Alles zum Thema "Sonntag"
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Der Papst predigte Ostern zum Thema:
Die Größe Gottes ereigne sich neu und für alle sichtbar am Osterfest. Während die Schöpfungsordnung einen abschließenden Tag der Ruhe für den Menschen, den Sabbat als Zeichen der Verbundenheit, vorsieht, sei dies mit Christus umgedreht:
„An die Stelle des Sabbats, des siebten Tags, tritt der erste Tag. Als Tag der gottesdienstlichen Versammlung ist er der Tag der Begegnung mit Gott durch Jesus Christus, der am ersten Tag, am Sonntag, den Seinen als Auferstandener begegnete, nachdem sie das Grab leer gefunden hatten. Die Wochenstruktur ist nun umgekehrt. Sie läuft nicht mehr auf den siebten Tag zu, um dort an Gottes Ruhe teilzunehmen. Sie beginnt mit dem ersten Tag als Tag der Begegnung mit dem Auferstandenen. … Diese Änderung ist ein unerhörter Vorgang, wenn man bedenkt, daß der Sabbat, der siebte Tag als Tag der Begegnung mit Gott zutiefst im Alten Testament verankert ist. Wenn wir beachten, wie sehr der Weg von der Arbeit zum Tag der Ruhe auch einer natürlichen Logik entspricht, wird das Dramatische dieses Umschwungs noch deutlicher.“
Dieser „revolutionäre Vorgang“, so Benedikt, habe geradezu etwas Umstürzendes an sich. Der erste Tag, der Tag der Auferstehung, der Tag nach dem Sabbat, werde erneut zum ersten Tag, aber einer neuen Schöpfung.
„Wir feiern damit Gott, den Schöpfer und seine Schöpfung. Ja, ich glaube an Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde. … Wir feiern den endgültigen Sieg des Schöpfers und seiner Schöpfung. Wir feiern diesen Tag als Ursprung und zugleich als Ziel unseres Lebens. Wir feiern ihn, weil nun vom Auferstandenen her endgültig gilt, dass die Vernunft stärker ist als die Unvernunft, die Wahrheit stärker als die Lüge, die Liebe stärker als der Tod. Wir feiern den ersten Tag, weil wir wissen, dass der dunkle Strich, der die Schöpfung durchzieht, nicht für immer bleibt. Wir feiern ihn, weil wir wissen, dass nun endgültig gilt, was am Ende des Schöpfungsberichts gesagt ist: ‚Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut’“.
Die Größe Gottes ereigne sich neu und für alle sichtbar am Osterfest. Während die Schöpfungsordnung einen abschließenden Tag der Ruhe für den Menschen, den Sabbat als Zeichen der Verbundenheit, vorsieht, sei dies mit Christus umgedreht:
„An die Stelle des Sabbats, des siebten Tags, tritt der erste Tag. Als Tag der gottesdienstlichen Versammlung ist er der Tag der Begegnung mit Gott durch Jesus Christus, der am ersten Tag, am Sonntag, den Seinen als Auferstandener begegnete, nachdem sie das Grab leer gefunden hatten. Die Wochenstruktur ist nun umgekehrt. Sie läuft nicht mehr auf den siebten Tag zu, um dort an Gottes Ruhe teilzunehmen. Sie beginnt mit dem ersten Tag als Tag der Begegnung mit dem Auferstandenen. … Diese Änderung ist ein unerhörter Vorgang, wenn man bedenkt, daß der Sabbat, der siebte Tag als Tag der Begegnung mit Gott zutiefst im Alten Testament verankert ist. Wenn wir beachten, wie sehr der Weg von der Arbeit zum Tag der Ruhe auch einer natürlichen Logik entspricht, wird das Dramatische dieses Umschwungs noch deutlicher.“
Dieser „revolutionäre Vorgang“, so Benedikt, habe geradezu etwas Umstürzendes an sich. Der erste Tag, der Tag der Auferstehung, der Tag nach dem Sabbat, werde erneut zum ersten Tag, aber einer neuen Schöpfung.
„Wir feiern damit Gott, den Schöpfer und seine Schöpfung. Ja, ich glaube an Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde. … Wir feiern den endgültigen Sieg des Schöpfers und seiner Schöpfung. Wir feiern diesen Tag als Ursprung und zugleich als Ziel unseres Lebens. Wir feiern ihn, weil nun vom Auferstandenen her endgültig gilt, dass die Vernunft stärker ist als die Unvernunft, die Wahrheit stärker als die Lüge, die Liebe stärker als der Tod. Wir feiern den ersten Tag, weil wir wissen, dass der dunkle Strich, der die Schöpfung durchzieht, nicht für immer bleibt. Wir feiern ihn, weil wir wissen, dass nun endgültig gilt, was am Ende des Schöpfungsberichts gesagt ist: ‚Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut’“.
