Allerlei "Benediktinisches"...
Allerlei "Benediktinisches"...
Bei der Benediktiner(Innen)-Kloster Dichte in Deutschland, hat vermutlich jeder von Euch schon mal irgendwie Kontakt zu einem OSB Kloster gehabt.
Mich würde einmal interessieren, was Euch da so auffällt.
Ruhig auch nur Eindrücke, die man eben als Außenstehender, Besucher, Tourist etc so hat.
So eine Art Gallup-Umfrage.
Mich würde einmal interessieren, was Euch da so auffällt.
Ruhig auch nur Eindrücke, die man eben als Außenstehender, Besucher, Tourist etc so hat.
So eine Art Gallup-Umfrage.
ja klar nach dem vorbild des mutterklosters Monte CassinoEdith hat geschrieben:Was mir so auffällt:
OSB-Klöster stehen meist auf einer Anhöhe
haben ein gepflegtes Chorgebet
sind sehr gastfreundlich (Immer ein Gästehaus)
Klöster sind meist sehr groß
das ist auch der Grund warum die OCist-Klöster mehrheitlich in Ebenen stehen
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
- Julia Wolf
- Beiträge: 357
- Registriert: Dienstag 18. November 2003, 11:23
- Wohnort: München
Also, da ja zufällig meine Heimatgemeinde benediktinisch ist, hier ein paar Stichworte:
Gelassenheit
Maß halten
Ausgewogenheit
Gott walten lassen
Verständnis für Menschliches
Dinge geschehen lassen können und Vertrauen, dass Gottes Wille schon wirkt
Nichts überstürzen, Dinge reifen lassen
Sich zugehörig fühlen (Stabilitas)
Neugierig sein, aber nicht alles wissen müssen
Was zu sagen haben, aber nicht überall mitreden müssen
Ein Leben lang Gott suchen und gleichzeitig vertrauen, dass er mit uns ist
Humor
Schmunzeln
Liebe zu gutem Essen und Trinken
Gastfreundschaft
Beständigkeit
Gregorianischer Choral
Regelmäßigkeit, die stets durch kleinere Unregelmäßigkeiten aufgelockert wird
Weitblick
"Leben und leben lassen"
Nicht ängstlich
Herzlich
Nicht-Extrem
Beweglich und trotzdem unerschütterlich
Die eigenen Schwächen sich verzeihen und somit auch die anderen annehmen können
So weit eine spontane Liste
Herzliche Grüße
Julia
Gelassenheit
Maß halten
Ausgewogenheit
Gott walten lassen
Verständnis für Menschliches
Dinge geschehen lassen können und Vertrauen, dass Gottes Wille schon wirkt
Nichts überstürzen, Dinge reifen lassen
Sich zugehörig fühlen (Stabilitas)
Neugierig sein, aber nicht alles wissen müssen
Was zu sagen haben, aber nicht überall mitreden müssen
Ein Leben lang Gott suchen und gleichzeitig vertrauen, dass er mit uns ist
Humor
Schmunzeln
Liebe zu gutem Essen und Trinken
Gastfreundschaft
Beständigkeit
Gregorianischer Choral
Regelmäßigkeit, die stets durch kleinere Unregelmäßigkeiten aufgelockert wird
Weitblick
"Leben und leben lassen"
Nicht ängstlich
Herzlich
Nicht-Extrem
Beweglich und trotzdem unerschütterlich
Die eigenen Schwächen sich verzeihen und somit auch die anderen annehmen können
So weit eine spontane Liste
Herzliche Grüße
Julia
Nur der Schwache wappnet sich mit Härte.
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow
Wahre Stärke kann sich Toleranz, Verständnis und Güte leisten.
T. Boesche-Zacharow
Was mir im Kloster auffällt:
- ein Habit, das für ora und labora gemacht ist: mich fasziniert es immer wieder, was die Mönche aus den vielen Taschen ihres Habits hervorzaubern - vom Staubtuch über den Schraubenzieher, Taschenrechner bis zum Kleinbüro
die Gastfreundschaft
das gepflegte Chorgebet
ein Sinn für die Weite des Glaubens
ein Gefühl für den rechten Augenblick
Geduld
ein gelasseneres Arbeiten
Diskretion und Zugewandtheit (konkretes Beispiel: ich knie herzzerreissend schluchzend da, die Klausurtür hinter mir geht auf, eine Kutte raschelt - Stille. Ich erstarre, will alleine sein. Schritte nähern sich mir ganz langsam ... und ebenso langsam entfernen sie sich wieder. Als ich schließlich doch um mich sehe, liegt neben mir eine Packung Tempotaschentücher auf der Bank)
Ist das benediktinisch? Was davon würde ich in anderen Klöstern nicht erfahren?
- ein Habit, das für ora und labora gemacht ist: mich fasziniert es immer wieder, was die Mönche aus den vielen Taschen ihres Habits hervorzaubern - vom Staubtuch über den Schraubenzieher, Taschenrechner bis zum Kleinbüro
die Gastfreundschaft
das gepflegte Chorgebet
ein Sinn für die Weite des Glaubens
ein Gefühl für den rechten Augenblick
Geduld
ein gelasseneres Arbeiten
Diskretion und Zugewandtheit (konkretes Beispiel: ich knie herzzerreissend schluchzend da, die Klausurtür hinter mir geht auf, eine Kutte raschelt - Stille. Ich erstarre, will alleine sein. Schritte nähern sich mir ganz langsam ... und ebenso langsam entfernen sie sich wieder. Als ich schließlich doch um mich sehe, liegt neben mir eine Packung Tempotaschentücher auf der Bank)
Ist das benediktinisch? Was davon würde ich in anderen Klöstern nicht erfahren?
