Wird Wulff weichen? Kredite, Krise, Klüngel …

[Peregrin]

Der Mann scheint wirklich nichts von seiner Situation zu vernehmen:

http://de.reuters.com/article/topNews/i ... 1B2111218

Ich bin ja kein Fan vom Bundeswulff, aber kann mir jemand einmal das gegenständliche Problem erklären?

[holzi]

Der Mann scheint wirklich nichts von seiner Situation zu vernehmen:

http://de.reuters.com/article/topNews/i ... 1B2111218

Ich bin ja kein Fan vom Bundeswulff, aber kann mir jemand einmal das gegenständliche Problem erklären?

Er hat von einem befreundeten Unternehmer billiges Geld geliehen, hatte aber behauptet, mit jenem Herrn Geerkens (Schmuckhändler) keinerlei geschäftliche Beziehungen zu haben. Stimmte halt nicht. Und nun hat er die Bescherung. Schon vor Weihnachten.

[Robert Ketelhohn]

Tja, des Bundeswulffs Bravpelz wird allmählich räudig. Der Volksmund
weiß: Wie man sich bettet, so liegt man. Junge Frauen und fremdes Geld
taugen schlecht als Unterlage.

[Yeti]

Tja, des Bundeswulffs Bravpelz wird allmählich räudig. Der Volksmund
weiß: Wie man sich bettet, so liegt man. Junge Frauen und fremdes Geld
taugen schlecht als Unterlage.

Du sagst es. Zu unreif für das Amt. Abgesehen davon ist das Fräulein gar nicht mehr so jung. Sie hat sich nur bis jetzt ganz gut in der Rolle des Business-Jetset-Bundespüppchens "gefallen".

[Gamaliel]

Der Mann scheint wirklich nichts von seiner Situation zu vernehmen:

http://de.reuters.com/article/topNews/i ... 1B2111218

Ich bin ja kein Fan vom Bundeswulff, aber kann mir jemand einmal das gegenständliche Problem erklären?

Ich verstehe das Problem jedenfalls nicht. (Der Fall ist mir mit seinen in den Medien ausgebreiteten Details bekannt.)

[Torsten]

Dass das eine Kampagne ist dürfte klar sein. Was auffällt ist die zeitliche und inhaltliche Nähe zum Fall des Berliner Justizsenators, der ja über ein zweifelhaftes Immobiliengeschäft gestolpert ist. Die ganze Sache scheint irrelevant genug, um die medialen Muskeln mal spielen zu lassen. Man kann sich davon unterhalten lassen oder auch nicht.

[iustus]

http://www.sueddeutsche.de/politik/kred ... -1.1233535

Ein Bundespräsident ist eine moralische Instanz, ist eine moralische Instanz, ist eine moralische Instanz. Wenn es ein ungeschriebenes Gesetz über die Amtsführung des höchsten Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschland gibt, dann dieses. Christian Wulff ist vieles: ein Strippenzieher, ein Vollblutpolitiker. Eine moralische Instanz ist er nicht. War er nie und wird er nicht mehr werden.

[Marcus]

Eine moralische Instanz ist er sicherlich nicht. Aber als Strippenzieher ist er mir auch nicht besonders aufgefallen.

[Caviteño]

Anstatt selbst offensiv zu werden, beauftragt unser BP Anwälte und läßt eine Liste seiner "Urlaube bei Freunden" erstellen und veröffentlichen. Die Anwälte versehen aber ihre Veröffentlichung gleich mit einem eingeschränkten Testat:

....bis er sich am Sonntag plötzlich zu Transparenz entschloss und eine Liste von Reisen vorlegte, die er mit Gattin Bettina zu befreundeten Unternehmern gemacht hatte. Auch diese Liste kam aber nicht von ihm, sondern von seinen Anwälten.
(...)
Wulff hatte die Kanzlei nach deren Angaben beauftragt, „anhand seiner Aufzeichnungen, seiner Kalender und aller sonst zugänglichen Informationen“ die Urlaubseinladungen zu dokumentieren.