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Ehrlich gesagt, ich finde die Feier am ersten Tag gar nicht so revolutionär, denn sie entspricht dem Gesetz zur Feier des Osterwoche:
Ex 12,15 Sieben Tage lang sollt ihr ungesäuertes Brot essen. Gleich am ersten Tag schafft den Sauerteig aus euren Häusern! Denn jeder, der zwischen dem ersten und dem siebten Tag Gesäuertes ißt, soll aus Israel ausgemerzt werden.
Ex 12,16 Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung einberufen und ebenso eine heilige Versammlung am siebten Tag. An diesen beiden Tagen darf man keinerlei Arbeit tun. Nur das, was jeder zum Essen braucht, dürft ihr zubereiten.
Ex 12,17 Begeht das Fest der ungesäuerten Brote! Denn gerade an diesem Tag habe ich eure Scharen aus Ägypten herausgeführt. Begeht diesen Tag in allen kommenden Generationen; das sei für euch eine feste Regel.
Ex 12,15 Sieben Tage lang sollt ihr ungesäuertes Brot essen. Gleich am ersten Tag schafft den Sauerteig aus euren Häusern! Denn jeder, der zwischen dem ersten und dem siebten Tag Gesäuertes ißt, soll aus Israel ausgemerzt werden.
Ex 12,16 Am ersten Tag sollt ihr eine heilige Versammlung einberufen und ebenso eine heilige Versammlung am siebten Tag. An diesen beiden Tagen darf man keinerlei Arbeit tun. Nur das, was jeder zum Essen braucht, dürft ihr zubereiten.
Ex 12,17 Begeht das Fest der ungesäuerten Brote! Denn gerade an diesem Tag habe ich eure Scharen aus Ägypten herausgeführt. Begeht diesen Tag in allen kommenden Generationen; das sei für euch eine feste Regel.
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Ich komme daher zu folgendem Ergebnis zur Deutung der österlichen Ereignisse im Spiegel der jüdischen Tradition:
1. Das letzte Abendmahl war eine Sederfeier (Abend des 14. Nisan).
2. Karfreitag war Rüsttag (14. Nisan).
3. Karsamstag war Pascha (15. Nisan).
4. Ostersonntag war Omer (16. Nisan).
5. Die Osterzeit entspricht der Omerzeit (49 Tage).
6. Pfingsten entspricht Schawuot (Wochenfest).
Die Parallelität der jüdischen und christlichen Festtraditionen ist zu verstehen durch das Festhalten an beiden Testamenten. Beim Christentum handelt es sich um ein Reformjudentum. Daher haben für das neue Testament die Feste Ostern (Omer) und Pfingsten (Schawuot) als Feste der Erstlingsga(r)ben und neuen Ernte eine besondere Bedeutung. Die anfänglichen Versammlungen hinter verschlossenen Türen in der Osterzeit dürften parallel zur Omerzeit verstanden werden, in der keine öffentlichen Familienfeiern stattfanden. Sie sollten also nicht nur als Ausdruck anfänglicher Verfolgung verstanden werden.
1. Das letzte Abendmahl war eine Sederfeier (Abend des 14. Nisan).
2. Karfreitag war Rüsttag (14. Nisan).
3. Karsamstag war Pascha (15. Nisan).
4. Ostersonntag war Omer (16. Nisan).
5. Die Osterzeit entspricht der Omerzeit (49 Tage).
6. Pfingsten entspricht Schawuot (Wochenfest).
Die Parallelität der jüdischen und christlichen Festtraditionen ist zu verstehen durch das Festhalten an beiden Testamenten. Beim Christentum handelt es sich um ein Reformjudentum. Daher haben für das neue Testament die Feste Ostern (Omer) und Pfingsten (Schawuot) als Feste der Erstlingsga(r)ben und neuen Ernte eine besondere Bedeutung. Die anfänglichen Versammlungen hinter verschlossenen Türen in der Osterzeit dürften parallel zur Omerzeit verstanden werden, in der keine öffentlichen Familienfeiern stattfanden. Sie sollten also nicht nur als Ausdruck anfänglicher Verfolgung verstanden werden.
