Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

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Vir Probatus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Vir Probatus »

Melody hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Ok, Hubertus. Danke für den HInweis. :doktor:
Ich hätte schreiben müssen: Die dortigen sogenannten Fürbitten ...
Neinnein, paßt schon, civi! :)

Ich wollte eigentlich nur mal zeigen, wie selbstzentriert diese Bitten sind. :nein:
Das allerdings war mir auch unangenehm aufgefallen. Ich hab ja auch schon mal Fürbitten formuliert, und eigentlich gibt es ja gewisse Regeln, an die man sich dabei zu halten hat...
Ich finde es unfair, wie sich hier über den Liturgie-Letter echauffiert wird, offensichtlich herrscht ein wenig Langeweile. Wer etwas daran auszusetzen hat, kann doch Herrn Pfarrer Breitenbach anschreiben und vielleicht sollte er den Newsletter abbestellen. Ich möchte ihn allerdings nicht missen.
Wir können aber auch gerne manches Kirchenlied zerpflücken, da wird doch auch viel Nonsens sichtbar.
"Soweit der Himmel geht, der stets beweget sich"
(Wahrscheinlich auch ein Argument für Latein in der Messe, da kriegt es der Normalmensnch nicht so mit)
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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cantus planus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von cantus planus »

Ich hoffe, du hast gerade mit Absicht versucht, dein eigenes Niveau zu unterbieten. Ansonsten muss ich davon ausgehen, dass du ein kleines Senfkorn vor Augen hast, wenn du die Botschaft der Hoffnung hörst. Das täte mir leid.

An dieser Textzeile ist nun wahrlich nichts auszusetzen. Im Übrigen kömmt mir vor, dass wir genau das schon einmal hatten: "Der Himmel geht (von... bis...)" bedeutet "Der Himmel reicht so weit". Das ist nun ein ganz normaler umgangssprachlicher Ausdruck. Dass sich der Himmel "stets beweget", ist auch unbestritten, wenn man einmal zu den Wolken hochschaut. Natürlich ist hier keine Beschreibung naturwissenschaftlicher Tatsachen gemeint. Es handelt sich ja auch nicht um eine sachliche Abhandlung, sondern um ein Gedicht.

Und etwas Hirn wird man auch von singenden Gläubigen erwarten können. Wer sich über solche Liedzeilen echauffiert, stellt - vor allem anderen - sein eigenes Unwissen und schwaches kulturelles Niveau unter Beweis. Die Lektüre früherer deutscher Literatur sey dringend empfohlen!

Wer echt kritikwürdige Punkte finden will, zähle einmal im "Gotteslob", wie oft sich Gott auf Not oder Brot reimen muss, ohne das es unmittelbar notwendig wäre...

Im übrigen trifft das Argument mangelnder Fairness nicht: wer seine Privatmeinungen per Newsletter in alle Welt verschickt, muss damit rechnen, dass man sich ebenso öffentlich damit auseinandersetzt.
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Sempre
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Sempre »

cantus planus hat geschrieben:Dass sich der Himmel "stets beweget", ist auch unbestritten, wenn man einmal zu den Wolken hochschaut. Natürlich ist hier keine Beschreibung naturwissenschaftlicher Tatsachen gemeint.
Auch die Wissenschaft hatte nie etwas dagegen einzuwenden, dass sich der Himmel stets bewegt. Weder Aristoteles, noch Ptolemäus, noch Kopernikus, noch Kepler, noch Galilei, noch Newton, noch Einstein, noch Hawking usf.
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civilisation
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von civilisation »

Bad Ischl - St. Nikolaus - Pfarrer ist Mitstreiter bei der Ungehorsams-Sekte.

Und dann auf der Homepage das nachzulesen und anzuschauen (Kindermesse vom 15. Mai 211).
Zur Kommunion gab es speziell für die kleineren Kinder selbst gebackene "Glückskekse".


Quelle: http://www.pfarre-badischl.at/kinder-un ... urgie.html

Wie können da überhaupt noch die Unterschiede zwischen Keksen, Brot und dem Leib Christi vermittelt werden?

