Wir Leute von der Straße
Wir Leute von der Straße
Wir Leute von der Straße
Es gibt Orte, wo der Geist weht, aber es gibt einen Geist,
der allerorten weht.
Es gibt Leute, die Gott nimmt und beiseite stellt.
Andere gibt es , die läßt er in der Masse, die zieht er nicht «aus der
Welt zurück».
Es sind Leute, die eine gewöhnliche Arbeit verrichten, eine gewöhnliche
Wohnung haben und gewöhnliche Ledige sind. Leute, die
gewöhnliche Krankheiten, gewöhnliche Traueranlässe haben. Leute,
die ein gewöhnliches Haus bewohnen und gewöhnliche Kleider tragen.
Es sind Leute des gewöhnlichen Lebens. Leute, die man in einer
beliebigen Straße antrifft.
Sie lieben ihre Tür, die sich zur Welt hin öffnet, wie ihre der Welt
unsichtbaren Brüder die Tür lieben, die sich endgültig hinter ihnen
geschlossen hat.
Wir andern, wir Leute von der Straße, glauben aus aller Kraft, daß
diese Straße, daß diese Welt, auf die uns Gott gesetzt hat, für uns der
Ort der Heiligkeit ist.
Wir glauben, daß uns hier nichts Nötiges fehlt, denn wenn das Nötige
fehlte, hätte Gott es uns schon gegeben.
Delbrêl, Madeleine,
Wir Nachbarn der Kommunisten.
Diagnosen.
Einsiedeln 1975.
S. 49
Es gibt Orte, wo der Geist weht, aber es gibt einen Geist,
der allerorten weht.
Es gibt Leute, die Gott nimmt und beiseite stellt.
Andere gibt es , die läßt er in der Masse, die zieht er nicht «aus der
Welt zurück».
Es sind Leute, die eine gewöhnliche Arbeit verrichten, eine gewöhnliche
Wohnung haben und gewöhnliche Ledige sind. Leute, die
gewöhnliche Krankheiten, gewöhnliche Traueranlässe haben. Leute,
die ein gewöhnliches Haus bewohnen und gewöhnliche Kleider tragen.
Es sind Leute des gewöhnlichen Lebens. Leute, die man in einer
beliebigen Straße antrifft.
Sie lieben ihre Tür, die sich zur Welt hin öffnet, wie ihre der Welt
unsichtbaren Brüder die Tür lieben, die sich endgültig hinter ihnen
geschlossen hat.
Wir andern, wir Leute von der Straße, glauben aus aller Kraft, daß
diese Straße, daß diese Welt, auf die uns Gott gesetzt hat, für uns der
Ort der Heiligkeit ist.
Wir glauben, daß uns hier nichts Nötiges fehlt, denn wenn das Nötige
fehlte, hätte Gott es uns schon gegeben.
Delbrêl, Madeleine,
Wir Nachbarn der Kommunisten.
Diagnosen.
Einsiedeln 1975.
S. 49
- Fichtel-Wichtel
- Beiträge: 1045
- Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 23:28
- Wohnort: Bistum Regensburg
- Kontaktdaten:
Re: Wir Leute von der Straße
Ja, danke für diesen Textauszug, Cicero! Besonders wichtig finde ich die hier von mir zitierten Sätze: als heilsames Gegenmittel gegen die unter "frommen Katholiken" so verbreitete Miesepetrigkeit und Resignation angesichts der "bösen Welt". Damit überzeugt man nämlich keinen Un- oder Andersgläubigen!Cicero hat geschrieben: Wir andern, wir Leute von der Straße, glauben aus aller Kraft, daß
diese Straße, daß diese Welt, auf die uns Gott gesetzt hat, für uns der
Ort der Heiligkeit ist.
Wir glauben, daß uns hier nichts Nötiges fehlt, denn wenn das Nötige
fehlte, hätte Gott es uns schon gegeben.
Delbrêl, Madeleine,
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
- Fichtel-Wichtel
- Beiträge: 1045
- Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 23:28
- Wohnort: Bistum Regensburg
- Kontaktdaten:
Re: Wir Leute von der Straße
Die beiden Sätze haben mir besonders gefallen beim erstmaligen Lesen.Cicero hat geschrieben:
Es gibt Leute, die Gott nimmt und beiseite stellt.
Wir glauben, daß uns hier nichts Nötiges fehlt, denn wenn das Nötige
fehlte, hätte Gott es uns schon gegeben.
Der gesamt Text ist jedoch ein ziemlicher Hammer.
