azs hat geschrieben:Ja gut, das ist die allgemeine Lehre der Kirche. Geht man aber zu den Priestern und bittet um Einschätzung, ob gewisse Dinge nun wirklich schwere Sünden sind oder nicht, fängt schon das große Kuddelmuddel an.
Was sicher etwas damit zu tun hat, dass Priester heutzutage eher Angst haben, Leute durch Strenge und Konsequenz wegzuvergraulen.
azs hat geschrieben:Für "schwerwiegene Materie" steht die Antwort an den reichen Jüngling zitiert: Töten, Ehebrechen, Stehlen, Lügen.
Allgemeiner habe ich Sünden gegen die Zehn Gebote in Erinnerung, könnte dafür spontan aber keinen Beleg liefern.
azs hat geschrieben:Für "volle Erkenntnis und Zustimmung" steht erklärt: "[...] schließt auch eine genügend überlegte Zustimmung ein, um persönliche Willensentscheidung zu sein." Was ist "genügend überlegte Zustimmung"? Kann ein Christ, der es wirklich ernst meint, wirklich Todsünden begehen (ich gehe jetzt mal davon aus, dass ein Christ niemandem die Frau wegschnappt, niemanden umbringt oder bestiehlt und sich bemüht nicht zu lügen).
Du beziehst Dich hier nur auf das Vierte bis Zehnte Gebot... Denk auch an die ersten drei.
Und selbstverständlich kann auch ein ernsthafter Christ in schwere Sünde verfallen. Kürzlich habe ich bezüglich des Sonntagsgebots hierauf verlinkt:
http://commentarium.de/25/7/16/sonntagsgebot/
Will meinen: wissentlich und willentlich an Sonntagen und gebotenen Feiertagen die Messe zu versäumen, ist laut dem Katechismus ausdrücklich eine schwere Sünde.
Natürlich müsste man sich jetzt über "willentlich" unterhalten - wie groß ist der Aufwand, den man treiben müsste, um beispielsweise auf Reisen eine Messe ausfindig zu machen, bevor der unterlassene Messbesuch "willentlich" ist? Aber meine Pfarrkirche ist zehn Minuten per Fahrrad weg - wenn ich Sonntags mal "lieber ausschlafe", als in die Messe zu gehen, dann ist das sicher "willentlich".
Und zum Thema "wissentlich": nu, die gebotenen Feiertage im eigenen Bistum, die muss man in der Tat erst aktiv suchen, Priester sagen einem so etwas ja leider nicht, siehe oben. Aber wann Sonntag ist, das weiß man. Bleibt nur noch, dass das Sonntagsgebot ziemlich in Vergessenheit geraten ist. Aber von uns kann sich zumindest keiner mehr mit Nichtwissen herausreden
azs hat geschrieben:Ich bin der Meinung dass die Beichte unglaublich wichtig ist, auch bei kleineren Dingen die zwischen Gott und einem stehen - aber wie haltet ihr das mit dem Kommunionempfang?
Als ich mir seinerzeit eine ziemliche Weile einiger schwerer Sünden bewusst war und lange Zeit nicht den Mumm zur Beichte aufbrachte, bin ich in der Tat nicht zur Kommunion gegangen. Denn auch die Eucharistie ist mir unglaublich wichtig. So wichtig, dass ich nicht unwürdig an den Tisch des Herrn herantreten will. Nein, schön war es nicht, auf die Eucharistie zu verzichten - aber noch immer besser, als die Freude der Eucharistie unter falschen Umständen zu empfangen. (Wer hier einen Parallelismus zu anderen freudebringenden Tätigkeiten findet, die man nur unter gewissen Voraussetzungen genießen sollte, der darf ihn behalten

)
Überdies schließe ich mich
Melodys Beitrag oben vollumfänglich an.
Und schließlich habe ich es dann doch noch zur Beichte geschafft. Und danach zur Kommunion. Ende gut, alles gut.