Betreffs des Aufkommens von farbigen Talaren:
In einem Buch aus dem neunzehnten Jahrhundert meint der Autor, daß Laienministranten
keinen schwarzen Talar tragen sollten, weil dieser allein den Klerikern zustehe; man solle stattdessen rot oder schwarz verwenden.
In meiner Gemeinde ist es bezüglich der Farben so, daß i.d.R. ein roter Talar mit weißem Chorhemd verwendet wird, für Seelenämter, Advents- und Fastenzeit jedoch ein schwarzer. Hartmann meint, daß die Meßdiener einen roten oder blauen Talar tragen sollten, einen schwarzen nur für Seelenmessen. In der Realität habe ich blaue Talare allerdings nur beim ICRSS und Bildern von Chören gesehen.
Zu den Schulterkrägen bei Ministranten: Bei den Dominikanern gehören die auf jeden Fall dazu, weil Minoristen nach irgend einem Brauch bei denen sowas tragen. Zur normalen römischen Kleidung gehören sie eigentlich nicht, weil die Krägen dort nur den Priestern mit Jurisdiktion zustehen, also alles ab Pfarrer aufwärts. Ich persönlich mag die Krägen; allerdings sollten sie nicht zugeknöpft sein, weil dann der Unterschied zur Mozzetta verschwindet.
In einem Buch über Prälatenkleidung (einzelne Seite aus dem Internet, weiß nicht mehr wo) steht folgendes über die Grenzen der Meßdienerkleidung:
There is however legislation forbidding altar boys to be dressed as prelates, and therefore they should not be attired with a sash, mozzetta, biretta, skullcap, etc. (SRC, July 9, 1859)
Die zitierte Entscheidung der SRC kann ich allerdings nicht finden.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009