holzi hat geschrieben:Ich hab übrigens heute von meinem Pfarrer nach der Frühmesse erfahren, daß es auf der Wahl zum Diözesanadministrator ziemlichen Stunk gegeben haben soll. Der Weihbischof Papenberger soll dem Vernehmen nach extrem sauer gewesen sein, daß nicht er, sondern Dompropst Gegenfurtner vom Domkapitel gewählt wurde.
Ketzer-Willis Wahl ist ein Musterbeispiel für die Ränke alt(liberal)er Seilschaften. Daß er durchgekommen ist, bestätigt exakt meine schon gelegentlich geäußerte Ansicht, daß im Regensburger Ordinariat heute noch immer diejenigen Kräfte in großer Zahl an den zentralen Stellen sitzen, die unter Bischof Manfred in Amt und Würden gekommen sind, und deren wichtigste Eigenschaft es ist, den Status quo aufrechtzuerhalten: Ja keine Änderungen, vor allem ja nix Traditionelles, dafür immer noch "modernere" Konzepte, Gremienarbeit, Gelaber und Gesülze. Niemandem weh tun, damit man seine Schäfchen im Trockenen behalten kann, ist die oberste Maxime. Wenn die Herren könnten, wie sie wollten, könnte man den Laden "Katholische Kirche, Bistum Regensburg" auch gleich zusperren statt einen neuen Bischof zu schicken.
Daß selbst nach 10 Jahren Gerhard Ludwig da noch keine grundsätzliche Wende passiert ist, zeigt nur die Hartnäckigkeit solcher Verkrustungen und läßt für den nachfolgenden Bischof nichts Gutes erahnen. Der muß ein echter Haudrauf sein und über Leichen gehen, wenn er da was ändern will.
(Nebenbei bemerkt, gilt das in noch viel stärkerem Maß für Passau, wo zwei einheimische Bischöfe über Jahrzehnte die Zügel schleifen ließen, um ihre Beliebtheit als "Volksbischöfe" nicht zu gefährden. Seither ist es dem Domkapitel und den Pfarrern hier wurscht, wer unter ihnen Bischof ist, und man ist offenkundig bereit, jedem Bischof binnen kürzester Zeit die Zähne zu ziehen, der am antikatholischen Eigenleben der klerikalen Oberpfründner Änderungen vorzunehmen wagte.)