Evangelische Kirche und Wallfahrten

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
Ecce Homo
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Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von Ecce Homo »

Ich hab erst gedacht, ich les nicht richtig:

http://www.n-tv.de/politik/EKD-laedt-zu ... 64236.html

Daraus:
"Nach dem umstrittenen Besuch des Papstes in Deutschland hatte sich die evangelische Kirche für mehr statt weniger Ökumene eingesetzt. Jetzt lädt sie ihre Mitglieder ein, sich an der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier zu beteiligen, obgleich schon Martin Luther von der "Bescheißerei zu Trier" gesprochen hatte. Das Kirchenfest wird 212 bewusst ökumenisch ausgerichtet."

:hae?: :hmm:
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Knecht Ruprecht
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Re: Ökumene

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Die Evangelische Kirche im Rheinland wirbt für die Teilnahme an der katholischen Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier

"Heute widerspreche die Teilnahme an der Wallfahrt nicht mehr protestantischem Bekenntnis – auch weil sie nicht mehr "Ausdrucksform eines kämpferischen Katholizismus" sei. Einzelne Kirchenparlamentarier äußerten dennoch Unbehagen."

http://nachrichten.rp-online.de/titelse ... -1.266764


Oh, die Joga-Gottesdienste der EKD scheinen wohl langweilig geworden zu sein und locken niemanden mehr vorm Ofen hervor. Jetzt entdeckt man wieder die "alte" katholische Wallfahrt.
Es wäre natürlich lustig wenn paar alte Unbelehrbare die Gelegenheit ausnutzen um gemeinsames Abendmal zu feiern. Wobei ich mal unterstelle, dass diese alten Unbelehrbaren eher was mit Joga-Gottesdiensten als mit Wallfahren anfangen können.

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Melody
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von Melody »

Wenn man von diesem tendenziösen Artikel absieht, gibt es dafür in der Geschichte sicherlich auch andere Beispiele.

Gestern abend las ich mir z. B. den kleinen Wegweiser über Kevelaer durch und fand - durchaus zu meiner Überraschung - darin im Kapitel "Wallfahrtsgeschichte" folgende Sätze über die "Kerzenkapelle":

"Unter den Schildern hängt an hervorragender Stelle das des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm I., der als evangelischer Christ erstmals 1714 Kevelaer besuchte. 1728 ließ er eine 50 Pfund schwere Kerze sowie sein Wappenschild überbringen, 1738 kam er selbst ein zweites Mal nach Kevelaer."
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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Moser
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von Moser »

kath.net/idea hat geschrieben: http://www.kath.net/detail.php?id=34696
EKD-Vorsitzender Nikolaus Schneider bei der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland: Durch die Mitwirkung von evangelischen Christen in Vorbereitungsgremien der Heilig-Rock-Wallfahrt könnten dort reformatorische Impulse eingebracht werden.
Klingt nach Unterwanderung... :D

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taddeo
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von taddeo »

Ecce Homo hat geschrieben:Ich hab erst gedacht, ich les nicht richtig:

http://www.n-tv.de/politik/EKD-laedt-zu ... 64236.html

Daraus:
"Nach dem umstrittenen Besuch des Papstes in Deutschland hatte sich die evangelische Kirche für mehr statt weniger Ökumene eingesetzt. Jetzt lädt sie ihre Mitglieder ein, sich an der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier zu beteiligen, obgleich schon Martin Luther von der "Bescheißerei zu Trier" gesprochen hatte. Das Kirchenfest wird 212 bewusst ökumenisch ausgerichtet."

:hae?: :hmm:
Was ist dagegen einzuwenden, wenn Protestanten unter den Rock der Mutter Kirche schlüpfen? ;D
Allemal besser als unter den verderbten Lutherrock.

