumpfenden Masse der praktizierenden Katholiken gehört, ist inzwischen oft Überzeugungstäter. Wenn junge Katholiken überhaupt noch in die Messe gehen, dann inzwischen eher zur vom Papst protegierten Feier des alten Ritus im Berliner Institut St. Afra als in den Künstlergottesdienst zum Ausdruckstanz. Man sieht sie eher zu den deutschlandweiten „Nightfever“-Gebetsnächten pilgern als zum Klimawandeltreff des „Bundes der Deutschen Katholischen Jugend“. Und um sich an der kirchlichen Lehre zu reiben, greifen sie im Zweifel lieber zum katholischen Jugendkatechismus „YouCat“ als zu Hans Küngs „Ist die Kirche noch zu retten?“ Und wenn der Papst nach Deutschland kommt, wird es der U-50-Generation weniger um Thesenpapiere, Strukturdebatten, Dialogprozesse und Reformagenden gehen, sondern doch auch und vor allem um die Frage nach dem lieben Gott. Und der Papst, so viel ist sicher, wird liefern.
Eine treffende Analyse, die in ihrern Grundaussagen teilweise bestimmt auch auf die evangelische Kirche übertragbar ist.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/1557410/ hat geschrieben:Also: Man mag den Papst als Staatsoberhaupt empfangen. Man muss ihn nicht zur Eskalation der ohnehin empfindlichen Ökumene als "Antichrist" bezeichnen, wie Luther das getan hat. Historisch gesehen gehört die Pontifikalkonstruktion wie andere Brücken auch sozusagen zum Weltkulturerbe. Theologisch aber wird es Zeit, nicht immer wieder freundlich um den Grundkonflikt herum zu reden, sondern dafür einzutreten, das Papsttum abzuschaffen.
Als evangelischer Theologe darauf hinzuweisen, dass das Papsttum aus evangelischer Sicht überflüssig ist, ist ja wirklich mal eine Riesenleistung. Ich bin beeindruckt. :patsch:

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Pelikan
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Pelikan »

anneke6 hat geschrieben:Toll, wenn so ein "Fachmann" von Dingen reden darf, die er noch nie gesehen hat. Sonst wüßte er nämlich, daß PVI und JPII Tiaren in ihren Wappen hatten, Benedikt jedoch keine.
Ursprünglich nicht. Mittlerweile hat er seine heraldischen Archäologismen aber wohl aufgegeben. Im Oktober letzten Jahres wurde der neue Entwurf von Ars Regia präsentiert.

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cantus planus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von cantus planus »

Das ist doch jetzt nicht dein Ernst, oder? :patsch:
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cantus planus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von cantus planus »

Diskutiert wurde der - übrigens durchaus mißlungene - Entwurf von "Ars Regia" hier: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=447172#p447172

Der Vatikan hat mittlerweile klargestellt, dass dieser Teppich ein Geschenk war und nicht weiter verwendet wird. Ebenso geht damit keine Änderung des päpstlichen Wappens einher.

Dafür ist ohnehin nicht "Ars Regia" zuständig. Das müsste der Vatikan dann wohl selber machen...
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cantus planus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von cantus planus »

Als Nachtrag zu dem unsäglichen Interview Richters: ich habe auf diesen Mann einmal große Stücke gehalten. Er war zwar immer schon liberal-katholisch angehaucht, aber unbestritten eine Koryphäe in seinem Fach. Ideologe zwar, aber in Sachfragen hochkompetent. Ich habe ihn mehrfach persönlich getroffen und Vorträge mit ihm erlebt.

Mittlerweile komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus, dass ihm offensichtlich nicht einmal simpelste liturgische Grundlagen und Fakten mehr greifbar zu sein scheinen. Entweder ideologische Vernagelung, oder er weiss aus anderen Gründen nicht mehr, was er von sich gibt.

Die Sache mit der Tiara kann er doch nicht ernstmeinen, ebenso das, was er über den Galero sagt.
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overkott
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Re: Bilder von Papst Benedikt XVI.

Beitrag von overkott »

Wird Benedikt wohl in Freiburg ein lateinisches Hochamt zelebrieren?