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Mit meinen 9999 Beiträgen in diesem Forum wollte ich den Papst in seinem Bemühen bestärken, an der prinzipiellen Einheit von Glaube und Vernunft festzuhalten, die Gott in seiner Selbstoffenbarung durch sein erstes Schöpferwort zum Ausdruck gebracht hat und die in Nächstenliebe, Versöhnung und Frieden das Leben seiner Söhne und Töchter immer tiefer durchdringen soll. Das Mensch gewordene Wort des Schöpfers ist Ostern strahlend auferstanden. Möge mit dem Ostersonntag eine neue Woche, ein neuer Frühling und eine neue Zeit beginnen. Vielen Dank, Heiliger Vater, für das aktuelle Wort zum Sonntag. Mehr möchte ich in meinen 9999. Beitrag eigentlich gar nicht sagen.
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Re: Alles zum Thema "Sonntag"
overkott hat geschrieben:9999





Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Sonntags kein Flohmarkt mehr
Hieraus:

Hieraus:
General Anzeiger hat geschrieben:[...]Denn ein am Mittwoch veröffentlichtes Urteil des Verwaltungsgerichts Koblenz schiebt den traditionellen Sonntagsmärkten einen Riegel vor (Urteil vom 4. April 2011, 3 K 1586/10.KO). Damit stellen sich die Koblenzer Richter auf die Seite ihrer Kollegen aus Neustadt/Weinstraße, die bereits vor zwei Jahren der Ruhepflicht an Sonn- und Feiertagen Vorrang vor lebendigem Markttreiben gegeben hatten.[...]
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Re: Alles zum Thema "Sonntag"
@HeGe
Das ist interessant, aber ich bin grad etwas verwirrt.
Trödelmärkte sind doch total üblich an Sonntagen?! Ich kenne es gar nicht anders...
Hat Rheinland-Pfalz denn ein anderes Sonn- und Feiertagsgesetz als NRW?!
Auf FB wurde mir vor ein paar Tagen schon vorgehalten, wenn ich gegen verkaufsoffene Sonntage sei, dürfe ich an Sonntagen auch nicht tanken oder ins Schwimmbad gehen...
Wenn Trödelmärkte verboten sind, frage ich mich allerdings auch selbst, wo denn dann die Grenze zu ziehen ist zu dem, was an Sonntagen erlaubt ist?!
Das ist interessant, aber ich bin grad etwas verwirrt.
Trödelmärkte sind doch total üblich an Sonntagen?! Ich kenne es gar nicht anders...
Hat Rheinland-Pfalz denn ein anderes Sonn- und Feiertagsgesetz als NRW?!
Auf FB wurde mir vor ein paar Tagen schon vorgehalten, wenn ich gegen verkaufsoffene Sonntage sei, dürfe ich an Sonntagen auch nicht tanken oder ins Schwimmbad gehen...
Wenn Trödelmärkte verboten sind, frage ich mich allerdings auch selbst, wo denn dann die Grenze zu ziehen ist zu dem, was an Sonntagen erlaubt ist?!

Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Die Feiertagsgesetze sind grundsätzlich Ländersache, daher gibt es gelegentlich schon leichte Unterschiede. Ich gehe aber davon aus, dass die Rechtslage bzgl. der Flohmärkte überall ähnlich ist, da sie Ausfluss des grundgesetzlichen Schutzes des Sonntags sind.
Wie in dem Artikel anklingt, gibt es aber diverse Möglichkeiten, dieses Verbot zu umgehen, beispielsweise indem man den Trödelmarkt als irgendein Kultur- oder Traditionsfest tarnt oder es im Rahmen eines verkaufsoffenen Sonntags durchführt.
Wie in dem Artikel anklingt, gibt es aber diverse Möglichkeiten, dieses Verbot zu umgehen, beispielsweise indem man den Trödelmarkt als irgendein Kultur- oder Traditionsfest tarnt oder es im Rahmen eines verkaufsoffenen Sonntags durchführt.
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Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Was das echt Mittwoch, der 4. April 2011?HeGe hat geschrieben:Sonntags kein Flohmarkt mehr![]()
Hieraus:
General Anzeiger hat geschrieben:[...]Denn ein am Mittwoch veröffentlichtes Urteil des Verwaltungsgerichts Koblenz schiebt den traditionellen Sonntagsmärkten einen Riegel vor (Urteil vom 4. April 2011, 3 K 1586/10.KO). Damit stellen sich die Koblenzer Richter auf die Seite ihrer Kollegen aus Neustadt/Weinstraße, die bereits vor zwei Jahren der Ruhepflicht an Sonn- und Feiertagen Vorrang vor lebendigem Markttreiben gegeben hatten.[...]
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Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Wieso, das steht da doch nicht?! Das Urteil war vom 4. April (= Montag) und wurde am Mittwoch veröffentlicht (wohl der letzte Mittwoch vor Erscheinen des Artikels)...overkott hat geschrieben:Was das echt Mittwoch, der 4. April 2011?