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Marcus
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von Marcus »

taddeo hat geschrieben:Was ist dagegen einzuwenden, wenn Protestanten unter den Rock der Mutter Kirche schlüpfen? ;D
Allemal besser als unter den verderbten Lutherrock.
:angewidert:

Auf diese Äußerung steht :regel: in der Klausnerei wahlweise

:galgen: oder :guillotine:

Wie hättest Du es gern? :hmm:
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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taddeo
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von taddeo »

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tanatos
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von tanatos »

Marcus hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Was ist dagegen einzuwenden, wenn Protestanten unter den Rock der Mutter Kirche schlüpfen? ;D
Allemal besser als unter den verderbten Lutherrock.
:angewidert:

Auf diese Äußerung steht :regel: in der Klausnerei wahlweise

:galgen: oder :guillotine:

Wie hättest Du es gern? :hmm:
nunja, ich hätte darauf verwiesen, daß wer im glashaus sitzt...

irenäus
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von irenäus »

Dann sollten die Gemeinden der EKiR sich die Mühe machen, ihr Schäfchen auch in der Sache und natürlich spirituell auf das Thema Wallfahrt vorzubereiten. Immerhin haben wir da gewissen Kompetenzen verloren und man möchte doch nicht unangenehm auffallen.

Ist es z.B. korrekt, taddeo und die anderen Lutherbeschimpfer gleich auf der ökumenischen Wallfahrt zu köpf...ähm...umarmen oder ziemt es sich, das im Anschluss zu machen? Fragen über Fragen. Man möchte ja nicht unziemlich wirken ;)

irenäus
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von irenäus »

"Und führe zusammen, was getrennt ist."

Ein Leitwort, das mir ein besonderers Anliegen und Sehnsucht ist. Zudem ist es ja nun wirklich eine ganz besondere Reliquie, die auch sogar den Protestanten vom calvinistischen Flügel als äußerst wertvoll vorkommen muss.

Ich denke, ich werde auch das Zelt auf's Rad werfen und die 200 km dorthin pilgern. Über den Hunsrück und dann an der Mosel entlang. Als Pilgersmann darf man sich hoffentlich auch an der schönen Umgebung erfreuen ;)

irenäus
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von irenäus »

EKD-Vorsitzender meint: 'Nichts ist heilig an dem Rock zu Trier'
EKD-Vorsitzender Nikolaus Schneider bei der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland: Durch die Mitwirkung von evangelischen Christen in Vorbereitungsgremien der Heilig-Rock-Wallfahrt könnten dort reformatorische Impulse eingebracht werden.
http://www.kath.net/detail.php?id=34696

Welche Impulse will er denn da reinbringen?! Eine Wallfahrt ist gut und stärkt unseren Glauben. Dazu müssen keine neuen Elemente mit aufgenommen werden. Was soll der Unsinn, Schneider?

Schneider hat wohl selbst zu viele zweifelhafte Impulse bekommen. Außerdem missbraucht er die Gastfreundschaft :kotz:

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Moser
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von Moser »

Nikolaus Schneider hat geschrieben: Das Neue Testament nenne Menschen und nicht Gegenstände heilig.
Und warum heißt es dann z.B. "Heiliges Abendmahl"? Lieber Herr Schneider, bei allem Respekt, aber das war erst geschwätzt und dann überlegt.

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Marcus
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von Marcus »

Beim Hl. Abendmahl handelt es sich um ein Sakrament und nicht um einen bloßen Gegenstand. Präses Schneider hat entsprechend der reformatorischen Lehre recht, dass ein Gegenstand nicht heilig ist. Reliquienverehrung gibt es darüber hinaus auch nicht im Protestantismus. Allerdings kann man sich nicht als Gast zur Mitarbeit einladen lassen und dann den Glauben des Gastgebers mit den Worten „Nichts ist heilig an dem Rock zu Trier“ angreifen. Das gehört sich nicht. Aufrichtig wäre es gewesen, sich der Teilnahme zu enthalten.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

irenäus
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von irenäus »

Marcus hat geschrieben:Beim Hl. Abendmahl handelt es sich um ein Sakrament und nicht um einen bloßen Gegenstand. Präses Schneider hat entsprechend der reformatorischen Lehre recht, dass ein Gegenstand nicht heilig ist. Reliquienverehrung gibt es darüber hinaus auch nicht im Protestantismus. Allerdings kann man sich nicht als Gast zur Mitarbeit einladen lassen und dann den Glauben des Gastgebers mit den Worten „Nichts ist heilig an dem Rock zu Trier“ angreifen. Das gehört sich nicht. Aufrichtig wäre es gewesen, sich der Teilnahme zu enthalten.
Gerade beim Abendmahl wird Schneider ja davon ausgehen, dass er in Zeichen Gott verehrt. Bei der Heiligen Schrift verhält es sich doch nicht anders. Die wird er doch auch so bezeichnen und hoch achten. Verehrt er dabei Papier oder gibt es doch Transzendenz?!
Ich ärgere mich wirklich sehr über den Präses.

