Rede nicht solchen Kohl.Kirchenjahr hat geschrieben:Lege mal einem einfachen Orthodoxen die Texte von Trient vor, und sage nicht, woher sie stammen, er glaubte bei manchen Formulierungen, sie stammten aus der Hölle (Stichwort Satisfaktionslehre, Sakramentenverständnis).
"Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
- Robert Ketelhohn
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Du bist auch protestantisch-konfessionalistisch geschädigt. Häufiges Konvertitensyndrom.Mary hat geschrieben:sempre schreibt hier ja aber nicht an die Adresse der Orthodoxen, sondern an einen Angehörigen seiner eigenen Kirche... da seh ich schon einen Unterschied.
Ich gehöre 1. der Ortskirche von Berlin an und 2. der unæ sanctæ catholicæ et apostilocæ Ecclesiæ Dmni nostri Jesu Christi.
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Ächz. – Hallo Protti.Raphael hat geschrieben:Zunächst muß man ja wohl ganz nüchtern zur Kenntnis nehmen, daß sich in der Christenheit Konfessionen ausgebildet haben
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Du bist auch protestantisch-konfessionalistisch geschädigt. Häufiges Konvertitensyndrom.Mary hat geschrieben:sempre schreibt hier ja aber nicht an die Adresse der Orthodoxen, sondern an einen Angehörigen seiner eigenen Kirche... da seh ich schon einen Unterschied.

Erklär mir das doch bitte nochmal.
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Ich benutze gerne Vokabeln, mit denen man sich dem Gegenüber verständlich machen kann.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ächz. – Hallo Protti.Raphael hat geschrieben:Zunächst muß man ja wohl ganz nüchtern zur Kenntnis nehmen, daß sich in der Christenheit Konfessionen ausgebildet haben

Meine Formulierungen hier im Forum erheben keinen Anspruch auf dogmatische Letztpräzision ......
Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Nenene, meine liebe Mary, das Beispiel paßt ganz genau auf den vorliegenden Fall!Mary hat geschrieben:Sure...Raphael hat geschrieben:Soweit mir zugetragen wurde, kann es jedoch durchaus passieren, daß der eine orthodoxe Zelot den anderen orthodoxen Zeloten für heterodox hält.Mary hat geschrieben:Ich habe entgegnet, dass diese orthodoxen Zeloten allerdings gegen die römische Kirche schreiben (und somit nicht ihre eigene) ... sempre hingegen richtete sich an Robert, der, soweit ich weiss, doch katholisch ist.
oder eher der orthodoxe Zelot den anderen Orthodoxen. DA würde das Beispiel dann passen

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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Der Konfessionalismus, das Denken in „Konfessionen“ als nebeneinanderstehenden „Kirchen“ ist eine Ausgeburt der reformatorischen Kirchenspaltung.Mary hat geschrieben:Erklär mir das doch bitte nochmal.
Wenn du oben Ortskirchen meintest, dann war deine Bemerkung jedenfalls verfehlt, denn Sempre redete ja nicht mit Marion. Meintest du dagegen die Gesamtkirche, den Leib Christi, dann war’s erst recht daneben, den davon gibt es nur eine.
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Du nennst die Katholiken "höflicherweise" Kirche. Bist von denen aber abgedüst, weil du wohl meinst, daß die echte Kirche die Orthodoxe ist und die Katholische wohl eher nicht. Robert nennt alles Kirche und meint es auch so. Nicht nur aus Höflichkeit heraus. Er hat da kein Stress damit, daß diese beiden die sich selbst Kirche nennen und auch verbreiten, daß sie diese Kirche sind die der Herr gegründet hat und vom Heiligen Geist geleitet in Glaubensfragen grundlegend widersprechen. Damit nimmt er weder die eine noch die andere ernst und meint aber er könne sie dadurch verbinden und zusammen zur echten Kirche deklarieren indem er sagt er sei Berliner.Mary hat geschrieben:Robert Ketelhohn hat geschrieben:Du bist auch protestantisch-konfessionalistisch geschädigt. Häufiges Konvertitensyndrom.Mary hat geschrieben:sempre schreibt hier ja aber nicht an die Adresse der Orthodoxen, sondern an einen Angehörigen seiner eigenen Kirche... da seh ich schon einen Unterschied.![]()
Erklär mir das doch bitte nochmal.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Erstaunlich, daß viele nach so langen Jahren Roberts Sichtweise der Kirche (die genuin christlich ist) noch nicht verstanden haben.
Es gibt nur Eine Kirche, Einen Leib Christi.
Diese Kirche ist sichtbar, die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche.
Robert ist Glied der Ortskirche Berlin, die Kirche in ihrer Fülle und ganz gegenwärtig ist - so sieht sie sich natürlich selbst.
Robert muß für sich entscheiden, ob er diese Sichtweise der Ortskirche Berlin auch (noch) teilt.
Ist doch ganz einfach.
Es gibt nur Eine Kirche, Einen Leib Christi.
Diese Kirche ist sichtbar, die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche.
Robert ist Glied der Ortskirche Berlin, die Kirche in ihrer Fülle und ganz gegenwärtig ist - so sieht sie sich natürlich selbst.
Robert muß für sich entscheiden, ob er diese Sichtweise der Ortskirche Berlin auch (noch) teilt.
Ist doch ganz einfach.
Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
@ Robert
Warum störst Du Dich an dem Begriff Konfession, also Bekenntnis? Das impliziert ja nicht, daß mehrere Kirchen nebeneinander stehen, sondern daß sich neben dem Bekenntnis der Kirche weitere außerkirchliche Bekenntnisse gebildet haben. Deine Auffassung setzt konsequenterweise voraus, daß innerhalb der einen Kirche mehrere Bekenntnisse nebeneinander existieren, wenn auch zugegebenermaßen diese Bekenntnisse in unterschiedlichem Maße kongruent sind.
Erlaube mir bitte die Frage, wer in der Ortskirche von Berlin die höchste Jurisdiktion ausübt? Erzbischof Woelki? Wenn ja, unterstellen sich dann auch alle, die Deiner Ansicht nach zur Kirche gehören und auf dem Territorium der Berliner Ortskirche wohnen, dieser Jurisdiktion.
Warum störst Du Dich an dem Begriff Konfession, also Bekenntnis? Das impliziert ja nicht, daß mehrere Kirchen nebeneinander stehen, sondern daß sich neben dem Bekenntnis der Kirche weitere außerkirchliche Bekenntnisse gebildet haben. Deine Auffassung setzt konsequenterweise voraus, daß innerhalb der einen Kirche mehrere Bekenntnisse nebeneinander existieren, wenn auch zugegebenermaßen diese Bekenntnisse in unterschiedlichem Maße kongruent sind.
Erlaube mir bitte die Frage, wer in der Ortskirche von Berlin die höchste Jurisdiktion ausübt? Erzbischof Woelki? Wenn ja, unterstellen sich dann auch alle, die Deiner Ansicht nach zur Kirche gehören und auf dem Territorium der Berliner Ortskirche wohnen, dieser Jurisdiktion.
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Ja. Das ist traditionelle katholische Lehre, und die Orthodoxen sehen das genau so. Dass es dort z. B. mehrere für Deutschland zuständige orthodoxe Bischöfe gibt, ist eigentlich nicht ideal, sondern eher aus dem Umstand erwachsen, dass die entsprechenden "Nationalkirchen" die versprengten Gläubigen hierzulande optimal betreuen wollte. Geplant war das so alles nicht.ar26 hat geschrieben:Erlaube mir bitte die Frage, wer in der Ortskirche von Berlin die höchste Jurisdiktion ausübt? Erzbischof Woelki? Wenn ja, unterstellen sich dann auch alle, die Deiner Ansicht nach zur Kirche gehören und auf dem Territorium der Berliner Ortskirche wohnen, dieser Jurisdiktion.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
1. Hairesis kommt nicht vom Auswählen, sondern vom Ergreifen und bezeichnet, was man ergreift und treibt: Grundsätze zunächst, daraus folgend eine Lebensweise. Daher kommt der antike Gebrauch des Worts für eine Philisophenschule. Das Christentum hat das übernommen, als theologische Schule und dann bald Sekte sowie deren (Irr-)Lehre.Sempre hat geschrieben:Wer verbindlich definierte Glaubenssätze ablehnt, der bekennt nicht den Glauben der Kirche, sondern bloß eine Auswahl (haíresis) davon. Wenn sein Gewissen ihn hindert, den Glauben der Kirche umfänglich zu bekennen, ja, dann muss er die Konsequenzen tragen, die aus seiner Ablehnung der Kirche Gottes und damit Ablehnung Gottes folgen.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Andererseits gilt auch, daß der einzelne Gläubige, wenn er in seinem Gewissen erkennt, daß die Hirten falsch entschieden haben, diesem seinem Gewissen folgen muß – die Konsequenzen notfalls tragend, wie etwa Ignaz Döllinger die Konsequenz seiner Exkommunikation getragen hat.