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Die Gerichtsentscheidung zugunsten des Sonntags ist eine positive Wertentscheidung zugunsten unserer Kultur.
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Die Sonntagsfrage bewegt viele Menschen in diesem Land. Sankt Martin wird mit Sonne, Mond und Sterne wieder eine echte Herausforderung. Muss denn die Sonne richtungsweisend nicht hinten kommen, fragen sich manche Zeitgenossen.
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Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Dann auch kein Verkauf von "Dritte-Welt-Artikel" mehr nach den Sonntagsmessen.
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Wieso? Dienstag ist doch auch nach der Sonntagsmesse.
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Diakon Osten zum Beispiel wollte auch mal erwähnt werden. Er ist zwar nicht immer friedlich, bemüht sich darin aber auffallend.
Kalenderfragen
Als 1976 ein Verein die Industrienorm für die Kalendergestaltung änderte, dachte er sich dabei: Für die Wirtschaft kommt es auf die Werktage an, der Rest steht hinten. Dass die Kirche in der Liturgie am Sonntag als erstem Tag der Woche festhielt, hatte keinen spezifisch christlichen Grund. Denn die vernünftige Reihefolge war älter als die christliche Tradition und offensichtlich auch breiter als die jüdisch-christliche Kultur. In einer Zeit, wo Furzen in der Kirche chick wird, wenn es nur genügend viele tun, fanden sich auch innerkirchlich bald eifrige Trenderfüller, die sich die Industrienorm zum kategorischen Imperativ ihres Denkens machten. Mit dem Hinweis auf die Unwichtigkeit der Frage halten sie bis heute hartnäckig an der Verkehrung der Wochentage fest. Sie wurde geradezu zum Neodogma für säkulare Rechtgläubigkeit und liberale Unduldsamkeit, die besonders im kirchlich relevanten Journalismus zur conditio sine qua non wurde. Kirchenthemen durften in Medien nur noch mit dem Fürzchen erscheinen und Gremienkatholiken trugen deshalb das Fürzchen wie Weihrauch, Gold und Myrrhe und vor sich her.
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Re: Kalenderfragen
Halbadministrative Anmerkung: Hier scheint auf irgendeine Weise der ehemals vor dem hier folgenden Beitrag stehende Artikel gelöscht worden zu sein, so daß die Bezüge unklar geworden sind.
Knapp, aber völlig unfundiert, was diesen Exkurs betrifft.
Die Väterlehre scheint dem Autor nicht bekannt zu sein – Patristiker ist er offen-
sichtlich nicht. Den Sinn des „achten Tages“ mißversteht er völlig. Der steht näm-
lich für die Ewigkeit, nicht für einen Abschluß.
Er läßt auch das Griechische außer Betracht. Da ist die Zählung nämlich ganz ein-
deutig (wie im Lateinischen), Sonntag als „Herrentag“, dann folgen Zweiter, Dritter,
Vierter, Fünfter (Δευτέρα, Τρίτη, Τετάρτη, Πέμπτη – feria secunda, tertia, quarta,
quinta).
Wenn im Westen seit Alkuin der Sonntagsanfang gegolten hätte und im Osten so-
wieso, woher hätten dann die viel später missionierten Slawen und Balten die an-
geblich alte, aber längst obsolete Zählung mit Montagsbeginn übernehmen sollen?
– Da hinkt des Autors Logik auf allen vier Füßen.
Daß im Slawischen die Wochentagsbezeichnungen von einer Zählung mit Wochen-
anfang am Montag herrührten, ist aber ohnehin schlicht falsch. Ich habe das vor län-
gerem schon einmal erläutert:
heute üblichen litauischen Wochentagsnamen, welche die Tage von Montag bis
Sonntag von eins bis sieben durchzählen, sind eine vorbildlose Neuschöpfung
vom Ende des 19. oder Anfang des 20. Jht.s, aus der Volapük- und Esperantozeit.
Bis dahin galten reine Lehnwörter aus dem Slawischen. Im Lettischen übrigens
hat man es ganz ähnlich gemacht, bloß daß man den Sonntag wenigstens noch
als „heiligen Tag“ benannt hat statt als „Siebenten“. (Übrigens heißt nach Life-
styles Wörterbuch, wie oben im Zitat noch ersichtlich, der Sonntag auch im Litau-
ischen nicht „Siebenter“, was heute aber definitiv so ist; möglicherweise haben
die litauischen Grüntischphilologaster ihn ursprünglich auch „Heiligen Tag“ ge-
nannt, und erst in noch jüngerer Zeit hat man auch das getilgt; müßte mal jemand
anhand von Litteratur über neuere litauische Sprachgeschichte klären.)
