Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

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Edi
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben: http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 76486=all

Vielleicht ist es sogar dem BVerfG unheimlich, daß der Bundestag über Milliarden, der Haushalts- oder Sonderausschuß aber über Billionen Euro entscheiden soll. Sicher dürfte nur sein, daß die "Eurorettung" für die Regierung nicht einfacher wird. Bei selbstbewußten Abgeordneten wäre der Eurospuk schnell vorbei - aber die Nickneger dort.... :pfeif:
In Wirklichkeit entscheiden ohnehin nur relativ wenige Abgeordnete wichtige Dinge, der Rest ist reines Stimmvieh, zu einen, weil er die Sache nicht versteht oder auch keine Zeit hat, sich genauer kundig zu machen, aber auch aus Hammelmentalität. Die Hammel würden, sobald sie in grösserer Zahl auftreten würden und manches gefährden könnten, in Zukunft von den Parteien nicht mehr aufgestellt.

Aus dieser Sicht könnte man wie ich schon mal geschrieben habe, den Bundestag deutlich verkleinern.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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civilisation
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von civilisation »

:roll:

Und jetzt soll China dazu beitragen, den Euro zu retten. Doch die Chinesen zögern (noch).

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/s ... 922.html

Alles nimmt immer weitere groteske Züge an.

:kotz:

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Gamaliel
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Gamaliel »

Nationalratsabgeordneter Ewald Stadler hat heute im Parlament darauf hingewiesen, daß der angekündigte freiwillige Schuldenschnitt der Banken, in Wirklichkeit ein gutes Geschäft für diese ist:
Quelle hat geschrieben:Als "Bluff" bezeichnete Stadler das Ersuchen an Private zum freiwilligen Umtausch der griechischen Staatspapiere zu 50 Prozent des Nominalwertes: "Der private Sektor und die Banken tauschen Schrottpapiere zu 50 Prozent der Nominale, die eigentlich nur noch 20 bis 30 Prozent der Nominale wert sind - das ist Beteiligung des privaten Sektors!", wetterte Stadler. Es sei unglaublich, dass sich die Banken bei diesem Gipfel noch einmal bereichert haben. "Die Regierung wollte den Österreicher einreden, dass das ein Riesenschuldennachlass von den Banken ist, in Wahrheit ist es ein Profit! Deshalb kam keine Kritik aus dem Bankensektor und Aktienkurse gingen in die Höhe", so der BZÖ-Europasprecher, der Faymann vorwarf: "Sie haben die österreichischen Interessen in Brüssel verkauft!"

Gleiches hält auch dieser Artikel fest:
Der „Schuldenschnitt“ und das Kleingedruckte

Daraus:
Als Beispiel kann hier die 2007 ausgegebene 10-jährige Anleihe GR0124029639 herangezogen werden. Diese Anleihe hat einen Nominalwert von 100 Euro, am Markt wird sie jedoch aktuell lediglich mit 31,52 Euro behandelt. Wenn eine Bank diese Anleihe zum Marktwert bilanzieren würde, hätte sie bereits fast 70% des ursprünglichen Wertes abgeschrieben. Ein Tausch, bei dem sie stattdessen ein Papier im Wert von 50 Euro bekommt, ist demnach kein schlechtes, sondern ein verdammt gutes Geschäft.
Erstaunlich ist jedoch, dass in der Abschlusserklärung des Eurogipfels [PDF - 131 KB] von einem EFSF-Zuschuss in Höhe von bis zu 30 Mrd. Euro und weiteren 100 Mrd. Euro für die Realisierung des Anleihentauschprogramms die Rede ist. Diese 130 Mrd. Euro übersteigen den Nennwert der Anleihen im Besitz der Banken und Versicherungen bei weitem. Wahrscheinlich ist den Regierungschefs schon klar, dass es nicht bei den 50% bleiben dürfte.