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Moser
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von Moser »

Marcus hat geschrieben:Beim Hl. Abendmahl handelt es sich um ein Sakrament und nicht um einen bloßen Gegenstand. Präses Schneider hat entsprechend der reformatorischen Lehre recht, dass ein Gegenstand nicht heilig ist. Reliquienverehrung gibt es darüber hinaus auch nicht im Protestantismus.
Logisch. Nur kann man seine Äußerung ja auch so verstehen, dass nichts außer Personen als heilig bezeichnet werden könnten - was ja auch nicht stimmt.
Marcus hat geschrieben: Allerdings kann man sich nicht als Gast zur Mitarbeit einladen lassen und dann den Glauben des Gastgebers mit den Worten „Nichts ist heilig an dem Rock zu Trier“ angreifen. Das gehört sich nicht. Aufrichtig wäre es gewesen, sich der Teilnahme zu enthalten.
Stimmt genau.
Das ist wie wenn mich jemand ins Steakhaus einlädt, ich der Einladung zwar folge aber dann im Steakhaus rumbrülle, ich sei Vegetarier. (Bei meinen Beispielen bleibt einfach kein Auge trocken. Ich poste es aber trotzdem :-))

Im Ernst: Manche Sachen gehen ökumenisch und manche gehen eben nicht. Bei dieser Wallfahrt muss sich der Protestant erstmal gehörig verbiegen, um etwas Sinnvolles beitragen zu können (wie im Übrigen auch der Katholik beim Lutherjubiläum). Und da drängt sich mir schon die Frage nach dem Sinn auf. Lassen wir doch jeder Konfession ihre ganz spezifischen Traditionen und mischen nicht, was nicht zusammenpasst.

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Marcus
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von Marcus »

irenäus hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:Beim Hl. Abendmahl handelt es sich um ein Sakrament und nicht um einen bloßen Gegenstand. Präses Schneider hat entsprechend der reformatorischen Lehre recht, dass ein Gegenstand nicht heilig ist. Reliquienverehrung gibt es darüber hinaus auch nicht im Protestantismus. Allerdings kann man sich nicht als Gast zur Mitarbeit einladen lassen und dann den Glauben des Gastgebers mit den Worten „Nichts ist heilig an dem Rock zu Trier“ angreifen. Das gehört sich nicht. Aufrichtig wäre es gewesen, sich der Teilnahme zu enthalten.
Gerade beim Abendmahl wird Schneider ja davon ausgehen, dass er in Zeichen Gott verehrt. Bei der Heiligen Schrift verhält es sich doch nicht anders. Die wird er doch auch so bezeichnen und hoch achten. Verehrt er dabei Papier oder gibt es doch Transzendenz?!
Ich ärgere mich wirklich sehr über den Präses.
Die Hl. Schrift ist heilig, weil sie das Wort Gottes bzw. die göttliche Offenbarung in den Worten der biblischen Autoren ist. Den Respekt davor bringt man auch während des Gottesdienstes zum Ausdruck, indem man während der Schriftlesung steht. Ob Leute wie Herr Schneider die Bibel hochachten, möchte ich zumindest mal stark anzweifeln. Wer das Wort Gottes achtet, wird wohl kaum auf die Idee kommen, „eine Interpretation des Sterbens Jesu als Sühneopfer“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_Schneider abzulehnen.
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Marcus
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von Marcus »

Moser hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben: Allerdings kann man sich nicht als Gast zur Mitarbeit einladen lassen und dann den Glauben des Gastgebers mit den Worten „Nichts ist heilig an dem Rock zu Trier“ angreifen. Das gehört sich nicht. Aufrichtig wäre es gewesen, sich der Teilnahme zu enthalten.
Stimmt genau.
Das ist wie wenn mich jemand ins Steakhaus einlädt, ich der Einladung zwar folge aber dann im Steakhaus rumbrülle, ich sei Vegetarier. (Bei meinen Beispielen bleibt einfach kein Auge trocken. Ich poste es aber trotzdem :-))