Ach ja, das Ungarische noch. Die ungarischen Wochentagsnamen sind reine Lehn-
übersetzungen aus dem Kirchenslawischen. Das gilt offensichtlich – anders, als der
Autor meint – auch für den Montag (hétfő), während Mittwoch und Sonnabend
(szerda, szombat) Lehnwörter sind. Näheres zur Semantik des ungarischen Mon-
tags müßte ein Spezialist für finno-ugrische Sprachen beitragen.
Jedenfalls bleibt von der ganzen Argumentation des Autors Null Komma Null übrig.
Knapp, aber völlig unfundiert, was diesen Exkurs betrifft.
Die Väterlehre scheint dem Autor nicht bekannt zu sein – Patristiker ist er offen-
sichtlich nicht. Den Sinn des „achten Tages“ mißversteht er völlig. Der steht näm-
lich für die Ewigkeit, nicht für einen Abschluß.
Er läßt auch das Griechische außer Betracht. Da ist die Zählung nämlich ganz ein-
deutig (wie im Lateinischen), Sonntag als „Herrentag“, dann folgen Zweiter, Dritter,
Vierter, Fünfter (Δευτέρα, Τρίτη, Τετάρτη, Πέμπτη – feria secunda, tertia, quarta,
quinta).
Wenn im Westen seit Alkuin der Sonntagsanfang gegolten hätte und im Osten so-
wieso, woher hätten dann die viel später missionierten Slawen und Balten die an-
geblich alte, aber längst obsolete Zählung mit Montagsbeginn übernehmen sollen?
– Da hinkt des Autors Logik auf allen vier Füßen.
Daß im Slawischen die Wochentagsbezeichnungen von einer Zählung mit Wochen-
anfang am Montag herrührten, ist aber ohnehin schlicht falsch. Ich habe das vor län-
gerem schon einmal erläutert:
Bliebe als einziges Argument das litauische. Doch damit ist es auch nichts. DieRobert Ketelhohn hat geschrieben:Nehmen wir mal das Russische; die Tage heißen da (in moderner Schreibung):lifestylekatholik hat geschrieben:Bist du dir da sicher? Ich hatte das nur vermutet; deshalb war es mir so wichtig,Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bei der slawischen Zählweise sind aber Werktage gemeint, der Sonntag ist aus
der Zählung ausgenommen. Er ist also keineswegs als letzter Tag verstanden,
sondern er bildet den Auftakt, dann folgen die durchgezählten Wochentage.
darauf hinzuweisen, das das Litauische eben nicht von Montag bis Sonntag,
sondern nur bis Sonnabend durchzählt.
воскресение, понедельник, вторник, среда, четверг, пятница, суббота (von
Sonntag bis Sonnabend). Der Dienstag (вторник) ist als Zweiter benannt, Don-
nerstag (четверг) als Vierter und Freitag (пятница) als Fünfter. In „понедель-
ник – Montag“ steckt der Erste semantisch nicht drin, obgleich das oft vermutet
wird (wegen der angenommenen Bedeutung „Wochenanfang“ aus по- und „не-
деля – Woche“).
Der Sonnabend setzt auf russisch wie in vielen Sprachen als суббота den Sabbat
fort (vgl. „Samstag“ in manchen dt. Dialekten) und fällt insofern aus der Zählung.
Der Sonntag ist im Russischen als „воскресение – Auferstehung(stag)“ ebenfalls
außerhalb der Zählung benannt. Auffällig ist aber vor allem der Mittwoch: Sein
russischer Name „среда“ weist ihn (ganz wie im Deutschen) als den mittleren Tag
aus. Das geht rechnerisch nicht auf, wenn die Woche von Montag bis Sonntag (oder
auch nur bis Sonnabend) gezählt wird.
Wie nun? – Betrachten wir noch einmal den „понедельник –Montag“. Die oben
angedeutete Ableitung von „неделя – Woche“ ist voreilig. Неделя (недђля) heißt
ursprünglich nicht „Woche“, sondern „Sonntag“, wörtlich eigentlich „(Tag der)
Arbeitsruhe“ (zu не-делать). Diese Bedeutung gilt auch heute noch im Kleinrussi-
schen, Bulgarischen und Polnischen. Der понедельник ist also als der beim Sonn-
tag liegende, auf diesen folgende Tag benannt und nicht als „Wochenauftakt“.
Trotz allem wäre es nun logischer, den nächsten Tag, den Dienstag, als dritten Tag
zu bezeichnen. Welche Vorstellung liegt der Benennung als вторник zugrunde?