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Wie zu erwarten haben die Beschlüsse des "Rettungsgipfels" nicht allzu lange gehalten. Italien muß für seine neuen Anleihen den höchsten Zinssatz (= 6,6%, 1 Jahre) seit der Euroeinführung zahlen. Wegen der hohen Zinsen konnten nur Darlehn iHv 7,9 Mrden € (statt 8,5 Mrden €) aufgenommen werden.

http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... campaign=/

Auch für Frankreich stehen die Zeichen nicht gut. Bei einer Abstufung wird vermutlich auch der "Rettungsschirm" sein AAA verlieren und auf AA herabgestuft werden. Die sonst notwendige Aufstockung des Garantiesumme wäre den Parlamenten nicht vermittelbar:
http://www.manager-magazin.de/lifestyle ... -4,.html

Interessant der Hinweis auf der letzten Seite des oa Artikels:
Ein weiteres Problem ergibt sich dadurch, dass die EFSF-Regeln einen Domino-Effekt begünstigen. "Einem Land, das durch finanzielle Schwierigkeiten geplagt wird und selbst Unterstützung von der EFSF einfordert, ist es erlaubt, auszutreten", sagt Belke. Laut EFSF-Rahmenvereinbarung könne ein solches Land danach keine Garantien mehr für weitere Schuldenaufnahme durch die EFSF übernehmen. Als Bürgen blieben so zuletzt nur die Kernländer der Eurozone übrig - nach dem Ausstieg Frankreichs allen voran Deutschland.
Das nur D. übrigbleibt und alle Schulden garantiert haben wir doch schon vorher gewußt, oder :hmm: - aber ist ja "alternativlos".... :pfeif:

Allerdings will Frankreich ggfs. und u.U. sein Renteneintrittsalter von 62(!) auf 67 erhöhen....

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 992.html

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

civilisation hat geschrieben::roll:

Und jetzt soll China dazu beitragen, den Euro zu retten. Doch die Chinesen zögern (noch).

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/s ... 922.html

Alles nimmt immer weitere groteske Züge an.

:kotz:
Daraus:
Auch werde China darauf dringen, einen Teil der Anleihen in Renminbi zeichnen zu können, um Wechselkursrisiken auszuschließen; der Euro hat gegenüber dem Renminbi in den vergangenen drei Jahren fast ein Fünftel an Wert verloren.
Ist bereits von den Eurorettern angeboten worden:

http://www.reuters.com/article/211/1/ ... IY211129

Dazu ein passender Kommentar - ABSURD:

http://www.businessinsider.com/absurd-t ... ds-211-1

Offensichtlich weiß man wirklich nicht mehr weiter.....

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Griechenland plant eine Volksabstimmung und der Ministerpräsident stößt damit seine europäischen Kollegen vor den Kopf. Nach Wochen harter Verhandlungen scheint alles wieder "auf der Kippe" zu stehen, denn eine Zustimmung der Bevölkerung ist fraglich:

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 82952.html

Es kommt wohl auf die Fragestellung an; vorher soll allerdings noch eine Vertrauensabstimmung im Parlament erfolgen, die ggfs. zu Neuwahlen führen würde.

Vertrauensfrage und Volksabstimmung - sieht Papandreou, daß ein Verbleib von Griechenland im Euro-System nur um den Preis jahr(zehnte)langer Diktate aus Brüssel (und anderen europäischen Hauptstädten) möglich ist? :hae?:

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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

Wie schon beim Schuldenschnitt drängt nun nach langem Theater ein Austritt Griechenlands aus der Eurozone auf die Tagesordnung. Das einzig ärgerliche daran: man hätte es früher und wesentlich günstiger haben können. :roll:
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Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Handelt es sich wieder um einen Taschenspielertrick des Ministerpräsidenten:
Voraussichtlich bis Anfang des kommenden Jahres schwebt Papandreou noch in akuter Absturzgefahr. Dann soll schließlich das Kleingedruckte für das neue Euro-Hilfspaket von insgesamt 13 Milliarden Euro ausgehandelt sein, und dann kann Papandreou die Frage aller Fragen an sein Volk formulieren.
Am vergangenen Donnerstag hatten die 16 anderen Euro-Länder die neuen Hilfe zugesagt, von Volksabstimmung in Griechenland war noch keine Rede. Die Banken hatten auf die Hälfte der griechischen Schulden verzichtet - rund 1 Milliarden Euro. Im Gegenzug hatte Papandreou die Fortsetzung der Sparpolitik versprechen müssen. Und zugleich musste er in ein „verstärktes Überwachungsregime im Zusammenhang mit der Erfüllung der griechischen Pflichten“ (so Bundeskanzlerin Angela Merkel) einwilligen. Die „Troika“ der Geldgeber - EU, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds - installiert ihre Kontrolleure dauerhaft in Athen.
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 852.html

Vernünftigerweise werden die Kreditbedingungen noch einmal abgeschwächt, um den Griechen ein "Ja" zu ermöglichen, ggfs. wird so lange abgestimmt, bis das Ergebnis paßt. Schließlich ist die Eurorettung alternativlos - koste es, was es wolle. Darauf haben bereits die Engländer hingewiesen:
„Wir erwarten von allen Ländern der Euro-Zone, dass sie die eingegangenen Verpflichtungen erfüllen“, meldete sich der britische Außenminister William Hague schon kurz nach Papandreous Ankündigung zu Wort.
Quelle: s.o.