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 9533.html

Ist Herr Wulff so dement, daß er sich nicht mehr erinnern kann, in welchen Häusern er seine Sommer- bzw. Weihnachtsurlaube verbracht hat? Warum muß eine Anwaltskanzlei seine Kalender und Aufzeichnungen durchwühlen.....

Im übrigen: sechs Urlaube bei Freunden in acht Jahren (23 - 21) - es war wohl mehr die Regel als die Ausnahme für Herrn Wulff, kostengünstig bei Freunden zu urlauben.

Er merkt wohl, daß es eng und einsam wird:

Wulff hatte nach Darlegung der „Bild am Sonntag“ bereits am vergangenen Freitag seine Mitarbeiter vor einem schwierigen Wochenende gewarnt. „Am Wochenende wird es kritisch genug“, zitierte ihn das Blatt. Eine Weihnachtsfeier mit Mitarbeitern im Berliner Amtssitz habe er am Freitag „mit versteinerter Miene“ begrüßt und „nach wenigen Minuten verlassen“.

http://www.faz.net/aktuell/politik/bund ... 67338.html

In der Union herrscht Ungewissheit. Längst gezählt sind die Stimmen, die man in der Bundesversammlung hat: „Vier über den Durst.“ Zwei Monate würde es dauern, bis ein neuer Präsident gewählt wäre, sagt einer: „Ist halt so.“

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 6781.html

[Pelikan]

Ich bin ja kein Fan vom Bundeswulff, aber kann mir jemand einmal das gegenständliche Problem erklären?

Von einem Wucherer abhängig zu sein ist nur gesellschaftsfähig, wenn jener eine Banklizenz besitzt, um die Beziehung zu verschleiern.

[iustus]

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/f ... 7115.html

Daraus:

Die Sendung „Günter Jauch“ geriet für jene, die den Bundespräsidenten Christian Wulff verteidigen möchten, zum Desaster.

Man traute in der „Günter Jauch“-Sendung zum Skandal um Bundespräsident Wulff seinen Ohren nicht. Selten war eine Talkshow so eindeutig im Urteil, so verheerend für den Bundespräsidenten.(...)

Für die Verteidiger war die Linie des Autors und ZDF-Literaturmoderators Wolfgang Herles bezeichnend. Er war dagegen, den Skandal um den Privatkredit so hoch zu hängen, denn das eigentliche Problem war für ihn Wulffs Amtszeit, die er miserabel nannte. Den berühmten, in Wahrheit den einzigen bislang memorablen Satz des Bundespräsidenten, „der Islam gehört zu Deutschland“, nannte Herles „unterkomplex“, „schlicht“, „saublöd“, ja den blödesten Satz des Jahres. Und der Mann war als ein Verteidiger Wulffs geladen.

Fataler kann eine Verteidigung kaum sein

In der amtlichen Rolle des Exegeten der komplizierten Vermögens- und Freundschaftsverhältnisse des Bundespräsidenten war CDU-Fraktionsgeschäftsführer Peter Altmaier besetzt. Es tat weh, diesen intelligenten Mann mit solch untauglichen Argumenten herumfuchteln zu sehen. Er hatte eigentlich nur drei: Andere hatten auch Skandale. Zudem wird sich der Ältestenrat des niedersächsischen Landtags mit dem Fall befassen (in dem, das sagte er nicht, die Union die Mehrheit hat, was immer praktisch ist). Das letzte Argument war das erschütterndste: Man solle „aus vorliegenden Informationen keine Schlussfolgerungen“ ziehen, weil man war ja nicht dabei, beziehungsweise er kennt Wulff schon dreißig Jahre. Das alles hinderte ihn aber nicht, gewissermaßen als Fluchtlinie, abschließend zu murmeln: Der Präsident „bemühe sich“ um Aufklärung und man werde ja sehen, „ob es ausreichend war.“ Fataler kann eine Verteidigung kaum sein.

