Das war keine unbestimmte Öffentlichkeit, sondern offenbar im Pfarrblatt, mithin genau der Öffentlichkeit zur Kenntnis gebracht, die es angeht.ad_hoc hat geschrieben:Ich denke, das ist heute nicht mehr machbar, aus der Kirche ausgetretene Menschen namentlich einer unbestimmten Öffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen.
Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Re: Nachrichten aus den Bistümern III
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Nachrichten aus den Bistümern III
Wie erwähnt. Für gut halte ich das nicht.
Du solltst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst, auch den aus der Kirche ausgetretenen Nächsten.
Gruß, ad_hoc
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III
Das kann man ja auch befolgen, wenn man den Status kennt.ad_hoc hat geschrieben: Du solltst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst, auch den aus der Kirche ausgetretenen Nächsten.
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III
Man muss nicht alles wissen.
Oder möchtest Du pharisäerisches Denken fördern?
Gruß, ad_hoc

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Re: Nachrichten aus den Bistümern III
Diese Auffassung teilen nicht alle:HeGe hat geschrieben:Was ist das vor allem für eine Feigheit? Wenn die Leute schon austreten, sollen sie gefälligst auch dazu stehen.
Datenschutzverletzung: Erzdiözese Wien entschuldigt sich
Daraus:
Die Erzdiözese Wien hat sich am Donnerstag von der Veröffentlichung von Namen von aus der Kirche ausgetretenen Personen distanziert.
[...]
Die Erzdiözese hielt dazu in einer Stellungnahme fest, "dass dies sowohl nach staatlichen (Datenschutz) wie nach kirchlichen Vorschriften nicht erlaubt ist". Man bitte die Betroffenen um Verzeihung.
Der verantwortliche Pfarrer sei von der Diözesanleitung darauf aufmerksam gemacht worden. Er habe "den Fehler sofort eingesehen und es übernommen, sich bei den betroffenen Menschen persönlich zu entschuldigen". Die Pfarren würden nach diesem Vorfall erneut auf das Recht von Ausgetretenen auf Vertraulichkeit hingewiesen.
Interessant ist auch, was die "Niederösterreichischen Nachrichten" zu berichten haben:
Grusch [= Bezirkshauptmann] erinnert sich, dass früher im Amtsblatt sogar die Führerscheinentzüge und Gasthaus-Verbote veröffentlicht wurden. Mittlerweile werde mit solcher Information nach außen aber sensibler umgegangen.
[...]
Auch ein anderer Jurist bezweifelt die Gesetzwidrigkeit der umstrittenen Veröffentlichung: „Ich bin früher mit 18 nicht ausgetreten, weil die Kirche die Namen an der Kirchentür angeschlagen hat und das für meine Eltern schlimm gewesen wäre.“

Re: Nachrichten aus den Bistümern III
Es geht darum, daß Kirche die Gemeinschaft der Getauften ist. Ein "Austritt" ist auch die Aufkündigung dieser Gemeinschaft, was wohl erfordert, dies der betroffenen Öffentlichkeit eben kundzutun - mithin grundsätzlich keine Privatangelegenheit zwischen Pfarrer oder Bischof und Apostat. Ein "geheimer" Austritt ist absurd.ad_hoc hat geschrieben:Man muss nicht alles wissen.![]()
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III
Klandestine Apostaten gibt es eh schon genug. Da ist man für jeden öffentlichen direkt dankbar.Peregrin hat geschrieben:Ein "geheimer" Austritt ist absurd.

- Yeti
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Ich habe von einem polnischen Freund gehört, dass das dort öfter vorkommen soll. Allerdings war das ein schon älterer Pfarrer gewesen - im Kommunismus war's sicher ganz gut zu wissen wer nicht mehr dazugehören wollte... 