Die Ansagen sind also klar - Merkel wird zahlen und die "knallharten Bedingungen" aufweichen.

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Die britischen Banken werden aufgefordert, sich auf den ungeordneten Ausstieg einiger Länder aus der Eurozone vorzubereiten:

http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 886218=all

Die NZZ läßt einen spanischen Wirtschaftsprofessor zu Wort kommen, der einen Austritt aus der Eurozone als "Rettung" ansieht:

http://www.nzz.ch/nachrichten/startseit ... 545.html

Daraus:
Das Verbleiben in der Währungsunion ist somit mit sehr hohen Kosten und unabsehbaren Risiken verbunden. Normalerweise würde man in solcher Situation die Rettungsboote klarmachen und das sinkende Schiff schnellstens verlassen. Die Mehrheit der Politiker behauptet hingegen, dass das Verbleiben auf dem Schiff «alternativlos» sei. Technisch ist ein Euro-Austritt jedoch relativ einfach. Es bieten sich mindestens drei Rettungsboote an.
Die deutschen Vorstellungen werden von anderen Ländern bzw. deren Politikern zunehmend als "Diktat" empfunden:
„Die Deutschen dominieren alles. Wir warten auf ihre Entscheidungen, ohne dass wir Einfluss auf die Ereignisse haben“, klagte ein Regierungsmitglied gegenüber „Le Monde“.
(...)
Seit der Geburt des Euro regiert Deutschland über die EZB“, schimpft der Abgeordnete der Regierungspartei UMP, Jacques Myard, auf seiner Website. Die einseitige Fixierung der Deutschen auf den Schuldenabbau stürze Europa in die Rezession, heißt es gleichlautend im rechten und im linken politischen Lager.
(...)
„Die deutsche Position war vor zehn Jahren richtig. Man hätte keine Defizite machen dürfen. Doch jetzt ist es zu spät. Die Deutschen empfehlen auf neurotische Weise Maßnahmen, die nicht die erhofften Ergebnisse bringen werden“, meint der zum Zentrum gerechnete Politiker Jean-Louis Bourlanges, der heute eine Beratungsgesellschaft leitet. „Die von Deutschland vorgeschlagenen Sparprogramme werden zu einem Tod durch Ersticken führen.“
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/f ... 41441.html

Wie man die unterschiedlichen - historisch gewachsenen - Einstellungen der Euroländer in einer "gemeinsamen" Fiskalpolitik unter einen Hut bringen will, kann ich nicht sehen. Wenn schon bei grundsätzlichen Vorgängen (Schuldenabbau durch Sparen oder mehr Inflation) keine Einigung über die "richtige" Maßnahme erzielt werden kann, braucht man bei Steuersätzen, -bemessungsgrundlagen und Sozialleistungen gar nicht erst anzufangen.
Kommt es, wie zu erwarten, demnächst zu einer Rezession, wird man die Schuld in Berlin suchen .... und weitere Geldforderungen an den vermeintlichen "Schadensverursacher" stellen, der sich - angeblich - auf Kosten der "Partner" bereichert hat.

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Caviteño hat geschrieben: Kommt es, wie zu erwarten, demnächst zu einer Rezession, wird man die Schuld in Berlin suchen .... und weitere Geldforderungen an den vermeintlichen "Schadensverursacher" stellen, der sich - angeblich - auf Kosten der "Partner" bereichert hat.
Dann kann man ja den WKIII gegen Schrumpfdeutschland lostreten.
Bei WKI & WKII ging es im Grunde genommen ja auch um nichts anderes.
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WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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ziphen
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von ziphen »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben: Kommt es, wie zu erwarten, demnächst zu einer Rezession, wird man die Schuld in Berlin suchen .... und weitere Geldforderungen an den vermeintlichen "Schadensverursacher" stellen, der sich - angeblich - auf Kosten der "Partner" bereichert hat.
Dann kann man ja den WKIII gegen Schrumpfdeutschland lostreten.
Bei WKI & WKII ging es im Grunde genommen ja auch um nichts anderes.
:hae?:
Erklär!
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Raphael

Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Raphael »

ziphen hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben: Kommt es, wie zu erwarten, demnächst zu einer Rezession, wird man die Schuld in Berlin suchen .... und weitere Geldforderungen an den vermeintlichen "Schadensverursacher" stellen, der sich - angeblich - auf Kosten der "Partner" bereichert hat.
Dann kann man ja den WKIII gegen Schrumpfdeutschland lostreten.
Bei WKI & WKII ging es im Grunde genommen ja auch um nichts anderes.
:hae?:
Erklär!
Was glaubst Du wohl, warum landauf und landab die Mär verbreitet wird,
Deutschland habe von der Einführung des Euro über alle Maßen profitiert? :hmm:

Ein Schelm, wer ........... :roll:

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Raphael hat geschrieben: Was glaubst Du wohl, warum landauf und landab die Mär verbreitet wird,
Deutschland habe von der Einführung des Euro über alle Maßen profitiert? :hmm:

Ein Schelm, wer ........... :roll:
Gepaart mit einer verkürzenden Betrachtung ausschl. auf die Handelsbilanz - die Dienstleistungsbilanz mit z.B. den erheblichen Geldtransfers aufgrund der Auslandsreisen wird außen vorgelassen. Hier Einnahmen und Ausgaben des Reiseverkehrs aus 21 - negativer Saldo über 3 Mrden €!!:

http://www.bundesbank.de/download/stati ... ATB327.PDF

Dabei ist es ja vollkommen egal, ob z.B. Spanien den Import eines Autos aus deutscher Produktion mit dem Export von Tomaten nach Deutschland oder Restaurant- und Hotelleistungen an Deutsche während ihres Urlaubs bezahlt.
Wovon sollen denn die Auslandsurlaube des "Reiseweltmeisters" bezahlt werden, wenn nicht mit seinen Exporten?

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Die PIGS werden demnächst noch mehr quieken, wenn die ausgeplünderten Deutschen nicht mehr in ihren Ländern Urlaub machen können.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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ziphen
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von ziphen »

Raphael hat geschrieben:
ziphen hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben: Kommt es, wie zu erwarten, demnächst zu einer Rezession, wird man die Schuld in Berlin suchen .... und weitere Geldforderungen an den vermeintlichen "Schadensverursacher" stellen, der sich - angeblich - auf Kosten der "Partner" bereichert hat.
Dann kann man ja den WKIII gegen Schrumpfdeutschland lostreten.
Bei WKI & WKII ging es im Grunde genommen ja auch um nichts anderes.
:hae?:
Erklär!
Was glaubst Du wohl, warum landauf und landab die Mär verbreitet wird,
Deutschland habe von der Einführung des Euro über alle Maßen profitiert? :hmm:

Ein Schelm, wer ........... :roll:
Ich verstehe noch immer nicht, was eine mögliche zukünftige Geldforderung anderer an ein sich bereicherndes Deutschland, wegen seiner angeblichen Schuld an einer möglichen Rezession, und der darauf dann folgende 3. Weltkrieg mit den Ursachen (und Auslösern) des 1. und 2. Weltkrieges zu tun hat, die ihr, nebenbei bemerkt, mal benennen könnt, damit ich klarer sehe.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Keine Eurobonds, keine Stabilitätsbonds - die neueste Sprachschöpfung sind "Elitebonds" (auch Tripple-A-Bonds oder Kerneuropa-Bonds), die nur von D., NL, A., LUX, Finnland und --- Frankreich ausgegeben werden sollen.
Bei den "AAA"-Ländern mit Euro handelt es sich um Deutschland, Finnland, Frankreich, Luxemburg, die Niederlande und Österreich. Das Geld könnte dem Euro-Rettungsschirm EFSF für Anleihenkäufe von Krisenländern zur Verfügung gestellt oder als Versicherung für die EZB bei Anleihenkäufen genutzt werden.
(...)
Die neuen Bonds wären keine Gemeinschaftsanleihen, also Euro-Bonds, im klassischen Sinn. Ausdrücklich werden Krisenländer, deren Kreditwürdigkeit keine Bestnote hat, zunächst außen vor gelassen. Darum werden die Anleihen dieses sogenannten Berliner Klubs intern auch als „Elite-Bonds“, „Kerneuropa-Bonds“ oder „Triple-A-Bonds“ bezeichnet.
„Dies sind Schicksalstage für den Euro, wir brauchen Lösungen, die in zwei bis drei Monaten greifen“, sagte ein hoher EU-Diplomat.
Ob es allerdings wirklich zu einem Sondervertrag der Triple-A-Länder einschließlich der „Elite-Bonds“ kommen wird, ist noch nicht entschieden. Denkbar wäre auch, dass es zur Anwendung von Artikel 352 des EU-Vertrags, der sogenannten Notstandsklausel, kommt. Dies hätte den Vorteil, dass der „Schutzwall“ für Krisenländer schneller errichtet werden könnte und es keine faktische Verkleinerung der Währungsunion gebe.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... aften.html