Außer der natürlich, die der Bundespräsident selbst versucht. In Journalistenkreisen erzählt man sich von umständlichen, gewundenen Mailboxansagen bei Medienchefs, in denen der Bundespräsident bald drohend, bald bittend noch vor Veröffentlichung interveniert.

[Ewald Mrnka]

Die Weihnachtsansprache könnte dieses Jahr Topquoten einfahren. So es denn noch eine gibt. Alternativ könnte man ja auch mal wieder den Papst zu Wort kommen lassen.

Die Weste ist bekleckert und ein Geschmäckle wird bleiben - mit Jesuitenmoral kann man in solchen hyper-moralischen Zeiten nicht mehr wirklich punkten. Mit dem verschwiemelten Moralisieren ist es wohl aus, das nimmt man ihm nicht mehr ab, wie schade.
Man fragt sich, wozu der Mann noch nützt.

Aber wer weiß, vielleicht übt sich der gutbezahlte Grüßaugust zur Abwechslung in aufrichtiger bolschewistischer Selbstkritik; das hätte zumindest einen gewissen Unterhaltungswert.

[Caviteño]

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/f ... 7115.html

Ähnliche Berichte auch hier:

http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 73868.html

http://www.welt.de/fernsehen/article137 ... Wulff.html

Eigentlich ist Wulff nicht mehr zu halten, aber Merkel wird wohl nicht den Mut bzw. die Lust haben, erneut einen Kandidaten aus dem Hut zu zaubern, zumal die Mehrheit in der Bundesversammlung nur vier Stimmen beträgt. Sie müßte sich also mit Gabriel abstimmen und einen gemeinsamen Kandidaten finden. Ihre desolate Personalpolitik würde offensichtlich. Daran kann sie eigentlich kein Interesse haben; sie wird Wulff halten, "koste es, was es wolle" und in diesem Fall ist es für sie tatsächlich "alternativlos".

Einfach nur traurig.

[Melody]

Im übrigen: sechs Urlaube bei Freunden in acht Jahren (2003 - 2010) - es war wohl mehr die Regel als die Ausnahme für Herrn Wulff, kostengünstig bei Freunden zu urlauben.

Könnte mir bitte mal jemand erklären, was daran eigentlich so schlimm sein soll? Wenn ich Freunde irgendwo im Rest der Welt hätte bzw. Freunde, die Häuser dort haben, würde ich mich doch auch freuen, wenn ich dort für wenig Geld Urlaub machen könnte?! Würden wir das nicht alle tun?!
Ich halte nichts von Wulff, aber ich sehe trotzdem nicht, warum er über solche Dinge jetzt stolpern soll?!

Natürlich sollte ein BP eine moralische Instanz sein, und von daher war es per se verfehlt, jemanden zum BP zu machen, der vorher so schäbig seine Familie verlassen hat, aber bei den Dingen, die jetzt hochgekocht werden, sehe ich die moralische Verfehlung nicht.

[Wenzel]

Im übrigen: sechs Urlaube bei Freunden in acht Jahren (2003 - 2010) - es war wohl mehr die Regel als die Ausnahme für Herrn Wulff, kostengünstig bei Freunden zu urlauben.

Könnte mir bitte mal jemand erklären, was daran eigentlich so schlimm sein soll? Wenn ich Freunde irgendwo im Rest der Welt hätte bzw. Freunde, die Häuser dort haben, würde ich mich doch auch freuen, wenn ich dort für wenig Geld Urlaub machen könnte?! Würden wir das nicht alle tun?!
Ich halte nichts von Wulff, aber ich sehe trotzdem nicht, warum er über solche Dinge jetzt stolpern soll?!

Natürlich sollte ein BP eine moralische Instanz sein, und von daher war es per se verfehlt, jemanden zum BP zu machen, der vorher so schäbig seine Familie verlassen hat, aber bei den Dingen, die jetzt hochgekocht werden, sehe ich die moralische Verfehlung nicht.