Denn eine einheitliche Benennung liegt doch wohl vor, quer durch alle slawischen
Sprachen, so daß wir eine Überlagerung zweier verschiedener Wochentagsmodelle
unterschiedlicher Herkunft wohl ausschließen dürfen.
Ich versuche es einmal nach Art von Klein-Fritzchen. Am Sonntag feiern wir also
die Auferstehung und ruhen aus. Dann kommt der Montag, da geht die Arbeit
(wenn auch oft „Montagsarbeit“) wieder los, die Ruhe ist vorbei. Dienstag, da ha-
ben wir schon wieder einen Tag, an dem wir ackern müssen, den zweiten schon.
Mittwoch: oha, schon wieder Arbeit – aber zählen wir mal … ah, schon Mitte der
Woche, der Sonntag kommt allmählich in Sicht. Donnerstag: Gut, es hilft nichts,
noch müssen wir arbeiten. Vierter Tag. Freitag dasselbe, fünfter Tag. Und nun
kommt endlich der Sonntag in Reichweite. Na ja, erst mal noch der Sabbat. War
mal ein Ruhetag, da freuen wir uns schon auf die Ruhe morgen. Und dann end-
lich! wieder неделя. Von неделя zu неделя: wieder eine седмица („Woche“)
rum.
heute üblichen litauischen Wochentagsnamen, welche die Tage von Montag bis
Sonntag von eins bis sieben durchzählen, sind eine vorbildlose Neuschöpfung
vom Ende des 19. oder Anfang des 20. Jht.s, aus der Volapük- und Esperantozeit.
Bis dahin galten reine Lehnwörter aus dem Slawischen. Im Lettischen übrigens
hat man es ganz ähnlich gemacht, bloß daß man den Sonntag wenigstens noch
als „heiligen Tag“ benannt hat statt als „Siebenten“. (Übrigens heißt nach Life-
styles Wörterbuch, wie oben im Zitat noch ersichtlich, der Sonntag auch im Litau-
ischen nicht „Siebenter“, was heute aber definitiv so ist; möglicherweise haben
die litauischen Grüntischphilologaster ihn ursprünglich auch „Heiligen Tag“ ge-
nannt, und erst in noch jüngerer Zeit hat man auch das getilgt; müßte mal jemand
anhand von Litteratur über neuere litauische Sprachgeschichte klären.)
Ach ja, das Ungarische noch. Die ungarischen Wochentagsnamen sind reine Lehn-
übersetzungen aus dem Kirchenslawischen. Das gilt offensichtlich – anders, als der
Autor meint – auch für den Montag (hétfő), während Mittwoch und Sonnabend
(szerda, szombat) Lehnwörter sind. Näheres zur Semantik des ungarischen Mon-
tags müßte ein Spezialist für finno-ugrische Sprachen beitragen.
Jedenfalls bleibt von der ganzen Argumentation des Autors Null Komma Null übrig.
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Re: Sonntag in Berlin
Der achte setzt den ersten ebenso voraus wie fort und hebt ihn auf eine neue Ebene.Juergen hat geschrieben:Das schrieb ich schon.Lupus hat geschrieben:Eine alte Tradition spricht auch vom Sonntag als dem achten Tag!
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Re: Sonntag in Berlin
Ja, klar.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Der achte setzt den ersten ebenso voraus wie fort und hebt ihn auf eine neue Ebene.Juergen hat geschrieben:Das schrieb ich schon.Lupus hat geschrieben:Eine alte Tradition spricht auch vom Sonntag als dem achten Tag!
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Unabhängig davon, ob nun die Sonne Herrin über Mond und Sterne ist oder der Mond die Sonne bescheint, hat schon der heilige Augustinus an der Überlieferung festgehalten, dass der erste Tag dem Erwachen und Aufstehen gewidmet ist, was er auf den Sabbat als Ruhetag und den darauf wieder folgenden Sonntag konsequent weitergedacht hat. Weil aber nicht die Zeit sein Denken geleitet hat und die Form nicht den Inhalt, sondern die Ewigkeit und die entsprechend vorrangige Theologie stellte er für den Wortgläubigen etwas überraschend fest, dass der siebte Tag alle sechs Tage begleitet wie der Tod im Leben neben uns her geht und der achte Tag nicht mehr endet.
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Ja aber warum eigentlich? Bringt das inhaltlich weiter? (Kleine Anmerkung: Bei Amazon gibt es eine Rezension zu dem Buch „Cordula oder der Ernstfall“ – von Pfarrer Stefan Hartmann, eine von über hundert Buchbeiträgen von ihm.)overkott hat geschrieben:Ja, warum eigentlich nicht?

Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Auf der metaphorischen Ebene liegt das Umstürzende am Sonntag als dem ersten Tag der Woche in seiner Strahlkraft: Die Sonne strahlt auf die restlichen Wochentagen ab. (In der Ruhe liegt die Kraft, ist eine tiefgründige Redensart.) Die Begegnung mit dem Auferstandenen am Tag der Ruhe (in der Stille, im Gebet, in der Eucharistie) stärkt uns für die kommende Woche und verlangt die Hineinnahme der jesuanischen Ethik in den Alltag, an jedem Wochentag. Das ist gelebtes Christentum, lebendiges Wort Gottes: Wenn der Sonntag seine Strahlen auf die Woche aussendet, kann eine neue Schöpfung entstehen, indem wir durch Jesus Christus in unseren Lebenswelten gesunden.overkott hat geschrieben:Papst Benedikt:„[…] Die Wochenstruktur ist nun umgekehrt. Sie läuft nicht mehr auf den siebten Tag zu, um dort an Gottes Ruhe teilzunehmen. Sie beginnt mit dem ersten Tag als Tag der Begegnung mit dem Auferstandenen. […] Diese Änderung ist ein unerhörter Vorgang, wenn man bedenkt, daß der Sabbat, der siebte Tag als Tag der Begegnung mit Gott zutiefst im Alten Testament verankert ist. Wenn wir beachten, wie sehr der Weg von der Arbeit zum Tag der Ruhe auch einer natürlichen Logik entspricht, wird das Dramatische dieses Umschwungs noch deutlicher.“ Dieser „revolutionäre Vorgang“, so Benedikt, habe geradezu etwas Umstürzendes an sich. Der erste Tag, der Tag der Auferstehung, der Tag nach dem Sabbat, werde erneut zum ersten Tag, aber einer neuen Schöpfung.“
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Der Sonntag ist die Woche im Keim. Er ist der auf den Ruhetag folgende Feiertag der neuen Woche. Die Woche ist mit ihm schon gekommen. Kommen tun allerdings die nächsten Tage. Der Sonntag ist ein Tag der Gemeinschaft mit dem Auferstandenen, der Gemeinde.Lacrimosa hat geschrieben:Auf der metaphorischen Ebene liegt das Umstürzende am Sonntag als dem ersten Tag der Woche in seiner Strahlkraft: Die Sonne strahlt auf die restlichen Wochentagen ab. (In der Ruhe liegt die Kraft, ist eine tiefgründige Redensart.) Die Begegnung mit dem Auferstandenen am Tag der Ruhe (in der Stille, im Gebet, in der Eucharistie) stärkt uns für die kommende Woche und verlangt die Hineinnahme der jesuanischen Ethik in den Alltag, an jedem Wochentag. Das ist gelebtes Christentum, lebendiges Wort Gottes: Wenn der Sonntag seine Strahlen auf die Woche aussendet, kann eine neue Schöpfung entstehen, indem wir durch Jesus Christus in unseren Lebenswelten gesunden.overkott hat geschrieben:Papst Benedikt:„[…] Die Wochenstruktur ist nun umgekehrt. Sie läuft nicht mehr auf den siebten Tag zu, um dort an Gottes Ruhe teilzunehmen. Sie beginnt mit dem ersten Tag als Tag der Begegnung mit dem Auferstandenen. […] Diese Änderung ist ein unerhörter Vorgang, wenn man bedenkt, daß der Sabbat, der siebte Tag als Tag der Begegnung mit Gott zutiefst im Alten Testament verankert ist. Wenn wir beachten, wie sehr der Weg von der Arbeit zum Tag der Ruhe auch einer natürlichen Logik entspricht, wird das Dramatische dieses Umschwungs noch deutlicher.“ Dieser „revolutionäre Vorgang“, so Benedikt, habe geradezu etwas Umstürzendes an sich. Der erste Tag, der Tag der Auferstehung, der Tag nach dem Sabbat, werde erneut zum ersten Tag, aber einer neuen Schöpfung.“