Die Benediktiner-Köster sind eben relativ stark vertreten und präsent. Man braucht nur mal in die Link-Liste von orden-online.de schauen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der sich für Klöster interessiert, als erstes über ein Benediktinerkloster fällt, ist relativ hoch und das Realisieren eines Gastaufenthaltes ist auch unproblematisch.Marlene hat geschrieben:
Ist das benediktinisch? Was davon würde ich in anderen Klöstern nicht erfahren?
Viel schwieriger oder gar nicht möglich z.B. bei Trappisten oder Kartäusern (für Frauen) oder sehr unwahrscheinlich, dass jemand mal über ein Karmelitinnenkloster stolpert (Frauen und Männer).
Damit wäre die Liste der traditionell als "kontemplativ" bezeichneten Klöster, die so im allgemeinen Bewusstsein sind, auch schon ziemlich am Ende (ich rechne jetzt mal die Zisterzienser zum benediktinischen "Strang").
Also ist es kein Wunder, dass die meisten Begegnungen mit monastischer Tradition aus Begegnungen mit Benediktinern und Benediktinerinnen stammen. Was von dem, was ihr oben geschrieben habt, wirklich typisch ist, das mag ich lieber nicht beurteilen. Es ist auch gar nicht so wichtig.
(Wobei es ja tatsächlich mal ganz interessant wäre auszuprobieren, in welche Kutte mehr Schraubenzieher reinpassen )
Es ist jedenfalls gut, dass von den Klöstern so viel positive Energie ausgeht. Die Menschen brauchen das. Glaubenspraxis geht immer mehr verloren. Im Kloster findet man sehr unkompliziert eine Anleitung dafür. Das Bedürfnis nach Orten, an denen Leib und Seele zur Ruhe kommen können, hat wohl jeder Mensch. Es ist schön und sehr wichtig, dass das die Klöster bei vielen auffangen können.
Man glaubt gar nicht, was es alles an menschlicher Tragik gibt, gerade auch hinter den so gutbürgerlichen Fassaden. Da die Fassaden meistens sehr gut sind, glaubt jeder, er sei damit alleine.
Mönch ist so gesehen einer der priviligierten Berufe, neben weltlichen Seelsorgern, Psychologen, Ärzten usw., die buchstäblich "alles" zu hören bekommen.
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Edith schreibt!
Mich würde einmal interessieren, was Euch da so auffällt.
Ruhig auch nur Eindrücke, die man eben als Außenstehender, Besucher, Tourist etc so hat.
Mein Besuch galt einmal der Abtei in Meschede. Eine Kirche aus den 50er Jahren, einfach und praktisch. Der Abtastuhl gut sichtbar in der Nähe vom Volksaltar. Leider hat man das Allerheiligste in den Trumraum verbannt. Warum weiß ich nicht. Ansonsten möchte ich die positiven Argumente von den vorherigen Berichten bestätigen.
Gruß Ermi
Gott ist mittendrin!
Re: Typisch benediktinisch?
Hallo Edith,Edith hat geschrieben:Mich würde einmal interessieren, was Euch da so auffällt.
mir fällt überhaupt nix auf. Mir fällt nur was ein.
Weil ich Jesu Schäflein bin,
Freu' ich mich nur immerhin
Über meinen guten Hirten,
Der mich wohl weiss zu bewirten,
Der mich liebet, der mich kennt
Und bei meinem Namen nennt.
- cathol01
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- Registriert: Mittwoch 17. Dezember 2003, 14:38
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- Kontaktdaten:
Mir fällt dazu nur ein, dass der Benediktinerorden genau so eine gemischte Gesellschaft ist wie die Kirche insgesamt. Unser luxemburgisches Benediktinerkloster in Clerf ist eher konservativ und streng (kein Internet --> deshalb auch keine Homepage, kein Fernseher usw.)
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)
(Diogenes Laërcius)
und weil sie im Zuge ihrer Gründung, back to the roots, von ihrer Hände Arbeit leben wollten. Das hatten die Benediktiner zwischenzeitlich etwas vergessen. So legten die Zisterzenser Sümpfe trocken und lebten von der Landwirtschaft. Zisterzienserklöster sind, neben der Tallage, auch sofort zu erkennen am fehlenden Glockenturm, stattdessen befindet sich auf der Kirche nur ein Dachreiter. Wer eine solche Klosterkirche betritt und trifft statt schwarz-weißer Gestalten nur komplett schwarze an, der weiß sofort, ohne den Kirchenfüherer studieren zu müssen, dass die schwarzen das Kloster von ihrern schwarz-weißen Kollegen geerbt habenLinus hat geschrieben:ja klar nach dem vorbild des mutterklosters Monte Cassino
das ist auch der Grund warum die OCist-Klöster mehrheitlich in Ebenen stehen
- lancelot
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Informationen zu Benediktinern (OSB)
Eine spannende, faire und detaillierte Reportage von Gabriele Goettle über das Benediktinerinnen-Kloster St. Gertrud, Alexanderdorf bei Berlin:
http://www.taz.de/pt/2004/06/01/a0175.nf/text
http://www.taz.de/pt/2004/06/01/a0175.nf/text
Monastische Informationen der Benediktiner jetzt online
http://www.kloster-alexanderdorf.de/MI/startseite.htm
Nach langer Vorbereitungszeit scheint es jetzt zu klappen: Die Zeitschrift "Monastische Informationen" ist jetzt auch online abrufbar.
