Allerdings ist der Vorwurf, die Piusbrüder seien bisher nicht bereit gewesen, die Toleranz, die der demokratische Staat ihnen entgegenbringt, anderen zuzugestehen, unberechtigt. Sie lehnen nicht die Toleranz gegenüber der Ausübung fremder Religionen ab:HeGe hat geschrieben:Wobei man ja sagen muss, dass die Autorin, wenn man sich das Gequassel über die Geheimhaltung wegdenkt, mit der Frage nach Religionsfreiheit immerhin nicht so weit von einem der wichtigsten Knackpunkte entfernt liegt. Das zeigt jedenfalls, dass sie sich mal abseits von dem üblichen Williamson-Holocaust-Thema mit der Sache beschäftigt hat.Niels hat geschrieben:"Schweigen ist Macht": http://www.zeit.de/212/22/Pius-Finger
Hätte die Autorin mal besser geschwiegen...
Pater Schmidberger im "Welt"-Interview (http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... allen.html):
Was sie ablehnen, ist lediglich die in der Praxis völlig unbedeutende These, dass es ein gottgegebenes, moralisches Recht auf die Ausübung anderer Religionen gibt. Dass es ein solches menschliches Recht geben sollte, wird von ihnen erfreulicherweise bejaht.Die Religionsfreiheit ist nicht in erster Linie eine praktische Frage, sondern eine Frage der Lehre: Die Verurteilung der Religionsfreiheit durch die Päpste hat nie besagt, dass man andere Menschen zur katholischen Religion zwingen will, sondern dass ein Staat mit katholischer Bevölkerungsmehrheit die katholische Religion als die von Gott geoffenbarte anerkennen soll.
Dabei kann er anderen Religionen und Bekenntnissen sehr wohl im öffentlichen Bereich eine Duldung einräumen und diese sogar durch bürgerliche Gesetze festschreiben. Selbstverständlich müsste in der heutigen Zeit des Pluralismus diese Toleranz eine breite Anwendung finden.