Auch das ist nicht unbedingt zwingend mit der Frage der Abwesenheit von Gläubigen verbunden. Wie anneke schon schrieb, ist in der aoF die Zelebration alleine grundsätzlich verboten. Was Ausnahmen angeht, kannst du ja hier nachlesen, falls du möchtest.Mary hat geschrieben:Ja, Du hast natürlich Recht, mein Fehler.HeGe hat geschrieben: Eine "stille Messe" hat mit der Anwesenheit oder Abwesenheit von Gläubigen nichts zu tun.
Wie heisst es denn nochmal richtig? Privatmesse?
Fragen zum Thema Orthodoxie
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -
- Florianklaus
- Beiträge: 3493
- Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
- Wohnort: Bistum Münster
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Ich habe zu meiner Verwunderung gelesen, daß es in der orthodoxen Kirche zuweilen vorkommt, daß bei der hl. Kommunion nicht konsekriertes Brot getränkt mit dem Blut Christi ausgeteilt wird. Stimmt das?
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Wo hast du das gelesen?
- Florianklaus
- Beiträge: 3493
- Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
- Wohnort: Bistum Münster
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
M.Gaudron, Die Messe aller Zeitensongul hat geschrieben:Wo hast du das gelesen?
- lifestylekatholik
- Beiträge: 8702
- Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Privatmesse ist nur ein anderes Wort für Stillmesse. Eine missa privata ist die Messe, die von Gesang »beraubt« ist (lat. privare = berauben, befreien von), in der die Messtexte also nur gelesen werden. Eine Messe ohne anwesende Gläubige war bis zur Liturgie-»Reform« 1969/1970 nicht vorgesehen.Mary hat geschrieben:Ja, Du hast natürlich Recht, mein Fehler.HeGe hat geschrieben:Eine "stille Messe" hat mit der Anwesenheit oder Abwesenheit von Gläubigen nichts zu tun.
Wie heisst es denn nochmal richtig? Privatmesse?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Vielleicht kannst du kurz die wesentlichen Sätze hier posten um zu wissen was er genau geschrieben hat. (macht vielleicht etwas Mühe ist aber wichtig) Danke!Florianklaus hat geschrieben:M.Gaudron, Die Messe aller Zeitensongul hat geschrieben:Wo hast du das gelesen?
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Mich würde dieser Auszug auch sehr interessieren, da ich noch nie davon gehört habe. Was für einen Sinn sollte dies haben? Umgekehrt macht es einen Sinn…wenn eucharistisches Brot aus dem Tabernakel genommen wird, ist es getrocknet, da es in frisch vermischtem Zustand binnen Kürze verderben würde. Für die Kommunionspendung wird dann mit "gewöhnlichem" Wein nachträglich der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt.
???
- Florianklaus
- Beiträge: 3493
- Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
- Wohnort: Bistum Münster
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Bin grad uff dr Schaff, frühestens heute Abend (es steht aber sinngemäß eindeutig so da, wie von mir geschrieben, nämlich daß trotz beider äußerer Gestalten nur das Blut Christi ausgeteilt wird).
-
- Beiträge: 1906
- Registriert: Donnerstag 20. Mai 2010, 16:47
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Ich helfe 'mal schnell aus. Hier hat er das gelesen:songul hat geschrieben:Vielleicht kannst du kurz die wesentlichen Sätze hier posten um zu wissen was er genau geschrieben hat. (macht vielleicht etwas Mühe ist aber wichtig) Danke!Florianklaus hat geschrieben:M.Gaudron, Die Messe aller Zeitensongul hat geschrieben:Wo hast du das gelesen?