Hier der Anleser:
Die Zeitschrift "Monastische Informationen" (MI) wird seit 1975 von der Vereinigung benediktinischer Frauenklöster im deutschen Sprachraum (VBD) und der Salzburger Äbtekonferenz (SÄK) herausgegeben.
Inhaltlich liegt ihr Schwerpunkt auf der Information über Ereignisse und Entwicklungen in den benediktinischen Gemeinschaften des deutschen Sprachraums, aber auch darüber hinaus. Sie bietet ein Forum für Meinungsäußerung und Disskussion zu Themen klösterlichen Lebens der Klöster untereinander.
Bisher erschienen die "MI" als interne Publikation der Klöster. In Abstimmung mit den Herausgebern öffnet die Redaktionsgruppe nun den Zugang für einen breiteren Leserkreis.
Jeweils zwei Wochen nach Erscheinen der Druckversion, die weiterhin klosterintern versendet werden soll, (vierteljährlich: 1. März, 1. Juni, 1. September, 1. Dezember) wird die Online-Version auf dieser Seite abrufbar sein.
Nach langer Vorbereitungszeit scheint es jetzt zu klappen: Die Zeitschrift "Monastische Informationen" ist jetzt auch online abrufbar.
Hier der Anleser:
Die Zeitschrift "Monastische Informationen" (MI) wird seit 1975 von der Vereinigung benediktinischer Frauenklöster im deutschen Sprachraum (VBD) und der Salzburger Äbtekonferenz (SÄK) herausgegeben.
Inhaltlich liegt ihr Schwerpunkt auf der Information über Ereignisse und Entwicklungen in den benediktinischen Gemeinschaften des deutschen Sprachraums, aber auch darüber hinaus. Sie bietet ein Forum für Meinungsäußerung und Disskussion zu Themen klösterlichen Lebens der Klöster untereinander.
Bisher erschienen die "MI" als interne Publikation der Klöster. In Abstimmung mit den Herausgebern öffnet die Redaktionsgruppe nun den Zugang für einen breiteren Leserkreis.
Jeweils zwei Wochen nach Erscheinen der Druckversion, die weiterhin klosterintern versendet werden soll, (vierteljährlich: 1. März, 1. Juni, 1. September, 1. Dezember) wird die Online-Version auf dieser Seite abrufbar sein.
Benediktinisches 2005
Das Programm ist nicht nur für Mönche und Nonnen gedacht, sondern auch für interessierte Laien:
SALZBURGER ÄBTEKONFERENZ
IBS
INSTITUT FÜR BENEDIKTINISCHE STUDIEN
Salzburg
Studientage zu Themen der Benediktusregel
Leitung: Michaela Puzicha OSB
Programm 2005
14. – 18. Februar 2005: EINFACH LEBEN
„Keiner habe etwas als Eigentum.“ (RB 33,3 )
Benedikt bindet die Glaubwürdigkeit des monastischen Lebens an den Umgang mit dem gemeinsamen Besitz. Das betrifft die Gemeinschaft als ganze und ihre bewußte Lebensführung. Er fordert aber auch den Einzelnen heraus in seiner Einstellung zur Gütergemeinschaft nach dem Modell der Urgemeinde in Jerusalem. Die Entscheidung zu persönlicher Besitzlosigkeit ist die Erwartung der RB. Diese Fähigkeit zum Verzicht ist Einübung in das Loslassen und führt zur Freiheit.
7. – 11. März 2005: WEGE ZUR INNEREN QUELLE
„... spreche der Bruder ständig in seinem Herzen.“ (RB 7,18 )
Die Lesung als Lectio divina ist unaufgebbares Anliegen der RB zur Gestaltung des monastischen Lebens. Dabei geht es nicht nur um ein zeitliches Strukturelement, sondern um den existentiellen Vollzug in der Begegnung mit dem Wort der Schrift. Das Leitwort der RB dafür ist: frei sein. ‚Geistliches Lesen’ und ‚Meditieren’ ist ein umfassender Vorgang, der den Menschen unmittelbar unter das Wort Gottes stellt und das ganze Leben durchdringt.
18. – 22. April 2005: AUFMERKSAMKEIT FÜR DAS DASEIN
„Wo immer die Brüder einander begegnen...“ (RB 63,15 )
Lebenskultur und Lebensstil gehören für Benedikt zum Auftrag des Zusammenlebens im Geist des Evangeliums. Das erfordert die Gestaltung des äußeren und inneren klösterlichen Raumes in Achtsamkeit und mit Verantwortung. Dieser sorgsame Umgang gilt für alle Bereiche des Klosters und alltäglichen Situationen. Er betrifft die Formen der Aufmerksamkeit füreinander wie gegenüber den Dingen und ist so Ausdruck der Bewahrung der Schöpfung.
30. Mai – 3. Juni 2005: SAG MIR EIN WORT
„... dann setze man sich zu ihm.“ (RB 53,8 )
Geistliche Begleitung gehört seit den Anfängen zum Grundauftrag und zum Selbstverständnis des Mönchtums. Die RB setzt diese Lebenshilfe voraus und greift dabei auf die Praxis der Wüstenväter zurück. Sie sieht auf dieser Basis eine Vielzahl von Möglichkeiten vor, innerhalb der Gemeinschaft weiterzuführen wie auch Menschen, die zum Kloster kommen, in ihren Anliegen zu verstehen und auf ihrem Weg zu unterstützen. Dabei zeigt die RB eine spezifisch benediktinische Weise der geistlichen Begleitung auf, die aus der Weisheit der Schrift und der Herzenskenntnis erwächst.