Die meisten würden das sicherlich auch so handhaben und zusammen mit den Freunden oder auch alleine dann in deren Häusern für kleines Geld oder umsonst Urlaub machen ( Hab ich auch schon gemacht - da kann nichts verkehrtes dran sein). Auch wenn mir jemand, der es sich echt leisten kann, einen Kredit zu günstigereren Konditionen gibt als eine Bank, sehe ich das nicht als verwerflich an. Auch das die angebliche ehemalige "Berufstätigkeit" von Frau Wulff mal wieder angedeutet wird, kann doch eigentlich niemanden mehr so richtig schockieren. Insgesamt glaube ich auch nicht, daß es darum geht, wie er seinen Urlaub und seine Finanzen regelt, sondern um Dinge von denen wir noch nicht wissen. - Wulff wurde als "pflegeleicht" von Merkel ausgewählt, und hat sich bis jetzt ja auch sehr unauffällig verhalten ( von einigen kleinen Mainstream gerechten Äußerungen abgesehen). Vielleicht hat er doch intern eine andere Meinung als Frau Merkel zur Euro- / Wirtschaftskrise , Afghanistan, was auch immer, und wollte diese jetzt öffentlich machen. Alles nur Vermutungen, aber da muß mehr hinterstecken als ein paar Urlaube bei Freunden oder geliehenes Geld zu niedrigen Zinsen - das ist mir zu wenig für einen Bundespräsi-Skandal. Mal gucken was da noch rauskommt .....

[iustus]

Die meisten würden das sicherlich auch so handhaben und zusammen mit den Freunden oder auch alleine dann in deren Häusern für kleines Geld oder umsonst Urlaub machen ( Hab ich auch schon gemacht - da kann nichts verkehrtes dran sein). Auch wenn mir jemand, der es sich echt leisten kann, einen Kredit zu günstigereren Konditionen gibt als eine Bank, sehe ich das nicht als verwerflich an.

Beides ist nur dann nicht verwerflich, wenn es in keiner Beziehung zu dem öffentlichen Amt steht. Es gibt einschlägige Vorschriften zur Korruptionsvermeidung, an die sich alle öffentlichen Bediensteten zu halten haben.

Aus dem von mir verlinkten Artikel (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/f ... 7115.html):

Zur juristischen Seite der Sache hatte sich schon zu Beginn der Sendung der Verfassungsrechtler von Arnim präzise und nachvollziehbar geäussert: Die Einladung zu Auslandsreisen, die ein Minsterpräsident aussprechen kann, ist eine Amtshandlung und die Gewährung eines günstigen Kredits ist ein Vorteil. Im Falle Geerken kam eines zum anderen - eine unzulässige Verknüpfung.

Bei dieser Beurteilung ist auch von Bedeutung, was noch in dem Artikel steht:

Das Ehepaar Geerkens verfügte über keine Sicherheit, verlangte auch keine. Die Konditionen glichen denen unseriöser Internetanbieter: Sofortkredit ohne Schufa.

[Reinhard]

Natürlich freue ich mich, wenn ich von Freunden zum Urlaub eingeladen werde, und ich nähme so etwas auch gerne an. (und umgekehrt habe ich auch kein Problem, solche Einladungen zu geben, wo ich die Möglichkeit habe)
Genauso mit dem Geld: wenn jemand Geld "herumliegen" hat, ist es 1000 Mal besser, es an Freunde zu verleihen (natürlich zu Freundschaftsbedingungen, es sind immerhin Freunde !), als den Bankenapparat damit zu füttern.

Das Problem sind 2 Dinge:
1. hat "man" in den wohlhabenden Kreisen offenbar schnell, und bevor man es merkt, Freunde bei denen die Grenze zwischen legitimem Umgang mit Geld und krummen Dingern sehr fließend ist. Und dann ist man 1-2-3 in den krummen Dingern mit drin. Und
2. ist man als Politiker (überhaupt als öffentlicher Entscheider) immer in der Gefahr, mit Gefälligkeiten und Freundschaftsdiensten gekauft zu werden. Deshalb müssen hier sehr viel schärfere Maßstäbe angelegt werden. Und umgekehrt braucht man auch sehr viel mehr Rückgrat, um sich nicht heimlich doch korrumpieren zu lassen. Ich weiß wovon ich rede, schließlich habe ich in unserer Praxis regelmäßig mit Pharma-Vertretern zu tun, und die machen sowas professionell.