Mir ist allerdings schleierhaft, warum man diese Bonds braucht, wenn es keine gemeinsame Haftung der "Elite-Staaten" geben soll. :achselzuck:
In diesem Fall könnte doch jedes Land seinen -rechnerischen - Anteil an der geplanten Maßnahme als "Solidaritätsanleihe PIGS" auflegen und and den EFSF überweisen. Wahrscheinlich soll hier der Eurobonds durch die Hintertür eingeführt werden.
Es geht unseren Politikern wohl nur darum, sich zusätzlich Geld beschaffen und dieses an die PIGS weiterzugeben - natürlich nur gegen strenge Auflagen und dem Versprechen(!) der Rückzahlung :D
Und was ist, wenn Frankreich bis zur Einführung sein AAA verliert?

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Erläuterungen zu den "Elite-Bonds", die ein Schlaglicht auf den Zustand der Währungsunion werfen (man beachte die martialische Wortwahl):
Laut Medienberichten werkeln EU-Diplomaten bereits am Notfallplan. Demnach will die Eurozone eine Art Brandmauer errichten, einen Schutzwall, hinter den sich die letzten soliden Staaten der Gemeinschaftswährung flüchten können, wenn die Märkte die Oberhand gewinnen. Es wäre Merkels geheimer Plan zur Euro-Rettung, falls alle anderen Schutzmassnahmen versagen.

Es wäre eine Burg der verbleibenden soliden Ländern der Euro-Zone als eine Art letzte Verteidigungsstellung. Gemeinsam mit Frankreich, den Niederlanden, Luxemburg, Österreich und Finnland, den letzten kreditwürdigen Ländern mit AAA-Rating, wolle die Bundesregierung gemeinsame Anleihen ausgeben, berichtete die Zeitung „Die Welt“ unter Berufung auf ranghohe EU-Diplomaten, die mit den Verhandlungen zur Lösung der Währungskrise vertraut sind. Ziel der neuen Bonds sei es, die Lage der Triple-A-Länder zu stabilisieren und zugleich „einen glaubwürdigen Schutzwall zu errichten, der die Finanzmärkte beruhigt“, berichtete das Blatt.
(...)
Das Überleben des harten Kerns der Gemeinschaftswährung wäre so zwar gesichert, doch die Eurozone würde gespalten: Während sich die letzten Verteidiger um Deutschland scharen und in die rettende Burg zurückziehen, wären Schuldensünder wie Griechenland und Wackelkandidaten wie Italien den Angriffen der Märkte schutzlos ausgeliefert - und würden vor den Toren des Verteidigungsrings wohl vollends zerlegt.
(...)
Das Zeitfenster für die Rettung der Euro-Zone wird täglich kleiner, weil auch die Kernstaaten der Gemeinschaftswährung längst ins Visier der Märkte geraten sind - nicht nur Italien, sondern vor allem Frankreich. Gemeinsame Anleihen der sechs verbliebenen AAA-Länder wären wohl vor allem eine verborgene Maßnahme, um die Grande Nation vor dem Abgrund zu retten.

Denn sollten die Franzosen ihr Top-Rating verlieren, wäre die Politik der Euro-Rettung faktisch gescheitert: Das Volumen des Rettungsschirms EFSF würde ohne Frankreich schlagartig um über ein Drittel schrumpfen, weil bislang nur Länder mit AAA-Spitzenrating als Garantiegeber in Frage kommen.
(...)
Bislang steht Frankreich für 159 Milliarden Euro ein. Fällt das Land als Garantiegeber aus, würde sich die Garantiesumme von 44 auf 281 Milliarden Euro reduzieren. Entweder müsste Deutschland mit seinem EFSF-Anteil von 211 Milliarden Euro dann faktisch allein für die Euro-Rettung bürgen, oder Länder ohne Spitzenrating zu Garantiegebern werden - was die Zinskosten erhöhen und möglicherweise erneute Änderungen am EFSF-Vertrag in allen 17 Euro-Ländern erfordern könnte. „Auch wir haben nicht unbegrenzte Finanzkraft“, warnte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. „Wir können in Europa keine Finanzkraft vorspiegeln, die wir nicht haben“.
(Hervorhebungen von mir)

