phylax hat geschrieben:Wenn mans praktisch angeht:
z.B. Priesterlose Gottesdienste.
Bevor man sowas verkündet, muß man erst mal ne Studie machen. Die Kirchenbesucher einer Gemeinde fragen,
was sie im einzelnen tun, wenn nur noch eine Wort-Gottes -Feier (mit oder ohne Kommunion) angeboten wird.
1. Sie sind damit einverstanden und gehen sonntags in die Wort-Gottesfeier (mit Eucharistie)
2. Sie bleiben zu Hause
3. Sie setzen sich ins Auto (oder in das von Bekannten und Verwandten) und fahren in die Hl. Messe andernorts
Ich prognostiziere: die meisten entscheiden für 2 oder 3
Insofern ist der Aufruf abgesehen von allen kirchenrechtl.Implikationen schlecht durchdacht. Eine deformation professionelle sozusagen
Dazu kann ich ganz Konkretes beitragen:
In der Pfarre, der ich territorial angehöre findet durchschnittlich jeden 2. Sonntag keine Eucharistiefeier statt, sondern eine "Wortgottesfeier". (Weil 2 Priester zusammen 4 Pfarren zu versorgen haben ...
)
Die Wortgottesdienste sind nicht deutlich weniger besucht als die Messen, 2. wählt also kaum jemand, der grundsätzlich mehr oder weniger regelmäßig den Sonntagsgottesdienst besucht.
4 der ca. 1500 Gemeindemitglieder (mehr habe ich nicht finden können, ich kann durchaus abschätzen, wer da so in Frage käme, sollen es meinetwegen 10 sein) wählen grundsätzlich Nr. 3. (Wobei ich des öfteren das Fahrrad benutze ...)
Dieser Handvoll Leute wegen hat der zuständige Priester (Mitglied der Pfarrerinitiative) innerhalb von 1 1/2 Jahren 3 x gepredigt und uns "einseitige Frömmigkeit", "unchristliches Verhalten" und "Lieblosigkeit der Gemeinde und den Wortgottesdienstleitern" gegenüber vorgeworfen.
Ich wähle inzwischen 4. und gehe hier sogar nur noch in einzelnen Ausnahmefällen in die Messe. Leider kann man aus der Pfarre ja nicht kirchenrechtlich relevant austreten.