#gottmensch statt #gutmensch
Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Ich denke mal bei den Austrettenden handelt es sich eher selten um in der Gemeinde aktive Mitglieder. Daher dürfte es den meisten auch egal sein. Tritt jedoch ein aktives Gemeindemitglied aus sollte es auch den Mut haben des auf Nachfrage der anderen zu Erklären.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.
Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
An und für sich ein unsinniges und unnötiges Thema. Aber es verrät schon wesentliche Charakterzüge einiger User. Ich hoffe, auch diese entwickeln mit der Zeit eine Erweiterung ihres Schamgefühls.
Die öffentliche Zurschaustellung aus der Kirche ausgetretener Katholiken war bereits zu früheren Zeiten ein Unding und ganz sicher nicht christlich. Und daran hat sich bis heute nicht geändert.
Gruß, ad_hoc
Die öffentliche Zurschaustellung aus der Kirche ausgetretener Katholiken war bereits zu früheren Zeiten ein Unding und ganz sicher nicht christlich. Und daran hat sich bis heute nicht geändert.
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Kennst Du jemanden, der ein Geheimnis um seinen Austritt macht, wenn er nicht gerade von Aufträgen von bekannt Gläubigen oder der Kirche abhängig ist?Deo iuvante hat geschrieben:Ich denke mal bei den Austrettenden handelt es sich eher selten um in der Gemeinde aktive Mitglieder. Daher dürfte es den meisten auch egal sein. Tritt jedoch ein aktives Gemeindemitglied aus sollte es auch den Mut haben des auf Nachfrage der anderen zu Erklären.
Die meisten reden gerne und vor allem ungefragt über ihren Austritt.
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III
Bloß ist ein Austritt aus der Beitrag/Steuergemeinschaft doch kein Glaubensabfall. Insofern ist es blödsinn wenn der Pfarrer verkündet wer "Apostat" geworden sei...Peregrin hat geschrieben:Es geht darum, daß Kirche die Gemeinschaft der Getauften ist. Ein "Austritt" ist auch die Aufkündigung dieser Gemeinschaft, was wohl erfordert, dies der betroffenen Öffentlichkeit eben kundzutun - mithin grundsätzlich keine Privatangelegenheit zwischen Pfarrer oder Bischof und Apostat. Ein "geheimer" Austritt ist absurd.ad_hoc hat geschrieben:Man muss nicht alles wissen.![]()
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III
Richtig. Es ist eine Pflichtverletzung, der Gemeinde zu verschweigen, wer austritt.Peregrin hat geschrieben:Es geht darum, daß Kirche die Gemeinschaft der Getauften ist. Ein "Austritt" ist auch die Aufkündigung dieser Gemeinschaft, was wohl erfordert, dies der betroffenen Öffentlichkeit eben kundzutun - mithin grundsätzlich keine Privatangelegenheit zwischen Pfarrer oder Bischof und Apostat. Ein "geheimer" Austritt ist absurd.ad_hoc hat geschrieben:Man muss nicht alles wissen.![]()
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- cantus planus
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Und woran macht der Pfarrer den Austritt fest? An der Aufkündigung der Kirchensteuerzahlung? Da würde er aber manchen grobes Unrecht tun.
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Nicht sehr fein ist wohl untertrieben!
Es ist nur zum
so ein Verhalten.
Es ist nur zum

Gamaliel hat geschrieben:Für mehr Transparenz in allen Bereichen!![]()
Niederösterreich: Pfarrer veröffentlichte Namen von Ausgetretenen
Daraus:
...... Sehr fein ist es vielleicht nicht.“
...
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Kannst du diesen emotionalen Ausfall auch noch sachlich begründen?Pit hat geschrieben:Nicht sehr fein ist wohl untertrieben!
Es ist nur zumso ein Verhalten.
In jedem Verein, aus dem man austritt oder sogar ausgeschlossen wird, ist das hinterher bekannt.
Wieso sollte es ausgerechnet in dieser wichtigen Sache anders sein?
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- lutherbeck
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Dieser Einlassung kann ich nur beipflichten!cantus planus hat geschrieben:Kannst du diesen emotionalen Ausfall auch noch sachlich begründen?Pit hat geschrieben:Nicht sehr fein ist wohl untertrieben!
Es ist nur zumso ein Verhalten.
In jedem Verein, aus dem man austritt oder sogar ausgeschlossen wird, ist das hinterher bekannt.
Wieso sollte es ausgerechnet in dieser wichtigen Sache anders sein?
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Ich wusste, wir würden irgendwann einmal einer Meinung sein. 