12. – 16. September 2005: PSALMEN - MITTEN IM ALLTAG
„...sollen die Brüder, dort wo sie wohnen, Gott loben.“ ( vgl. RB 40,8 )
Die Psalmen sind für Benedikt nicht beschränkt auf das Stundengebet. Sie bilden die biblische Achse des klösterlichen Alltags. Oft unbemerkt prägen Psalmworte die vielfältigen Lebenssituationen der Gemeinschaft und des Einzelnen. Sie sollen helfen zu erkennen, zu verändern und zu heilen. Tätigkeiten und Dienste sind begleitet von Psalmversen, die das gemeinsame Leben deuten im Licht der Hilfe Gottes. Sie sind der Wurzelgrund und motivieren das alltägliche Miteinander.
ZUR FORTSETZUNG BITTE WENDEN
17. – 21. Oktober 2005: SPIRITUALITÄT DER DIENSTE
„... Brüder, auf die man sich verlassen kann.“ (RB 32,1 )
Die Eignung zu einem Leben in Gemeinschaft erweist sich in Grundhaltungen, die bei der Übernahme von Diensten für die RB zu den wichtigsten Voraussetzungen gehören. Es geht nicht zuerst um Funktionen, sondern um eine Spiritualität der Bereitschaft, die Benedikt grundsätzlich für alle Aufga-ben im Kloster, auch die einfachsten, beschreibt. Sie bildet das soziale und spirituelle Fundament des gemeinsamen Lebens und entspricht den Kriterien, die das Evangelium fordert.
21. – 25. November 2005: ANFÄNGER SEIN - GANZ WERDEN
„Nimm diese kleine Regel für Anfänger.“ (RB 73,8 )
Die RB sieht monastisches Leben als Zeit des Wachsens und des Reifens. Sie setzt einen menschlichen und geistlichen Prozess voraus, der jedem Einzelnen angemessen ist. Er verläuft in einem Spannungsfeld, das sich entfaltet in die Weite des Herzens. Die RB will zu innerer Übereinstimmung mit sich selbst und den Anliegen des Evangeliums führen. Mit der Taufe ist dieser Weg bereits vorgegeben und will in einem Leben der Ausrichtung auf Christus verwirklicht werden.
INFORMATIONEN
Alle Kurse finden statt in der Erzabtei St. Peter, Salzburg.
Beginn jeweils Montag um 18.30 mit der Vesper; Ende jeweils Freitag n. d. Frühstück.
Anreise:
Mit dem Zug: Salzburg Hbf. - Dann mit verschiedenen Buslinien ab Hbf. bis Haltestelle „Zentrum“.
Mit dem Auto: Zufahrt nur begrenzt möglich (Fußgängerzone); nur wenige Parkplätze.
Unterbringung:
Die Teilnehmer/innen sind im Kolleg St. Benedikt, St. Peter-Bezirk 8-9, dem Haus der studierenden Benediktiner, ca. 2 Min. von der Abtei entfernt untergebracht. - Die Arbeitseinheiten finden im Vortrags der Erzabtei statt, in unmittelbarer Nähe des Instituts.
Die Eucharistiefeier und das Stundengebet können mit dem Konvent in der Marienkapelle, von der Stiftskirche zugänglich, mitgefeiert werden. - Die Mahlzeiten werden im Gästespeisesaal der Abtei eingenommen.
Kosten:
Die Kosten für die einzelne Kurswoche betragen insgesamt 110,- EURO pro Person. Bitte überweisen Sie den Kursbeitrag vor Beginn des jeweiligen Kurses auf ein Konto der Salzburger Äbtekonferenz. Von Deutschland aus: Konto-Nr. 221155 bei der Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgaden Land (BLZ 710 90000). Für Österreich: Konto-Nr. 2172073 bei der Salzburger Landes-Hypothekenbank (BLZ 55000).
Ihre Anmeldung wird erbeten bis jeweils 14 Tage vor Kursbeginn an die Adresse des IBS, Salzburg. Absagen sollten rechtzeitig gegeben werden, nur in Ausnahmefällen bis unmittelbar vor Kursbeginn.
Institut für Benediktinische Studien
Postfach 113, A-5010 Salzburg
Tel. (0043) 0662/844576 125/126; Fax (0043) 0662/844576 126
E-mail: ibs.salzburg@gmx.at
Internet: www.benediktiner.de --------- www. benediktinerinnen.de
SALZBURGER ÄBTEKONFERENZ
IBS
INSTITUT FÜR BENEDIKTINISCHE STUDIEN
Salzburg
Studientage zu Themen der Benediktusregel
Leitung: Michaela Puzicha OSB
Programm 2005
14. – 18. Februar 2005: EINFACH LEBEN
„Keiner habe etwas als Eigentum.“ (RB 33,3 )
Benedikt bindet die Glaubwürdigkeit des monastischen Lebens an den Umgang mit dem gemeinsamen Besitz. Das betrifft die Gemeinschaft als ganze und ihre bewußte Lebensführung. Er fordert aber auch den Einzelnen heraus in seiner Einstellung zur Gütergemeinschaft nach dem Modell der Urgemeinde in Jerusalem. Die Entscheidung zu persönlicher Besitzlosigkeit ist die Erwartung der RB. Diese Fähigkeit zum Verzicht ist Einübung in das Loslassen und führt zur Freiheit.
7. – 11. März 2005: WEGE ZUR INNEREN QUELLE
„... spreche der Bruder ständig in seinem Herzen.“ (RB 7,18 )
Die Lesung als Lectio divina ist unaufgebbares Anliegen der RB zur Gestaltung des monastischen Lebens. Dabei geht es nicht nur um ein zeitliches Strukturelement, sondern um den existentiellen Vollzug in der Begegnung mit dem Wort der Schrift. Das Leitwort der RB dafür ist: frei sein. ‚Geistliches Lesen’ und ‚Meditieren’ ist ein umfassender Vorgang, der den Menschen unmittelbar unter das Wort Gottes stellt und das ganze Leben durchdringt.