2. Was »verbindlich definierte Glaubenssätze« seien oder was welchen Verbindlichkeitsgrad hat, steht hier gerade zur Diskussion. Du verweigerst dich dieser Diskussion, wodurch keinerlei den Namen verdienende Kommunikation zustandekommt. Freilich ist das dein gutes Recht. Allerdings solltest du dann (a) nicht das von Cantui nostro initiierte Gespräch torpedieren und (b) trotz allem gelegentlich über meine Mahnung nachsinnen, daß die Verweigerung eben dieser Diskussion den Weg in den Abgrund pflastert.
3. Demjenigen, der diese Diskussion führen will, »Ablehnung der Kirche Gottes« vorzuwerfen und gar noch »Ablehnung Gottes« ist ein starkes – nein: ein ganz schwaches Stück und fällt allemal auf dich selbst zurück.
Nicht lustig, traurig. Und absurd. Und zu keiner Zeit im von dir gemeinte Sinn Lehre der Kirche. Nicht gestern, nicht heute, noch je in Ewigkeit.Sempre hat geschrieben:… Kirche Gottes (vatican.va*) …
*) Auch wenn Dir das lustig vorkommen mag. Es ist ja wichtig, dass der Leser weiß, wovon die Rede ist, wen ich mit Kirche Gottes meine. Es hilft ja nichts, wenn wir dieselben Begriffe verwenden, aber etwas anderes darunter verstehen. Du nennst häretisch, was ich schreibe, verstehst unter häretisch aber bloß eine Abweichung von einem Glauben, den Du Deinem Gewissen folgend selbst definierst. Ich verstehe unter häretisch eine Abweichung vom Glauben der Kirche, den das Lehramt der Kirche definiert.
Widersprechende Lehren kamen vor und kommen vor. Schon im ersten Jahrtausend nicht zu knapp. Sogar dann, wenn du die Kirche nach deinem Gusto auf den „Vatikan“ (wenn schon, dann wohl eher Lateran) eingrenzt. Und sie kommen heute vor, ja du selber zu allem Überfluß postulierst ja dauernd solche Abweichungen in der Lehre, derer du das II. Vatikanische Konzil und die römischen Bischöfe mindestens seit Johannes XXIII. bezichtigst. Ebenso ignorierst du – worauf ich schon wiederholt hinweisen mußte – die vier ersten Konzilien.Sempre hat geschrieben:In der Kirche Gottes (vatican.va*) kommt es nicht vor, dass verbindlich definierte Lehren zuvor verbindlich definierten Lehren oder sonst der Tradition widersprechen.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Doch was, wenn offen zutage liegt, daß die Hirten dem überlieferten Glauben der Väter untreu geworden sind? Wenn heutige Entscheidungen offenkundig den früheren widersprechen? Wenn ein Hirte anders lehrt als der andere? Wenn das Lehramt der Kirche sich also selbst gleichsam aufhebt? – Es bleibt dann den Gläubigen – und zwar allgemein, soweit sie irgend Einsicht haben –, nichts als selbst zu prüfen, ja: die Pflicht, selbst zu prüfen, was wahr ist und wer Wahres lehrt.
Deine Argumentation, wenn man davon überhaupt reden kann, ist also alles andere als konsistent.

Such dir eine Rolle aus. (Die des jungen Helden in der Mitte ist schon vergeben.)
Allmählich habe ich die Faxen dicke. Ich habe dich hier einmal als jemanden kennengelernt, der die Evolutionisten stricte wissenschaftlich und logisch entlarvte und ihre ideologischen Konstrukte ad absurdum führte; ähnlich in vielen anderen Themen. Was ist davon geblieben? – Ein Häufchen Elend. Du hast dich völlig in deinem ideologischen Gebilde verstrickt, welches du dir als deine „vatican.va“-Kirche zurechtmodelliert hast, die aber überhaupt bloß in deiner Phantasie existiert, denn „den Vatikan“ hältst du ja auch für abtrünnig. Deine Vortragsweise – von Argumentation möchte ich gar nicht mehr sprechen – ist gekennzeichnet von Unterstellungen und gezielten Verdrehungen der Worte derer, die du als Feind ansiehst.Sempre hat geschrieben:Wenn man unter Kirche allerdings ein Konstrukt versteht, das auch die Orthodoxen umfasst, logisch, dass dann dort haufenweise Widersprüche offen zutage liegen und das Gewissen sich lautstark zu Wort meldet.
Die Widersprüche liegen innerhalb der lateinischen Kirche, das sagte ich, und das weißt du auch.
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Genau so. (Das gilt zum Beispiel ebenso für den lateinischen Erzbischof, der in Moskau sitzt.)cantus planus hat geschrieben:Ja. Das ist traditionelle katholische Lehre, und die Orthodoxen sehen das genau so. Dass es dort z. B. mehrere für Deutschland zuständige orthodoxe Bischöfe gibt, ist eigentlich nicht ideal, sondern eher aus dem Umstand erwachsen, dass die entsprechenden "Nationalkirchen" die versprengten Gläubigen hierzulande optimal betreuen wollte. Geplant war das so alles nicht.ar26 hat geschrieben:Erlaube mir bitte die Frage, wer in der Ortskirche von Berlin die höchste Jurisdiktion ausübt? Erzbischof Woelki? Wenn ja, unterstellen sich dann auch alle, die Deiner Ansicht nach zur Kirche gehören und auf dem Territorium der Berliner Ortskirche wohnen, dieser Jurisdiktion.
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
@ Florianklaus
http://www.bistum-hildesheim.de/bho/dcm ... m_id=12126
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Was ich schrieb ist kein Kohl, vielmehr ist Kohl die sich seit Anselm entwickelte Satisfaktionslehre. Ich lasse mich gerne auch belehren, falls Du einen namenhaften orthodoxen Vertreter der Satisfaktionslehre benennen kannstRobert Ketelhohn hat geschrieben:Rede nicht solchen Kohl.Kirchenjahr hat geschrieben:Lege mal einem einfachen Orthodoxen die Texte von Trient vor, und sage nicht, woher sie stammen, er glaubte bei manchen Formulierungen, sie stammten aus der Hölle (Stichwort Satisfaktionslehre, Sakramentenverständnis).
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Und warum bitte heißt der jetzt Erzbischof und nicht apostolischer Administrator? Papst Benedikt hat was das angeht sehr viele Hoffnungen enttäuscht. Ein Trost ist da seine Offenheit zur östlichen Theologie.Robert Ketelhohn hat geschrieben:cantus planus hat geschrieben:Genau so. (Das gilt zum Beispiel ebenso für den lateinischen Erzbischof, der in Moskau sitzt.)ar26 hat geschrieben:...bGeplant war das so alles nicht.
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Zu entscheiden brauche ich da nichts.Ralf hat geschrieben:Robert muß für sich entscheiden, ob er diese Sichtweise der Ortskirche Berlin auch (noch) teilt.
Wenn eintritt, was ich in meinen für viele zu düsteren Prophezeihungen angekündigt habe, daß nämlich bei Fortsetzung der gegenwärtigen Entwicklung (die mir menschlich nicht mehr umkehrbar erscheint) der Kirchencharakter der hiesigen Ortskirchen in einem schleichenden Prozeß gleichsam verdunste, bis am Ende nur noch ein hohles Gerippe formaler Institutionen und Gremien bleibe, dies aber unter dem alten Namen, dann werde ich die Meinen nehmen und fliehen müssen.
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Weil der Erzbischof einem Erzbistum vorsteht, und nicht einer Apostolischen Administratur. Und das geht nicht auf Benedikt XVI. zurück, sondern auf Johannes Paul II. (und zwar schon 1991). An und für sich ist dein Einwand aber richtig. Allerdings würde ich nicht sagen, dass Benedikt XVI. einer explizit östlichen Theologie gegenüber offen ist; vielmehr ist er wie die östlichen Theologen ganz in der Vätertheologie verwurzelt.Kirchenjahr hat geschrieben:Und warum bitte heißt der jetzt Erzbischof und nicht apostolischer Administrator? Papst Benedikt hat was das angeht sehr viele Hoffnungen enttäuscht. Ein Trost ist da seine Offenheit zur östlichen Theologie.
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
(Der dortige Erzbischof ist aber nicht Erzbischof von Moskau.)