Das Ganze ist NICHT mehr die Römisch-Katholischen Kirche.

:angewidert:
Zuletzt geändert von civilisation am Montag 12. Dezember 2011, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Melody »

Du meintest wohl, "NICHT(!) mehr die römisch-katholische Kirche"?!

Auf der von Dir verlinkten Seite stolpere ich mehr über den Satz: "Im Anschluß an die Messe gab es (wetterbedingt in der Sakramentenkapelle) noch eine Stärkung für die Kirchengemeinde."

Die haben in der Sakramentskapelle gegessen??? :hae?:

Und was in aller Welt passierte an Gründonnerstag... die sitzen da gemütlich in der Kirche um den Altar und essen und trinken ein Abendmahl?! :glubsch:

Nee, römisch-katholisch ist das alles wirklich nicht...
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civilisation
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von civilisation »

Danke, Melody, für den "NICHT"-Hinweis. Ich bin schon so verwirrt, daß ich ganze Worte unterschlage.

:auweia:

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Pit
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Pit »

Soll der Unterschied vermittelt werden?
Ich fasse es nicht, was der "Priester" da verzapft!
Der soll mal nach Taize fahren, die Brüder haben ein besseres und tieferes Eucharistieverständnis als dieser ...ne,das sage ich nicht, daß wäre beleidigend.
civilisation hat geschrieben:Bad Ischl - St. Nikolaus - Pfarrer ist Mitstreiter bei der Ungehorsams-Sekte.

Und dann auf der Homepage das nachzulesen und anzuschauen (Kindermesse vom 15. Mai 211).
Zur Kommunion gab es speziell für die kleineren Kinder selbst gebackene "Glückskekse".


Quelle: http://www.pfarre-badischl.at/kinder-un ... urgie.html

Wie können da überhaupt noch die Unterschiede zwischen Keksen, Brot und dem Leib Christi vermittelt werden?
...
:angewidert:
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Pit
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Pit »

"Der Altar diente uns als Tisch, den wir gemeinsam mit den Kindern zum Abendmahl deckten!" :heul: :bedrippelt: :vogel:

Man könnte fast ergänzen:
mit Brot,Kakao,Nutella und Marmelade! :würg:

Pardon, aber da wird den Kindern weder die Eucharistie noch das lutherische Abendmahl nähergebracht---bitte,bitte sorg einer dafür, daß dieser "Priester"seines Amtes enthoben wird.
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martin v. tours
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von martin v. tours »

Das wird in dieser Diözese (wahrscheinlich nirgendwo im deutschsprachigen Raum) nicht passieren.
Deswegen gebe ich meinen Vorrednern recht:
Dieser Affenzirkus hat NICHTS mehr mit der katholischen Kirche zu tun.
Wenn die Bischöfe nichts machen, müssen eben die Laien Stop sagen. Das geht nur dort wo es diesen Kirchenzerstörern wirklich weh tut: beim Geld!
Ich stehe kurz davor aus der Gemeinschaft der Kirchensteuerzahler auszutreten.
Wenn einmal kein Geld mehr da ist diese Sesselfurzer zu finanzieren ,hört der Spuk vielleicht auf.

martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
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Pit
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Pit »

martin v. tours hat geschrieben:Das wird in dieser Diözese (wahrscheinlich nirgendwo im deutschsprachigen Raum) nicht passieren.
Deswegen gebe ich meinen Vorrednern recht:
Dieser Affenzirkus hat NICHTS mehr mit der katholischen Kirche zu tun.