18. – 22. April 2005: AUFMERKSAMKEIT FÜR DAS DASEIN
„Wo immer die Brüder einander begegnen...“ (RB 63,15 )
Lebenskultur und Lebensstil gehören für Benedikt zum Auftrag des Zusammenlebens im Geist des Evangeliums. Das erfordert die Gestaltung des äußeren und inneren klösterlichen Raumes in Achtsamkeit und mit Verantwortung. Dieser sorgsame Umgang gilt für alle Bereiche des Klosters und alltäglichen Situationen. Er betrifft die Formen der Aufmerksamkeit füreinander wie gegenüber den Dingen und ist so Ausdruck der Bewahrung der Schöpfung.
30. Mai – 3. Juni 2005: SAG MIR EIN WORT
„... dann setze man sich zu ihm.“ (RB 53,8 )
Geistliche Begleitung gehört seit den Anfängen zum Grundauftrag und zum Selbstverständnis des Mönchtums. Die RB setzt diese Lebenshilfe voraus und greift dabei auf die Praxis der Wüstenväter zurück. Sie sieht auf dieser Basis eine Vielzahl von Möglichkeiten vor, innerhalb der Gemeinschaft weiterzuführen wie auch Menschen, die zum Kloster kommen, in ihren Anliegen zu verstehen und auf ihrem Weg zu unterstützen. Dabei zeigt die RB eine spezifisch benediktinische Weise der geistlichen Begleitung auf, die aus der Weisheit der Schrift und der Herzenskenntnis erwächst.
12. – 16. September 2005: PSALMEN - MITTEN IM ALLTAG
„...sollen die Brüder, dort wo sie wohnen, Gott loben.“ ( vgl. RB 40,8 )
Die Psalmen sind für Benedikt nicht beschränkt auf das Stundengebet. Sie bilden die biblische Achse des klösterlichen Alltags. Oft unbemerkt prägen Psalmworte die vielfältigen Lebenssituationen der Gemeinschaft und des Einzelnen. Sie sollen helfen zu erkennen, zu verändern und zu heilen. Tätigkeiten und Dienste sind begleitet von Psalmversen, die das gemeinsame Leben deuten im Licht der Hilfe Gottes. Sie sind der Wurzelgrund und motivieren das alltägliche Miteinander.
ZUR FORTSETZUNG BITTE WENDEN
17. – 21. Oktober 2005: SPIRITUALITÄT DER DIENSTE
„... Brüder, auf die man sich verlassen kann.“ (RB 32,1 )
Die Eignung zu einem Leben in Gemeinschaft erweist sich in Grundhaltungen, die bei der Übernahme von Diensten für die RB zu den wichtigsten Voraussetzungen gehören. Es geht nicht zuerst um Funktionen, sondern um eine Spiritualität der Bereitschaft, die Benedikt grundsätzlich für alle Aufga-ben im Kloster, auch die einfachsten, beschreibt. Sie bildet das soziale und spirituelle Fundament des gemeinsamen Lebens und entspricht den Kriterien, die das Evangelium fordert.
21. – 25. November 2005: ANFÄNGER SEIN - GANZ WERDEN
„Nimm diese kleine Regel für Anfänger.“ (RB 73,8 )
Die RB sieht monastisches Leben als Zeit des Wachsens und des Reifens. Sie setzt einen menschlichen und geistlichen Prozess voraus, der jedem Einzelnen angemessen ist. Er verläuft in einem Spannungsfeld, das sich entfaltet in die Weite des Herzens. Die RB will zu innerer Übereinstimmung mit sich selbst und den Anliegen des Evangeliums führen. Mit der Taufe ist dieser Weg bereits vorgegeben und will in einem Leben der Ausrichtung auf Christus verwirklicht werden.
INFORMATIONEN
Alle Kurse finden statt in der Erzabtei St. Peter, Salzburg.
Beginn jeweils Montag um 18.30 mit der Vesper; Ende jeweils Freitag n. d. Frühstück.
Anreise:
Mit dem Zug: Salzburg Hbf. - Dann mit verschiedenen Buslinien ab Hbf. bis Haltestelle „Zentrum“.
Mit dem Auto: Zufahrt nur begrenzt möglich (Fußgängerzone); nur wenige Parkplätze.
Unterbringung:
Die Teilnehmer/innen sind im Kolleg St. Benedikt, St. Peter-Bezirk 8-9, dem Haus der studierenden Benediktiner, ca. 2 Min. von der Abtei entfernt untergebracht. - Die Arbeitseinheiten finden im Vortrags der Erzabtei statt, in unmittelbarer Nähe des Instituts.
Die Eucharistiefeier und das Stundengebet können mit dem Konvent in der Marienkapelle, von der Stiftskirche zugänglich, mitgefeiert werden. - Die Mahlzeiten werden im Gästespeisesaal der Abtei eingenommen.
Kosten:
Die Kosten für die einzelne Kurswoche betragen insgesamt 110,- EURO pro Person. Bitte überweisen Sie den Kursbeitrag vor Beginn des jeweiligen Kurses auf ein Konto der Salzburger Äbtekonferenz. Von Deutschland aus: Konto-Nr. 221155 bei der Volksbank Raiffeisenbank Berchtesgaden Land (BLZ 710 90000). Für Österreich: Konto-Nr. 2172073 bei der Salzburger Landes-Hypothekenbank (BLZ 55000).