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Ja glaubst Du denn nicht, dass wahr ist, was Du glaubst? Wir reden ja nicht über Meinungen zu allerlei Fragen, sondern über den Glauben, den wir bekennen. Ich glaube jedenfalls, dass der Glaube der Kirche, den ich bekenne, wahr ist. Wäre ja sonst auch irgendwie panne?!Germanus hat geschrieben:Es tut mir leid, das bekennen zu müssen: Wenn ich die aalglatten (= "unangreifbaren") und vor Glaubens- und Wahrheitsgewissheit strotzenden Kommentare des "sempre" lese, wird mir immer sehr klar, dass das nicht mein Glaube ist, der sich so darstellen kann.
Nicht alle auf die gleiche Weise, aber doch alle vereint im Bekenntnis des Glaubens der Kirche.Germanus hat geschrieben:Es geht dabei ja nicht um bloße Selbstverteidigung, sondern um den Weg zum Leben, der seit Jahrtausenden von vielen Christen sehr authentisch, aber eben auch nicht auf die gleiche Weise gegangen wird.
Zunächst: Die Dogmatisierung der Unfehlbarkeit bedeutet ja gerade, dass es sich nicht um eine Lehrmeinung handelt, sondern um eine göttlich offenbarte Wahrheit. Indem Du diese göttlich offenbarte Wahrheit als "sophistisches Konstrukt" bezeichnest, bekennst Du bloß, dass Du das vom Herrn beaufragte und vom Heiligen Geist geleitete Lehramt nicht anerkennst. Lehnst Du ganz allgemein das Lehramt der Kirche ab? Ist Deiner Auffassung nach auch die Trinitätslehre ein "sophistisches Konstrukt"? Wenn nein: Worin siehst Du den Unterschied?Germanus hat geschrieben:Dass die Tradition der Kirche sehr dabei helfen könnte, auf diesem Weg zu gegen, ist ja unbestritten. Dass aber ein Konstrukt, dass auf immer sophistischeren Konstrukten aufgebaut wird, aus der Kirche Christi eben auch einen "Buchhalterverein" von Theologen werden läßt, das erschüttert mich. Ein solches Konstrukt ist z.B. eine Unfehlbarkeit, die die Verdammnis meiner Brüder und Schwestern nach sich zieht (wie weiter oben angedeutet!), deren apostolischer Glaube eine Dogmatisierung dieser Lehrmeinung nicht brauchte.
Dann: Es juckt niemanden, dass Du göttlich offenbarte Wahrheit als "sophistisches Konstrukt" bezeichnest, wenn Du gleichzeitig selbst darlegst, dass Du im dunklen oder halbdunklen Ungewissen tappst. Du drückst nur Dein eigenes Unbehagen und Deine eigene Orientierungslosigkeit aus. Vielleicht stimmen Dir solche andere zu, die ebenfalls nicht recht glauben können, was sie selbst sich halbherzig zu glauben ausgesucht haben.
Das hier ist wohl der springende Punkt: Du pflegst "Deinen persönlichen Glauben" während ich den Glauben der Kirche bekenne. Ich glaube also nicht ein Sammelsurium von Glaubensartikeln, über deren Zutreffen ich mir mühselig im einzelnen auf welche Weise auch immer eine gewisse Gewissheit verschafft hätte, sondern ich habe mich entschieden, mir den Glauben der Kirche umfänglich zu eigen zu machen. Dazu gehört auch, alles zu glauben, was die Kirche verbindlich zu glauben vorlegt. Außerdem gehört auch dazu, zu glauben, dass es keine natürliche Erkenntnis gibt, die dem Glauben widerspricht oder ihn auch nur als schlechtere Wahl darstellte. Bis heute wurde mir nichts vorgelegt, was nur halbwegs den Anschein machte, geeignet zu sein, den Glauben infrage zu stellen oder auch nur in ein eigenwilliges Licht zu rücken.Germanus hat geschrieben:Ob diese Lehrmeinung dadurch falsch ist, habe ich damit noch garnicht gesagt. Wie lebe ich mit meinem persönlichen Glauben, wenn ich sein Fundament für mich nur noch mühevoll zusammenhalten kann, während "Theologen" darüber philosophieren, wer zu Christus gehört und wer nicht, aber Christus nicht zu entdecken ist in ihren Worten.
Wenn ich - so wie Du - "meinen persönlichen Glauben" hätte, dann wäre ich abgesehen von ein paar wenigen grundlegenden Prinzipen auch dauernd im Zweifel. Mir ist bewusst, dass ich in meinem Leben schon vielen Irrtümern anhing und dass ich damit nicht allein bin. Gott sei Dank, dass ich nicht darauf angewiesen bin, hilflosen Menschen wie mir selbst zu vertrauen, Gott sei Dank, dass der Herr Apostel geschickt hat, die vom Heiligen Geist geleitet.
Christus spricht über solche, die die Kirche kennen:Germanus hat geschrieben:während "Theologen" darüber philosophieren, wer zu Christus gehört und wer nicht, aber Christus nicht zu entdecken ist in ihren Worten.
Lk 10,16 hat geschrieben:Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat.
Zuletzt geändert von Sempre am Freitag 9. Dezember 2011, 05:32, insgesamt 6-mal geändert.
Multi venient in nomine meo, id est in nomine corporis mei. (Tichonius Africanus)
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Offenbar ist einiges bisher nicht klar geworden.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Allmählich habe ich die Faxen dicke. Ich habe dich hier einmal als jemanden kennengelernt, der die Evolutionisten stricte wissenschaftlich und logisch entlarvte und ihre ideologischen Konstrukte ad absurdum führte; ähnlich in vielen anderen Themen. Was ist davon geblieben? – Ein Häufchen Elend. Du hast dich völlig in deinem ideologischen Gebilde verstrickt, welches du dir als deine „vatican.va“-Kirche zurechtmodelliert hast, die aber überhaupt bloß in deiner Phantasie existiert, denn „den Vatikan“ hältst du ja auch für abtrünnig. Deine Vortragsweise – von Argumentation möchte ich gar nicht mehr sprechen – ist gekennzeichnet von Unterstellungen und gezielten Verdrehungen der Worte derer, die du als Feind ansiehst.Sempre hat geschrieben:Wenn man unter Kirche allerdings ein Konstrukt versteht, das auch die Orthodoxen umfasst, logisch, dass dann dort haufenweise Widersprüche offen zutage liegen und das Gewissen sich lautstark zu Wort meldet.
Ich schreibe nicht deswegen "Kirche (vatican.va)", weil ich mir irgendetwas zurechtmodellierte, sondern weil ich hier im Forum verstanden werden will, wo viele verschiedene Leute viele verschiedene Dinge unter "Kirche" verstehen, und es mir zu blöd ist, "Kirche (gemeint ist die Kirche Christi, dessen Stellverteter auf Erden und Oberhaupt seiner Kirche der Papst im Vatikan ist, dem zur Zeit die Notwendigkeit von Kontinuität bewusst ist)" oder dergleichen zu schreiben. Da fällt mir gerade ein: Es reichte eigentlich die TLD anzugeben und "Kirche (.va)" zu schreiben.
„Der Vatikan“ abtrünnig? Da regieren seit einer Weile Liberale. Sie kommen ihren Amtspflichten nicht nach, verbreiten allerlei Irrtümer und haben diverse Ärgernisse zu verantworten. Schlimm ist's. In schlimmen Zeiten leben wir. Es herrscht keine Vernunft mehr, es herrschen idealistische, existenzialistische und andere hirnkrebsverursachende Philosophien und es herrschen modernistische Theologien. Der Glaube der Kirche (.va) bleibt aber auch dann derselbe, wenn gerade zweifelhafte Gestalten am Ruder der Arche sind, die allerlei Schaden anrichten und den Glauben mit vielerlei Mitteln zu zerstören suchen. Das wird alles zukünftig noch verurteilt werden.
Du irrst, Robert. Allein schon "lateinische Kirche". Widersprüche liegen u.a. zwischen den Unierten und den Orthodoxen vor. Nix lateinisch. Die Kirche (.va) ist zwar durchseucht mit irrenden Hirten und Schafen, weil die Hierarchie ihren Pflichten nicht nachkommt und der Virus von ihr selbst ausgeht, das Lehramt aber legt seine modernistischen Irrtümer nicht verbindlich zu glauben vor. (Außer mehr oder weniger indirekt dem Klerus in Form der modernen Professio Fidei, auch offenbar den Piusbrüdern, aber nur geheim. - Ein Schelm, wer Übles dabei denkt.)Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die Widersprüche liegen innerhalb der lateinischen Kirche, das sagte ich, und das weißt du auch.