...
martin v. tours
Nun, ich bin denke angesichts solcher "Liturgien" dass ich mal die Messe im 62er Ritus besuchen wollte, so als Gegenpol zu manchen "modernen" "Messen"!
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iustus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von iustus »

Pit hat geschrieben: Nun, ich bin denke angesichts solcher "Liturgien" dass ich mal die Messe im 62er Ritus besuchen wollte, so als Gegenpol zu manchen "modernen" "Messen"!
Such Dir eine aus: http://introibo.net/gruppenbildung.htm#deutschland
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Pit
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Pit »

iustus hat geschrieben:
Pit hat geschrieben: Nun, ich bin denke angesichts solcher "Liturgien" dass ich mal die Messe im 62er Ritus besuchen wollte, so als Gegenpol zu manchen "modernen" "Messen"!
Such Dir eine aus: http://introibo.net/gruppenbildung.htm#deutschland
schon gefunden! :)
Worin besteht der Unterschied zwischen der "tridentinischen" Liturgie und der von 1962?
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ad_hoc
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von ad_hoc »

Gerade am vergangenen Sonntag zum zweiten Mal vom Pfarrer gehört:
"....tut dies - feiert dies - zu meinem Gedächtnis....."

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Vir Probatus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Vir Probatus »

ad_hoc hat geschrieben:Gerade am vergangenen Sonntag zum zweiten Mal vom Pfarrer gehört:
"....tut dies - feiert dies - zu meinem Gedächtnis....."

Gruß, ad_hoc
Schön, aber worin liegt jetzt der "liturgische Mißbrauch" ?
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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cantus planus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von cantus planus »

Vir Probatus hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Gerade am vergangenen Sonntag zum zweiten Mal vom Pfarrer gehört:
"....tut dies - feiert dies - zu meinem Gedächtnis....."

Gruß, ad_hoc
Schön, aber worin liegt jetzt der "liturgische Mißbrauch" ?
In der Veränderung der Wandlungsworte. In einer eigenmächtigen und anmaßenden Verbesserung der Worte Christi selbst.
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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Melody »

Pit hat geschrieben:Worin besteht der Unterschied zwischen der "tridentinischen" Liturgie und der von 1962?
Das bedeutet im allgemeinen Sprachgebrauch heute dasselbe... dasselbe wie überlieferter Ritus oder außerordentliche Form usw.... so viele Bezeichnungen für ein und dieselbe ehrwürdige "alte" Messe... :)
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lifestylekatholik
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von lifestylekatholik »

civilisation hat geschrieben:Wie können da überhaupt noch die Unterschiede zwischen Keksen, Brot und dem Leib Christi vermittelt werden?
Unabhängig von den konkreten Vorfällen in der Gemeinde, ist das Austeilen von gesegnetem Brot nach der hl. Messe an sich nicht schlecht und muss an sich nicht zu einem Missverständnis bezüglich des Leibes Christi führen, wie das Antidoron in den Ostkirchen zeigt.

Dass das natürlich nichts mit dem oben erwähnten Unsinn in Bad Ischl zu tun hat, ist auch klar.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Pit
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Pit »

@ lifestyle

Eben, denn in Ischl wurde das Brot ja als Kommunion (!) an die Kinder ausgeteilt, was nicht schlimm wäre, wenn es Brot wäre, das den liturgischen Bestimmungen entspricht und konsekriert wurde-aber den Bildern nach zu urteilen wurden einfach Brot und Traubensaft verteilt-ohne jede liturgische Handlung (Offertorium usw.) und damit hatte es mit der Eucharistie nichts zu tun.
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ad_hoc
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von ad_hoc »

cantus planus hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Gerade am vergangenen Sonntag zum zweiten Mal vom Pfarrer gehört:
"....tut dies - feiert dies - zu meinem Gedächtnis....."

Gruß, ad_hoc
Schön, aber worin liegt jetzt der "liturgische Mißbrauch" ?
In der Veränderung der Wandlungsworte. In einer eigenmächtigen und anmaßenden Verbesserung der Worte Christi selbst.
INSTRUKTION
Redemptionis sacramentum

2. Das eucharistische Hochgebet
51. Nur jene eucharistischen Hochgebete dürfen verwendet werden, die im Römischen Meßbuch stehen oder rechtmäßig vom Apostolischen Stuhl approbiert worden sind, und zwar gemäß den Möglichkeiten und Grenzen, die der Apostolische Stuhl festgelegt hat. «Man kann es nicht hinnehmen, daß einige Priester sich das Recht anmaßen, eucharistische Hochgebete zusammenzustellen»[129] oder die von der Kirche approbierten Texte zu ändern oder andere von Privatpersonen verfaßte Hochgebete zu verwenden.[130]

