Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Das ist korrekt…allerdings macht man in der römischen Tradition das Kreuz meist, während das rechte Knie den Boden berührt, also quasi während des Kniens, wohingegen in der östlichen Praxis das Kreuzzeichen der Metanie vorausgeht.
???
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Ebenfalls korrekt.anneke6 hat geschrieben:allerdings macht man in der römischen Tradition das Kreuz meist, während das rechte Knie den Boden berührt, also quasi während des Kniens, wohingegen in der östlichen Praxis das Kreuzzeichen der Metanie vorausgeht.


Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Das "Handbuch für Sakristane" weist indes darauf hin, daß eine Kniebeuge nie mit einem Kreuzzeichen oder auf die Brust klopfen verbunden wird (in meiner Ausgabe S. 89). Von römischer "Tradition" zu sprechen halte ich daher für hinterfragbar... allenfalls als Volksbrauch mag es sich eingeschlichen haben.
et nos credidimus caritati
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Interessant. Tatsache ist, daß mich die "Brustklopfer" immer ein bißchen gestört haben. (Ich weiß, das ist nicht nett, sowas zu schreiben.) Kniebeuge+Kreuzzeichen habe ich schon hunderttausende Male gesehen…in der "gleichzeitigen" Form (Stirn wird berührt, bevor man auf die Knie geht) nur in der Serie "Um Himmels willen"…aber nie im richtigen Leben.
???
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Die gehören ja auch nicht logisch zusammen, sondern es bekreuzigen sich die Leute mit Weihwasser, wenn sie reinkommen, und machen eine Kniebeuge vor dem Allerheiligsten. Das verschleift sich dann halt oft zu einer Bewegung, die, da die meisten sowieso nicht wissen, was sie da tun, auch also solche memoriert wird.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Neue Frage:
Wir haben eben mit ein paar Leuten aus unserem Reli-Kurs darüber diskutiert, was eigentlich kirchenrechtlich mit jemandem passiert, der aus der Kirche austritt.
Denn einmal gespendete Sakramente, wie beispielsweise die Taufe, die in die Gemeinschaft der Kirche eingliedert, haben ja Gültigkeit in Ewigkeit und können nicht zurückgenommen werden, daher ist die Frage nach Austritt ja ziemlich schwierig zu beantworten.
Wenn ich recht informiert bin, gilt jemand, der ausgetreten ist, als exkommuniziert, weil er sich der Gemeinschaft mit Gott entzieht, bzw vom lebendigen Glauben abgefallen ist?
Ich gehe mal davon aus, dass ihr das wisst, ihr seid ja immer über alles informiert =)
Danke schonmal für eure Antworten =))
Wir haben eben mit ein paar Leuten aus unserem Reli-Kurs darüber diskutiert, was eigentlich kirchenrechtlich mit jemandem passiert, der aus der Kirche austritt.
Denn einmal gespendete Sakramente, wie beispielsweise die Taufe, die in die Gemeinschaft der Kirche eingliedert, haben ja Gültigkeit in Ewigkeit und können nicht zurückgenommen werden, daher ist die Frage nach Austritt ja ziemlich schwierig zu beantworten.
Wenn ich recht informiert bin, gilt jemand, der ausgetreten ist, als exkommuniziert, weil er sich der Gemeinschaft mit Gott entzieht, bzw vom lebendigen Glauben abgefallen ist?
Ich gehe mal davon aus, dass ihr das wisst, ihr seid ja immer über alles informiert =)
Danke schonmal für eure Antworten =))
Si Deus nobiscum, quis contra nos?
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Mädel, such mal im Forum nach "Kirchenaustritt" - und Du wirst einen Anfall bekommen, wie jeder, der Deine Frage kurz beantworten soll.Seraphina hat geschrieben:Neue Frage:
Wir haben eben mit ein paar Leuten aus unserem Reli-Kurs darüber diskutiert, was eigentlich kirchenrechtlich mit jemandem passiert, der aus der Kirche austritt.