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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Mich enttäuscht eine solche Denkweise.
Eine Kirche ist kein x-beliebigerOrtsverein. Es geht auch nicht um irdische Belange, sonden um jenseitige. bzw. solche, die in den jenseitigen Bereich hineinragen. Darüber aber haben nicht solche zu beurteilen, die zufällig die gleiche Ortskirche besuchen bzw. der gleichen Gemeinde zugeordnet sind wie der aus der Kirche Ausgetretene. Jeder steht für sich allein vor dem Richterstuhl Gottes. Keiner steht dort, weil er für die Sünden anderer bestraft wird (sofern er diese nicht in irgendeiner Weise mitverursacht hat).
Es spricht allerdings nichts dagegen, wenn der zuständige Pfarrer die Gemeinde darüber informiert, dass in diesem Jahr x-Personen aus der Kirche ausgetreten sind und er darum bittet, dass jeder Gläubige für diese Menschen betet, dass sie den Glauben nicht endgültig verlieren; und er kann auch anregen, die Hl. Messe für diese Menschen aufzuopfern.
Aber den Menschen Anlass zu geben, über den Ausgetretenen sich das Maul zu zerreißen, sofern sie diesen überhaupt kennen, das wäre schon wieder Anlass zu weiteren Sünden.
Es spricht auch für ein gewisses Fehlen von Barmherzigkeit, solche Menschen (ich spreche nicht von denen, denen ein solches sowieso am Allerwertesten vorbeigehen würde) derart zu denunzieren und dadurch Ärgernis zu erregen.
Nochmals: Das Denunzieren eines Gläubigen, der aus der Kirche ausgetreten ist, ist ein Ärgernis, nicht für den Betroffenen (er muss das mit Gott ausmachen), sondern für den Denunzierer und für diejenigen, die darüber informiert werden, ob sie wollen oder nicht.
Gruß, ad_hoc
Eine Kirche ist kein x-beliebigerOrtsverein. Es geht auch nicht um irdische Belange, sonden um jenseitige. bzw. solche, die in den jenseitigen Bereich hineinragen. Darüber aber haben nicht solche zu beurteilen, die zufällig die gleiche Ortskirche besuchen bzw. der gleichen Gemeinde zugeordnet sind wie der aus der Kirche Ausgetretene. Jeder steht für sich allein vor dem Richterstuhl Gottes. Keiner steht dort, weil er für die Sünden anderer bestraft wird (sofern er diese nicht in irgendeiner Weise mitverursacht hat).
Es spricht allerdings nichts dagegen, wenn der zuständige Pfarrer die Gemeinde darüber informiert, dass in diesem Jahr x-Personen aus der Kirche ausgetreten sind und er darum bittet, dass jeder Gläubige für diese Menschen betet, dass sie den Glauben nicht endgültig verlieren; und er kann auch anregen, die Hl. Messe für diese Menschen aufzuopfern.
Aber den Menschen Anlass zu geben, über den Ausgetretenen sich das Maul zu zerreißen, sofern sie diesen überhaupt kennen, das wäre schon wieder Anlass zu weiteren Sünden.
Es spricht auch für ein gewisses Fehlen von Barmherzigkeit, solche Menschen (ich spreche nicht von denen, denen ein solches sowieso am Allerwertesten vorbeigehen würde) derart zu denunzieren und dadurch Ärgernis zu erregen.
Nochmals: Das Denunzieren eines Gläubigen, der aus der Kirche ausgetreten ist, ist ein Ärgernis, nicht für den Betroffenen (er muss das mit Gott ausmachen), sondern für den Denunzierer und für diejenigen, die darüber informiert werden, ob sie wollen oder nicht.
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- lutherbeck
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Zuerst einmal ist es einfach eine Darstellung der Tatsachen - mit "denunzieren" hat das doch noch nichts zu tun!
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Hmm, ich verstehe nicht, wie ein Gläubiger aus der Kirche austreten kann?ad_hoc hat geschrieben:Nochmals: Das Denunzieren eines Gläubigen, der aus der Kirche ausgetreten ist, ist ein Ärgernis, nicht für den Betroffenen (er muss das mit Gott ausmachen), sondern für den Denunzierer und für diejenigen, die darüber informiert werden, ob sie wollen oder nicht.
Höchstens kann ein vormals Gläubiger, der eben nun ungläubig geworden ist, aus der Kirche austreten, oder?