2. Die schwerwiegenden Angelegenheiten
173. Auch wenn das Urteil über die Schwere einer Sache gemäß der allgemeinen Lehre der Kirche und der von ihr festgesetzten Normen zu treffen ist, sind zu den schwerwiegenden Angelegenheiten objektiv immer jene zu rechnen, die die Gültigkeit und die Würde der heiligsten Eucharistie in Gefahr bringen, die also gegen die Regelungen verstoßen, die oben in den Nummern 48-52,….

Gruß, ad_hoc
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Siard
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Siard »

ad_hoc hat geschrieben:Gerade am vergangenen Sonntag zum zweiten Mal vom Pfarrer gehört:
"....tut dies - feiert dies - zu meinem Gedächtnis....."

Gruß, ad_hoc
Mir wurde mal beigebracht, daß eine Veränderung der eigentlichen Einsetzungsworte dazu führt, daß die Messe ungültig ist. :hmm:
Alle anderen Veränderungen seien nur unerlaubt, aber gültig. (Gegenüber früher ist ja heute fast alles gültig – ohne Wertung gemeint.)

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Melody
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Melody »

Heute morgen war ich in einer sog. Roratemesse bei uns... sie fand in einer netten Kapelle statt, die sich hervorragend für die alte Messe eignen würde, aber die Hl. Messe war halt wie üblich... ohne wirklich große schlimme Vorkommnisse, aber es sind die Kleinigkeiten, die mir allmählich den neuen Ritus echt madig machen...

Übrigens brannten zwar Kerzen, aber das Licht blieb an, das fand ich ungewöhnlich, obgleich es mich nicht störte, da ich bei Kerzenlicht eh schlecht lesen kann.

Nach dem adventlichen Eingangslied (das "Wachet auf" inkl. 3. Strophe) folgte nicht sofort das "Im Namen des Vaters...", sondern der Priester richtete erstmal ein paar Worte der Begrüßung an die Gemeinde, bevor er die Hl. Messe im Namen des Vaters begann.

Auf dem Handzettel stand dann zum Schuldbekenntnis 120,4, der deutsche Rorateruf, den wir dann immer als Zwischenruf zwischen so etwas wie einem Psalm sangen, wobei ich kein Schuldbekenntnis in dem Psalm erkennen konnte. Die Vergebungsbitte (Nachlass, Vergebung und Verzeihung usw.) des Priesters fehlte.

Es fehlte auch das "Betet Brüder und Schwestern, dass mein und euer Opfer...", aber das ist normal.

Zum Sanctus sang die Gemeinde "Tochter Zion, freue dich" mit drei Strophen.
Ich war verdutzt, weil ich dies nur als Weihnachtslied kenne. Da es aber nicht im Gotteslob steht, war ich verunsichert, ob dieses Lied auch in der Adventszeit gesungen werden kann?!
(Jenseits dessen, dass es natürlich kein Sanctus ist.)

Da das Sanctus dann schon dementsprechend lang war, reichte es natürlich wie üblich nur für das zweite Hochgebet. Außerdem musste man ja vielleicht peinlich darauf achten, dass man nicht doch versehentlich das Wort "Opfer" irgendwo fallen lässt.

Zum Friedensgruß reichte mir der Priester die Hand. Welch Freude zu früher Stunde... :angewidert:
(Ich saß in der dritten Reihe der kleinen Kapelle am Mittelgang, da ich vorher nicht darüber nachgedacht hatte, wer wohl der Zelebrant sein könnte.)

Für den Magnificat-Kanon als Danksagung war ich wohl noch zu müde, und ich war in der Melodie leider nicht so sicher, als dass ich hätte mitsingen können... :tuete:

Vor dem Segen wurde die Gemeinde natürlich noch zum anschließenden Frühstück eingeladen. Ich hab aber lieber zu Hause gefrühstückt.