Man kann nicht einfach frei diskutieren, was »verbindlich definierte Glaubenssätze« seien oder was welchen Verbindlichkeitsgrad hat. Mit der Lehre ist das Lehramt beauftragt, das selbst jeweils die Verbindlichkeit anzeigt. Wenn das beauftragte Lehramt feierlich eine Lehre als göttlich offenbart deklariert, dann kann man nicht 150 Jahre später sinnvoll diskutieren, wie verbindlich das war. Man mag - wenn schon dann - die Autorität der betreffenden Amtsträger bezweifeln, sowie der Hirten in der ganzen Kirche, die einer als göttlich offenbart deklarierten Lehre folgen, die man selbst als falsch ansieht. Wir haben keine Diskussion, weil Du meiner diesbezüglichen Frage an Dich ausweichst. Du bekennst Dich zu einer Kirche, die als göttlich offenbart ausgibt, was Du als Irrtum ansiehst. Das ist vernunftwidrig. Du bekennst Dich als Glied der Kirche von Berlin. Frag doch mal beim Erzbischof von Berlin, Msgr. Dr. Rainer Woelki, an, ob er die Jurisdiktion des Papstes anerkennt, ob er das I. Vatikanum als "ideologisches Gebilde" ansieht und ob er es als vereinbar mit dem Glauben der Kirche ansieht, das I. Vatikanum als "ideologisches Gebilde" zu bezeichnen, und berichte dann hier.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Was »verbindlich definierte Glaubenssätze« seien oder was welchen Verbindlichkeitsgrad hat, steht hier gerade zur Diskussion. Du verweigerst dich dieser Diskussion, wodurch keinerlei den Namen verdienende Kommunikation zustandekommt. Freilich ist das dein gutes Recht. Allerdings solltest du dann (a) nicht das von Cantui nostro initiierte Gespräch torpedieren und (b) trotz allem gelegentlich über meine Mahnung nachsinnen, daß die Verweigerung eben dieser Diskussion den Weg in den Abgrund pflastert.
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Zum Glück wohnt Robert nicht in Mainz.Sempre hat geschrieben:Frag doch mal beim Erzbischof von Berlin, Msgr. Dr. Rainer Woelki, an, ob er die Jurisdiktion des Papstes anerkennt, ob er das I. Vatikanum als "ideologisches Gebilde" ansieht und ob er es als vereinbar mit dem Glauben der Kirche ansieht, das I. Vatikanum als "ideologisches Gebilde" zu bezeichnen, und berichte dann hier.
- Florianklaus
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Mich interessiert Deine Kritik an Kirchenbau und Liturgie nach Trient, aber vor Vat.II.
- Florianklaus
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Re: "Sedisprivationismus oder Orthodoxie"
Darauf kommt es letztlich an.Sempre hat geschrieben:ich habe mich entschieden, mir den Glauben der Kirche umfänglich zu eigen zu machen. Dazu gehört auch, alles zu glauben, was die Kirche verbindlich zu glauben vorlegt.
- cantus planus
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Georgios Metallinos: Über die "Unfehlbarkeit" des Papstes
Kirchenjahr hat geschrieben:Im ersten Augenblick dachte ich, es handle sich um ein Buch von August Bernhard Hasler mit Vorwort von Küng. Das ist die 1,79 EUR nicht wert, für die man es gebraucht in Onlineshops kaufen kann (jajaja, keine Schleichwerbung).Linus hat geschrieben:passt nicht ganz, aber gestern hab ich eine Zusendung der Edition Hagia Sophia erhalten, u.a ein interessanter Titel. Erzpriester Georgios Metallinos: Wie der Papst "unfehlbar" wurde. Ich glaube, ich werds mir besorgen.
Linus, der sich in des Cantus Gemütlage durchaus einfühlen kann.
Berichtet mal, falls darin Neuigkeiten berichtet werden. Dafür gibt es bereits einen eigenen Thread!
Ich habe das Buch von Metallinos nun gelesen, und möchte der Bitte um eine kurze Rezension nachkommen. Ich wußte nicht, daß auch das Buch von Hasler hier bereits - von Nutzer "Kirchenjahr" - durchaus kritisch thematisiert wurde.
Georgios Metallinos Buch „Über die ‚Unfehlbarkeit‘ des Papstes – Die Geschichte eines Dogmas“1 ist für mich ohne Frage das mit Abstand enttäuschendste Buch, welches ich jemals zu theologischen Streitfragen zwischen römischem Katholizismus und der Orthodoxie gelesen habe.
Schreibt Metallinos eigene Aufsätze oder Artikel über jene Differenzen, ist seine beißende Polemik und Schärfe der Argumentation für viele römische Katholiken eine wahre Gedulds- und Demutsübung. Unbestreitbar verfügt seine Polemik für den, der sie erträgt aber auch über einen gewissen Unterhaltungswert und kündet sowohl vom theologischen Engagement und der Bildung des Autors als auch von der Lust am gelehrten Disput auf der Suche nach der Wahrheit. Genau das trifft aber das Hauptproblem dieses Buches: auf dem Einband wird Metallinos als Autor angegeben, was zwar sachlich korrekt ist, aber doch – bestenfalls – die halbe Wahrheit widerspiegelt. Mehr dazu weiter unten.
Das Büchlein kommt in seiner bei „Hagia Sophia“ erschienen deutschen Ausgabe mit 186 Seiten daher. Jedoch bestehen ganze 94 Seiten lediglich in einer Zusammenfassung des Buches „Wie der Papst unfehlbar wurde – Macht und Ohnmacht eines Dogmas“ des Schweizer Theologen und Küng-Schülers August Bernhard Hasler (1937-1979; er starb bereits mit 42 Jahren2). Nach Vorworten, Anmerkungen und einem – in meinen Augen – im Bezug auf die Sache wenig erhellenden Brief3 faßt Metallinos in neun Kapiteln den Inhalt der nämlichen neun Kapitel des Hasler’schen Buches zusammen. Das geschieht naturgemäß nur grob und jeweils auf wenigen Seiten. Beklagenswert ist insbesondere das Fehlen jeglicher Belege für die aufgestellten Behauptungen und die Begründung für die eigenen Ansichten Haslers. Das ist um so betrüblicher, als sich Metallinos zuvor ausgesprochen lobend über die umfangreiche Archivforschung des erwähnten Autors äußert und den mit 33 Seiten wahrlich umfangreichen bibliographischen Apparat des Originalbuches erwähnt. Vater Georgios mag sich Mühe gegeben haben mit seiner Zusammenfassung. Sie mag einen groben Überblick über das Buch „Wie der Papst unfehlbar wurde“ bieten, doch ist sie als Grundlage für die Diskussion oder für persönlich neue Erkenntnisse des Lesers meines Erachtens unbrauchbar.
Ferner werden im Anhang auf den Seiten 118 bis 137 die Enzyklika „In suprema Petri apostoli sede“ Papst Pius IX. zitiert (in einer deutschen Rückübertragung einer englischen Übersetzung des amtlichen lateinischen Originals, was jedem, der mit solchen Texten und der Übersetzungsproblematik allgemein vertraut ist fragwürdig erscheinen muß; es ist unverständlich und unter dem Aspekt der Wissenschaftlichkeit kritisch zu sehen, warum hier nicht direkt aus dem lateinischen Text übersetzt wurde oder man eine approbierte oder wenigstens bewährte Übersetzung z. B. aus Denzingers Enchiridion verwendete), sowie darauf folgend die Replik der Bischöfe und Patriarchen Anthimos, Hierotheos, Methodios und Cyrill aus dem Jahre 1848 auf den Seiten 138 bis 186, was – beide Dokumente zusammen – in meinen Augen noch den interessantesten Teil des Buches ausmacht.
Vater Georgios‘ unmittelbar eigene Arbeit, genannt „Kritische Anmerkungen“, umfaßt also lediglich die Seiten 95 bis 117, mithin ungefähr ein Fünftel des Buches. Es ist bedauerlich, daß auf diesen Sachverhalt nicht deutlicher hingewiesen wird. Ohne Haslers Buch gelesen zu haben erscheint mir Metallinos Buch schwierig und kaum gerecht zu bewerten. Es ist Vorsicht geboten bei der Kritik, denn bei mir überwiegen die Fragen. Doch jene Punkte, die klar sind, erscheinen mal mehr, mal weniger zweifelhaft.
Was ist nun also soweit als möglich zum Inhalt zu sagen?
Für jeden, der sich mit den Fragen der päpstlichen Unfehlbarkeit und des Primats beschäftigt hat und auf der Höhe der Diskussion sowohl aus römischer als auch aus ostkirchlicher Sicht ist, enthält das Buch nichts Neues.