Ihre Anmeldung wird erbeten bis jeweils 14 Tage vor Kursbeginn an die Adresse des IBS, Salzburg. Absagen sollten rechtzeitig gegeben werden, nur in Ausnahmefällen bis unmittelbar vor Kursbeginn.
Institut für Benediktinische Studien
Postfach 113, A-5010 Salzburg
Tel. (0043) 0662/844576 125/126; Fax (0043) 0662/844576 126
E-mail: ibs.salzburg@gmx.at
Internet: www.benediktiner.de --------- www. benediktinerinnen.de
Re: Benediktinisches 2005
Marlene hat geschrieben: ZUR FORTSETZUNG BITTE WENDEN
Die Rückseite meines Bildschirms hat geschrieben: Technische Daten, Zeug und Kram, Betriebsspannung 230 V...
Gesimsel und was weiß ich nicht alles.
Nix über Benedikt
Hallo Marlene!
Danke für die Infos
Ob ich es schaffe, zu dem einen oder anderen Termin
nach Salzburg zu kommen, weiß ich zwar noch nicht,
aber vorgemerkt habe ich mir die Termine schon mal.
Re: Benediktinisches 2005
Ich weiß es ja auch nicht, ob ich es schaffe, aber wenn, dann gebe ich vorher Laut ... oder ich geh auf jeden Mann, der eine Rose in der Hand trägt zu und rufe laut "Cicero"Cicero hat geschrieben: Ob ich es schaffe, zu dem einen oder anderen Termin
nach Salzburg zu kommen, weiß ich zwar noch nicht,
aber vorgemerkt habe ich mir die Termine schon mal.
Re: Benediktinisches 2005
Diese drei sind möglich.Marlene hat geschrieben: 7. – 11. März 2005: WEGE ZUR INNEREN QUELLE
„... spreche der Bruder ständig in seinem Herzen.“ (RB 7,18 )
30. Mai – 3. Juni 2005: SAG MIR EIN WORT
„... dann setze man sich zu ihm.“ (RB 53,8 )
17. – 21. Oktober 2005: SPIRITUALITÄT DER DIENSTE
„... Brüder, auf die man sich verlassen kann.“ (RB 32,1 )
Wenn ich komme, dann zu einem der drei o.g. Termine.
Aber Salzburg ist soooo schröcklich weit.
benediktinisch light?
Da ich gelegentlich schon in verschiedenen Threads die Frage aufgeworfen habe, was eigentlich "benediktinisch" ist, mache ich jetzt mal einen eigenen Thread auf und beginne ihn, indem ich einen Austausch aus einem anderen Thread hier herüberkopiere.
Und vielleicht geht da sogar was, wenn du dein eigenes Chef-Verhalten hinterfragst und in Hinblick auf das Abtsbild änderst. Schon dadurch, dass man gewohnte Verhaltensmuster durchbricht, kann man ja durchaus seine Mitmenschen aus ihren eigenen Verhaltensmustern herauslocken.
Natürlich kann man aus der Benediktsregel ganz verschiedene Weisheiten herausziehen, die sich auf das Menschenbild, das Miteinander, die Führung von Menschen, Streit, Versöhnung usw. beziehen. Vor zwei Jahren hat mir eine Kindergärtnerin sogar mal ein „benediktinisches" Kindergartenkonzept vorgelegt ... Da Benedikt ein weiser Mann mit einem sehr guten psychologischen Gespür war, kommen bei diesen Spielchen zum Teil ganz gute Ergebnisse heraus. Aber genau diese Dinge meine ich, wenn ich „Benedikt light" sage.
In der Benediktsregel geht es nämlich nicht in erster Linie um Konzepte für ein Zusammenleben, für das Funktionieren eines Klosters, sondern um eine „Schule für den Dienst des Herrn" (Prol). Christus ist der Mittelpunkt alles Sehnens, aller Erwartung, Er ist das Ziel, auf das Benedikt schaut, wenn er Kapitel für Kapitel seine Regel schreibt. Die Regel beginnt mit dem Blick auf Christus: „... wenn du nur dem Eigenwillen widersagst, für Christus, den Herrn und wahren König, kämpfen willst und den starken und glänzenden Schild des Gehorsams ergreifst ..." (Prol.) Und die zentrale Aussage am Schluss lautet: „Christus sollen sie überhaupt nichts vorziehen." (Kap. 72).
Und das gilt auch für die benediktinische Spiritualität im nicht-klösterlichen Alltag ...
Ich kenne da einen Klosterchef äh Abt, der würde jetzt augenrollend-lächelnd sagen, das funktioniert ja noch nicht mal immer im Kloster ...Cicero hat geschrieben:Auf Ediths Anregung habe ich vor kurzem das Kapitel über den Abt aus RB "mißhandelt" indem ich das Wort "Abt" durch das Wort "Chef" ersetzt habe. Eine erhellende Lektüre auf die meine erste Reaktion war, geht gar nicht, wenn nicht auch dei Mitarbeiter... oder geht da doch was?Marlene hat geschrieben: Aber eines kann ich jetzt schon sagen: "Benedikt light" - soll heißen: eine säkulare, christusfreie Fassung, in der alles auf Alltagsbewältigung hingeschmiedet wird und was der gute alte Benedikt dazu zu sagen hat - wird mein Vortrag ganz bestimmt nicht! (Ich denke da an diverse Zeitgeisttexte bes. zu Management à la Benedikt ... )
Und vielleicht geht da sogar was, wenn du dein eigenes Chef-Verhalten hinterfragst und in Hinblick auf das Abtsbild änderst. Schon dadurch, dass man gewohnte Verhaltensmuster durchbricht, kann man ja durchaus seine Mitmenschen aus ihren eigenen Verhaltensmustern herauslocken.