Jemand, der aus der Kirchensteuergemeinschaft austritt, ist jedoch nicht zwangsläufig ungläubig geworden, oder verstehe ich da was falsch?

- Robert Ketelhohn
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
In der Regel nicht. „Austritt“ ist normalerweise Apostasie. Im seltenen Sonderfall,cantus planus hat geschrieben:Und woran macht der Pfarrer den Austritt fest? An der Aufkündigung der Kirchen-
steuerzahlung? Da würde er aber manchen grobes Unrecht tun.
daß einer aus der öffentlich-rechtlichen Körperschaft „austritt“, um seine Kirchen-
steuer nicht von Häretikern mißbrauchen zu lassen (was so nur in deutschen Lan-
den möglich ist), erklärt er auch ausdrücklich, daß er damit keineswegs von der
Kirche abfalle. Dann darf er natürlich auch nicht als Abgefallener bekanntgemacht
werden. Und wenn doch, dann kann und soll er sein Recht auf Gegendarstellung
geltend machen.
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Wäre ich Denunziant, hätte dies auch meine Antwort sein können.lutherbeck hat geschrieben:Zuerst einmal ist es einfach eine Darstellung der Tatsachen - mit "denunzieren" hat das doch noch nichts zu tun!
Ich hätte aber auch so reagieren können wie Raphael (ein solcher Name sollte auch Verpflichtung sein), nämlich seitliche Arabesken schlagen.
Gruß, ad_hoc
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Wird in der Hl. Schrift nicht der folgende Ratschlag gegeben?ad_hoc hat geschrieben:Wäre ich Denunziant, hätte dies auch meine Antwort sein können.lutherbeck hat geschrieben:Zuerst einmal ist es einfach eine Darstellung der Tatsachen - mit "denunzieren" hat das doch noch nichts zu tun!
Ich hätte aber auch so reagieren können wie Raphael (ein solcher Name sollte auch Verpflichtung sein), nämlich seitliche Arabesken schlagen.
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(Mt 18, 15 ff.)Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei Männer mit, denn jede Sache muss durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werden. Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner.
Jemand, der aus der Kirche austritt, hört ganz offensichtlich nicht einmal auf die Gemeinde.
Daher ist ganz offenbar biblisch legitimiert, die Gemeinde zu informieren, wie es um den vormals Gläubigen steht.
Oder siehst Du das anders, ad hoc?