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Pit
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Pit »

cantus planus hat geschrieben:Als Nachtrag zu dem unsäglichen Interview Richters: ich habe auf diesen Mann einmal große Stücke gehalten. Er war zwar immer schon liberal-katholisch angehaucht, aber unbestritten eine Koryphäe in seinem Fach. Ideologe zwar, aber in Sachfragen hochkompetent. Ich habe ihn mehrfach persönlich getroffen und Vorträge mit ihm erlebt.

Mittlerweile komme ich aus dem Staunen nicht mehr heraus, dass ihm offensichtlich nicht einmal simpelste liturgische Grundlagen und Fakten mehr greifbar zu sein scheinen. Entweder ideologische Vernagelung, oder er weiss aus anderen Gründen nicht mehr, was er von sich gibt.

Die Sache mit der Tiara kann er doch nicht ernstmeinen, ebenso das, was er über den Galero sagt.
Cantus, mir geht es ebenso, ich habe mehrfach den Liturgiker Richter gehört und seine Vortäge genossen- und noch mehr, daß er anschliessend nicht nur für Fragen zur Verfügung stand, sondern diese auch sicher und mit theologischem und kirchengeschichtlichem Wissen gutverständlich beantwortete.
Und nun dieses Interview :traurigtaps: .
Zuletzt geändert von Hubertus am Montag 19. September 2011, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat eingefügt, auf das sich dieser Beitrag bezieht, da ein Beitrag dazwischen eingefügt wurde.
carpe diem - Nutze den Tag !

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Hubertus
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Re: Bilder von Papst Benedikt XVI.

Beitrag von Hubertus »

overkott hat geschrieben:Wird Benedikt wohl in Freiburg ein lateinisches Hochamt zelebrieren?
Nein, die Liturgiesprache ist Deutsch.

Hier gibt es das Meßbuch der gesamten Reise als pdf.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Robert Ketelhohn
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Latein gibt’s in Berlin. (In Freiburg verstünde das wohl kaum einer.)
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Vir Probatus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Vir Probatus »

Kardinal Meisner beklagt "Anti-Papst-Besessenheit"

http://www.rp-online.de/panorama/deutsc ... 23571.html

Schwarze Katholische Mottenkiste: Wenn der Kardinal Argumente hat, soll er die doch vortragen.
Aber nicht von "Besessenheit und unreinen Geistern" erzählen. Er sollte doch merken, daß das nichts bringt.

http://www.theologe.de/theologe9.htm
Warum musste Anneliese Michels sterben ?

Das Thema mag hier off topic sein, aber hier redet ein Kardinal allen Ernstes von "Besessenheit". Dann sollte man auch mal auf solche Dinge hinweisen.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Katholik43 »

Gelobt sei Jesus Christus!

Gott sei Dank kennt unser Kardinal Meisner noch den unverkürzten katholischen Glauben, so dass er immer mal wieder prophetische Worte ausspricht.

Off topic ist hier wohl eher der anti-christliche Link, den Sie gepostet haben.

TomS
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von TomS »

Wie passen diese beiden Aussagen eigentlich zusammen?

Papst im "Wort zum Sonntag":
http://www.domradio.de/benedikt/76504/wort-zum-sonntag.html hat geschrieben:Im Augustinerkloster, in der Augustinerkirche, in der Luther seinen Weg begonnen hat, darf ich mich mit Vertretern der Evangelischen Kirche Deutschlands treffen. Wir werden dort miteinander beten, auf das Wort Gottes hören, miteinander denken und noch sprechen. Wir erwarten keine Sensationen.
Erzbischof Zollitsch:
http://www.tlz.de/startseite/detail/-/specific/Zollitsch-Papst-wird-in-Erfurt-ein-Zeichen-setzen-1726521583 hat geschrieben:Zollitsch bestätigte Überlegungen, in Erfurt ein symbolträchtiges Zeichen zu setzen. Darüber sei man mit dem Vatikan im Gespräch. Einer Entscheidung des Papstes wolle er aber nicht vorgreifen. "Natürlich spielt Martin Luther eine Rolle und auch das Reformationsgedenken."