Im Ernst: Manche Sachen gehen ökumenisch und manche gehen eben nicht. Bei dieser Wallfahrt muss sich der Protestant erstmal gehörig verbiegen, um etwas Sinnvolles beitragen zu können (wie im Übrigen auch der Katholik beim Lutherjubiläum). Und da drängt sich mir schon die Frage nach dem Sinn auf. Lassen wir doch jeder Konfession ihre ganz spezifischen Traditionen und mischen nicht, was nicht zusammenpasst.
Dem kann ich mich so anschließen. :ja:

Nachtrag: Wobei ich damit nicht meine, dass es nicht auch darum gehen soll, andere von seiner eigenen Glaubensüberzeugung zu überzeugen, wenn man davon überzeugt ist, dass sich die andere Seite im Irrtum befindet. Synkretismus ist in jedem Fall aber stets abzulehnen.
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anneke6
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von anneke6 »

Moser hat geschrieben: Das ist wie wenn mich jemand ins Steakhaus einlädt, ich der Einladung zwar folge aber dann im Steakhaus rumbrülle, ich sei Vegetarier. (Bei meinen Beispielen bleibt einfach kein Auge trocken. Ich poste es aber trotzdem :-))
:freude: Das sind Lachtränen.
???

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asderrix
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von asderrix »

Moser hat geschrieben:
Nikolaus Schneider hat geschrieben: Das Neue Testament nenne Menschen und nicht Gegenstände heilig.
Und warum heißt es dann z.B. "Heiliges Abendmahl"? Lieber Herr Schneider, bei allem Respekt, aber das war erst geschwätzt und dann überlegt.
Mein Bibelprogramm findet das nicht, wo steht das?
Vor dem überlegen noch lesen hilft auch, Schneider (zu dessen Fanclub ich wirklich nicht zähle) sagt: Das Neue Testament!
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

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Marcus
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von Marcus »

Was bedeutet Deiner Meinung nach heilig?
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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asderrix
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von asderrix »

Marcus hat geschrieben:Was bedeutet Deiner Meinung nach heilig?
Meinst du in der Bibel oder in der Kirchengeschichte?
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Marcus
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von Marcus »

Ich meinte zunächst „heilig“ i.e.S.d.W. Du kannst aber natürlich gerne schreiben, was Du nach dem Zeugnis der Bibel darunter verstehst.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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asderrix
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von asderrix »

Marcus hat geschrieben:Ich meinte zunächst „heilig“ i.e.S.d.W. Du kannst aber natürlich gerne schreiben, was Du nach dem Zeugnis der Bibel darunter verstehst.
Ich denke Heilig wird im NT wirklich nur für Personen verwandt, hab das aber nicht nachgeschaut, deshalb empfinde ich eben die Verehrung von Reliquien, Kirchen und ähnlichem, als heilig ein Rückschritt in die Zeit des AT.
Zu Zeiten des NT kannte man so etwas nicht, als heilig galten die Christen, die von Gott abgesonderten.
Da Gott in uns Menschen lebt durch seinen Heiligen Geist, ist kein Gebäude mehr nötig, entsprechend dem Tempel, wo Gott bei uns Menschen wohnt und das deshalb heilig ist.

Die Bedeutung des Wortes heilg kannst du bei Wiki und anderen nachlesen, das muss ich dir vermutlich nicht hier reinschreiben.
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lifestylekatholik
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von lifestylekatholik »

asderrix hat geschrieben:Ich denke Heilig wird im NT wirklich nur für Personen verwandt, hab das aber nicht nachgeschaut,
Bibleserver sagt (Luther 1984):
  • Mt 4, 5: heilige Stadt
  • Mt 7, 6: das Heilige
  • Mt 23, 17: der Tempel, der das Gold heilig macht
  • Mt 23, 19: der Altar, der das Opfer heilig macht
  • Mt 24, 15: das Gräuelbild ... an der heiligen Stätte
  • Mt 27, 53: die heilige Stadt
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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asderrix
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von asderrix »

lifestylekatholik hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:Ich denke Heilig wird im NT wirklich nur für Personen verwandt, hab das aber nicht nachgeschaut,
Bibleserver sagt (Luther 1984):
  • Mt 4, 5: heilige Stadt
  • Mt 7, 6: das Heilige
  • Mt 23, 17: der Tempel, der das Gold heilig macht
  • Mt 23, 19: der Altar, der das Opfer heilig macht
  • Mt 24, 15: das Gräuelbild ... an der heiligen Stätte
  • Mt 27, 53: die heilige Stadt
;D Du hast mich zwar widerlegt, da muss ich mich geschlagen geben, aber das bezieht sich alles aufs AT, den alten Bund.
Heilig in Bezug auf Dinge im Neuen Bund wüsste ich keine, lasse mich aber auch da gern belehren.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!