Das beides, erfordert eine Geradheit und Klugheit, die nicht jeder hat. Bei dem Präsidenten hatte ich von Anfang an den Eindruck, dass er diesem Maßstab nicht gewachsen ist. Aber die CDU hat ihn durchgesetzt, - und nun hat sie das, was sie bestellt hat.

[Caviteño]

Im übrigen: sechs Urlaube bei Freunden in acht Jahren (2003 - 2010) - es war wohl mehr die Regel als die Ausnahme für Herrn Wulff, kostengünstig bei Freunden zu urlauben.

Könnte mir bitte mal jemand erklären, was daran eigentlich so schlimm sein soll? Wenn ich Freunde irgendwo im Rest der Welt hätte bzw. Freunde, die Häuser dort haben, würde ich mich doch auch freuen, wenn ich dort für wenig Geld Urlaub machen könnte?! Würden wir das nicht alle tun?!

Du bist auch nicht der Ministerpräsident eines Landes und verfügst aus diesem Grunde auch nicht über seine Möglichkeiten (s. z.B. Mitnahme auf offiziellen Regierungsflügen). Ob und was in anderen Fällen "gelaufen" ist, wissen wir nicht.
Ein Regierungschef, der als solcher auch der oberste Beamte ist, sollte eigentlich auf seine Unabhängigkeit bedacht sein. Ein kleiner Beamter kann immer sich immer für befangen erklären, wenn er z.B. dienstlich mit dem Fall eines Freundes befaßt werden soll. An wen soll denn ein MP delegieren? Selbst wenn er sich aus dem Fall "heraushält" - es ist doch bekannt, daß der "Chef" diese "Person" besonders gut kennt, mit ihm "befreundet" ist. Ob dann wirklich eine sachgerechte Entscheidung erfolgt?

Mir ist absolut schleierhaft, warum man sich in eine solche Situation begeben kann. Es sind ja nicht nur die kostenlosen oder verbilligten Urlaube bei "Freunden"; Wulff hatte auch keine Hemmungen, kostenlos die 1. Klasse im Flugzeug zu benutzen ("Freund" Hunold hat geholfen), der Kredit für seinen Hausbau wird bei "Freund" Geerkens aufgenommen und dabei werden vertragliche Vereinbarungen und Zahlungswege benutzt, die bei jedem Steuerfahnder zumindest ein Stirnrunzeln hervorrufen würden.

Das sind Sachen, die bisher bekannt geworden sind - gibt es noch andere Vorfälle ähnlicher Art

Wulff beweist in meinen Augen absolut kein Fingerspitzengefühl - das dürfte bei vielen seiner früheren Untergebenen im öffentlichen Dienst Niedersachsens weitaus ausgeprägter sein. Wer eine solche Position (egal ob BP oder MP) hat, von dem wird mE zu Recht erwartet, daß er vollkommen integer ist. "Klimapflege" mit Wirtschaftskapitänen in deren Villen gehört nicht dazu.
Niemand wird gezwungen, für ein solches Amt zu kandidieren; die öffentliche Aufmerksamkeit wird dann in guten Zeit gern in Kauf genommen und man sonnt sich in der Presse. Dann muß man andererseits aber auch akzeptieren, daß für sein eigenes Verhalten höhere Maßstäbe gelten als für Fritz Meier.

[Marcus]

Ein Regierungschef, der als solcher auch der oberste Beamte ist, sollte eigentlich auf seine Unabhängigkeit bedacht sein.

Die Mitglieder der Landesregierung sind keine Beamte. Ihre Bezüge regelt ein Gesetz

Quelle: http://www.verfassungen.de/de/nds/niede ... -index.htm

Aber auch das macht die Sache nicht besser.