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Wie? Der Sonntag birgt bereits die Woche, gleichzeitig ist er der Feiertag der neuen Woche, Sonn- und Feiertag fallen zusammen. Ein Zirkelschluss? Ein Keim aus dem sich die Wochentage entfalten, die vom Sonntag „regiert“ werden? Der Wochenrhythmus: ein von Gott vorgegebener Takt?overkott hat geschrieben:Der Sonntag ist die Woche im Keim. Er ist der auf den Ruhetag folgende Feiertag der neuen Woche. Die Woche ist mit ihm schon gekommen. Kommen tun allerdings die nächsten Tage. Der Sonntag ist ein Tag der Gemeinschaft mit dem Auferstandenen, der Gemeinde.Lacrimosa hat geschrieben:Auf der metaphorischen Ebene liegt das Umstürzende am Sonntag als dem ersten Tag der Woche in seiner Strahlkraft: Die Sonne strahlt auf die restlichen Wochentagen ab. (In der Ruhe liegt die Kraft, ist eine tiefgründige Redensart.) Die Begegnung mit dem Auferstandenen am Tag der Ruhe (in der Stille, im Gebet, in der Eucharistie) stärkt uns für die kommende Woche und verlangt die Hineinnahme der jesuanischen Ethik in den Alltag, an jedem Wochentag. Das ist gelebtes Christentum, lebendiges Wort Gottes: Wenn der Sonntag seine Strahlen auf die Woche aussendet, kann eine neue Schöpfung entstehen, indem wir durch Jesus Christus in unseren Lebenswelten gesunden.overkott hat geschrieben:Papst Benedikt:„[…] Die Wochenstruktur ist nun umgekehrt. Sie läuft nicht mehr auf den siebten Tag zu, um dort an Gottes Ruhe teilzunehmen. Sie beginnt mit dem ersten Tag als Tag der Begegnung mit dem Auferstandenen. […] Diese Änderung ist ein unerhörter Vorgang, wenn man bedenkt, daß der Sabbat, der siebte Tag als Tag der Begegnung mit Gott zutiefst im Alten Testament verankert ist. Wenn wir beachten, wie sehr der Weg von der Arbeit zum Tag der Ruhe auch einer natürlichen Logik entspricht, wird das Dramatische dieses Umschwungs noch deutlicher.“ Dieser „revolutionäre Vorgang“, so Benedikt, habe geradezu etwas Umstürzendes an sich. Der erste Tag, der Tag der Auferstehung, der Tag nach dem Sabbat, werde erneut zum ersten Tag, aber einer neuen Schöpfung.“
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)
Re: Alles zum Thema "Sonntag"
Ja, genauso wie das erste vernünftige Wort bereits alles Vernünftige in sich birgt, was aus ihm entfaltet wird.Lacrimosa hat geschrieben:Wie? Der Sonntag birgt bereits die Woche, gleichzeitig ist er der Feiertag der neuen Woche, Sonn- und Feiertag fallen zusammen. Ein Zirkelschluss? Ein Keim aus dem sich die Wochentage entfalten, die vom Sonntag „regiert“ werden? Der Wochenrhythmus: ein von Gott vorgegebener Takt?overkott hat geschrieben:Der Sonntag ist die Woche im Keim. Er ist der auf den Ruhetag folgende Feiertag der neuen Woche. Die Woche ist mit ihm schon gekommen. Kommen tun allerdings die nächsten Tage. Der Sonntag ist ein Tag der Gemeinschaft mit dem Auferstandenen, der Gemeinde.Lacrimosa hat geschrieben:Auf der metaphorischen Ebene liegt das Umstürzende am Sonntag als dem ersten Tag der Woche in seiner Strahlkraft: Die Sonne strahlt auf die restlichen Wochentagen ab. (In der Ruhe liegt die Kraft, ist eine tiefgründige Redensart.) Die Begegnung mit dem Auferstandenen am Tag der Ruhe (in der Stille, im Gebet, in der Eucharistie) stärkt uns für die kommende Woche und verlangt die Hineinnahme der jesuanischen Ethik in den Alltag, an jedem Wochentag. Das ist gelebtes Christentum, lebendiges Wort Gottes: Wenn der Sonntag seine Strahlen auf die Woche aussendet, kann eine neue Schöpfung entstehen, indem wir durch Jesus Christus in unseren Lebenswelten gesunden.overkott hat geschrieben:Papst Benedikt:„[…] Die Wochenstruktur ist nun umgekehrt. Sie läuft nicht mehr auf den siebten Tag zu, um dort an Gottes Ruhe teilzunehmen. Sie beginnt mit dem ersten Tag als Tag der Begegnung mit dem Auferstandenen. […] Diese Änderung ist ein unerhörter Vorgang, wenn man bedenkt, daß der Sabbat, der siebte Tag als Tag der Begegnung mit Gott zutiefst im Alten Testament verankert ist. Wenn wir beachten, wie sehr der Weg von der Arbeit zum Tag der Ruhe auch einer natürlichen Logik entspricht, wird das Dramatische dieses Umschwungs noch deutlicher.“ Dieser „revolutionäre Vorgang“, so Benedikt, habe geradezu etwas Umstürzendes an sich. Der erste Tag, der Tag der Auferstehung, der Tag nach dem Sabbat, werde erneut zum ersten Tag, aber einer neuen Schöpfung.“