Soviel zu meinem Tagesbeginn, der sich halt im üblichen Rahmen dessen bewegt, was ich hier erwarten kann bzw. muss, obwohl immerhin der Embolismus gebetet wurde und der Diakon auch keine Probleme hatte, sich bei der Kommunionspendung etwas zu mir herunterzubeugen und mir den Herrn zu reichen. Trotzdem konnte ich insgesamt ein Gefühl der Enttäuschung nicht verhindern.

Eine Bekannte meinte gestern abend, sie geht gar nicht mehr in den Novus Ordo, weil sie sich eh immer ärgert und dies ihrer Andacht nicht dienlich sei. Irgendwo sehe ich es mehr und mehr ähnlich. Seufz.
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iustus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von iustus »

Melody hat geschrieben: Zum Sanctus sang die Gemeinde "Tochter Zion, freue dich" mit drei Strophen.
Ich war verdutzt, weil ich dies nur als Weihnachtslied kenne. Da es aber nicht im Gotteslob steht, war ich verunsichert, ob dieses Lied auch in der Adventszeit gesungen werden kann?!
Ich kenne das NUR als Adventslied.

Wikipedia auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Tochter_Zion,_freue_dich
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

iustus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von iustus »

Melody hat geschrieben: Es fehlte auch das "Betet Brüder und Schwestern, dass mein und euer Opfer...", aber das ist normal.
Und leider erlaubt.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

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Niels
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Niels »

iustus hat geschrieben:
Melody hat geschrieben: Es fehlte auch das "Betet Brüder und Schwestern, dass mein und euer Opfer...", aber das ist normal.
Und leider erlaubt.
Aber nicht im lateinischen "Original". Da ist es obligatorisch.
Missale Romanum (1970) hat geschrieben: Ordo Missae cum Populo
25.
Stans postea in medio altaris, versus ad populum, extendens et iungens manus, dicit:

Orate, fratres: ut meum ac vestrum sacrificium acceptabile fiat apud Deum Patrem omnipotentem.
In der deutschen Version gibt es leider mehrere "Möglichkeiten", deren eine darin besteht, es auszulassen.
(In der lateinischen wie der deutschen "Version" ist (darauf wurde ja schon mehrfach hingewiesen) die Zelebration versus Deum die Norm - wozu sonst der Hinweis, dass der Priester sich dem Volk zuwenden soll...)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Peregrin
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Peregrin »

iustus hat geschrieben:
Melody hat geschrieben: Zum Sanctus sang die Gemeinde "Tochter Zion, freue dich" mit drei Strophen.
Ich war verdutzt, weil ich dies nur als Weihnachtslied kenne. Da es aber nicht im Gotteslob steht, war ich verunsichert, ob dieses Lied auch in der Adventszeit gesungen werden kann?!
Ich kenne das NUR als Adventslied.

Wikipedia auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Tochter_Zion,_freue_dich
Einmal abgesehen von seiner antikatholischen Geschichte, kam mir das immer als Einzugslied zu Gaudete sehr passend vor. Wiki meint - offenbar unter lutheranischem Einfluß - allerdings, daß es eher in die ersten beiden Sonntage paßt?
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Kilianus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Kilianus »

iustus hat geschrieben:
Melody hat geschrieben: Zum Sanctus sang die Gemeinde "Tochter Zion, freue dich" mit drei Strophen.
Ich war verdutzt, weil ich dies nur als Weihnachtslied kenne. Da es aber nicht im Gotteslob steht, war ich verunsichert, ob dieses Lied auch in der Adventszeit gesungen werden kann?!
Ich kenne das NUR als Adventslied.

Wikipedia auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Tochter_Zion,_freue_dich
Die Kernfrage ist doch nicht, ob das ein Advents- oder Weihnachtslied ist. So oder so, als Sanctus ist das vollkommen indiskutabel.

iustus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von iustus »

Kilianus hat geschrieben: als Sanctus ist das vollkommen indiskutabel.
Das diskutiert doch auch garniemand. Melody hat doch schon festgestellt, dass "es natürlich kein Sanctuslied ist" und niemand hat ihr widersprochen.