[lifestylekatholik]

Ein Regierungschef, der als solcher auch der oberste Beamte ist, sollte eigentlich auf seine Unabhängigkeit bedacht sein.

Die Mitglieder der Landesregierung sind keine Beamte. Ihre Bezüge regelt ein Gesetz

Quelle: http://www.verfassungen.de/de/nds/niede ... -index.htm

Aber auch das macht die Sache nicht besser.

Niedersächsisches Ministergesetz:

§ 5, Abs. 4, Satz 1: Die Mitglieder der Landesregierung dürfen, auch nach Beendigung ihres Amtsverhältnisses, keine Belohnungen und Geschenke in Bezug auf ihr Amt annehmen.

Generell finde ich aber den Terz, der jetzt um Christian Wulff gemacht wird, ziemlich .

Wo mag denn nur mein Christian sein,
In Hamburg oder Bremen?
Schau ich mir seine Stube an,
So denk ich an mein Christian.
Schau ich mir seine Stube an,
So denk ich an mein Christian.

In unserm Stall, da steht ein Ochs
den hat er oft gemolken.
Hör ich dieses Rindvieh schrein,
so fällt mir gleich mein Christian ein.
Hör ich dieses Rindvieh schrein,
so fällt mir gleich mein Christian ein.

Der Esel, der den Milchkarrn zog,
Den hat er selbst geführet.
Hör ich nur diesen Esel schrei’n,
So fällt mir gleich mein Christian ein.
Hör ich nur diesen Esel schrei’n,
So fällt mir gleich mein Christian ein.

[Melody]

§ 5, Abs. 4, Satz 1: Die Mitglieder der Landesregierung dürfen, auch nach Beendigung ihres Amtsverhältnisses, keine Belohnungen und Geschenke in Bezug auf ihr Amt annehmen.

"In Bezug auf ihr Amt", das ist klar... bei uns im Büro war es vor 15 Jahren auch noch üblich, dass bei der Weihnachtsfeier Fremdmitarbeiter die Rechnung bezahlt haben, und dem wurde irgendwann ein Riegel vorgeschoben, sowas ist heute streng untersagt.

Aber ich dachte, Herr Wulff sei mit dieser Person seit Jahrzehnten befreundet gewesen, sowas hatte man doch gelesen?! Und ich finde es unfair, dass man dann gar nichts mehr annehmen dürfte, bloß weil man BP ist, selbst wenn es doch Freunde sind. Da würde ich halt unterscheiden wollen.

[holzi]

Aber ich dachte, Herr Wulff sei mit dieser Person seit Jahrzehnten befreundet gewesen, sowas hatte man doch gelesen?! Und ich finde es unfair, dass man dann gar nichts mehr annehmen dürfte, bloß weil man BP ist, selbst wenn es doch Freunde sind. Da würde ich halt unterscheiden wollen.

Wenn er solche Angebote annimmt, dann muss er aber auf Nachfrage das auch angeben und nicht hintenrum rumtricksen.

[iustus]

Aber ich dachte, Herr Wulff sei mit dieser Person seit Jahrzehnten befreundet gewesen, sowas hatte man doch gelesen?! Und ich finde es unfair, dass man dann gar nichts mehr annehmen dürfte, bloß weil man BP ist, selbst wenn es doch Freunde sind. Da würde ich halt unterscheiden wollen.

Ich nicht.

Vor allem geht es nicht darum, dass man NICHTS mehr annehmen darf, sondern um den Bezug zum Amt. Der BP kann annehmen, darf aber dem Freund keine Vorteile gewähren.

[lifestylekatholik]

Aber ich dachte, Herr Wulff sei mit dieser Person seit Jahrzehnten befreundet gewesen, sowas hatte man doch gelesen?! Und ich finde es unfair, dass man dann gar nichts mehr annehmen dürfte, bloß weil man BP ist, selbst wenn es doch Freunde sind. Da würde ich halt unterscheiden wollen.