Denn einmal gespendete Sakramente, wie beispielsweise die Taufe, die in die Gemeinschaft der Kirche eingliedert, haben ja Gültigkeit in Ewigkeit und können nicht zurückgenommen werden, daher ist die Frage nach Austritt ja ziemlich schwierig zu beantworten.
Wenn ich recht informiert bin, gilt jemand, der ausgetreten ist, als exkommuniziert, weil er sich der Gemeinschaft mit Gott entzieht, bzw vom lebendigen Glauben abgefallen ist?
Ich gehe mal davon aus, dass ihr das wisst, ihr seid ja immer über alles informiert =)
Danke schonmal für eure Antworten =))

-
- Beiträge: 6092
- Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Es wäre zu prüfen, aus welchen Grund jemand aus der Kirche austritt.Seraphina hat geschrieben:Neue Frage:
Wir haben eben mit ein paar Leuten aus unserem Reli-Kurs darüber diskutiert, was eigentlich kirchenrechtlich mit jemandem passiert, der aus der Kirche austritt.
Denn einmal gespendete Sakramente, wie beispielsweise die Taufe, die in die Gemeinschaft der Kirche eingliedert, haben ja Gültigkeit in Ewigkeit und können nicht zurückgenommen werden, daher ist die Frage nach Austritt ja ziemlich schwierig zu beantworten.
Wenn ich recht informiert bin, gilt jemand, der ausgetreten ist, als exkommuniziert, weil er sich der Gemeinschaft mit Gott entzieht, bzw vom lebendigen Glauben abgefallen ist?
Ich gehe mal davon aus, dass ihr das wisst, ihr seid ja immer über alles informiert =)
Danke schonmal für eure Antworten =))
Kirchenrechtlich gibt es unterschiedliche Ansichten. Für Kirchenrechtler Gero P. Weishaupt ist bspw. "Mitgliedschaft in der Kirche das eine, Mitgliedschaft in der Körperschaft des öffentlichen Rechts das andere".
Siehe auch den zugehörigen Strang in der Pforte.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
Nec laudibus, nec timore
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Die Diskussionsgrundlage war meines Wissens nach "wenn ich keinen Bock auf die Kirche habe und dann austrete, was passiert dann? Weil ich kann dann ja trotzdem noch meinen Glauben haben. Außerdem bin ich ja katholisch getauft. Aber bin ich denn dann immernoch Katholik?"
...das Problem ist ja dann eigentlich, dass derjenige nicht den Glauben der Kirche teilt, wenn ich das richtig sehe? (Ich meine, dass derjenige trotzdem noch Katholik ist, ist ja eigentlich klar)
Unser Lehrer hat sich irgendwann eingemischt und sagte, die Mindestvorraussetzung, um sich Christ, bzw Katholik zu nennen, ist das Glaubensbekenntnis und das setzt ja schließlich auch ganz eindeutig den Glauben an die Kirche vorraus, wo ja ein solcher Austritt nicht mit vereinbar wäre.
...das Problem ist ja dann eigentlich, dass derjenige nicht den Glauben der Kirche teilt, wenn ich das richtig sehe? (Ich meine, dass derjenige trotzdem noch Katholik ist, ist ja eigentlich klar)
Unser Lehrer hat sich irgendwann eingemischt und sagte, die Mindestvorraussetzung, um sich Christ, bzw Katholik zu nennen, ist das Glaubensbekenntnis und das setzt ja schließlich auch ganz eindeutig den Glauben an die Kirche vorraus, wo ja ein solcher Austritt nicht mit vereinbar wäre.
Si Deus nobiscum, quis contra nos?
-
- Beiträge: 6092
- Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Na ja, wer "die Kirche" ablehnt, kann nicht Teil derselben sein. Also kein Heil ohne die Kirche. Der Priester, wo ich gestern in der Messe war, hat das in seiner Predigt anhand der Epistel sehr schön ausgelegt und dabei Cyprian zitiert: "Man kann nicht Gott als Vater haben, wenn man nicht die Kirche als Mutter hat".Seraphina hat geschrieben:Die Diskussionsgrundlage war meines Wissens nach "wenn ich keinen Bock auf die Kirche habe und dann austrete, was passiert dann? Weil ich kann dann ja trotzdem noch meinen Glauben haben. Außerdem bin ich ja katholisch getauft. Aber bin ich denn dann immernoch Katholik?"