Die einzige Frage, die offen blieb, war die, ob es sich um ein Advents- oder um ein Weihnachtslied handelt.
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Seraph
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Seraph »

Peregrin hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
Melody hat geschrieben: Zum Sanctus sang die Gemeinde "Tochter Zion, freue dich" mit drei Strophen.
Ich war verdutzt, weil ich dies nur als Weihnachtslied kenne. Da es aber nicht im Gotteslob steht, war ich verunsichert, ob dieses Lied auch in der Adventszeit gesungen werden kann?!
Ich kenne das NUR als Adventslied.

Wikipedia auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Tochter_Zion,_freue_dich
Einmal abgesehen von seiner antikatholischen Geschichte, kam mir das immer als Einzugslied zu Gaudete sehr passend vor. Wiki meint - offenbar unter lutheranischem Einfluß - allerdings, daß es eher in die ersten beiden Sonntage paßt?
Es ist eigentlich ein Lied zu Palmsonntag.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

Kilianus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Kilianus »

iustus hat geschrieben: Das diskutiert doch auch garniemand. Melody hat doch schon festgestellt, dass "es natürlich kein Sanctuslied ist" und niemand hat ihr widersprochen.

Die einzige Frage, die offen blieb, war die, ob es sich um ein Advents- oder um ein Weihnachtslied handelt.
Was mir in dem Zusammenhang - überspitzt formuliert - wie eine Debatte um die Frage vorkommt, ob der Einbrecher vor seiner Tat die Parkscheibe seines Autos nicht richtig eingestellt hatte.

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cantus planus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von cantus planus »

Peregrin hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:
Melody hat geschrieben: Zum Sanctus sang die Gemeinde "Tochter Zion, freue dich" mit drei Strophen.
Ich war verdutzt, weil ich dies nur als Weihnachtslied kenne. Da es aber nicht im Gotteslob steht, war ich verunsichert, ob dieses Lied auch in der Adventszeit gesungen werden kann?!
Ich kenne das NUR als Adventslied.

Wikipedia auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Tochter_Zion,_freue_dich
Einmal abgesehen von seiner antikatholischen Geschichte, kam mir das immer als Einzugslied zu Gaudete sehr passend vor. Wiki meint - offenbar unter lutheranischem Einfluß - allerdings, daß es eher in die ersten beiden Sonntage paßt?
Das ist ein Palmsonntagslied.
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iustus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von iustus »

Kilianus hat geschrieben:
iustus hat geschrieben: Das diskutiert doch auch garniemand. Melody hat doch schon festgestellt, dass "es natürlich kein Sanctuslied ist" und niemand hat ihr widersprochen.

Die einzige Frage, die offen blieb, war die, ob es sich um ein Advents- oder um ein Weihnachtslied handelt.
Was mir in dem Zusammenhang - überspitzt formuliert - wie eine Debatte um die Frage vorkommt, ob der Einbrecher vor seiner Tat die Parkscheibe seines Autos nicht richtig eingestellt hatte.
Klar. Wir sind doch hier in einem Internetforum (vgl. http://www.supernature-forum.de/comedy- ... birne.html)
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Gallus
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Re: Liturgische Mißbräuche und kein Ende...

Beitrag von Gallus »

Habe gerade eine eigentlich wunderbare Heilige Messe erlebt, mit Choralschola und einer furiosen Predigt zur Frage, wieso wir uns Maria als Vorbild nehmen und Gottes Willen auch dann annehmen sollten, wenn wir selbst eigentlich andere Vorstellungen haben. Wirklich gut.

Einziger Fehler: Ein Lektor, der es bei beiden Lesungen nicht übers Herz brachte die Akklamation "Wort des lebendigen Gottes" zu sprechen, sondern zweimal "Das waren die Worte der Lesung" sagte, was die ratlose Gemeinde dann auch im großen und ganzen unbeantwortet ließ.

Was ist denn das nun wieder für eine Marotte? Eine neue Mode, oder ein Einzelfall?

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