[quote="P. M. Gaudron FSSPX, "Die Messe aller Zeiten. Ritus und Theologie des hl. Meßopfers" (Sarto-Verlag), S. 174"]
Im übrigen gab und gibt es es um die Kelchkommunion die merkwürdigsten Gebräuche. So teilte man an die Gläubigen im Altertum oft einen Kelch aus, der nur gewöhnlichen Wein enthielt und in den man einige Tropfen des konsekrierten Weins gegossen hatte. In der byzantinischen Liturgie teilen die Schismatiker den Gläubigen oft unkonsekrierte Partikel aus, die mit dem kostbaren Blut getränkt sind, so daß hier eigentlich nur unter der Gestalt des Weines kommuniziert wird.
[/quote]- Florianklaus
- Beiträge: 3493
- Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
- Wohnort: Bistum Münster
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Vielen Dank!
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Kann Gaudron seine Behauptung auch belegen? Für mich hat die Behauptung einen leicht verleumderischen Charakter.
???
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Davon höre ich allerdings auch zum ersten Mal.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
-
- Beiträge: 1906
- Registriert: Donnerstag 20. Mai 2010, 16:47
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Ja, kann er und zwar restlos alles, auch wenn es im Buch selbst keine Fußnoten gibt (leider), siehe hier:anneke hat geschrieben:Kann Gaudron seine Behauptung auch belegen?
[quote="P. Josef Andreas Jungmann SJ, "Missarum Sollemnia. Eine genetische Erklärung der römischen Messe. Zweiter Band. Opfermesse" (Nova & Vetera), S. 476f"]
Außerhalb Roms wurde manchenorts ein anderer, dritter Ausweg eingeschlagen: Man reichte den Gläubigen das Sakrament in der Form des konsekrierten Brotes, das man vorher ins heilige Blut getaucht und so mit ihm getränkt hatte (intinctio). Dieses Verfahren wird zuerst bezeugt durch die dritte Synode von Braga (675), die es aber zurückweist [73)], ebenso wie dies später durch die Synode von Clermont (1096) [76)] geschehen ist. Es muß aber in den nördlichen Ländern stark verbreitet gewesen sein [75)], besonders als ein Weg, um den Kranken das Sakrament unter beiden Gestalten bringen zu können [76)]. In den meisten Riten des Ostens und vor allem im byzantinischen ist es bis heute die gewöhnliche Art, den Gläubigen die Kommunion zu reichen [77)].
---
[Ich füge hier nur die für den heiklen Punkt wichtige Anmerkung hinzu (zum Rest, der ansonsten noch vorkommt, gibt es natürlich auch eine ganze Reihe):]
[77)] Man reicht die in den Kelch gegebenen und hier mit dem heiligen Blut befeuchteten Partikeln aus diesem mittels eines Löffelchens in den Mund. Bei den Armeniern geschieht dasselbe ohne Löffelchen. B r i g h t m a n 573; vgl. B a u m s t a r k, Die Messe im Morgenland 164. – Diese Weise der Kommunionspendung war im Orient schon im 11. Jh. die vorherrschende; F u n k 304f. Dabei ist es in der byzantinischen Liturgie, abgesehen vom Bereich der Union, nach der vorherrschenden Auffassung so, daß die zur Kommunion der Gläubigen verwendeten Partikeln in der Regel nicht konsekriert werden, so daß nur das heilige Blut mit einem Symbol der ersten Gestalt empfangen wird, das Gegenstück der römischen Präsanktifikatenmesse (bis 1955: konsekrierte Brotpartikel mit Wein); H a n s s e ns; Institutiones II, 200–203. Über weitere Einzelheiten des orientaliscihen Kommunionsritus s. R a e s, Introductio 103–107; J. M. H a n s s e n s, Le cérémonial de la communion eucharistique dans les ites orientaux: Gregorianum 41 (1960) 30–62.