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... p5894594=2

Olaf Henkel hatte den Nord- und den Süd-Euro schon vor einem Jahr vorgeschlagen - viel Zeit und Geld ist verloren gegangen, bis die Politik sich dieser Lösung annähert. Ob Frankreich auf Dauer im Nord-Euro (so er denn kommen sollte) bleiben kann, erscheint allerdings auch fraglich. :pfeif:
Zuletzt geändert von Caviteño am Montag 28. November 2011, 13:51, insgesamt 1-mal geändert.

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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

Wie ich schon sagte: selbst die kühnsten Thesen jener, die noch vor wenigen Monaten als Verschwörungstheoretiker oder Brandstifter beschimpft wurden, haben sich mittlerweile vollumfänglich bewahrheitet. Und dass der Rest der pessimistischen Perspektiven auch noch eintreten wird, ist seither nicht weniger wahrscheinlich geworden. Nur zögert sich der Zeitpunkt hinaus (ich hatte ja August 2011 geschätzt), was allerdings nur bedeutet, dass der Zusammenbruch noch teurer wird...
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Niels
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Niels »

„Fortschritte auf dem Weg zur Knechtschaft“: http://ef-magazin.de/211/11/27/3286-fo ... -austreten
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

cantus planus hat geschrieben:Wie ich schon sagte: selbst die kühnsten Thesen jener, die noch vor wenigen Monaten als Verschwörungstheoretiker oder Brandstifter beschimpft wurden, haben sich mittlerweile vollumfänglich bewahrheitet. Und dass der Rest der pessimistischen Perspektiven auch noch eintreten wird, ist seither nicht weniger wahrscheinlich geworden. Nur zögert sich der Zeitpunkt hinaus (ich hatte ja August 2011 geschätzt), was allerdings nur bedeutet, dass der Zusammenbruch noch teurer wird...
Ja, "Verschwörungstheoretiker" liegen grundsätzlich immer richtig. :breitgrins:
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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Torsten
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Torsten »

Eurogeddon: Angst vor Ausschreitungen und sozialen Unruhen

Das britische Außenministerium hat seine Diplomaten dazu angehalten, sich auf einen möglichen Euro-Kollaps einzustellen und dabei auch die Wahrscheinlichkeit von Riots mit einzubeziehen
Gegen die Diktatur der Finanzmärkte
Rede von Nadia Valavani auf der Kundgebung “Gegen die Diktatur der Finanzmärkte” der Linken am 18. November 2011 in Frankfurt
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach ist es eine - nationalistisch verbrämte - Illusion, diese Krise als Druckmittel zur Durchsetzung eines europäischen Zentralstaates zu sehen. In dessen Rahmen dann der ehrliche deutsche Arbeiter von sparunfähigen Regierungen ausgeplündert wird. Wir stehen an der Schwelle des Übergangs zur Barbarei. Die Barbarei zeigt sich in hektischer und panischer Sorge um die Währung, um die Sparguthaben, um die Indizes der Börsen. Und zeichnet sich aus in gnadenloser Ignoranz gegenüber den Menschen, die von der Sparwut an den Rand ihrer physischen Existenz gebracht werden, um das zu retten, was dem Menschen angeblich doch nur dienen sollte. Als Christ sollte und darf man sich den Autismus der technokratischen Eliten, dem Schicksal der Menschen gegenüber, nicht zueigen machen. Es sei denn, man ist bereit, für Geld über Leichen zu gehen. Und lebt in dem Glauben, dass man selbst unsterblich ist.