Im Gegenteil macht es auf mich in theologischer Hinsicht einen merkwürdig konfusen Eindruck. Einerseits beruft sich Metallinos auf Hasler, sehr oft auf Küng und sogar auf den Konzilsgeist [sic!], nämlich den des Zweiten Vatikanischen Konzils. Andererseits spart er nicht mit Kritik daran, daß aus den Schriften der Genannten, wie auch aus der modernen Theologie (er bezieht sich hier nicht nur auf die römische, sondern ebenfalls auf beklagenswerte Tendenzen unter manchen orthodoxen Theologen), weniger ein orthodoxer – wir könnten hier besser sagen: allgemeiner katholischer – Geist spricht, denn vielmehr ungesunde Protestantisiererei, die mitunter ganze Grundsätze des überlieferten apostolischen Glaubens aufgibt. Metallinos selbst kritisiert deutlich die protestantische Tendenz der Entmystifizierung („Leider gelingt es dem Schriftsteller [Hasler, Anm.] nicht, von dieser protestantischen Manie der Entmystifizierung unbetroffen zu bleiben, die die patristische interpretative Gnade zugunsten der zweifelhaften Methoden des westlichen Christentums verleugnen, um nicht ‚hinter dem neuesten Stand‘ der Wissenschaften zu bleiben“; Seite 284), die aus der modernen katholischen Papstkritik spricht. Hier muß schon die Frage erlaubt sein, weshalb Metallinos Hasler als Kronzeugen für seine eigenen Auffassungen anführt, wenn er, Metallinos, schon sämtliche Prämissen selbst als falsch nachweist. Betrachtet man die Entwicklung der Theologie Hans Küngs bis zum „Weltethos“ stellt sich diese Frage noch drängender.
Im Hinblick auf Küng – Metallinos Bewertung stammt aus dem Jahre 1979, wie auch die Hauptinhalte seines Buches, welches im griechischen Original seit Jahrzehnten auf dem Markt ist – möchte man Metallinos‘ Kritik aus damaliger Sicht teilen. Daß Küng mittlerweile wesentlich weiter gegangen ist, und sogar die ältesten und sichersten Fundamente des Christentums Stück für Stück aus seiner „Theologie“ abträgt, sieht Metallinos noch gleichsam als Schrift an der Wand, während wir heute wissen, daß es mit Küng noch viel schlimmer gekommen ist. Es muß erlaubt sein zu fragen, ob diese Entwicklung nicht zu jenen Fragen beim Autor führen müßte, die ich oben angedeutet habe und ob hier nicht eine grundlegende Überarbeitung des Buches zumindest mit ausführlichen Kommentaren in den Fußnoten anzuraten wäre.
Das II. Vaticanum unter Papst Johannes XXIII. findet beifällige Annahme durch Hasler und Metallinos, doch wird im Folgenden Papst Paul VI. dafür kritisiert, daß er den „Geist des Konzils“ unterdrückte5. Beide Autoren scheinen dabei zu übersehen, daß dieser „Konzilsgeist“ sich fast ausschließlich aus den genannten Protestantisierungstendenzen nährte und durchaus nicht geeignet war, Rom und die Ostkirche wieder näher aufeinander zuzuführen. Die Naivität, mit der Hasler, Küng und der Dominikanertheologe Yves Congar als Kronzeugen für den Segen des II. Vaticanums vor dem Pontifikat Pauls VI. angeführt werden, ist erstaunlich und durchaus nicht gerechtfertigt. Dieser Punkt an sich verdiente alleine schon eine ausführliche Entgegnung, für die mir aber gerade die Zeit fehlt.
Einen ähnlichen Bock schießt Vater Georgios, wenn er gerade konservativen Katholiken vorwirft, sie seien kaum in der Lage, Papst und Kirche getrennt voneinander zu betrachten. Der Vorwurf ist zwar an sich richtig, obwohl gerade sehr „strenge“ Traditionalisten der FSSPX und Sedisprivationisten/Sedisvakantisten duchaus ein gutes Gegenbeispiel böten, und ausgesprochen liberale Katholiken dieser irrigen Gleichsetzung von Papst und Kirche oft noch viel deutlicher unterliegen, als konservative Theologen. Doch Metallinos zeigt im Folgenden (vermutlich unfreiwillig), daß es eine solche Unfähigkeit unter anderen Vorzeichen auch in der Orthodoxie gibt (was sich übrigens auch in etlichen Schriften von Mönchen des Heiligen Berges Athos niederschlägt): sie sind kaum imstande, die katholische Kirche und den Staat der Vatikanstadt (und zusätzlich noch das Papstamt und den Heiligen Stuhl) getrennt voneinander zu betrachten, zumal der Vatikan als Staat auch noch mit dem nicht mehr existierenden und seiner Natur nach gänzlich anderen „Kirchenstaat“ munter durcheinandergeworfen wird, was in mehrfacher Hinsicht erhebliche Unterschiede mit sich bringt, die aber ignoriert werden. Beispielsweise bedenke man die in Art und Zahl gänzlich unterschiedliche Untertanenschaft sowie die „politische Großwetterlage“ damals, während die „Staatsangehörigen“ heute ausschließlich Kardinäle, kuriale Prälaten und wichtige höhere Mitarbeiter der Kirchenverwaltung sind. An diesem Punkt hinkt manche Polemik und etliche Vergleichsversuche treffen schlicht daneben. Einige Fundamentalkritiken an einem kirchlichen Staatsgebilde an sich wirken merkwürdig, wenn man zum Vergleich die autonome Mönchsrepublik auf dem Berg Athos heranzieht. Daß einige Athosmönche ebenfalls gerne in die Kirchenstaat-/Vatikanstaatskerbe schlagen, ohne den eigenen Status dabei zu beachten und die damit gelegentlich verbundene Selbstwiderlegung mancher Argumentationsstränge zu bedenken, hat mich schon mehrfach verwirrt. Ich erspare es mir, hier auch noch den Heiligen Augustinus als Kronzeugen zu zitieren. Aber das nur als kleine Anmerkung am Rande; bei den Veröffentlichungen aus den Athosklöstern überwiegen ohne Frage die guten Früchte, und sie sollen hier nicht das Thema sein.
Zu guter Letzt wird auch noch das Geschütz aufgefahren, die katholische Kirche habe immer wieder Verträge mit fragwürdigen Machthabern geschlossen, ja sogar 1933 (sechs Monate nach der „Machtergreifung“) ein Konkordat mit dem nationalsozialistischen Deutschen Reich. Wer objektiv antworten will, müßte entgegnen, daß die Kirche nicht im luftleeren Raum besteht und zum Wohle der ihr anvertrauten Gläubigen fragwürdige oder gar dezidiert kirchenfeindliche Regierungen zumindest zur Kenntnis nehmen und nach Kompromissen, so unzureichend sie auch sein mögen, suchen muß, um den kirchlichen Dienst zum Heil der Gläubigen aufrechtzuerhalten6. Wer Öl ins Feuer gießen wollte, fände in der Geschichte der orthodoxen Kirche ebenfalls Beispiele genug für dieses Verhalten7. Insofern erstaunt mancher Vorwurf sehr und ist der Diskussion weder angemessen noch irgendwie weiterführend. Auch hier widerlegen sich einige Argumente sofort selbst.
Müßg zu erwähnen, daß am Rande noch die übliche Kritik an den Unierten abgearbeitet wird.
Sachlich falsch ist die Datierung römischer Primatsansprüche, die es in den ersten tausend Jahren der Kirche nicht gegeben habe. Das ist nun nachweislich falsch, schon weil Metallinos ignoriert, daß der Primatsanspruch über die lateinische Kirche schon in frühester Zeit bestand, aus dem sich alles Weitere dann entwickelte. Überhaupt habe ich den Eindruck, daß Primat und Universaljurisdiktion immer nach dem heutigen Status (also nach Vaticanum I) beurteilt werden, und nicht gemäß der jeweiligen geschichtlichen Epoche, obwohl sich beides durchaus langsam entwickelt hat (wie sich Vaticanum I und II genau an diesem Punkt in einem problematischen und bisher ungeklärten Spannungsverhältnis befinden), zumal dieses ja von Traditionalisten hier im Forum gerne bestritten wird unter Berufung auf das Lehramt nach Vaticanum I und vor Vaticanum II.
Leider fehlt – möglicherweise aufgrund mangelnder eigener Kompetenz, was dann wiederum kluge und demütige Zurückhaltung wäre – jegliche Darstellung der unterschiedlichen theologischen Schulen. Ein erheblicher Teil der innerrömischen Streitigkeiten zwischen Erstem und Zweiten Vatikanischen Konzil bis in unsere Tage hinein hängt ja damit entscheidend zusammen. Ob Hasler an diesem Punkt erhellend ist, kann ich leider nicht einschätzen. Dazu sind Metallinos‘ Zusammenfassungen eben ein zu grobes Palimpsest.