[/quote]---
[Ich füge hier nur die für den heiklen Punkt wichtige Anmerkung hinzu (zum Rest, der ansonsten noch vorkommt, gibt es natürlich auch eine ganze Reihe):]
[77)] Man reicht die in den Kelch gegebenen und hier mit dem heiligen Blut befeuchteten Partikeln aus diesem mittels eines Löffelchens in den Mund. Bei den Armeniern geschieht dasselbe ohne Löffelchen. B r i g h t m a n 573; vgl. B a u m s t a r k, Die Messe im Morgenland 164. – Diese Weise der Kommunionspendung war im Orient schon im 11. Jh. die vorherrschende; F u n k 304f. Dabei ist es in der byzantinischen Liturgie, abgesehen vom Bereich der Union, nach der vorherrschenden Auffassung so, daß die zur Kommunion der Gläubigen verwendeten Partikeln in der Regel nicht konsekriert werden, so daß nur das heilige Blut mit einem Symbol der ersten Gestalt empfangen wird, das Gegenstück der römischen Präsanktifikatenmesse (bis 1955: konsekrierte Brotpartikel mit Wein); H a n s s e ns; Institutiones II, 200–203. Über weitere Einzelheiten des orientaliscihen Kommunionsritus s. R a e s, Introductio 103–107; J. M. H a n s s e n s, Le cérémonial de la communion eucharistique dans les ites orientaux: Gregorianum 41 (1960) 30–62.
Pater Gaudron schreibt hier auf jeden Fall nicht einfach irgendwas daher. Nach dem, was er wohl weiß (denn sein oben zitiertes Buch ist vielfach nur eine kurze Zusammenfassung der zwei Bände von Pater Jungmann, was er allerdings auch selbst sagt), schrieb er es offensichtlich nach bestem Wissen und Gewissen.
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Es ist immer hochgradig problematisch wenn ein Autor sich auf andere Autoren beruft, deren Werke nicht oder nur eingeschränkt zugänglich sind.
Ich bleibe dabei: Was er behauptet…ist Stuß.
Ich fürchte, da hat irgendjemand etwas durcheinandergebracht, vielleicht nicht Gaudron selber, sondern einer, den er zitiert. Es gibt in der Orthodoxie folgendes:
I. Nicht konsekriertes Brot in konsekriertem Wein:
Nach der Kommunionsspendung der Gläubigen, wenn die während der Proskomedie aus den Prosphoren herausgenommenen Partikel in den Wein gegeben werden.
II. Konsekriertes Brot in nicht konsekriertem Wein
Für die Kommunionsspendung der Gläubigen im Rahmen der Präsanktifikantenliturgie oder bei der Krankenkommunion: Während der Liturgie wird ein Teil des konsekrierten Brotes zurückbehalten und getrocknet im Tabernakel aufbewahrt. Zur Kommunionsspendung in einem der oben genannten Fälle wird es in nicht konsekrierten Wein gegeben. Es gibt inner-orthodox unterschiedliche Auffassungen darüber, ob dieser Wein als das Blut Christi anzusehen ist, oder nicht. Die athonitische Tradition geht davon aus, daß der Wein durch die Berührung mit dem Leib Christi mitgeheiligt wird. Andere Traditionen sehen den Wein als "gewöhnlichen" Wein an, der strenggenommen das Fasten brechen könnte.
Das von Gaudron und den anderen Autoren behauptete…
ist Kokolores.
Ich bleibe dabei: Was er behauptet…ist Stuß.
Ich fürchte, da hat irgendjemand etwas durcheinandergebracht, vielleicht nicht Gaudron selber, sondern einer, den er zitiert. Es gibt in der Orthodoxie folgendes:
I. Nicht konsekriertes Brot in konsekriertem Wein:
Nach der Kommunionsspendung der Gläubigen, wenn die während der Proskomedie aus den Prosphoren herausgenommenen Partikel in den Wein gegeben werden.