...das Problem ist ja dann eigentlich, dass derjenige nicht den Glauben der Kirche teilt, wenn ich das richtig sehe? (Ich meine, dass derjenige trotzdem noch Katholik ist, ist ja eigentlich klar)
Unser Lehrer hat sich irgendwann eingemischt und sagte, die Mindestvorraussetzung, um sich Christ, bzw Katholik zu nennen, ist das Glaubensbekenntnis und das setzt ja schließlich auch ganz eindeutig den Glauben an die Kirche vorraus, wo ja ein solcher Austritt nicht mit vereinbar wäre.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
Nec laudibus, nec timore
- lifestylekatholik
- Beiträge: 8702
- Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
So ist es.Seraphina hat geschrieben:das Problem ist ja dann eigentlich, dass derjenige nicht den Glauben der Kirche teilt, wenn ich das richtig sehe? ... die Mindestvorraussetzung, um sich Christ, bzw Katholik zu nennen, ist das Glaubensbekenntnis und das setzt ja schließlich auch ganz eindeutig den Glauben an die Kirche vorraus, wo ja ein solcher Austritt nicht mit vereinbar wäre.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Kennt zufällig jemand von Euch irgendwelche Kommentare von Kirchenvätern (oder auch späteren großen Theologen) zu Gen 32,23-33 (Jakobs Kampf am Jabbok), die auch online verfügbar sind?
-
- Beiträge: 6092
- Registriert: Dienstag 3. April 2007, 09:33
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Bin da zwar absolut nicht der Fachmann, aber vielleicht nützt auch der Hinweis auf diese Sekundärquelle was:taddeo hat geschrieben:Kennt zufällig jemand von Euch irgendwelche Kommentare von Kirchenvätern (oder auch späteren großen Theologen) zu Gen 32,23-33 (Jakobs Kampf am Jabbok), die auch online verfügbar sind?
http://www.zv.uni-wuerzburg.de/forschun ... 0FD2-D.htm
Publikation (Prof. Dünzl):
Gott, Engel oder Dämon? Zur Auslegungsgeschichte von Gen 32,23-33. In: Steht nicht geschrieben? Studien zur Bibel und ihrer Wirkungsgeschichte. FS Georg Schmuttermayr, hg. v. J. Frühwald-König, F.R. Prostmeier und R. Zwick, Pustet: Regensburg 2001, 337-348.
Kommentar:
Die Vorstellung, dass in Gen 32,23-33 Gott mit Jakob ringt, ist für die Kirchenväter schwer nachvollziehbar. Origenes (3. Jh.) erklärt, dass ein Engel zusammen mit Jakob kämpft ? gegen böse Mächte. Und Gregor von Nyssa (4. Jh.) vereinfacht die Interpretation: Jakob kämpft hier gegen den Teufel. Der Grund für diese Fehldeutungen ist das Anliegen der Theodizee. Der Tiefe und dem Ernst der atl. Traditionen aber werden diese Interpretationen nicht gerecht wird.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
Nec laudibus, nec timore
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Wenn du bereit bist, die entsprechenden Manuskripte zu durchsuchen, kannst du dich der Stiftsbibliothek St. Gallen bedienen:taddeo hat geschrieben:Kennt zufällig jemand von Euch irgendwelche Kommentare von Kirchenvätern (oder auch späteren großen Theologen) zu Gen 32,23-33 (Jakobs Kampf am Jabbok), die auch online verfügbar sind?
Homiliae Origenis in Genesim, Exodum et Leviticum
Augustinus: in Genesim ad litteram
Hrabani Mauri: Commentarius in Pentateuchum
Isidorus in Pentateuchum, lib. Judicum, Ruth, Regum I-IV
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
- ChrisCross
- Beiträge: 2645
- Registriert: Freitag 22. April 2011, 23:28
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
Augustinus Conf. I. 1
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Herzlichen Dank! 

Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Gibt es im Netz rekonsturierte Ansichten von Rom und Konstantinopel für die Spätantike/Frühmittelalter (oder Pläne mit Verzeichnis der Kirchen)?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Für Rom wird es das kaum geben, zu dieser Zeit war die Stadt ein einziger Trümmerhaufen, in dem keine nennenswerten Gebäude mehr heil waren. Warum sollte man sowas rekonstruieren?ad-fontes hat geschrieben:Gibt es im Netz rekonsturierte Ansichten von Rom und Konstantinopel für die Spätantike/Frühmittelalter (oder Pläne mit Verzeichnis der Kirchen)?
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Ich habe so eine Ansicht mal gesehen, weiß aber nicht mehr in welchem Buch es war (ein jüngeres Buch, ca. 1995-2000). Ja, da waren auch die Ziegen- oder Schweineherden auf dem Forum Romanum eingezeichnet.taddeo hat geschrieben:Für Rom wird es das kaum geben, zu dieser Zeit war die Stadt ein einziger Trümmerhaufen, in dem keine nennenswerten Gebäude mehr heil waren. Warum sollte man sowas rekonstruieren?ad-fontes hat geschrieben:Gibt es im Netz rekonsturierte Ansichten von Rom und Konstantinopel für die Spätantike/Frühmittelalter (oder Pläne mit Verzeichnis der Kirchen)?

Was Kirchenbauten betrifft, gab es in der Zeit einige Maßnahmen.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Auf Motu-proprio.de gibt es eine rekonstruierte Ansicht des Nervaforums im 9. Jh. - Mit Schafen und Ziegen.ad-fontes hat geschrieben:Gibt es im Netz rekonsturierte Ansichten von Rom und Konstantinopel für die Spätantike/Frühmittelalter (oder Pläne mit Verzeichnis der Kirchen)?
Derzeit wird intensiv zur mittelalterlichen Geschichte Roms geforscht, und da entstehen auch Rekonstruktionen. Bis ins späte Mittelalter stand vom alten Rom noch ziemlich viel . Vieles verschwand erst im 16. und 17. Jh - der Spruch "Quod non fecerunt barbari, fecerunt Barberini" ist durchaus nicht aus der Luft gegriffen.
Einer der Spezialisten auf dem Gebiet gezeichneter Rekonstruktionen ist das florentinische Studio inklink - auf deren leider recht unübersichtlichen Webseiten gibts noch mehr.
An der TU Darmstadt läuft/lief eine Dissertation zu Methoden der computergestützten Rekonstruktion am Beispiel der Hagia Sofia. Bilder aus dem Projekt wurden 2008 in einer Ausstellung gezeigt, deren Katalog "Einblicke in den virtuellen Himmel" beim Wasmuth-Verlag erschienen ist.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Teile des antiken Rom standen noch, das ist richtig, vor allem in der Innenstadt, die die Barbaren nicht komplett geschleift hatten. Karl der Große residierte wohl im alten Kaiserpalast auf dem Palatin, als er in Rom war - bzw. in den Gebäuden, die davon noch übrig waren. Der goldgedeckte Jupitertempel auf dem Kapitol stand, glaub ich, auch noch ziemlich lange rum, ebenso das Pantheon. Die konstantinischen Basiliken waren wohl "Inseln" inmitten des Chaos.ad-fontes hat geschrieben:Ich habe so eine Ansicht mal gesehen, weiß aber nicht mehr in welchem Buch es war (ein jüngeres Buch, ca. 1995-2000). Ja, da waren auch die Ziegen- oder Schweineherden auf dem Forum Romanum eingezeichnet.taddeo hat geschrieben:Für Rom wird es das kaum geben, zu dieser Zeit war die Stadt ein einziger Trümmerhaufen, in dem keine nennenswerten Gebäude mehr heil waren. Warum sollte man sowas rekonstruieren?ad-fontes hat geschrieben:Gibt es im Netz rekonsturierte Ansichten von Rom und Konstantinopel für die Spätantike/Frühmittelalter (oder Pläne mit Verzeichnis der Kirchen)?![]()
Was Kirchenbauten betrifft, gab es in der Zeit einige Maßnahmen.