Hätte ich mehr Zeit, würde ich auf mehr Punkte einzeln eingehen, und meine Kritikpunkte weiter ausführen und sorgfältiger begründen. Aber dazu müßte ich erstmal das Buch von Hasler zum Vergleich heranziehen, und in den kommenden Wochen habe ich soviel Lektüre durchzuarbeiten, daß ich einfach nicht dazu komme, so sehr es mich auch reizen würde. Vielleicht finde ich im Sommer Zeit dafür. Zumindest der erwähnte bibliographische Apparat verdiente eine sorgfältige Prüfung.
Insofern bin ich Georgios Metallinos dankbar, mich auf den Namen und das Werk Haslers gestoßen zu haben.
Kurzum: wer ganz im Stile zweifelhafter „Reformbewegungen“ wie „Wir sind Kirche“, die ihre Munition eben aus dem erwähnten Neoprotestantismus katholischer Prägung beziehen, nach Schützenhilfe für Agitation gegen die katholische Kirche sucht, wird dieses Buch vielleicht mögen. Doch wer nach wirklichen Argumenten sucht und mehr als nur an der Oberfläche kratzen will, wird enttäuscht werden.
Nicht zuletzt habe ich schmerzlich ein Personen- und Sachregister vermißt, welches die Arbeit mit diesem Buch doch erheblich erleichtern würde.
Einen theologisch ernstzunehmenden Beitrag zur Förderung der Aussöhung zwischen West- und Ostkirche, oder einfach nur eine fundierte Kritik an Rom und dem römischen Papsttum – und damit vielleicht etwas orthodoxe Selbstbestätigung – kann ich darin nicht erkennen. Da gibt es wertvollere Beiträge. Nach dem, was ich als Exzerpt aus der Hasler’schen Schrift herauslesen konnte, kann ich ebenso nicht den mitunter fast seitenlangen Jubel des Vaters Georgios über Haslers Beitrag teilen. Etwas mehr Vorsicht mit den recht liberalen und sogar nach Metallinos‘ eigener Einschätzung deutlich protestantisierenden Quellen wäre meiner Meinung nach angebracht gewesen, um nicht versehentlich den Bock zum Gärtner zu machen.
Nun wurde meine Kritik doch ein Totalverriß des Buches, obwohl ich Georgios Metallinos sonst durchaus – bei allen grundsätzlichen Bedenken – schätze. Aber hier war’s wirklich nicht anders zu machen.
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Georgios Metallinos Buch „Über die ‚Unfehlbarkeit‘ des Papstes – Die Geschichte eines Dogmas“1 ist für mich ohne Frage das mit Abstand enttäuschendste Buch, welches ich jemals zu theologischen Streitfragen zwischen römischem Katholizismus und der Orthodoxie gelesen habe.
Schreibt Metallinos eigene Aufsätze oder Artikel über jene Differenzen, ist seine beißende Polemik und Schärfe der Argumentation für viele römische Katholiken eine wahre Gedulds- und Demutsübung. Unbestreitbar verfügt seine Polemik für den, der sie erträgt aber auch über einen gewissen Unterhaltungswert und kündet sowohl vom theologischen Engagement und der Bildung des Autors als auch von der Lust am gelehrten Disput auf der Suche nach der Wahrheit. Genau das trifft aber das Hauptproblem dieses Buches: auf dem Einband wird Metallinos als Autor angegeben, was zwar sachlich korrekt ist, aber doch – bestenfalls – die halbe Wahrheit widerspiegelt. Mehr dazu weiter unten.
Das Büchlein kommt in seiner bei „Hagia Sophia“ erschienen deutschen Ausgabe mit 186 Seiten daher. Jedoch bestehen ganze 94 Seiten lediglich in einer Zusammenfassung des Buches „Wie der Papst unfehlbar wurde – Macht und Ohnmacht eines Dogmas“ des Schweizer Theologen und Küng-Schülers August Bernhard Hasler (1937-1979; er starb bereits mit 42 Jahren2). Nach Vorworten, Anmerkungen und einem – in meinen Augen – im Bezug auf die Sache wenig erhellenden Brief3 faßt Metallinos in neun Kapiteln den Inhalt der nämlichen neun Kapitel des Hasler’schen Buches zusammen. Das geschieht naturgemäß nur grob und jeweils auf wenigen Seiten. Beklagenswert ist insbesondere das Fehlen jeglicher Belege für die aufgestellten Behauptungen und die Begründung für die eigenen Ansichten Haslers. Das ist um so betrüblicher, als sich Metallinos zuvor ausgesprochen lobend über die umfangreiche Archivforschung des erwähnten Autors äußert und den mit 33 Seiten wahrlich umfangreichen bibliographischen Apparat des Originalbuches erwähnt. Vater Georgios mag sich Mühe gegeben haben mit seiner Zusammenfassung. Sie mag einen groben Überblick über das Buch „Wie der Papst unfehlbar wurde“ bieten, doch ist sie als Grundlage für die Diskussion oder für persönlich neue Erkenntnisse des Lesers meines Erachtens unbrauchbar.
Ferner werden im Anhang auf den Seiten 118 bis 137 die Enzyklika „In suprema Petri apostoli sede“ Papst Pius IX. zitiert (in einer deutschen Rückübertragung einer englischen Übersetzung des amtlichen lateinischen Originals, was jedem, der mit solchen Texten und der Übersetzungsproblematik allgemein vertraut ist fragwürdig erscheinen muß; es ist unverständlich und unter dem Aspekt der Wissenschaftlichkeit kritisch zu sehen, warum hier nicht direkt aus dem lateinischen Text übersetzt wurde oder man eine approbierte oder wenigstens bewährte Übersetzung z. B. aus Denzingers Enchiridion verwendete), sowie darauf folgend die Replik der Bischöfe und Patriarchen Anthimos, Hierotheos, Methodios und Cyrill aus dem Jahre 1848 auf den Seiten 138 bis 186, was – beide Dokumente zusammen – in meinen Augen noch den interessantesten Teil des Buches ausmacht.
Vater Georgios‘ unmittelbar eigene Arbeit, genannt „Kritische Anmerkungen“, umfaßt also lediglich die Seiten 95 bis 117, mithin ungefähr ein Fünftel des Buches. Es ist bedauerlich, daß auf diesen Sachverhalt nicht deutlicher hingewiesen wird. Ohne Haslers Buch gelesen zu haben erscheint mir Metallinos Buch schwierig und kaum gerecht zu bewerten. Es ist Vorsicht geboten bei der Kritik, denn bei mir überwiegen die Fragen. Doch jene Punkte, die klar sind, erscheinen mal mehr, mal weniger zweifelhaft.
Was ist nun also soweit als möglich zum Inhalt zu sagen?
Für jeden, der sich mit den Fragen der päpstlichen Unfehlbarkeit und des Primats beschäftigt hat und auf der Höhe der Diskussion sowohl aus römischer als auch aus ostkirchlicher Sicht ist, enthält das Buch nichts Neues.
Im Gegenteil macht es auf mich in theologischer Hinsicht einen merkwürdig konfusen Eindruck. Einerseits beruft sich Metallinos auf Hasler, sehr oft auf Küng und sogar auf den Konzilsgeist [sic!], nämlich den des Zweiten Vatikanischen Konzils. Andererseits spart er nicht mit Kritik daran, daß aus den Schriften der Genannten, wie auch aus der modernen Theologie (er bezieht sich hier nicht nur auf die römische, sondern ebenfalls auf beklagenswerte Tendenzen unter manchen orthodoxen Theologen), weniger ein orthodoxer – wir könnten hier besser sagen: allgemeiner katholischer – Geist spricht, denn vielmehr ungesunde Protestantisiererei, die mitunter ganze Grundsätze des überlieferten apostolischen Glaubens aufgibt. Metallinos selbst kritisiert deutlich die protestantische Tendenz der Entmystifizierung („Leider gelingt es dem Schriftsteller [Hasler, Anm.] nicht, von dieser protestantischen Manie der Entmystifizierung unbetroffen zu bleiben, die die patristische interpretative Gnade zugunsten der zweifelhaften Methoden des westlichen Christentums verleugnen, um nicht ‚hinter dem neuesten Stand‘ der Wissenschaften zu bleiben“; Seite 284), die aus der modernen katholischen Papstkritik spricht. Hier muß schon die Frage erlaubt sein, weshalb Metallinos Hasler als Kronzeugen für seine eigenen Auffassungen anführt, wenn er, Metallinos, schon sämtliche Prämissen selbst als falsch nachweist. Betrachtet man die Entwicklung der Theologie Hans Küngs bis zum „Weltethos“ stellt sich diese Frage noch drängender.