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taddeo
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von taddeo »

Paulus schreibt ein paarmal vom "heiligen Kuß", mit dem sich die Gläubigen untereinander grüßen sollen.
In der Offenbarung ist zudem die Rede von der "heiligen Stadt", dem himmlischen Jerusalem.

Ansonsten kommt im NT der Begriff "heilig" nur für Personen oder in dem von Dir angemerkten Bezug auf den Alten Bund vor, soweit ich auf die Schnelle gesehen hab.

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Knecht Ruprecht
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Die Evangelische Kirche im Rheinland wirbt für die Teilnahme an der katholischen Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier

"Heute widerspreche die Teilnahme an der Wallfahrt nicht mehr protestantischem Bekenntnis – auch weil sie nicht mehr "Ausdrucksform eines kämpferischen Katholizismus" sei. Einzelne Kirchenparlamentarier äußerten dennoch Unbehagen."

http://nachrichten.rp-online.de/titelse ... -1.266764


Oh, die Joga-Gottesdienste der EKD scheinen wohl langweilig geworden zu sein und locken niemanden mehr vorm Ofen hervor. Jetzt entdeckt man wieder die "alte" katholische Wallfahrt.
Es wäre natürlich lustig wenn paar alte Unbelehrbare die Gelegenheit ausnutzen um gemeinsames Abendmal zu feiern. Wobei ich mal unterstelle, dass diese alten Unbelehrbaren eher was mit Joga-Gottesdiensten als mit Wallfahren anfangen können.

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cantus planus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von cantus planus »

Und der Wahnsinn geht munter weiter: http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... -mehr.html
So ändern sich die Zeiten. Martin Luther spottete über die „Bescheißerei von Trier“. Wallfahrten wie die zum „Heiligen Rock“ in Deutschlands ältester Stadt waren für ihn reiner „Teufelsspuk“. 5 Jahre später haben Luthers geistige Nachfahren dieses Urteil revidiert, ihre Vorbehalte schrumpfen auf ein Minimum zusammen.

Die Evangelische Kirche im Rheinland, zweitgrößte protestantische Landeskirche, ermuntert ihre Mitglieder zur Teilnahme an der Pilgerfahrt vom 13. April bis 5. Mai; sie folgt einer Einladung des Trierer katholischen Bischofs Stephan Ackermann. Präses Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der EKD, spricht von „einer Chance, den einen Herrn der Kirche, Jesus Christus, als die gemeinsame Mitte zu feiern“.
"Um die ökumenischen Beziehungen nicht zu konterkarieren“, verzichtet Bischof Ackermann darauf, den Papst um einen besonderen Ablass für die Heilig-Rock-Wallfahrt zu bitten. Damit ist die Pilgerfahrt endgültig vom Ruch einer anti-protestantischen Demonstration befreit.
Und weil's so schön ist, noch ein Beispiel "seriösesten" Journalismus aus der Bildunterschrift:
"Heiliger Rock" in Trier Foto: dpa
Der Legende zufolge wurde der "Heilige Rock" einst von Jesus getragen – doch auch für die Katholiken ist er heute nur noch ein Symbol
(Hervorhebung von mir.)

Weil die Protestanten nicht an bestimmte Gnaden glauben, müssen die Katholiken darauf verzichten. Was für eine Überraschung. Ein im "ökumenischen Dialog" ja ganz selten anzutreffendes Phänomen... :kotz:
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Moser
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von Moser »

cantus planus hat geschrieben:Und der Wahnsinn geht munter weiter: http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... -mehr.html
So ändern sich die Zeiten. Martin Luther spottete über die „Bescheißerei von Trier“. Wallfahrten wie die zum „Heiligen Rock“ in Deutschlands ältester Stadt waren für ihn reiner „Teufelsspuk“. 5 Jahre später haben Luthers geistige Nachfahren dieses Urteil revidiert, ihre Vorbehalte schrumpfen auf ein Minimum zusammen.