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Linus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Linus »

ottaviani hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:ich komme hier nochmal auf Haunebu und Vril zu sprechen
Ja, super! :klatsch: :ikb_thumbsup: :klatsch: Ich war mal mit einem linken Politikwissenschaftler auf nem Neuschwabenlandtreffen. Hach, seelge Jugendzeit! :kugel:
das Thema erheitert mich schon seit meiner Kindheit wir hatten eine Greisslerin (Tante Emma Laden Besitzerin die mit meiner Oma Stundenlang darüber flüstern konnte und ich bekam immer unmenge Schokolade und Eis
Braune Schoki? Und Braunes Eis zum in-Neuschwabenland-leben-gewöhnen? :D
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Peregrin
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Peregrin »

Torsten hat geschrieben:
Eurogeddon: Angst vor Ausschreitungen und sozialen Unruhen

Das britische Außenministerium hat seine Diplomaten dazu angehalten, sich auf einen möglichen Euro-Kollaps einzustellen und dabei auch die Wahrscheinlichkeit von Riots mit einzubeziehen
Da wird doch nicht etwa der Einsatz brutaler Gewalt gegen unbewaffnete Demonstranten angedacht werden? :roll:
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Peregrin hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:
Eurogeddon: Angst vor Ausschreitungen und sozialen Unruhen

Das britische Außenministerium hat seine Diplomaten dazu angehalten, sich auf einen möglichen Euro-Kollaps einzustellen und dabei auch die Wahrscheinlichkeit von Riots mit einzubeziehen
Da wird doch nicht etwa der Einsatz brutaler Gewalt gegen unbewaffnete Demonstranten angedacht werden? :roll:
Für derlei "notwendige" Aktionen dürften schon lange detaillierte Einsatzpläne existieren.
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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

Dafür haben "wir" ja auch das Diktat von Lissabon unterschrieben, das derlei ausdrücklich gestattet.
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Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

cantus planus hat geschrieben:Dafür haben "wir" ja auch das Diktat von Lissabon unterschrieben, das derlei ausdrücklich gestattet.
"Der Euro wird gerettet - koste es, was es wolle."
Der Satz könnte ein bisher ungeahnte Bedeutung bekommen.

Im übrigen:
Erster Schritt zur Inflation :hmm:
Die EZB schafft es nicht mehr, die überschüssige Liquidität aufgrund der "Eurorettung" aus dem Markt zu schöpfen.

http://www.welt.de/finanzen/article1374 ... resse.html

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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

Und wieder eine "Verschwörungstheorie" mehr, die sich bewahrheitet: die Notenpresse läuft auch Hochtouren. Ab jetzt wird's rasend schnell bergab gehen.
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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit:

http://ef-magazin.de/211/12/2/33-eu ... stalingrad
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Niels
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Niels »

"EU will Schlagkraft des Rettungsschirms verdoppeln": http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... ppeln.html
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Robert Ketelhohn
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Caviteño
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Bogenberger Erklärung

Beitrag von Caviteño »

Der Euro-Gipfel wirft seinen Schatten voraus und auch die Gegner oder Kritiker der "Eurorettung" machen in einer offenen Analyse der Ursachen mobil:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/1 ... 52994.html

Verfasser dieser "Bogenberger Erklärung" sind Experten um Prof. Sinn - "muleta" der Euroretter.
Zwar ist der Titel "16 Wege aus der Krise" irreführend, weil im wesentlichen die Ursachen und Auswirkungen dieser Krise beschrieben werden. In meinen Augen trotzdem eine unverzichtbare Diskussionshilfe, weil die Lügen und Tricksereien der Politiker bei der Eurorettung, ihre falschen Behauptungen und Argumente benannt und widerlegt werden.