Im Hinblick auf Küng – Metallinos Bewertung stammt aus dem Jahre 1979, wie auch die Hauptinhalte seines Buches, welches im griechischen Original seit Jahrzehnten auf dem Markt ist – möchte man Metallinos‘ Kritik aus damaliger Sicht teilen. Daß Küng mittlerweile wesentlich weiter gegangen ist, und sogar die ältesten und sichersten Fundamente des Christentums Stück für Stück aus seiner „Theologie“ abträgt, sieht Metallinos noch gleichsam als Schrift an der Wand, während wir heute wissen, daß es mit Küng noch viel schlimmer gekommen ist. Es muß erlaubt sein zu fragen, ob diese Entwicklung nicht zu jenen Fragen beim Autor führen müßte, die ich oben angedeutet habe und ob hier nicht eine grundlegende Überarbeitung des Buches zumindest mit ausführlichen Kommentaren in den Fußnoten anzuraten wäre.
Das II. Vaticanum unter Papst Johannes XXIII. findet beifällige Annahme durch Hasler und Metallinos, doch wird im Folgenden Papst Paul VI. dafür kritisiert, daß er den „Geist des Konzils“ unterdrückte5. Beide Autoren scheinen dabei zu übersehen, daß dieser „Konzilsgeist“ sich fast ausschließlich aus den genannten Protestantisierungstendenzen nährte und durchaus nicht geeignet war, Rom und die Ostkirche wieder näher aufeinander zuzuführen. Die Naivität, mit der Hasler, Küng und der Dominikanertheologe Yves Congar als Kronzeugen für den Segen des II. Vaticanums vor dem Pontifikat Pauls VI. angeführt werden, ist erstaunlich und durchaus nicht gerechtfertigt. Dieser Punkt an sich verdiente alleine schon eine ausführliche Entgegnung, für die mir aber gerade die Zeit fehlt.
Einen ähnlichen Bock schießt Vater Georgios, wenn er gerade konservativen Katholiken vorwirft, sie seien kaum in der Lage, Papst und Kirche getrennt voneinander zu betrachten. Der Vorwurf ist zwar an sich richtig, obwohl gerade sehr „strenge“ Traditionalisten der FSSPX und Sedisprivationisten/Sedisvakantisten duchaus ein gutes Gegenbeispiel böten, und ausgesprochen liberale Katholiken dieser irrigen Gleichsetzung von Papst und Kirche oft noch viel deutlicher unterliegen, als konservative Theologen. Doch Metallinos zeigt im Folgenden (vermutlich unfreiwillig), daß es eine solche Unfähigkeit unter anderen Vorzeichen auch in der Orthodoxie gibt (was sich übrigens auch in etlichen Schriften von Mönchen des Heiligen Berges Athos niederschlägt): sie sind kaum imstande, die katholische Kirche und den Staat der Vatikanstadt (und zusätzlich noch das Papstamt und den Heiligen Stuhl) getrennt voneinander zu betrachten, zumal der Vatikan als Staat auch noch mit dem nicht mehr existierenden und seiner Natur nach gänzlich anderen „Kirchenstaat“ munter durcheinandergeworfen wird, was in mehrfacher Hinsicht erhebliche Unterschiede mit sich bringt, die aber ignoriert werden. Beispielsweise bedenke man die in Art und Zahl gänzlich unterschiedliche Untertanenschaft sowie die „politische Großwetterlage“ damals, während die „Staatsangehörigen“ heute ausschließlich Kardinäle, kuriale Prälaten und wichtige höhere Mitarbeiter der Kirchenverwaltung sind. An diesem Punkt hinkt manche Polemik und etliche Vergleichsversuche treffen schlicht daneben. Einige Fundamentalkritiken an einem kirchlichen Staatsgebilde an sich wirken merkwürdig, wenn man zum Vergleich die autonome Mönchsrepublik auf dem Berg Athos heranzieht. Daß einige Athosmönche ebenfalls gerne in die Kirchenstaat-/Vatikanstaatskerbe schlagen, ohne den eigenen Status dabei zu beachten und die damit gelegentlich verbundene Selbstwiderlegung mancher Argumentationsstränge zu bedenken, hat mich schon mehrfach verwirrt. Ich erspare es mir, hier auch noch den Heiligen Augustinus als Kronzeugen zu zitieren. Aber das nur als kleine Anmerkung am Rande; bei den Veröffentlichungen aus den Athosklöstern überwiegen ohne Frage die guten Früchte, und sie sollen hier nicht das Thema sein.
Zu guter Letzt wird auch noch das Geschütz aufgefahren, die katholische Kirche habe immer wieder Verträge mit fragwürdigen Machthabern geschlossen, ja sogar 1933 (sechs Monate nach der „Machtergreifung“) ein Konkordat mit dem nationalsozialistischen Deutschen Reich. Wer objektiv antworten will, müßte entgegnen, daß die Kirche nicht im luftleeren Raum besteht und zum Wohle der ihr anvertrauten Gläubigen fragwürdige oder gar dezidiert kirchenfeindliche Regierungen zumindest zur Kenntnis nehmen und nach Kompromissen, so unzureichend sie auch sein mögen, suchen muß, um den kirchlichen Dienst zum Heil der Gläubigen aufrechtzuerhalten6. Wer Öl ins Feuer gießen wollte, fände in der Geschichte der orthodoxen Kirche ebenfalls Beispiele genug für dieses Verhalten7. Insofern erstaunt mancher Vorwurf sehr und ist der Diskussion weder angemessen noch irgendwie weiterführend. Auch hier widerlegen sich einige Argumente sofort selbst.
Müßg zu erwähnen, daß am Rande noch die übliche Kritik an den Unierten abgearbeitet wird.
Sachlich falsch ist die Datierung römischer Primatsansprüche, die es in den ersten tausend Jahren der Kirche nicht gegeben habe. Das ist nun nachweislich falsch, schon weil Metallinos ignoriert, daß der Primatsanspruch über die lateinische Kirche schon in frühester Zeit bestand, aus dem sich alles Weitere dann entwickelte. Überhaupt habe ich den Eindruck, daß Primat und Universaljurisdiktion immer nach dem heutigen Status (also nach Vaticanum I) beurteilt werden, und nicht gemäß der jeweiligen geschichtlichen Epoche, obwohl sich beides durchaus langsam entwickelt hat (wie sich Vaticanum I und II genau an diesem Punkt in einem problematischen und bisher ungeklärten Spannungsverhältnis befinden), zumal dieses ja von Traditionalisten hier im Forum gerne bestritten wird unter Berufung auf das Lehramt nach Vaticanum I und vor Vaticanum II.
Leider fehlt – möglicherweise aufgrund mangelnder eigener Kompetenz, was dann wiederum kluge und demütige Zurückhaltung wäre – jegliche Darstellung der unterschiedlichen theologischen Schulen. Ein erheblicher Teil der innerrömischen Streitigkeiten zwischen Erstem und Zweiten Vatikanischen Konzil bis in unsere Tage hinein hängt ja damit entscheidend zusammen. Ob Hasler an diesem Punkt erhellend ist, kann ich leider nicht einschätzen. Dazu sind Metallinos‘ Zusammenfassungen eben ein zu grobes Palimpsest.
Hätte ich mehr Zeit, würde ich auf mehr Punkte einzeln eingehen, und meine Kritikpunkte weiter ausführen und sorgfältiger begründen. Aber dazu müßte ich erstmal das Buch von Hasler zum Vergleich heranziehen, und in den kommenden Wochen habe ich soviel Lektüre durchzuarbeiten, daß ich einfach nicht dazu komme, so sehr es mich auch reizen würde. Vielleicht finde ich im Sommer Zeit dafür. Zumindest der erwähnte bibliographische Apparat verdiente eine sorgfältige Prüfung.
Insofern bin ich Georgios Metallinos dankbar, mich auf den Namen und das Werk Haslers gestoßen zu haben.
Kurzum: wer ganz im Stile zweifelhafter „Reformbewegungen“ wie „Wir sind Kirche“, die ihre Munition eben aus dem erwähnten Neoprotestantismus katholischer Prägung beziehen, nach Schützenhilfe für Agitation gegen die katholische Kirche sucht, wird dieses Buch vielleicht mögen. Doch wer nach wirklichen Argumenten sucht und mehr als nur an der Oberfläche kratzen will, wird enttäuscht werden.