II. Konsekriertes Brot in nicht konsekriertem Wein
Für die Kommunionsspendung der Gläubigen im Rahmen der Präsanktifikantenliturgie oder bei der Krankenkommunion: Während der Liturgie wird ein Teil des konsekrierten Brotes zurückbehalten und getrocknet im Tabernakel aufbewahrt. Zur Kommunionsspendung in einem der oben genannten Fälle wird es in nicht konsekrierten Wein gegeben. Es gibt inner-orthodox unterschiedliche Auffassungen darüber, ob dieser Wein als das Blut Christi anzusehen ist, oder nicht. Die athonitische Tradition geht davon aus, daß der Wein durch die Berührung mit dem Leib Christi mitgeheiligt wird. Andere Traditionen sehen den Wein als "gewöhnlichen" Wein an, der strenggenommen das Fasten brechen könnte.
Das von Gaudron und den anderen Autoren behauptete…
ist Kokolores.
???
- Florianklaus
- Beiträge: 3493
- Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
- Wohnort: Bistum Münster
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Echt jetzt? Eine Konsekration des Weines soll dadurch zustandekommen, daß er von konsekriertem Brot aufgesogen wird? Ohne Anaphora? Ist das eine Mindermeinung in der Orthodoxie, oder ist es weiter verbreitet? Ich kann an eine derartige "Kontaktkonsekration" nicht glauben.
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
anneke6 hat geschrieben:Es ist immer hochgradig problematisch wenn ein Autor sich auf andere Autoren beruft, deren Werke nicht oder nur eingeschränkt zugänglich sind.

Da auch Jungmann nicht unfehlbar ist, kann das durchaus sein. Er äußert sich ja vornehmlich zur katholischen Theologie, und da ist er kompetent. Das ist die Hauptsache.anneke6 hat geschrieben:Ich bleibe dabei: Was er behauptet…ist Stuß.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
-
- Beiträge: 1906
- Registriert: Donnerstag 20. Mai 2010, 16:47
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
cantus hat geschrieben:Da auch Jungmann nicht unfehlbar ist, kann das durchaus sein.
"Unfehlbar" ist er nicht, aber er hat hier auf jeden Fall ein ganz anständiges und ausreichend belegtes Werk (zugänglich ist das alles für jeden, der will - Universitätsbibliothek etc.) abgeliefert und ich persönlich halte es generell, bis das Gegenteil einwandfrei bewiesen bzw. die Angaben widerlegt sind, eher mit den Doktoren der Theologie und der entsprechenden Literatur.
(An sich ist mir das Thema allerdings nicht wirklich wichtig. Wollte in erster Linie die entsprechenden Stellen zugänglich machen und das ist hiermit wohl getan.)Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Wie ich andeutete: Es gibt zwei Sichtweisen. Die Frage der Nüchternheit war wohl der Hauptgrund dafür, weshalb man sich darüber so viele Gedanken gemacht hat.Florianklaus hat geschrieben:Echt jetzt? Eine Konsekration des Weines soll dadurch zustandekommen, daß er von konsekriertem Brot aufgesogen wird? Ohne Anaphora? Ist das eine Mindermeinung in der Orthodoxie, oder ist es weiter verbreitet? Ich kann an eine derartige "Kontaktkonsekration" nicht glauben.
???
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
cantus planus hat geschrieben:anneke6 hat geschrieben:Es ist immer hochgradig problematisch wenn ein Autor sich auf andere Autoren beruft, deren Werke nicht oder nur eingeschränkt zugänglich sind.

Ich meinte jetzt die von Jungmann aufgeführten Quellen. Konkret wird hier ja die These, es würde ein nicht-konsekriertes Stück Brot zusammen mit dem Blut Christi vom Löffel gereicht würde, den Quellen Brightman und Baumstark zugeschrieben. Die zitierten Werke dieser Autoren dürften etwas schwieriger zu finden sein.
???