- Robert Ketelhohn
- Beiträge: 26022
- Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
- Wohnort: Velten in der Mark
- Kontaktdaten:
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Möchte mal wissen, welche Barbaren Rom geschleift haben sollten. Nein, der Verfall Roms hängt mit dem Bedeutungsverlust der Stadt zusammen. Constantinopel, Mailand, Ravenna und schließlich sogar Pavia übernahmen seine Funktionen, soweit solche Funktionen überhaupt noch übrig waren. Dabei förderte gerade Theoderich Rom noch einmal, erst im Gefolge der Gotenkriege unter byzantinischer Herrschaft – die jedoch von Ravenna aus ausgeübt wurde und an der Stadt Rom nicht mehr interessiert war – begann der eigentliche Verfall Roms, aber allmählich und sukzessive, also ab Mitte des sechsten bis ins achte Jahrhundert. In karolingischer Zeit begann Rom endlich, ganz allmählich einen neuen Aufschwung zu nehmen. Freilich nicht als „Wiederaufbau“: Was da wieder besiedelt und neu errichtet wurde, hatte eine neue, eigene Gestalt – abgesehen von den antiken Überresten, die man heute noch sehen kann.taddeo hat geschrieben:Teile des antiken Rom standen noch, das ist richtig, vor allem in der Innenstadt, die die Barbaren nicht komplett geschleift hatten. Karl der Große residierte wohl im alten Kaiserpalast auf dem Palatin, als er in Rom war - bzw. in den Gebäuden, die davon noch übrig waren. Der goldgedeckte Jupitertempel auf dem Kapitol stand, glaub ich, auch noch ziemlich lange rum, ebenso das Pantheon. Die konstantinischen Basiliken waren wohl "Inseln" inmitten des Chaos.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Vielen Dank! Das sind sehr hilfreiche Hinweise!Bernado hat geschrieben:Auf Motu-proprio.de gibt es eine rekonstruierte Ansicht des Nervaforums im 9. Jh. - Mit Schafen und Ziegen.ad-fontes hat geschrieben:Gibt es im Netz rekonsturierte Ansichten von Rom und Konstantinopel für die Spätantike/Frühmittelalter (oder Pläne mit Verzeichnis der Kirchen)?
Derzeit wird intensiv zur mittelalterlichen Geschichte Roms geforscht, und da entstehen auch Rekonstruktionen. Bis ins späte Mittelalter stand vom alten Rom noch ziemlich viel . Vieles verschwand erst im 16. und 17. Jh - der Spruch "Quod non fecerunt barbari, fecerunt Barberini" ist durchaus nicht aus der Luft gegriffen.
Einer der Spezialisten auf dem Gebiet gezeichneter Rekonstruktionen ist das florentinische Studio inklink - auf deren leider recht unübersichtlichen Webseiten gibts noch mehr.
An der TU Darmstadt läuft/lief eine Dissertation zu Methoden der computergestützten Rekonstruktion am Beispiel der Hagia Sofia. Bilder aus dem Projekt wurden 28 in einer Ausstellung gezeigt, deren Katalog "Einblicke in den virtuellen Himmel" beim Wasmuth-Verlag erschienen ist.
Auf dieser Unterseite von inklink.it bin ich noch weiter fündig geworden:
http://www.inklink.it/inklink/archivio.php?toc=232#
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Na, die römischen und italienischen halt.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Möchte mal wissen, welche Barbaren Rom geschleift haben sollten.taddeo hat geschrieben:Teile des antiken Rom standen noch, das ist richtig, vor allem in der Innenstadt, die die Barbaren nicht komplett geschleift hatten. Karl der Große residierte wohl im alten Kaiserpalast auf dem Palatin, als er in Rom war - bzw. in den Gebäuden, die davon noch übrig waren. Der goldgedeckte Jupitertempel auf dem Kapitol stand, glaub ich, auch noch ziemlich lange rum, ebenso das Pantheon. Die konstantinischen Basiliken waren wohl "Inseln" inmitten des Chaos.

