Na gut, nun haben wir also geschimpft und sind uns vermutlich einig, dass die Vikarin eindeutig über das Ziel hinausgeschossen ist.
Und wieder stehe ich Ratlos vor dem Chaos: Was bedeutet das und wie ist zu reagieren?
Es gibt ja durchaus Gründe, warum ich in der Landeskirche verharre. Zum Einen ist es die Loyalität gegenüber den geweihten Geistlichen. Die Priester und Bischöfe benötigen natürlich Rückendeckung einer möglichst großen Herde. Dazu will ich meinen Beitrag leisten.
Zum Anderen war es mir aber auch immer wichtig, in der Heimatgemeinde Bestandteil und Multiplikator unserer Sache zu sein. Das gelingt mir in Hessen/Nassau überhaupt nicht mehr. Ich denke, primär werde ich als Miesepeter und Sonderling wahrgenommen.
Wenn ich jedoch die Notwendigkeit sehe oder zumindest noch vermute, als Hochkichler Teil einer Gemeinde zu sein, muss ich doch irgendwie meine Stimme erheben.
Um vom Generellen auf eine konkrete Fragestellung zu kommen: Wie gehen wir abgesehen vom Dampf ablassen untereinander mit diesem Fall um? Müssten wir nicht irgendwie handeln, wenn wir nicht völlige Resignation eingestehen wollen? Gerade ist Weihnachten und ich fühle mich kirchlich entwuzelt wie schon lange nicht mehr. Das liegt wohl an der Resignation ob meiner evangelischen Umgebung.