- lutherbeck
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
ad_hoc hat geschrieben:Wäre ich Denunziant, hätte dies auch meine Antwort sein können.lutherbeck hat geschrieben:Zuerst einmal ist es einfach eine Darstellung der Tatsachen - mit "denunzieren" hat das doch noch nichts zu tun!
Ich hätte aber auch so reagieren können wie Raphael (ein solcher Name sollte auch Verpflichtung sein), nämlich seitliche Arabesken schlagen.
Gruß, ad_hoc
aus: http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=d ... iDHYIta-Qw„Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.“
Ich würde es eher so sehen wie Raphael!
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Erstens ist die Kirche nicht "irgendein Verein", sondern Leib Christi.cantus planus hat geschrieben:Kannst du diesen emotionalen Ausfall auch noch sachlich begründen?Pit hat geschrieben:Nicht sehr fein ist wohl untertrieben!
Es ist nur zumso ein Verhalten.
In jedem Verein, aus dem man austritt oder sogar ausgeschlossen wird, ist das hinterher bekannt.
Wieso sollte es ausgerechnet in dieser wichtigen Sache anders sein?
Zweitens pflichte ich anderen Teilnehmern hier zu, dass Denunzieren nicht sinnvoll sein kann- und die Veröffentlichung von Namen aus der Kirche ausgetretener fällt für mich darunter.
Drittens zweifel ich bei den heutigen Pfarren - genauer angesichts deren Grösse- ob die namentliche (!)Veröffentlichung überhaupt einen Sinn macht.
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- cantus planus
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
ad 1: Ja, umso schlimmer. Und wichtiger für die anderen Glieder des Leibes. Die Unsitte des anonym zugelassenen Abfalls eines der Glieder des mystischen Leibes Christi ist eigentlich skandalös.
ad 2: Es wird niemand denunziert. Das ganze Argument ist hier vollkommener Quatsch. Im Gegenteil wird in diesem Fall lediglich ein vollzogener rechtlicher und geistlicher Akt von der zuständigen Autorität sichtbar gemacht. Wenn ich Birnen quirle, gibt es auch kein Apfelmus.
ad 3: Nach dieser Logik muss ab einer gewissen Gemeindegröße auch nicht mehr jeder individuell getauft werden und in der Firmung seinen Glauben bewusst zu bekennen und zu erneuern.
Mir scheinen hier einige vom gemeindlichen Funktionalismus, rahnerschen anonymen Christentum und vom alten linken Kampf, Religion ausschließlich als Privatsache zu deklarieren, schon erheblich angekränkelt zu sein.
ad 2: Es wird niemand denunziert. Das ganze Argument ist hier vollkommener Quatsch. Im Gegenteil wird in diesem Fall lediglich ein vollzogener rechtlicher und geistlicher Akt von der zuständigen Autorität sichtbar gemacht. Wenn ich Birnen quirle, gibt es auch kein Apfelmus.
ad 3: Nach dieser Logik muss ab einer gewissen Gemeindegröße auch nicht mehr jeder individuell getauft werden und in der Firmung seinen Glauben bewusst zu bekennen und zu erneuern.
Mir scheinen hier einige vom gemeindlichen Funktionalismus, rahnerschen anonymen Christentum und vom alten linken Kampf, Religion ausschließlich als Privatsache zu deklarieren, schon erheblich angekränkelt zu sein.
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- cantus planus
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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Wir sind schon wieder einer Meinung. Ich werde mir unheimlich. Oder du langsam komisch.lutherbeck hat geschrieben:Zuerst einmal ist es einfach eine Darstellung der Tatsachen - mit "denunzieren" hat das doch noch nichts zu tun!

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Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen

"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
Grundsätzlich sollte schon klar sein, wer wo dazu gehört. Zumindest innerhalb der Kirche. Bekanntwerden ausserhalb der Kirche ist eigentlich nur heikel, wenn Ein- oder Austritt zu Sanktionen ausserhalb der Kirche/Gemeinde führen. Zur staatlichen Einmischung denke ich, dass die Kirchensteuer über den "Eintreiber" Staat einkassiert wird ist auch nicht das eigentliche Problem. Das liegt in der Verwendung der Gelder.
Gut, da wo das nicht so ist, kann ich mein Geld dahin geben wo ich es für sinnvoll halte.
Fakt ist aber, dass die Kirche/ Gemeinde grundsätzlich ein Recht darauf hat, dass die Gläubigen ihren Obolus entrichten. Und eigentlich sollten sie darauf vertrauen können, dass ihre Beiträge gut angelegt werden. Wo dieses Vertrauen verlorengeht, ist die Beziehung zwischen dem Gläubigen und Gemeinde/ Bistum schon empfindlich angeschlagen. Und das hat dann auch ohne Austritt Folgen: So wie der Betreffende sein Geld lieber gezielt einzelnen Projekten zukommen lässt, wird es auch bald sein geistliches Leben in sicheren Nischen verbringen. Jemandem, dem ich nicht mal meinen schnöden Mammon anvertauen mag, vetraue ich auch nicht meine Seele an.
Die Bindung an die Kirche als Ganzes wird angefressen.
Gut, da wo das nicht so ist, kann ich mein Geld dahin geben wo ich es für sinnvoll halte.
Fakt ist aber, dass die Kirche/ Gemeinde grundsätzlich ein Recht darauf hat, dass die Gläubigen ihren Obolus entrichten. Und eigentlich sollten sie darauf vertrauen können, dass ihre Beiträge gut angelegt werden. Wo dieses Vertrauen verlorengeht, ist die Beziehung zwischen dem Gläubigen und Gemeinde/ Bistum schon empfindlich angeschlagen. Und das hat dann auch ohne Austritt Folgen: So wie der Betreffende sein Geld lieber gezielt einzelnen Projekten zukommen lässt, wird es auch bald sein geistliches Leben in sicheren Nischen verbringen. Jemandem, dem ich nicht mal meinen schnöden Mammon anvertauen mag, vetraue ich auch nicht meine Seele an.
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Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach
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Re: Nachrichten aus den Bistümern III
Sehe ich ganz genauso.Linus hat geschrieben:Bloß ist ein Austritt aus der Beitrag/Steuergemeinschaft doch kein Glaubensabfall. Insofern ist es blödsinn wenn der Pfarrer verkündet wer "Apostat" geworden sei...
Da hakelt's doch bei uns in Deutschland und wahrscheinlich auch in Österreich(???) noch. Leider. Es tut dringend not, da was zu ändern. Ich würde nämlich auch gerne austreten, weil ich es mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren kann, wen ich da alles unterstütze. Bin mal gespannt, wann sich da mal was ändert.Robert Ketelhohn hat geschrieben:In der Regel nicht. „Austritt“ ist normalerweise Apostasie. Im seltenen Sonderfall, daß einer aus der öffentlich-rechtlichen Körperschaft „austritt“, um seine Kirchen-cantus planus hat geschrieben:Und woran macht der Pfarrer den Austritt fest? An der Aufkündigung der Kirchensteuerzahlung? Da würde er aber manchen grobes Unrecht tun.
steuer nicht von Häretikern mißbrauchen zu lassen (was so nur in deutschen Landen möglich ist), erklärt er auch ausdrücklich, daß er damit keineswegs von der Kirche abfalle. Dann darf er natürlich auch nicht als Abgefallener bekanntgemacht werden. Und wenn doch, dann kann und soll er sein Recht auf Gegendarstellung geltend machen.
cantus planus hat geschrieben:ad 1: Ja, umso schlimmer. Und wichtiger für die anderen Glieder des Leibes. Die Unsitte des anonym zugelassenen Abfalls eines der Glieder des mystischen Leibes Christi ist eigentlich skandalös.
ad 2: Es wird niemand denunziert. Das ganze Argument ist hier vollkommener Quatsch. Im Gegenteil wird in diesem Fall lediglich ein vollzogener rechtlicher und geistlicher Akt von der zuständigen Autorität sichtbar gemacht.(...)

Weiß denn irgendwer, ob in dem konkreten Fall derjenige wirklich vom Glauben abgefallen ist, oder ob er nur keine Kirchengelder mehr zahlen wollte?! Hab ich irgendwas überlesen?
Wenn er wirklich und bewusst nicht mehr katholisch sein möchte, dann fände ich es durchaus in Ordnung, dies der Gemeinde auch zu verkünden. Da sollte man durchaus zu stehen.
Aber im anderen Fall wäre es echt übel, wenn er sich dann überall rechtfertigen müsste und erklären, dass er nur die ganzen Apparate nicht mehr unterstützen möchte...

Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»
Re: Pfarrer veröffentlicht Namen von Ausgetretenen
ad_hoc hat geschrieben: Die öffentliche Zurschaustellung aus der Kirche ausgetretener Katholiken war bereits zu früheren Zeiten ein Unding und ganz sicher nicht christlich. Und daran hat sich bis heute nicht geändert.
Gruß, ad_hoc

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß der Pfarrer hier eine "Retourkutsche" austeilen wollte.
Im übrigen werden auch in anderen "Vereinen" Austritte von Mitgliedern nicht mit Namensnennung öffentlich gemacht (gilt insbesondere bei polit. Parteien oder z.B. Gewerkschaften) - die zahlenmäßige Angabe reicht vollkommen aus.