Heute morgen war ich in einer sog. Roratemesse bei uns... sie fand in einer netten Kapelle statt, die sich hervorragend für die alte Messe eignen würde, aber die Hl. Messe war halt wie üblich... ohne wirklich große schlimme Vorkommnisse, aber es sind die Kleinigkeiten, die mir allmählich den neuen Ritus echt madig machen...
Übrigens brannten zwar Kerzen, aber das Licht blieb an, das fand ich ungewöhnlich, obgleich es mich nicht störte, da ich bei Kerzenlicht eh schlecht lesen kann.
Nach dem adventlichen Eingangslied (das "Wachet auf" inkl. 3. Strophe) folgte nicht sofort das "Im Namen des Vaters...", sondern der Priester richtete erstmal ein paar Worte der Begrüßung an die Gemeinde, bevor er die Hl. Messe im Namen des Vaters begann.
Auf dem Handzettel stand dann zum Schuldbekenntnis 120,4, der deutsche Rorateruf, den wir dann immer als Zwischenruf zwischen so etwas wie einem Psalm sangen, wobei ich kein Schuldbekenntnis in dem Psalm erkennen konnte. Die Vergebungsbitte (Nachlass, Vergebung und Verzeihung usw.) des Priesters fehlte.
Es fehlte auch das "Betet Brüder und Schwestern, dass mein und euer Opfer...", aber das ist normal.
Zum Sanctus sang die Gemeinde "Tochter Zion, freue dich" mit drei Strophen.
Ich war verdutzt, weil ich dies nur als Weihnachtslied kenne. Da es aber nicht im Gotteslob steht, war ich verunsichert, ob dieses Lied auch in der Adventszeit gesungen werden kann?!
(Jenseits dessen, dass es natürlich kein Sanctus ist.)
Da das Sanctus dann schon dementsprechend lang war, reichte es natürlich wie üblich nur für das zweite Hochgebet. Außerdem musste man ja vielleicht peinlich darauf achten, dass man nicht doch versehentlich das Wort "Opfer" irgendwo fallen lässt.
Zum Friedensgruß reichte mir der Priester die Hand. Welch Freude zu früher Stunde...
(Ich saß in der dritten Reihe der kleinen Kapelle am Mittelgang, da ich vorher nicht darüber nachgedacht hatte, wer wohl der Zelebrant sein könnte.)
Für den Magnificat-Kanon als Danksagung war ich wohl noch zu müde, und ich war in der Melodie leider nicht so sicher, als dass ich hätte mitsingen können...
Vor dem Segen wurde die Gemeinde natürlich noch zum anschließenden Frühstück eingeladen. Ich hab aber lieber zu Hause gefrühstückt.
Soviel zu meinem Tagesbeginn, der sich halt im üblichen Rahmen dessen bewegt, was ich hier erwarten kann bzw. muss, obwohl immerhin der Embolismus gebetet wurde und der Diakon auch keine Probleme hatte, sich bei der Kommunionspendung etwas zu mir herunterzubeugen und mir den Herrn zu reichen. Trotzdem konnte ich insgesamt ein Gefühl der Enttäuschung nicht verhindern.
Eine Bekannte meinte gestern abend, sie geht gar nicht mehr in den Novus Ordo, weil sie sich eh immer ärgert und dies ihrer Andacht nicht dienlich sei. Irgendwo sehe ich es mehr und mehr ähnlich. Seufz.