Natürlich kann man aus der Benediktsregel ganz verschiedene Weisheiten herausziehen, die sich auf das Menschenbild, das Miteinander, die Führung von Menschen, Streit, Versöhnung usw. beziehen. Vor zwei Jahren hat mir eine Kindergärtnerin sogar mal ein „benediktinisches" Kindergartenkonzept vorgelegt ... Da Benedikt ein weiser Mann mit einem sehr guten psychologischen Gespür war, kommen bei diesen Spielchen zum Teil ganz gute Ergebnisse heraus. Aber genau diese Dinge meine ich, wenn ich „Benedikt light" sage.
In der Benediktsregel geht es nämlich nicht in erster Linie um Konzepte für ein Zusammenleben, für das Funktionieren eines Klosters, sondern um eine „Schule für den Dienst des Herrn" (Prol). Christus ist der Mittelpunkt alles Sehnens, aller Erwartung, Er ist das Ziel, auf das Benedikt schaut, wenn er Kapitel für Kapitel seine Regel schreibt. Die Regel beginnt mit dem Blick auf Christus: „... wenn du nur dem Eigenwillen widersagst, für Christus, den Herrn und wahren König, kämpfen willst und den starken und glänzenden Schild des Gehorsams ergreifst ..." (Prol.) Und die zentrale Aussage am Schluss lautet: „Christus sollen sie überhaupt nichts vorziehen." (Kap. 72).
Und das gilt auch für die benediktinische Spiritualität im nicht-klösterlichen Alltag ...
Zuletzt geändert von Marlene am Freitag 26. November 2004, 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
Also das Experiment mit dem "Umschreiben" der RB war für mich nicht unbedingt der Versuch ein persönliches Betriebsverfassungsgesetz zu erstellen, obwohl meine erste Reaktion genau diese war.
Der Abt den Du kennst, sagt völlig zu Recht, daß das nicht einmal im Kloster so funktioniert. (so wie übrigens in der Wirtschaft die wenigsten Managmentkonzepte wirklich funktionieren) Es bedarf immer einer Person, die das Prinzip ausfüllt.
Das gilt für den Abt ebenso wie für jeden anderen Vorgesetzten.
Um noch mal auf das Experiment zurückzukommen:
Genau da setzt Edith mit ihrer These 1 an.
Das eigene Leben christozentrisch zu gestalten.
So ist dann nicht Benedikt light, sondern geht ans Eingemachte. Weil mich nicht die Konzepte und Techniken Benedikts interessieren, sondern die Wurzel, aus der seine Techniken wachsen. Dann darf ich beruhigt zugeben, daß das bei mir nicht (immer) funktioniert. Immerhin sagt Bendikt auch im 73. Kapitel, die Regel sei für Anfänger.
Der Abt den Du kennst, sagt völlig zu Recht, daß das nicht einmal im Kloster so funktioniert. (so wie übrigens in der Wirtschaft die wenigsten Managmentkonzepte wirklich funktionieren) Es bedarf immer einer Person, die das Prinzip ausfüllt.
Das gilt für den Abt ebenso wie für jeden anderen Vorgesetzten.
Um noch mal auf das Experiment zurückzukommen:
war für mich eine echte Provokation, was geht den Herrn mein Berufsalltag an?RB [size=75][i](Editio Ciceronis)[/i][/size] Kap.2 hat geschrieben:4. Deshalb darf der Chef nur lehren oder bestimmen und befehlen, was der Weisung des Herrn entspricht.
Genau da setzt Edith mit ihrer These 1 an.
Das eigene Leben christozentrisch zu gestalten.
So ist dann nicht Benedikt light, sondern geht ans Eingemachte. Weil mich nicht die Konzepte und Techniken Benedikts interessieren, sondern die Wurzel, aus der seine Techniken wachsen. Dann darf ich beruhigt zugeben, daß das bei mir nicht (immer) funktioniert. Immerhin sagt Bendikt auch im 73. Kapitel, die Regel sei für Anfänger.
ganzheitlich - ja, ein besseres Wort fällt mir auch nicht ein ... es geht ja um die Gottsuche, und die kann man weder zu einer bestimmten Uhrzeit, noch in eigens dafür vorbehaltenen Lebensbereichen machen ... ich kann auch nicht sagen, da, wo ich Ehefrau bin, oder da, wo ich arbeite, gelten andere Gesetze, da lasse ich meine Gottsuche mal außen vor
Genau das ist der Punkt!Cicero hat geschrieben:Das eigene Leben christozentrisch zu gestalten.
So ist dann nicht Benedikt light, sondern geht ans Eingemachte. Weil mich nicht die Konzepte und Techniken Benedikts interessieren, sondern die Wurzel, aus der seine Techniken wachsen.
Als ich 2001 meine ersten Gehversuche ins Benediktinische machte, habe ich mir damals das Posting eines Mönchs (aus einem anderen Forum) in eine Spezialbookmark gestellt und auch ausgedruckt und sie in meine Benediktsregel geklebt ... ich ahnte damals schon, dass ich sie oft lesen würde.Cicero hat geschrieben: Dann darf ich beruhigt zugeben, daß das bei mir nicht (immer) funktioniert. Immerhin sagt Bendikt auch im 73. Kapitel, die Regel sei für Anfänger.
Hier der Text:
Das ist keine Aufgabe, mit der man schnell fertig werden könnte. Ich bin nun schon über dreißig Jahre im Kloster und empfinde mich da immer noch als Anfänger. Benedikt rechnet auch damit. Silja Walter, eine Schweizer Benediktinerin, hat das in folgende Gedichtzeilen gefasst:
Habe ich also diese Regel
bis ans Ende gelebt,
dann bin ich ein vollendeter
Anfänger oder endlich ein
Anfänger geworden, endlich
nichts als ein aus dem
Anfang lebender Mensch.
Quelle
Schön, dieses Gegensatzpaar Ende - AnfangSilja Walter hat geschrieben: Habe ich also diese Regel
bis ans Ende gelebt,
dann bin ich ein vollendeter
Anfänger oder endlich ein
Anfänger geworden, endlich
nichts als ein aus dem
Anfang lebender Mensch.
Wenn ich glaube am Ende (Fertig) zu sein,
stelle ich fest, daß ich in Wirklichkeit erst angefangen habe.
Ein aus dem Anfang = Christus lebender Mensch ist aber schon ein Profi, oder?
Hm ... dachte ich zunächst auch. Aber ich glaube, da sind ganz bewusst zwei Ebenen enthalten:Cicero hat geschrieben:Ein aus dem Anfang = Christus lebender Mensch ist aber schon ein Profi, oder?Silja Walter hat geschrieben: Habe ich also diese Regel
bis ans Ende gelebt,
dann bin ich ein vollendeter
Anfänger oder endlich ein
Anfänger geworden, endlich
nichts als ein aus dem
Anfang lebender Mensch.
- deine Assoziation: Anfang = Christus
aber auch
- die benediktinische conversio: die immer neue Umkehr, das immer wieder neue Anfangen ... und natürlich ist dieser Anfang dann auch wieder in Christus
biblisch - verbunden mit der Bereitschaft, zu hören - und dann wären wir bei dem Gelübde der oboedientia, das häufig nicht nur mit Gehorsam, sondern auch mit "Hörsamkeit" übersetzt wird
und
6. die Bereitschaft zur conversio (conversatio) moris: der Umkehr
7. die Bereitschaft zur stabilitas loci - und da wäre es sehr verkürzt, wollte man diesen Gedanken der stabilitas nur auf den konkreten Ort, das eine Kloster anwenden
Gerade in diesen drei Gelübden steckt sehr viel drin, das ich auch außerhalb des Klosters als absolut bindend betrachte.
und
6. die Bereitschaft zur conversio (conversatio) moris: der Umkehr
7. die Bereitschaft zur stabilitas loci - und da wäre es sehr verkürzt, wollte man diesen Gedanken der stabilitas nur auf den konkreten Ort, das eine Kloster anwenden
Gerade in diesen drei Gelübden steckt sehr viel drin, das ich auch außerhalb des Klosters als absolut bindend betrachte.
Sehr schön dazu, was Edith kürzlich im Zitatethread brachte:Marlene hat geschrieben:7. die Bereitschaft zur stabilitas loci - und da wäre es sehr verkürzt, wollte man diesen Gedanken der stabilitas nur auf den konkreten Ort, das eine Kloster anwenden
"Accepting myself and refusing to run away from myself is in essence what the vow of stability is all about".
Esther deWaal
Ich meine vor allem die boomenden Vorträge und Bücher im Bereich "Management à la Benedikt", in denen doch sehr häufig eine Säkularisierung der RB stattfindet.Ketzerin hat geschrieben:Eine christusfreie Fassung???????
Wie meinst´n das?
Hört sich für mcih im Zusammenhang mit der RB fast unmöglich an.
Finde mal einen Manager, dem du erst mal sagst: "Das das klar ist, der Herr dieses Hauses bist nicht du, das ist Christus!" Und der dann sagt "ja, ist klar, und wie geht es weiter?"
Und so kommt es dann zu allen möglichen Umsetzungen in dem Stil:
Aus Gehorsam wird “Höre genau hin!” und “Kommuniziere!”
Die Discretio steht für “Finde das rechte Maß!” und “Unterscheide!”
Und Demut übersetzen wir mit “Erkenne dich selbst!” und “Diene!”
Und dass das "Höre" sich erst einmal auf das Wort Gottes bezieht, und dass kommunizieren = beten ist, wird dabei sanft übergangen, denn es geht ja um Chefs und Firmen ...
Das kann ich nachvollziehen. Ich durfte bisher zweimal mit "meinen Mönchen" im Refektorium essen ... das hat mich derart geprägt, dass ich seither nicht mehr einfach bloß essen kann (es sei denn, ich bekomme mal einen Rappel und falle bei McDonalds ein)Cicero hat geschrieben: Oder ein Primat der Liturgie?
Ein Benediktiner sagte mir einmal, selbst das Essen ist bei uns Liturgie.
Dies Vergnügen hatte ich auch schon ein paar mal.Marlene hat geschrieben:Ich durfte bisher zweimal mit "meinen Mönchen" im Refektorium essen ...
Beginn mit einem gesungenen Gebet und Segen durch den Abt,
schweigend essen, Tischlesung *schwärm*, abschließendes Gebet.
Die Geschwindigkeit hat mir keine Probleme bereitet, 3 Gänge in ca. 20 Min.
stellen aber wohl so manchen Novizen vor eine echte Herausforderung.
Zur Tischlesung:
Eine über 80 - Jährige Schwester hat mir kürzlich gesagt, daß sie die Bibliothek, die sie in den Jahren ihres Ordenslebens bei Tisch gehört hat, sonst niemals hätte lesen können. Das hat Charme, finde ich.
Da trifft dann zu, was Benedikt über die Tischlesung sagt, sie solle der Erbauung dienen (aus dem Gedächtnis).