Nicht zuletzt habe ich schmerzlich ein Personen- und Sachregister vermißt, welches die Arbeit mit diesem Buch doch erheblich erleichtern würde.
Einen theologisch ernstzunehmenden Beitrag zur Förderung der Aussöhung zwischen West- und Ostkirche, oder einfach nur eine fundierte Kritik an Rom und dem römischen Papsttum – und damit vielleicht etwas orthodoxe Selbstbestätigung – kann ich darin nicht erkennen. Da gibt es wertvollere Beiträge. Nach dem, was ich als Exzerpt aus der Hasler’schen Schrift herauslesen konnte, kann ich ebenso nicht den mitunter fast seitenlangen Jubel des Vaters Georgios über Haslers Beitrag teilen. Etwas mehr Vorsicht mit den recht liberalen und sogar nach Metallinos‘ eigener Einschätzung deutlich protestantisierenden Quellen wäre meiner Meinung nach angebracht gewesen, um nicht versehentlich den Bock zum Gärtner zu machen.
Nun wurde meine Kritik doch ein Totalverriß des Buches, obwohl ich Georgios Metallinos sonst durchaus – bei allen grundsätzlichen Bedenken – schätze. Aber hier war’s wirklich nicht anders zu machen.
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- [*]Erzpriester Georgios D. Metallinos: Über die Unfehlbarkeit des Papstes. Die Geschichte eines Dogmas. Deutschsprachige Ausgabe: Edition Hagia Sophia, Wachtendonk 211. Alle Zitate, Seitenzahlen und sonstige Angaben in meinem Beitrag betreffen diese Ausgabe.
[*]Metallinos wörtlich: „Während seiner Nachforschungen im Vatikan traf ihn auch der Tod (überraschend)!“ (Seite 14) Ob Metallinos hier wenig subtil eine gezielte „Beseitigung“ suggerieren will, oder ob es sich um eine sehr ungeschickte Formulierung handelt, ist nicht klar.
[*]Verfaßt von Archimandrit Georgios, Abt des Heiligen Klosters Gregorios auf dem Berg Athos, im Namen seiner Mitbrüder
[*]Genau diese Punkte verdienten weitere Ausführungen (vgl. auch Fußnote 5), die aber leider gänzlich unterbleiben. Den Konflikt zwischen westlicher und östlicher Theologie, vor allem Palamismus und Thomismus/(Neo-)Scholastik erarbeitet P. Robert Hotz SJ wesentlich gründlicher, z. B. in seinem Buch „Sakramente im Wechselspiel zwischen Ost und West“, Verlag Fluhegg, Basel 1979/28 (die Erstauflage erschien damit zeitgleich mit Metallinos Erstauflage in griechischer Sprache!), ebenfalls mit einem äußerst umfangreichen bibliographischen Apparat.
[*]Beredte Beispeile für solcherlei fragwürdige Aussagen: „Da starb Papst Johannes XXIII. mitten im Konzil. Der neue Papst Paul VI. trat zunächst in die Fußstapfen seines Vorgängers. Doch es dauerte nicht lange, da vernahm man ganz andere Töne: Warnungen, Einschränkungen, Verbote. Das ganze Unternehmen erschien dem Papst zu gefährlich!“ (Seite 8, Metallinos faßt hier, wie auch in den folgenden beiden Beispielen, Hasler zusammen).
„Zur Diskussion stand erneut die Unfehlbarkeit des päpstlichen Lehramtes. Die Frage wurde auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil nicht behandelt, die Schuld daran trägt wohl Paul VI., der ein ziemliches Maß an Unmut heraufbeschworen hatte. Auch in der nachkonziliaren Zeit erließ er weitere restriktive Maßnahmen. Beispielsweise die Ernennung reaktionärer Bischöfe und Kurienmitglieder, die Stärkung der Stellung der Nuntien (Botschafter des Papstes), die geheime Ausarbeitung eines ‚Grundgesetzes‘ der Kirche [Anmerkung von mir: gemeint ist hier vermutlich die logische Angleichung des allerdings deutlich vorkonziliaren Codex Iuris Canonici von 1917 (der auf dem wesentlich älteren Corpus Iuris Canonici aufbaute) an die nachkonziliaren Gegebenheiten, die Johannes Paul II. 1983 mit Herausgabe des neuen und unter Berücksichtigung des traditionellen katholischen Lehramtes eben nicht zweifelsfreien Codex Iuris Canonici abschloß, was wiederum durchaus nicht im Geheimen erfolgte], das dem Geist des Konzils widersprach [sic!], die Wiederaufnahme [?] von Inquisitionsverfahren [sic!] gegen Theologen, die Maßnahmen gegen den Holländischen Katechismus, Maßnahmen gegen Ehescheidungsgesetze [sic!][...]“ (Seite 81).
Zu guter Letzt: „Die eigentliche Autoritätskrise wurde aber erst durch die bekannte Enzyklika über die Geburtenkontrolle [sic!] ‚Humanae vitae‘ ausgelöst.“ (Seite 82).
Diese Beispiele führen mich unweigerlich zu der Frage, ob Metallinos hier überhaupt weiß, wovon Hasler spricht. Ist ihm beispielsweise der – auch aus orthodoxer Sicht – durch und durch häretische „Holländische Katechismus“ überhaupt bekannt? Ist denn die Ehescheidung von der Kirche zu befürworten? Daß ausgerechnet Metallinos Haslers Ansichten hierzu teilte, wäre für mich mehr als überraschend. Eine Einordnung dieser Aussagen aus orthodoxer Sicht wäre zwingend erforderlich gewesen, zumal sie hier eher der Position des Papstes entspräche, und eben nicht jener Haslers! Die unkommentierte Weiterverbreitung dieser Auffassungen bewegt sich schon dicht an der objektiven Sündhaftigkeit.
[*]Nichts anderes lehrt auch die Orthodoxie: „Dieser Fall ist dann gegeben, wenn das zuständige kirchliche Organ von der kirchlichen Überlieferung, von der Akribeia in nicht-dogmatischen Fragen zugunsten der Rettung eines Gliedes oder eines Teils der Kirche oder der menschlichen Gesellschaft abweicht. Dieser Fall liegt vor bei der Anwendung der kirchlichen Oikonomia, der Nachsicht und Milde. Wenn also ein Mitglied oder ein Teil der Kirche an seinem Glauben, seiner Seele oder seinem Leib Schaden erleiden würde oder eine Sünde bitter bereut, verlangt die Kirche nicht immer die Einhaltung der Akribeia in der Einhaltung der Gebote und ihrer Kanones, sondern sie erweist sich menschenliebend und milde.“ (aus: Die authentische Überlieferung der Kirche. Das Kriterium der Orthodoxie. Panagiotis Boumis, 29; Quelle: http://www.myriobiblos.gr/texts/german/ ... g.html)
Der Abschluß des Konkordats zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Deutschen Reich regelte, wie jedes Konkordat, die Beziehungen, Rechte und Pflichten zwischen den beiden Genannten. Fragen der Glaubenslehre oder gar Änderungen an dogmatischen Glaubensinhalten sind davon ja nicht betroffen. Metallinos‘ Kritik, daß der Münchener Erzbischof Kardinal Michael von Faulhaber den Nationalsozialismus gelobt habe, ist ungerecht. Das tat zunächst auch der Bischof von Münster und spätere Kardinal Clemens August von Galen, der alsbald als „Löwe von Münster“ mutig gegen die „Euthanasie“-Gesetze der Nazis auftrat und dafür mittlerweile zurecht seliggesprochen wurde. Solche Details unterschlägt Metallinos. Einzelne fehlgeleitete Meinungen von Kirchenmitgliedern sind grundsätzlich nicht der ganzen römischen Kirche anzulasten, was für die Orthodoxie umgekehrt natürlich ebenso gilt.
Das Metallinos das Papsttum und den Vatikanstaat in Anlehnung an die zweifelhaften Argumentationen Haslers mehrfach in die Nähe des Faschismus und der Diktatur rückt (z. B. auf Seite 15; er bezieht sich auf das 8. Kapitel bei Hasler), ist gerade im Hinblick auf die neueren Erkenntnisse über den mutigen Einsatz Papst Pius XII. gegen das Unrecht und den Massenmord zu einer Zeit, in der fast ganz Europa von mehr oder minder faschistischen und nationalistischen Diktatoren beherrscht wurde, sehr fragwürdig.
[*]Oft genug wurde das zu einer – zugegeben – mitunter maßlosen Zielscheibe römischer Polemik. Es erstaunt, daß dieser Aspekt ebenfalls ausgeklammert, bzw. von Metallinos mit keiner Anmerkung gewürdigt wird.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky