bogolismus hat geschrieben:Das ist falsch, siehe Art. 7 des 2+4-Vertrages. Seit 1990 ist Deutschland wieder souverän.Ewald Mrnka hat geschrieben:1. Die Bundesrepublik ist ein besetztes Land (Besatzungsrecht geht grundsäztzlich vor Grundgesetz).









bogolismus hat geschrieben:Das ist falsch, siehe Art. 7 des 2+4-Vertrages. Seit 1990 ist Deutschland wieder souverän.Ewald Mrnka hat geschrieben:1. Die Bundesrepublik ist ein besetztes Land (Besatzungsrecht geht grundsäztzlich vor Grundgesetz).
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 4794.htmlBundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Kritik von 16 Ökonomen an den jüngsten EU-Beschlüssen zur Lösung der Euro-Krise als unverantwortlich bezeichnet. „Finanzwissenschaftler sollten eigentlich mit dem Begriff Bankenschulden verantwortlich umgehen“, sagte Schäuble am Freitag im RBB-Inforadio. Stattdessen würde eine Verwirrung der Öffentlichkeit betrieben. „Ich finde das empörend.“
Schön, wenn Herr Thietz das anders sieht. Das Lustige ist, daß er die Begründung, warum er falsch liegt, sogar selber zitiert, aber nicht versteht, was er da eigentlich schreibt:Peregrin hat geschrieben:Das sieht der hier anders und begründet es auch.
Damit stimmt zunächst einmal, was er so generell sagt, nämlich daß heute noch Besatzungsrecht gültig ist. Diese Aussage ist zunächst einmal wenig aufregend. Es ist heute auch noch Recht gültig, daß aus der Nazizeit, der Kaiserzeit und aus noch früheren Zeiten stammt. Es dürfte auch noch das eine oder andere DDR-Gesetz in Kraft sein. Und? Das ist völlig normal. Blödsinn ist aber diese Aussage:»Alle Rechte und Verpflichtungen, die durch gesetzgeberische, gerichtliche oder Verwaltungsmaßnahmen der alliierten Behörden oder aufgrund solcher Maßnahmen begründet oder festgestellt worden sind, sind und bleiben in jeder Hinsicht nach deutschem Recht in Kraft, ohne Rücksicht darauf, ob sie in Übereinstimmung mit anderen Rechtsvorschriften begründet oder festgestellt worden sind.
Diese Rechte und Verpflichtungen unterliegen ohne Diskriminierung denselben künftigen gesetzgeberischen, gerichtlichen und Verwaltungsmaßnahmen wie gleichartige, nach innerstaatlichem deutschem Recht begründete oder festgestellte Rechte und Verpflichtungen.«
Nun, genau das bedeutet dieser Satz eben nicht:Hans-Peter Thietz hat geschrieben:Und das bedeutet, daß sich die deutsche Politik für alle Zukunft daran auszurichten und zu halten hat.
Das heißt, daß sich das Besatzungsrecht eben in keiner Weise von sonstigem deutschen Recht unterscheidet. Will der Gesetzgeber es aufheben oder ändern - kann der Gesetzgeber es aufheben oder ändern. Hält es das Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig - dann wird es es für verfassungswidrig erklären. Was halt souveräne Rechtsordnungen so mit ihrem Recht anstellen.Diese Rechte und Verpflichtungen unterliegen ohne Diskriminierung denselben künftigen gesetzgeberischen, gerichtlichen und Verwaltungsmaßnahmen wie gleichartige, nach innerstaatlichem deutschem Recht begründete oder festgestellte Rechte und Verpflichtungen.«
[/quote]bogolismus hat geschrieben:Ach, es gibt auf dem ganzen Planeten nur 9 souveräne Staaten? Dann ist Nicht-Souveränität ja der Regelfall und wir sollten uns nicht so haben, wenn in der EU eh nur 2 von 27 Staaten souverän sind.Ewald Mrnka hat geschrieben:und wer über nukleare Waffen verfügt.
Naja, so kann man Souveränität auch definieren.Ewald Mrnka hat geschrieben:Ja, genau, so meinte ich das; nur wer über Nuklearwaffen verfügt, ist vor Polizeiaktionen & anschließender Ausplünderung seitens der "internationalen Gemeinschaft" einigermaßen sicher
Schäuble geht sein Allerwertester auf Grundeis. Bisher wurde gegen die wirre Politik der Bundesregierung öffentlichkeitswirksam nur hier und da ein klein wenig gemeckert, aber der Aufruf der 172 Wirtschaftswissenschaftler ist das erste gröbere Kaliber, daß gegen Merkels "Eurorettung" in Position gebracht wurde. Klar, daß da Rumpelstielzchen Schäuble empört rot anläuft. Könnten ja doch ein paar Wähler aufwachen.Caviteño hat geschrieben:Schäuble hat noch immer nicht verstanden, daß ihm niemand mehr glaubt, wenn er behauptet, es ginge "nur" um etwas, es sei ein "einmaliger" Fall usw usf....
Ich würde Schäuble ja gern mal fragen, ab welcher Summe jenseits der 100.000er-Marke er sich an Geldbeträge erinnern kann, die einmal durch seine Finger geflutscht sind.Caviteño hat geschrieben:Schäuble hat noch immer nicht verstanden, daß ihm niemand mehr glaubt, wenn er behauptet, es ginge "nur" um etwas, es sei ein "einmaliger" Fall usw usf....
Die breite öffentliche Diskussion darüber nebst Grundgesetzänderung muß ich wohl verpenntgerman-foreign-policy.com hat geschrieben:Die Bundeswehr stellt neue Einheiten für den sogenannten Heimatschutz auf. Die „regionalen
Sicherungs- und Unterstützungskräfte“ sollen im Fall eines „inneren Notstands“ sowohl feind-
liche Kombattanten als auch widerstrebende Bevölkerungsteile bekämpfen.
Mhm. Aber das ist ja noch nicht alles. Was ist z.B. mitbogolismus hat geschrieben:Schön, wenn Herr Thietz das anders sieht. Das Lustige ist, daß er die Begründung, warum er falsch liegt, sogar selber zitiert, aber nicht versteht, was er da eigentlich schreibt ...Peregrin hat geschrieben:Das sieht der hier anders und begründet es auch.
Das heißt, daß sich das Besatzungsrecht eben in keiner Weise von sonstigem deutschen Recht unterscheidet. Will der Gesetzgeber es aufheben oder ändern - kann der Gesetzgeber es aufheben oder ändern. Hält es das Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig - dann wird es es für verfassungswidrig erklären. Was halt souveräne Rechtsordnungen so mit ihrem Recht anstellen.Diese Rechte und Verpflichtungen unterliegen ohne Diskriminierung denselben künftigen gesetzgeberischen, gerichtlichen und Verwaltungsmaßnahmen wie gleichartige, nach innerstaatlichem deutschem Recht begründete oder festgestellte Rechte und Verpflichtungen.«
Ist das seither aufgehoben worden?Im SECHSTEN TEIL, Artikel 3, Absätze 1 und 3 des Überleitungsvertrages von 1954, der ausdrücklich in Kraft bleibt, heißt es:
»(1) Die Bundesrepublik wird in Zukunft keine Einwendungen gegen die Maßnahmen erheben, die gegen das deutsche Auslands- oder sonstige Vermögen durchgeführt worden sind oder werden sollen, das beschlagnahmt worden ist für Zwecke der Reparation oder Restitution oder auf Grund des Kriegszustandes oder auf Grund von Abkommen, die die Drei Mächte mit anderen alliierten Staaten, neutralen Staaten oder ehemaligen Bundesgenossen Deutschlands geschlossen haben oder schließen werden.«
»(3) Ansprüche und Klagen gegen Personen, die aufgrund der in Absatz (1) und (2) dieses Artikels bezeichneten Maßnahmen Eigentum erworben oder übertragen haben, sowie Ansprüche und Klagen gegen internationale Organisationen, ausländische Regierungen oder Personen, die auf Anweisung dieser Organisationen oder Regierungen gehandelt haben, werden nicht zugelassen.«
Nein, das gilt das nach wie vor. Das ist allerdings "nur" eine Absicherung von schon längst vorgenommenen Enteignungen aus den späten 40er und frühen 50er Jahren (insbesondere Pariser Reparationsabkommen und Londoner Schuldenabkommen). Die Formulierung "oder schließen werden" ist aber tatsächlich ein unschönes Detail, dessen Sinn mir sich nicht recht erschließt. Denn bezüglich der Beschlagnahmen regelt Abs. 1, daß es sich um Vermögen handelt, "das beschlagnahmt worden ist"; d.h. die Beschlagnahme muß zum Zeitpunkt des Inkraftretens (5. Mai 1955) bereits erfolgt gewesen sein. Ich kann mir das nur so erklären, daß das für Fälle gelten soll, in denen eine Beschlagnahme schon vorgelegen hat - aber aus einem anderen als in Abs. 1 genannten Grund - und erst ein später geschlossenes Abkommen der "falsch begründeten" Beschlagnahme nachträglich eine rechtliche Basis geliefert hat. Im Gegensatz zu Thietz würde ich tatsächlich annehmen, daß es bei der Revision des Überleitungsvertrages einfach vergessen und übersehen wurde, diese Formulierung zu streichen, weil sich alle Parteien ja einig waren, daß es sich hier um die Regelung historischer Sachverhalte handelt.Peregrin hat geschrieben:Ist das seither aufgehoben worden?
Vielleicht sollte der Iran mal Griechenland verklagen wegen der Zerstörung des Persischen Reiches durch Alexander von Makedonien und der anschließenden Ausplünderungbogolismus hat geschrieben:Gut - sollten die USA demnächst mit Griechenland einen Vertrag schließen, das Gold der Bundesbank zu beschlagnahmen und an die Griechen auszuhändigen und sollten sie damit auch noch durchkommen, dann gebe ich Herrn Thietz gerne recht und reihe mich ein in die Schar der "Wir sind noch immer besetzt!"-Rufer. Die Realität sieht bisher ganz anders aus: so hat z.B. der Internationale Gerichtshof in Den Haag am 3. Februar 2012 entschieden, daß Deutschland gegen die Klagen von Opfern von Kriegsverbrechen Immunität genießt (es ging hier um Italien). Auch der Versuch griechischer Kriegsopfer das Goethe-Institut in Athen beschlagnahmen zu lassen, ist gescheitert.
Die Frage ist halt, ob solche Abkommen überhaupt öffentlich sein müssen? Was das Gold der Bundesbank betrifft, da weiß eh niemand, wo es ist und ob es das überhaupt noch gibt. Daß Bundesbank und -regierung alle diesbezüglichen Fragen abblocken, ist ja einer der Aufhänger, an dem sich solche Insouveränitätsgerüchte nähren. Bezüglich der "Goldforderungen", die Nationalbanken selbstverständlich in ihren Bilanzen führen, ist dieser Artikel übrigens ganz interessant.bogolismus hat geschrieben:Die Formulierung "oder schließen werden" ist aber tatsächlich ein unschönes Detail, dessen Sinn mir sich nicht recht erschließt. Denn bezüglich der Beschlagnahmen regelt Abs. 1, daß es sich um Vermögen handelt, "das beschlagnahmt worden ist"; d.h. die Beschlagnahme muß zum Zeitpunkt des Inkraftretens (5. Mai 1955) bereits erfolgt gewesen sein. Ich kann mir das nur so erklären, ...
Gut - sollten die USA demnächst mit Griechenland einen Vertrag schließen, das Gold der Bundesbank zu beschlagnahmen und an die Griechen auszuhändigen und sollten sie damit auch noch durchkommen, dann gebe ich Herrn Thietz gerne recht und reihe mich ein in die Schar der "Wir sind noch immer besetzt!"-Rufer. Die Realität sieht bisher ganz anders aus: ...
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/r ... -1.135993Warum lagern deutsche Goldbestände überhaupt im Ausland? Es hat mit der besonderen Lage Deutschlands während des Kalten Krieges zu tun. Damals wurden die Goldbestände im westlichen Ausland deponiert, um sie einem Zugriff sowjetischer Truppen im Falle eines Konflikts zu entziehen. Nach der Wiedervereinigung holte die Bundesbank einen Teil des Edelmetalls nach Frankfurt.
Daraus:Caviteño hat geschrieben: Von den logistischen Schwierigkeiten einer "Heimholung" des Goldes:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 81869.html
Haben die das eigentlich jemals wiedergekriegt?Solch immense Summen wurden seit Jahrzehnten nicht mehr verschifft - das letzte Mal vor beinahe 75 Jahren, als Spanien 56 Tonnen Gold aus Madrid nach Moskau abzog.
Sehr schlauProtasius hat geschrieben:Dafür hätte man es ja wieder verschiffen müssen, also befindet es sich noch in Moskau.
Hä hä.Caviteño hat geschrieben:Der Grund für die Lagerung im Ausland liegt in der besonderen Situation D. nach dem 2. Weltkrieg:Warum lagern deutsche Goldbestände überhaupt im Ausland? Es hat mit der besonderen Lage Deutschlands während des Kalten Krieges zu tun. Damals wurden die Goldbestände im westlichen Ausland deponiert, um sie einem Zugriff sowjetischer Truppen im Falle eines Konflikts zu entziehen.
Etwa 1 % ist in Deutschland.Caviteño hat geschrieben:Nach der Wiedervereinigung holte die Bundesbank einen Teil des Edelmetalls nach Frankfurt.
Und wo soll der Rest sein? michmalverschluckEtwa 1 % ist in Deutschland.
Nach offizieller Darstellung ist der Großteil in New York, ein kleinerer in London und ein kleiner in Paris. Daß das genau die Westalliierten sind, ist sicher reiner Zufall. Bedenkenswert ist auch, daß die Bundesbank seit etlichen Jahren "Gold" und "Goldforderungen" in ihrer Bilanz nicht mehr trennt - es kann sich also bei den "Goldreserven" auch großteils um Schuldscheine von Pleitebanken handeln, die gar kein Gold liefern können (siehe meinen obigen Link).ifugao hat geschrieben:Und wo soll der Rest sein? michmalverschluckEtwa 1 % ist in Deutschland.
Versteht sich. Wir sind doch alle heilfroh, nicht auf solche WertsachenPeregrin hat geschrieben:Daß das genau die Westalliierten sind, ist sicher reiner Zufall.
Jein - damit wurden u.a. Waffenlieferungen bezahlt.Peregrin hat geschrieben:Haben die das eigentlich jemals wiedergekriegt?Solch immense Summen wurden seit Jahrzehnten nicht mehr verschifft - das letzte Mal vor beinahe 75 Jahren, als Spanien 56 Tonnen Gold aus Madrid nach Moskau abzog.
http://en.wikipedia.org/wiki/Moscow_goldWith the Spanish gold deposited in Moscow, the Soviets immediately demanded from the Republican government payment for the first deliveries of war supplies, which had apparently arrived as a gift to combat international fascism. Stashevski demanded from Negrín US$51 million in accumulated debt and expenses for the transport of the gold from Cartagena to Moscow.
Man lernt nie aus. Daß die Linken für ihren Bürgerkrieg auch die spanischen Goldreserven verjuxt haben, habe ich nicht gewußt. Insgesamt eine sehr lehrreiche Geschichte.Caviteño hat geschrieben:Jein - damit wurden u.a. Waffenlieferungen bezahlt.Peregrin hat geschrieben:Haben die das eigentlich jemals wiedergekriegt?Solch immense Summen wurden seit Jahrzehnten nicht mehr verschifft - das letzte Mal vor beinahe 75 Jahren, als Spanien 560 Tonnen Gold aus Madrid nach Moskau abzog.
It is worth noting that the USSR granted the ownership of the gold to the Government of the Republic, instead of to the Bank of Spain, its legally rightful owner
Die durften das, das waren ja die Guten. Im Gegensatz zu den pöhsen Faschisten Francos.Peregrin hat geschrieben:Man lernt nie aus. Daß die Linken für ihren Bürgerkrieg auch die spanischen Goldreserven verjuxt haben, habe ich nicht gewußt. Insgesamt eine sehr lehrreiche Geschichte.
It is worth noting that the USSR granted the ownership of the gold to the Government of the Republic, instead of to the Bank of Spain, its legally rightful owner
Schließe mich an, wußte das auch nicht. Lehrreich – ja, in der Tat. Man kann sich vorstellen, was aus unsern Goldreserven wird, wenn eine deutsche Regierung mal auf souverän machen sollte.Peregrin hat geschrieben:Man lernt nie aus. Daß die Linken für ihren Bürgerkrieg auch die spanischen Goldreserven verjuxt haben, habe ich nicht gewußt. Insgesamt eine sehr lehrreiche Geschichte.
Um wirksam zu sein, müssen sie das - weil sie ratifiziert werden müssen. Mit dem Argument "da gibt es aber vielleicht Geheimabkommen" kann man natürlich alles und jedes bezweiflen oder unterstellen.Peregrin hat geschrieben:Die Frage ist halt, ob solche Abkommen überhaupt öffentlich sein müssen?
Wo es rumliegt, hat Robert ja aufgeführt. Mit Souveräntiät hat das direkt aber wenig zu tun, es ist mehr eine Frage wirtschaftlichen Drohpotentials. Es ist ganz sicher nicht schlau, solche großen Wertmengen außerhalb des eigenen Landes zu lagern, zumindest seit die Bedrohung durch die Sowjetunion weggefallen ist. Man sollte - wenn man das Gold schon nicht nach Hause schafft - zumindest darauf achten, daß man gegenüber den USA immer Schulden mindestens in Höhe des Wertes der Goldbestände hat. Im Vergleich zu den Schulden, die sich jetzt im Eurosystem auftürmen (werden), sind die Goldbestände aber nur Peanuts (ok, vielleicht Walnüsse). Ein Bankrott des Club Med würde uns wesentlich härter treffen als ein Golddiebstahl der USA (und der ist um Klassen unwahrscheinlicher als der Bankrott).Peregrin hat geschrieben:Was das Gold der Bundesbank betrifft, da weiß eh niemand, wo es ist und ob es das überhaupt noch gibt.
Na ja, ein Würfel reinen Goldes mit einer Kantenlänge von etwa 5,6 m.bogolismus hat geschrieben:… sind die Goldbestände aber nur Peanuts (ok, vielleicht Walnüsse).