- Nietenolaf
- Beiträge: 3053
- Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:26
- Wohnort: Blasegast
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Ich kenne diese angeblich "athonitische" Tradition nicht. Was hieße da auch "mitgeheiligt"? Sicher nicht "konsekriert". Das Indiz gegen eine solche Meinung ist, dass eine Kommunion von Kleinstkindern, die sonst (aufgrund ihres Alters) immer nur das Blut Christi empfangen, bei der Präsanktifikantenliturgie ausgeschlossen ist. Fastenbruch durch den Wein = Unsinn.anneke6 hat geschrieben:Es gibt inner-orthodox unterschiedliche Auffassungen darüber, ob dieser Wein als das Blut Christi anzusehen ist, oder nicht. Die athonitische Tradition geht davon aus, daß der Wein durch die Berührung mit dem Leib Christi mitgeheiligt wird. Andere Traditionen sehen den Wein als "gewöhnlichen" Wein an, der strenggenommen das Fasten brechen könnte.
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
So, jetzt habe ich den Text gefunden, den ich damals (vor ca 2 Jahren) gelesen habe, und in dem zum ersten Mal die "Weinfrage" angesprochen wurde.
Woher ich den Ausdruck "athonitisch" in diesem Bezug habe, weiß ich nicht mehr. Vielleicht von Elder Ephraim, der hat glaube ich auch über dieses Thema geschrieben.
http://www.holytrinitymission.org/books ... oc7898658Here (to the great surprise of many lay people and even the clergy that do not even suspect it) arises the question: does the wine in the chalice, during the Liturgy of the Presanctified Gifts, change into the Lord's Precious Blood, as it does during the Liturgies of John Chrysostom and Basil the Great, or does it remain what it was, except that it was blessed and sanctified? The Russian Liturgy, since the time of Peter Mogila in any case, answers in the negative: the wine is not changed. This understanding is demonstrated by the fact that the celebrant partaking of the presanctified Body of Christ, which was intinctured with the Precious Blood sanctified at the Liturgy of Chrysostom or Basil the Great, drinks from the chalice without pronouncing those words, which he would when partaking during a "full" Liturgy. Furthermore, if he is celebrating without a deacon and would later consume the remaining Gifts by himself, he does not drink from the chalice. The deacon that would consume the remaining Gifts at the end of the Liturgy never drinks from the chalice even when he receives Communion. To drink from the chalice is viewed as an impediment towards consuming the remaining Gifts, as is explained in the "Notes concerning certain procedures for the celebration of the Liturgy of the Presanctified Gifts," which go back to the time of Peter Mogila: "If the priest is celebrating alone . . . he does not drink from the chalice until the end of the Liturgyю Even though the wine is sanctified by the placing of the particles (of the sacred Body), it is not transubstantiated into the Divine Blood, since the words of institution were not pronounced over it as occurs during the Liturgies of Ss. John Chrysostom and Basil the Great." This same opinion is expressed in the Russian Church's practice of not admitting infants to communion during the Liturgy of the Presanctified Gifts since, because of their age, they are unable to swallow a particle of the Body of Christ and the wine is not considered to have been changed into the Precious Blood. The Greek practice, as indicated in the service books, although not too clearly, presumes what appears to be completely different theological beliefs. Concerning the Liturgy of the Presanctified Gifts it briefly states: "The priest partakes . . . of the Sacred Gifts just as during the Liturgy of St. John Chrysostom." Meaning that, as he drinks from the chalice he says: "The precious and sacred Blood of our Lord and God and Savior Jesus Christ is given to me..." Thus, what is in the chalice is considered to be Christ's Blood. This is supported by the practice of drinking from the chalice three times, just as at the Liturgies of Chrysostom and Basil the Great, which would not have been of much significance if this was said just about wine and not the Sacred Blood. After all this the celebrant consumes the Sacred Gifts as during the usual Liturgies. As for the theological explanations, we can find these in the Byzantine liturgists beginning with the 11th century: during the placement of the particle of the Body of Christ into the chalice the wine changes into the Precious Blood of the Lord through contact with His Body.