Im Ernst: In der Summe waren es schon die Barbaren, die den Verfall provoziert haben. Nacheinander haben ja nach 400 Westgoten, Vandalen, oströmisch-gotische Kämpfe, dann Langobarden, Sarazenen und Normannen ihre Spuren hinterlassen, und das waren meistens Spuren der Verwüstung.
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Ab wann wurde der Canon (nach dem Sanctus) nicht mehr im "Präfationston" gesprochen, sondern (vernehmlich) rezitiert?; ab wann dann leise?
Letzeres ab karolingischer Zeit, soweit ich mich erinnere. Vermag dies jemand anhand der Quellen (Ordines Romani) zu belegen?
Letzeres ab karolingischer Zeit, soweit ich mich erinnere. Vermag dies jemand anhand der Quellen (Ordines Romani) zu belegen?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
ad-fontes hat geschrieben:Letzeres ab karolingischer Zeit, soweit ich mich erinnere.


- ChrisCross
- Beiträge: 2645
- Registriert: Freitag 22. April 2011, 23:28
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Stnad der Altar des Aachener Dom eigentlich schon seit Errichtung der Chorhalle an seiner heutigen Stelle, oder wurde er vorgezogen?
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
Augustinus Conf. I. 1
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
..wenn das fastenbier nicht so stark wär..taddeo hat geschrieben:ad-fontes hat geschrieben:Letzeres ab karolingischer Zeit, soweit ich mich erinnere.Wenn Du Dich eh noch an diese Zeit erinnern kannst, was fragst Du dann uns Nachgeborene nach Belegen?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Da steht was zum Hauptaltar:ChrisCross hat geschrieben:Stnad der Altar des Aachener Dom eigentlich schon seit Errichtung der Chorhalle an seiner heutigen Stelle, oder wurde er vorgezogen?
http://www.aachendom.de/index223-.aspx
http://www.aachendom.de/index224-.aspx
Vielleicht hilft Dir das weiter.
- ChrisCross
- Beiträge: 2645
- Registriert: Freitag 22. April 2011, 23:28
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Das habe ich mir auch bereits angesehen. Trotzdem vieln Dank.taddeo hat geschrieben:Da steht was zum Hauptaltar:ChrisCross hat geschrieben:Stnad der Altar des Aachener Dom eigentlich schon seit Errichtung der Chorhalle an seiner heutigen Stelle, oder wurde er vorgezogen?
http://www.aachendom.de/index223-.aspx
http://www.aachendom.de/index224-.aspx
Vielleicht hilft Dir das weiter.
Die Frage stellt sich mir eigentlich nur, da das nach dem Konzil so Mode war und die Chorhalle wirklich noch ein gutes Stück hinter dem Altar weitergeht, die Steine um diesen herum nicht so alt aussehen und es außerdem an der Hinterwand der Chrohalle Spuren gibt, die mich vermuten ließen, dass da einmal etwas gestanden hat.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
Augustinus Conf. I. 1
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Frag Gero Weishaupt. Der liebt seinen Dom und es gibt auch schon Kirchenführer auf Lateinisch. Der könnte durchaus über den Altar bescheidwissen.
et nos credidimus caritati
Re: Kurze Fragen - kurze Antworten IV
Und wenn du es wirklich wissen willst: Es gibt einen Forschungsbericht zu den diversen Renovierungen der Chorhalle und den dabei gewonnenen Befunden. "Gisbert Knopp / Ulrike Heckner (Red.): Die gotische Chorhalle des Aachener Doms und ihre Ausstattung. Imhof-Verlag 2002. Leider nicht ganz billig, aber zu bekommen. Vielleicht ja auch in einer Bibliothek.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)