Die Evangelische Kirche im Rheinland, zweitgrößte protestantische Landeskirche, ermuntert ihre Mitglieder zur Teilnahme an der Pilgerfahrt vom 13. April bis 5. Mai; sie folgt einer Einladung des Trierer katholischen Bischofs Stephan Ackermann. Präses Nikolaus Schneider, Ratsvorsitzender der EKD, spricht von „einer Chance, den einen Herrn der Kirche, Jesus Christus, als die gemeinsame Mitte zu feiern“.
"Um die ökumenischen Beziehungen nicht zu konterkarieren“, verzichtet Bischof Ackermann darauf, den Papst um einen besonderen Ablass für die Heilig-Rock-Wallfahrt zu bitten. Damit ist die Pilgerfahrt endgültig vom Ruch einer anti-protestantischen Demonstration befreit.
Und weil's so schön ist, noch ein Beispiel "seriösesten" Journalismus aus der Bildunterschrift:
"Heiliger Rock" in Trier Foto: dpa
Der Legende zufolge wurde der "Heilige Rock" einst von Jesus getragen – doch auch für die Katholiken ist er heute nur noch ein Symbol
(Hervorhebung von mir.)

Weil die Protestanten nicht an bestimmte Gnaden glauben, müssen die Katholiken darauf verzichten. Was für eine Überraschung. Ein im "ökumenischen Dialog" ja ganz selten anzutreffendes Phänomen... :kotz:
Ich hab's schon mal geschrieben: Unterwanderung! Und es funktioniert! Ein katholischer Bischof verzichtet der Protestanten wegen auf den Ablass. Ich sehe Martin Luther vor meinem geistigen Auge jubilieren ("In your face, Johann [Punkt]")! :-)

Jetzt aber mal im Ernst: Es ist eine katholische Wallfahrt. Also könnt ihr doch machen was ihr wollt. Wenn ihr das mit einem Ablaß verbinden wollt, bitte. Der Protestant, der daran teilnimmt, glaubt ja eh nicht dran, also wird ihn das gar nicht groß interessieren. Das ist dann doch etwas zuviel vorauseilenden Entgegenkommens. Ich muss ehrlich sagen dass ich es durchaus ein Stück weit verstehen kann, wenn hier im Forum darüber geklagt wird, um der Ökumene willen würde viel spezifisch Katholisches über Bord geworfen.

Kleiner Kompensationsvorschlag: Jeder Katholik, der 212 Wittenberg besucht, bekommt einen Ablaß. Dann passt's ja wieder... :tuete:

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cantus planus
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Re: "Den Weg der Erneuerung weiter gehen"

Beitrag von cantus planus »

Moser hat geschrieben:Kleiner Kompensationsvorschlag: Jeder Katholik, der 2012 Wittenberg besucht, bekommt einen Ablaß. Dann passt's ja wieder... :tuete:
:kugel: :daumen-rauf:
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Lupus
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von Lupus »

Moser hat geschrieben:
Nikolaus Schneider hat geschrieben: Das Neue Testament nenne Menschen und nicht Gegenstände heilig.
Und warum heißt es dann z.B. "Heiliges Abendmahl"? Lieber Herr Schneider, bei allem Respekt, aber das war erst geschwätzt und dann überlegt.
<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
zu Herrn Schneider:
"Wie kann ich wissen, was ich denke,
bevor ich höre, was ich schwätze?"

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

Pilgerer
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Re: Evangelische Kirche und Wallfahrten

Beitrag von Pilgerer »

asderrix hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:Ich denke Heilig wird im NT wirklich nur für Personen verwandt, hab das aber nicht nachgeschaut,
Bibleserver sagt (Luther 1984):
  • Mt 4, 5: heilige Stadt
  • Mt 7, 6: das Heilige
  • Mt 23, 17: der Tempel, der das Gold heilig macht
  • Mt 23, 19: der Altar, der das Opfer heilig macht
  • Mt 24, 15: das Gräuelbild ... an der heiligen Stätte
  • Mt 27, 53: die heilige Stadt
;D Du hast mich zwar widerlegt, da muss ich mich geschlagen geben, aber das bezieht sich alles aufs AT, den alten Bund.
Heilig in Bezug auf Dinge im Neuen Bund wüsste ich keine, lasse mich aber auch da gern belehren.
Eine heilige Stadt gibt es noch oder besser wieder: "ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem" (Hebräer 12,22).
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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