Woher ich den Ausdruck "athonitisch" in diesem Bezug habe, weiß ich nicht mehr. Vielleicht von Elder Ephraim, der hat glaube ich auch über dieses Thema geschrieben.
???
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Mir ist es so, als hätte ich den folgenden Passus hier irgendwo schon zitiert. Da er aber zum Thema passt, wenngleich der Ritus zwar nicht-römisch, aber doch nicht östlich ist, So will ich ihn nochmal zitieren:
"119. Der Subdiakon empfängt das Blut mit dem Kommunionröhrchen, bevor er sich bereit macht, den Kelch entgegenzunehmen, wie wir es gesagt haben. [und zwar, um ihn für die Kommunion der Gläubigen zu halten, G.]
120. Während die Brüder das Blut empfangen, wird, wenn das nötig ist, vom Diakon Wein in den Kelch gegossen, aus dem Kännchen, das der Subdiakon vorher neben dem Altar vorbereitet hat." [und zwar wurde das Kännchen vor Beginn der Liturgie an der "Kredenz" abgestellt, um auch für die Purifikation zu dienen, G.]
(Quelle: Ecclesiastica Officia. Gebräuchebuch der Zisterzienser aus dem 12. Jahrhundert... Bernardus-Verlag 2003, S. 201)
Es ist offensichtlich, dass dieser Vorgang dazu dient, den Kelch für die weitere Kommunion wieder zu füllen. Dass es sich bei dem Kännchen um Wein handelt, liegt offen zutage: Der lat. Text sagt immer ausdrücklich "sanguis", Blut, wenn von den eucharistischen Geheimnissen die Rede ist. In diesem Passus wird aber "vinum", Wein, in den Kelch gegossen. Es gibt in der röm. Liturgiewissenschaft einen Fachbegriff für diesen Vorgang, der mir aber entfallen ist: "Konsekration durch Vermischung???".
Gruß G.
"119. Der Subdiakon empfängt das Blut mit dem Kommunionröhrchen, bevor er sich bereit macht, den Kelch entgegenzunehmen, wie wir es gesagt haben. [und zwar, um ihn für die Kommunion der Gläubigen zu halten, G.]
120. Während die Brüder das Blut empfangen, wird, wenn das nötig ist, vom Diakon Wein in den Kelch gegossen, aus dem Kännchen, das der Subdiakon vorher neben dem Altar vorbereitet hat." [und zwar wurde das Kännchen vor Beginn der Liturgie an der "Kredenz" abgestellt, um auch für die Purifikation zu dienen, G.]
(Quelle: Ecclesiastica Officia. Gebräuchebuch der Zisterzienser aus dem 12. Jahrhundert... Bernardus-Verlag 2003, S. 201)
Es ist offensichtlich, dass dieser Vorgang dazu dient, den Kelch für die weitere Kommunion wieder zu füllen. Dass es sich bei dem Kännchen um Wein handelt, liegt offen zutage: Der lat. Text sagt immer ausdrücklich "sanguis", Blut, wenn von den eucharistischen Geheimnissen die Rede ist. In diesem Passus wird aber "vinum", Wein, in den Kelch gegossen. Es gibt in der röm. Liturgiewissenschaft einen Fachbegriff für diesen Vorgang, der mir aber entfallen ist: "Konsekration durch Vermischung???".
Gruß G.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)
- Sebastian
- Beiträge: 1537
- Registriert: Sonntag 20. August 2006, 11:23
- Wohnort: Frag den Igel
- Kontaktdaten:
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
.Germanus hat geschrieben:Es ist offensichtlich, dass dieser Vorgang dazu dient, den Kelch für die weitere Kommunion wieder zu füllen
Warum nimmt man bei Bedarf nicht einen größeren Kelch und mehr Wein, welcher dann in der Liturgie konsekriert wird?