Du ja, aber die Berufsaufreger nicht.

Wulff wurde im Landtag ja ziemlich intensiv nach seinen geschäftlichen Verbindungen zu Geerkens gefragt. Bei dieser Gelegenheit hat er den Halbmillionenkredit von dessen Frau nicht mal angedeutet, sondern jegliche geschäftliche Verbindungen verneint. Na ja, letztlich aber nicht mehr als Provinzposse. Die, die Wulff ohnehin nicht wollten, können jetzt noch mal Empörung heucheln.

[PaceVeritas]

(...)Generell finde ich aber den Terz, der jetzt um Christian Wulff gemacht wird, ziemlich .

Wo mag denn nur mein Christian sein,
In Hamburg oder Bremen?
[...]

[OT]
Auf welche Melodey ist dieser tiefgründige Text eigentlich zu singen? Oder handelt es sich um reine Lyrik?
[/OT]

[lifestylekatholik]

Wo mag denn nur mein Christian sein,
In Hamburg oder Bremen?
[...]

[OT]
Auf welche Melodey ist dieser tiefgründige Text eigentlich zu singen? Oder handelt es sich um reine Lyrik?
[/OT]

http://www.youtube.com/v/AlB-tImQgNo

[PaceVeritas]

Danke für's Schließen der Bildungslücke - was das deutsche Volkslied doch alles hergibt...

bin ja kein Freund der Operette, aber Stoff genug böte der BP...

[lifestylekatholik]

Ein sehr schöner Artikel zur Gemengelage, aus der auch Wulff kommt:

Die schwindende Kultur des Schonens (FAZ)

[Marcus]

Focus-Online lässt bereits darüber abstimmen, ob der BP zurücktreten soll:

http://www.focus.de/politik/deutschland ... 95525.html

Da Focus ja eher ein (markt-)liberales als ein links-liberales Blättchen ist, dürfte das schon bezeichnend für einen CDU-Politiker sein, der vor allem von schwarz-gelben Wahlmännern gewählt wurde.

[Robert Ketelhohn]

In unserm Stall, da steht ein Ochs
den hat er oft gemolken.

Im Ernst?

[lifestylekatholik]

Nein.

[Marcus]

Ein Regierungschef, der als solcher auch der oberste Beamte ist, sollte eigentlich auf seine Unabhängigkeit bedacht sein.

Die Mitglieder der Landesregierung sind keine Beamte. Ihre Bezüge regelt ein Gesetz

Quelle: http://www.verfassungen.de/de/nds/niede ... -index.htm

Aber auch das macht die Sache nicht besser.

Niedersächsisches Ministergesetz:

§ 5, Abs. 4, Satz 1: Die Mitglieder der Landesregierung dürfen, auch nach Beendigung ihres Amtsverhältnisses, keine Belohnungen und Geschenke in Bezug auf ihr Amt annehmen.

Generell finde ich aber den Terz, der jetzt um Christian Wulff gemacht wird, ziemlich .

Wo mag denn nur mein Christian sein,
In Hamburg oder Bremen?
Schau ich mir seine Stube an,
So denk ich an mein Christian.
Schau ich mir seine Stube an,
So denk ich an mein Christian.

In unserm Stall, da steht ein Ochs
den hat er oft gemolken.
Hör ich dieses Rindvieh schrein,
so fällt mir gleich mein Christian ein.
Hör ich dieses Rindvieh schrein,
so fällt mir gleich mein Christian ein.

Der Esel, der den Milchkarrn zog,
Den hat er selbst geführet.
Hör ich nur diesen Esel schrei’n,
So fällt mir gleich mein Christian ein.
Hör ich nur diesen Esel schrei’n,
So fällt mir gleich mein Christian ein.

Ist ja schon interessant, dass unser Christian in dem Liedchen mit einem Ochsen, einem Rindvieh und einem Esel verglichen wird. Üblicherweise stehen diese Tiere in der Metaphorik nicht gerade für Intelligenzbestien.