Eigentlich müßte man den gesamten Artikel hier einstellen. Da dies jedoch aus urheberrechtlichen Gründen nicht möglich ist, hier nur einige ausgewählte Zitate - als "Appetitanreger":
Deutschland war nicht der Gewinner des Euro, wie manche Politiker behaupten, sondern profitiert vom Freihandel. Der riesige Kapitalexport aus Deutschland in die Defizitländer, den der Euro mit sich brachte, ist eine wesentliche Ursache dafür, dass Deutschland lange Zeit die niedrigste Nettoinvestitionsquote aller OECD-Länder hatte, beim Wachstum die rote Laterne trug und eine Massenarbeitslosigkeit durchlebte, die die Regierung Schröder zu schmerzlichen Sozialreformen zwang. Vom Beginn der Zinskonvergenz, die schon im Jahr 1995 durch die Ankündigung des Euro eingeleitet wurde, bis zum Jahr 27, dem letzten Jahr vor der Krise, war Deutschland vom dritten auf den elften Platz beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf der EU-Länder zurückgefallen. Die These, dass Deutschland in besonderer Weise vom Euro profitiert habe, ist angesichts dieser Fakten nicht haltbar.
(...)
Die Leistungsbilanzdefizite Griechenlands und Portugals wurden seit dem Herbst 27 praktisch vollständig mit der Notenpresse finanziert, bis die Staatengemeinschaft schließlich mit den offenen Rettungsaktionen zu Hilfe kam. Die Eurozone befindet sich derzeit schon im fünften Jahr der Totalrettung dieser Länder. Im Falle Spaniens wurde ein erheblicher Teil der Leistungsbilanzdefizite finanziert.
(...)
Seit dem Sommer ist eine gewaltige Kapitalflucht von Italien nach Deutschland im Gang, bei der italienische Vermögensbesitzer mit neu gedrucktem Geld deutsche Firmen, Immobilien und Wertpapiere erwerben, während Deutschland sich im Austausch dafür mit dem Aufbau weiterer Target-Forderungen der Bundesbank gegen das EZB-System begnügen muss. Die Notenpresse in Italien läuft heiß, und bei der Bundesbank wird das hereinströmende Geld geschreddert. Es gibt bislang keine Grenze für diesen Prozess.
(...)
Exportüberschüsse sind für sich allein kein Ausweis einer Gewinnerposition, wie die Politik behauptet. Sie nützen einem Land nur, wenn es dafür sichere und marktgerecht verzinste Aktiva erwirbt, die es im Bedarfsfall zur Sicherung des Lebensstandards einsetzen kann, indem es entsprechende Leistungsbilanzdefizite realisiert. Müssen wir unsere Target-Forderungen gegen das EZB-System ganz oder teilweise abschreiben, dann waren unsere Exportüberschüsse mit den anderen Ländern der Eurozone insoweit Geschenke, die das Land nicht reicher gemacht haben. Die Bürger haben dann umsonst gearbeitet.
(...)
Die Übernahme der Haftung in solch riesigem Ausmaß wird Unfrieden in Europa erzeugen. Sie wird eine Transferunion erzwingen, die eine schleichende Enteignung der deutschen Sparer bedeutet und das Vertrauen in die staatliche Ordnung unterminiert.
Wir befürchten, dass das, was wir sehen, erst der Anfang ist. Die Staatsschulden der Krisenländer (Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien) liegen derzeit bei 3,35 Billionen Euro. Systeme zu etablieren, die den Weg in die Ausweitung der Haftung möglich machen, halten wir für unverantwortlich. Dem darf die Bundesregierung nicht zustimmen.
(...)
Die Politik bewegt sich derzeit in die Richtung immer größerer Rettungssummen und glaubt, sie könne sich vor einem Missbrauch schützen, indem sie den Nehmerländern Auflagen macht, die den Entscheidungsspielraum der dortigen politischen Instanzen verringern. Das schafft Unfrieden, weil unpopuläre Maßnahmen dem Helfer zugerechnet werden und nicht den eigenen Fehlern. Deutschland und Europa geraten immer mehr in eine Rolle des Sündenbocks und werden die Zielscheibe von demagogischen Attacken.
(...)
Offensichtlich sind einige Mitglieder der Währungsunion teils nicht fähig, teils nicht willens, die mit einer Währungsunion verbundenen gesamtwirtschaftlichen Konvergenzanstrengungen politisch umzusetzen. Im Verein mit ihren Gläubigern, die sich verspekuliert haben, versuchen sie nun in Form des europäischen Rettungsfonds einen Käufer für die toxisch gewordenen Staatspapiere zu finden.

Das schafft zwar zunächst Ruhe auf den Märkten, doch werden damit die Risiken, die aus einem überzogenen privaten und staatlichen Konsum der unsoliden Länder entstanden sind, den soliden Ländern aufgebürdet. Letztlich müssen sie nun an die Stelle der bisherigen Gläubiger der Schuldenländer treten und versuchen, die säumigen Schulden einzutreiben. Streit und Zwietracht zwischen den Völkern Europas sind auf diese Weise programmiert. Die Bundesrepublik Deutschland sollte sich daraus so weit wie möglich heraushalten.
(...)
Eine Fortführung der bisherigen Politik wird Deutschland überfordern und ärmer machen, gerade auch, wenn es ihr gelingen sollte, die Kapitalanleger zu beruhigen, indem sie ihnen ihre toxischen Staatspapiere abnimmt. Sie verlagert die Lasten auf unsere Kinder und verringert ihre Möglichkeiten, in wirtschaftlicher Prosperität und sozialem Frieden zu leben.
Man kann nur hoffen, daß Frau Merkel dies auch liest.

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