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Das ist allerdings eine gute Frage, die ich mir auch schon gestellt habe. Leider kann ich sie nicht beantworten. Es könnte damit zusammenhängen, dass es größere Kelche nicht geben durfte, weil sie sonst nicht mehr vom "Corporale" [liturgisches, gesegnetes Leinentuch] verdeckt worden wären? Oder weil bei der Zahl der Kommunikanten eine solche Größe des Kelches nicht machbar war (es gab z.B. nicht wenige Tage, da gingen alle Mönche (Priester, Kleriker, Nichtkleriker) und Laienbrüder zur Kommunion - das konnten 600 sein...). Dann ist es ja so, dass das kein Einzelfall war: Die Quelle ist ein offizielles liturgisches Buch. Das könnte aber auch erklären, dass ein solches Handeln keine Probleme aufwarf, wie sie heute daraus entstehen würden: Eine "Gültigkeit" stand nie zur Disposition, da eine solche Frage nicht gestellt wurde.
Gruß G.
Gruß G.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)
- Florianklaus
- Beiträge: 3493
- Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
- Wohnort: Bistum Münster
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
[quote="P. M. Gaudron FSSPX, "Die Messe aller Zeiten. Ritus und Theologie des hl. Meßopfers" (Sarto-Verlag), S. 174"]
Kann denn jetzt jemand mit Sicherheit sagen, ob Gaudron und Jungmann hier einem Irrtum aufgesessen sind?
Im übrigen gab und gibt es es um die Kelchkommunion die merkwürdigsten Gebräuche. So teilte man an die Gläubigen im Altertum oft einen Kelch aus, der nur gewöhnlichen Wein enthielt und in den man einige Tropfen des konsekrierten Weins gegossen hatte. In der byzantinischen Liturgie teilen die Schismatiker den Gläubigen oft unkonsekrierte Partikel aus, die mit dem kostbaren Blut getränkt sind, so daß hier eigentlich nur unter der Gestalt des Weines kommuniziert wird.
[/quote]Kann denn jetzt jemand mit Sicherheit sagen, ob Gaudron und Jungmann hier einem Irrtum aufgesessen sind?
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Kann denn jetzt jemand mit Sicherheit sagen, ob Gaudron und Jungmann hier einem Irrtum aufgesessen sind?[/quote]Florianklaus hat geschrieben:[quote="P. M. Gaudron FSSPX, "Die Messe aller Zeiten. Ritus und Theologie des hl. Meßopfers" (Sarto-Verlag), S. 174"]Im übrigen gab und gibt es es um die Kelchkommunion die merkwürdigsten Gebräuche. So teilte man an die Gläubigen im Altertum oft einen Kelch aus, der nur gewöhnlichen Wein enthielt und in den man einige Tropfen des konsekrierten Weins gegossen hatte. In der byzantinischen Liturgie teilen die Schismatiker den Gläubigen oft unkonsekrierte Partikel aus, die mit dem kostbaren Blut getränkt sind, so daß hier eigentlich nur unter der Gestalt des Weines kommuniziert wird.
Wieviel Prozent Sicherheit möchtest Du denn?
Erster Teil, bezüglich Wein:
Keine Ahnung, wäre dann ja unsere gemeinsame Geschichte. Ich sähe dabei allerdings auch kein Problem, weil ein Gläubiger auch dann das Blut des Herrn empfängt, wenn er nur einen Tropfen konsekrierten Wein bekommen würde, nicht? Die Kommunion ist ja nicht eine Frage der Quantität!
Zum zweiten Teil bezüglich unkonsekrierte Partikel:
Davon wüsste ich nichts. Auf keinen Fall würde dies oft geschehen.
Hier liegt meines Wissens ein Irrtum oder eine Verwechselung vor.
(ausserdem: Es mutet etwas eigenartig an, wenn dieser quasi-Vorwurf aus einer Richtung kommt, wo praktisch immer nur die Gestalt des Brotes ausgeteilt wird und kein Wein)
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser P. Gaudron durch eine gewisse Engführung des Gedankengangs etwas ungenau formuliert haben könnte. Es geht bei der Kommunion ja um die Teilhabe am Leib Christi. Dass unkonsekrierter Wein und das Blut Christi gemischt wurden, um dann zur Kommunion ausgeteilt zu werden, scheint geklärt, auch wenn die Zisterzienserquelle die Behauptung von P. Gaudron andersherum beschreibt - für die mittelalterlichen Verhältnisse ist das überhaupt kein Problem, noch viel weniger übrigens irgendeine "Quantität" nach Millilitern bemessen. Bei der zweiten Behauptung, einfaches Brot würde dem Blut Christi beigegeben, könnte es sich um eine Fehlinterpretation handeln. Es wird ja in manchen Erklärungen der Göttlichen Liturgie extra erklärt, dass nur das konsekrierte "Lamm" als Kommunion ausgeteilt wird, obwohl während der Proskomidie auf dem Diskos auch andere Teilchen der Prosphoren angeordnet wurden. Vielleicht könnte das diese Aussage des P. Gaudron erklären?
Gruß G.
Gruß G.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)
- cantus planus
- Beiträge: 24273
- Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
- Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Pater Gaudron scheint hier eher Jungmann zu zitieren, der sich auf Hanssens beruft, der wiederum offenbar etwas mißverstanden hat. 

Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
- Florianklaus
- Beiträge: 3493
- Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
- Wohnort: Bistum Münster
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Was soll das denn? Ist jetzt schon die einfache Frage, ob etwas zutrifft, was ich in einem seriösen Buch gelesen habe, ein "quasi-Vorwurf"? Ich habe doch extra in der Sakristei angefragt, um eine Antwort von kompetenter Seite zu bekommen. Was möchtest Du mir hier unterstellen?Mary hat geschrieben:(ausserdem: Es mutet etwas eigenartig an, wenn dieser quasi-Vorwurf aus einer Richtung kommt, wo praktisch immer nur die Gestalt des Brotes ausgeteilt wird und kein Wein)
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Lieber Florianklaus,Florianklaus hat geschrieben:Was soll das denn? Ist jetzt schon die einfache Frage, ob etwas zutrifft, was ich in einem seriösen Buch gelesen habe, ein "quasi-Vorwurf"? Ich habe doch extra in der Sakristei angefragt, um eine Antwort von kompetenter Seite zu bekommen. Was möchtest Du mir hier unterstellen?Mary hat geschrieben:(ausserdem: Es mutet etwas eigenartig an, wenn dieser quasi-Vorwurf aus einer Richtung kommt, wo praktisch immer nur die Gestalt des Brotes ausgeteilt wird und kein Wein)
ich bezog mich dabei auf dieses Zitat von P. Gaudron:
quasi-Vorwurf sollte bezeichnen, dass der Satz einen Beigeschmack von "die Orthodoxen machen das verkehrt" hat.In der byzantinischen Liturgie teilen die Schismatiker den Gläubigen oft unkonsekrierte Partikel aus, die mit dem kostbaren Blut getränkt sind, so daß hier eigentlich nur unter der Gestalt des Weines kommuniziert wird.
DIR will ich also garnichts unterstellen. Verzeih bitte, dass das unklar formuliert war.
Lg Mary
Who is so great a God as our God? You are the God who does wonders!
- Florianklaus
- Beiträge: 3493
- Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
- Wohnort: Bistum Münster
- Sebastian
- Beiträge: 1537
- Registriert: Sonntag 20. August 2006, 11:23
- Wohnort: Frag den Igel
- Kontaktdaten:
Re: Fragen zum Thema Orthodoxie
Es werden keine nicht konsekrierte Partikel Brot mit dem kostbaren Blut vermengt und an die Gläubigen ausgeteilt. Nur die auf dem Diskos befindlichen und in der Liturgie konsekrierten Partikel werden dem Kelch beigemengt.
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)