Katholik43
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Katholik43 »

Gelobt sei Jesus Christus!

Dass sich führende Protestanten - trotz der zahlreichen papstkritischen Äußerungen aus ihrem Umfeld - mit dem Papst treffen, mit ihm gemeinsam auf das Wort Gottes hören und beten würde ich schon als symbolträchtiges Zeichen ansehen. Es deutet ja auf ein Umdenken und eine ökumenische Öffnung in Teilen des Protestantismus hin.

S.E. Erzbischof Zollitsch wird in Erfurt übrigens auf einen EKD-Vertreter treffen, der ihn erst kürzlich übel geschmäht hat. Auch das zeigt ja, wie groß die Bereitschaft zum Verzeihen auf katholischer Seite ist.

iustus
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von iustus »

TomS hat geschrieben:Wie passen diese beiden Aussagen eigentlich zusammen?

Papst im "Wort zum Sonntag":
http://www.domradio.de/benedikt/76504/wort-zum-sonntag.html hat geschrieben:Im Augustinerkloster, in der Augustinerkirche, in der Luther seinen Weg begonnen hat, darf ich mich mit Vertretern der Evangelischen Kirche Deutschlands treffen. Wir werden dort miteinander beten, auf das Wort Gottes hören, miteinander denken und noch sprechen. Wir erwarten keine Sensationen.
Erzbischof Zollitsch:
http://www.tlz.de/startseite/detail/-/specific/Zollitsch-Papst-wird-in-Erfurt-ein-Zeichen-setzen-1726521583 hat geschrieben:Zollitsch bestätigte Überlegungen, in Erfurt ein symbolträchtiges Zeichen zu setzen. Darüber sei man mit dem Vatikan im Gespräch. Einer Entscheidung des Papstes wolle er aber nicht vorgreifen. "Natürlich spielt Martin Luther eine Rolle und auch das Reformationsgedenken."
Die Wahrheit liegt immer irgendwo dazwischen. In diesem Fall zwischen "Sensation" und "symbolträchtigem Zeichen".
Zuletzt geändert von iustus am Dienstag 20. September 2011, 09:03, insgesamt 1-mal geändert.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Robert Ketelhohn
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Es klingt, als wolle Lehmann, äh: Zollitsch den Papst in
eine Falle locken. Obacht.
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von iustus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Es klingt, als wolle Lehmann, äh: Zollitsch den Papst in
eine Falle locken. Obacht.
DAS ist mit Sicherheit beabsichtigt, wie wir S.E. Zolitsch nun kennen.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von TomS »

Scheinbar will die DBK irgendeinen "Fortschritt" erzielen und bedrängt nun den Vatikan, auch medial. Von evangelischer Seite wurden ja schon klare Forderungen geäußert.

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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von ottaviani »


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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von ottaviani »

Vir Probatus hat geschrieben:Kardinal Meisner beklagt "Anti-Papst-Besessenheit"

http://www.rp-online.de/panorama/deutsc ... 23571.html

Schwarze Katholische Mottenkiste: Wenn der Kardinal Argumente hat, soll er die doch vortragen.
Aber nicht von "Besessenheit und unreinen Geistern" erzählen. Er sollte doch merken, daß das nichts bringt.

http://www.theologe.de/theologe9.htm
Warum musste Anneliese Michels sterben ?

Das Thema mag hier off topic sein, aber hier redet ein Kardinal allen Ernstes von "Besessenheit". Dann sollte man auch mal auf solche Dinge hinweisen.
eine blödere Erwiderung fällt den konzilsgeistnosalgikern kaum ein im von mir oben verlinkten Artikel steht es klar ihr diskutiert Reform papiere der 70er Jahre die Jugendlichen die noch katholisch sind wenden sich eher der alten Messe zu als modern gestaltwten Tanzgottesdiensten

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overkott
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Re: Papstbesuch Deutschland 2011

Beitrag von overkott »

Ich glaube, Versöhnung statt Spaltung ist nach 500 Jahren gerade bei einer Papstreise nach Erfurt von höchster Bedeutung.

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