Gruß,
Elisabeth
Re: Wir Leute von der Straße
Ja, genau darauf wollte ich hinaus.Biggi hat geschrieben:Ja, danke für diesen Textauszug, Cicero! Besonders wichtig finde ich die hier von mir zitierten Sätze: als heilsames Gegenmittel gegen die unter "frommen Katholiken" so verbreitete Miesepetrigkeit und Resignation angesichts der "bösen Welt". Damit überzeugt man nämlich keinen Un- oder Andersgläubigen!Cicero hat geschrieben: Wir andern, wir Leute von der Straße, glauben aus aller Kraft, daß
diese Straße, daß diese Welt, auf die uns Gott gesetzt hat, für uns der
Ort der Heiligkeit ist.
Wir glauben, daß uns hier nichts Nötiges fehlt, denn wenn das Nötige
fehlte, hätte Gott es uns schon gegeben.
Delbrêl, Madeleine,
Auch ein weiterer Aspekt ist mir dabei wichtig. Die Welt, das ist mein Alltag, das ist meine Lebenswirklichkeit. In dieser Lebenswirklichkeit ereignet sich Begegnung mit den Mitmenschen und mit Gott.
Madeleine legt großen Wert darauf, in jedem Menschen Christus zu begegnen.
Die Welt, die Straße
ist mein Kloster, meine Klausur.
Der Lärm der Straße ist meine Stille.
Die Hektik des Alltags soll für mich
Ort der Betrachtung der Kontemplation sein.
Sie führt das in dem Kapitel, dessen Anfang ich hier zitiert habe noch weiter aus.
Man nennt sie nicht umsonst Mystikerin der Straße.
- Fichtel-Wichtel
- Beiträge: 1045
- Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 23:28
- Wohnort: Bistum Regensburg
- Kontaktdaten:
Man steht inmitten des Krach und Lärms ,wenn man in einer Stadt aufhält. Der Lärm umbraust einen,umhüllt einen, man wird quasi eingewickelt,und ist so sehr erstaunt,über all diese Geräusche,Empfindungen vor allem den die Menschen freisetzen, das viele Negative,und man selber empfindet sich als ruhender Pol,als Fels, dem all dieses was einen so umgibt, völlig fremd ist, weil man alle diese negativen Empfindungen net kennt, sie net hat.
Man ist immer wieder sehr erstaunt von den Geschwindigkeiten,der Gewalt die den Menschen innewohnt,so wenig Ruhe,Wärme, gute Gefühle fühlt und sieht man net,Zeit verspürt man net,nur Hektik,Stress,alles ist so negstiv,so traurig,was die meisten Menschenin großen Städten ausstrahlen.Die Menschen sind nur am Schimpfen,sich ärgern,suchen immer nur nach etwas was irgendwie als bös,als gemein empfunden werden kann, von anderem einem angetan wird.
Und man steht,sitzt und schaut und ist ganz erschlagen von diesen Schrecklichkeiten ,weil man das alles net kennt und vor allem nicht will.
Gruß,
Elisabeth
Man ist immer wieder sehr erstaunt von den Geschwindigkeiten,der Gewalt die den Menschen innewohnt,so wenig Ruhe,Wärme, gute Gefühle fühlt und sieht man net,Zeit verspürt man net,nur Hektik,Stress,alles ist so negstiv,so traurig,was die meisten Menschenin großen Städten ausstrahlen.Die Menschen sind nur am Schimpfen,sich ärgern,suchen immer nur nach etwas was irgendwie als bös,als gemein empfunden werden kann, von anderem einem angetan wird.
Und man steht,sitzt und schaut und ist ganz erschlagen von diesen Schrecklichkeiten ,weil man das alles net kennt und vor allem nicht will.
Gruß,
Elisabeth
Formulier das mal um und ersetzte "man" durch "ich"Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Man steht inmitten des Krach und Lärms ,wenn man in einer Stadt aufhält. Der Lärm umbraust einen,umhüllt einen, man wird quasi eingewickelt,und ist so sehr erstaunt,über all diese Geräusche,Empfindungen vor allem den die Menschen freisetzen, das viele Negative,und man selber empfindet sich als ruhender Pol,als Fels, dem all dieses was einen so umgibt, völlig fremd ist, weil man alle diese negativen Empfindungen net kennt, sie net hat.
Man ist immer wieder sehr erstaunt von den Geschwindigkeiten,der Gewalt die den Menschen innewohnt,so wenig Ruhe,Wärme, gute Gefühle fühlt und sieht man net,Zeit verspürt man net,nur Hektik,Stress,alles ist so negstiv,so traurig,was die meisten Menschenin großen Städten ausstrahlen.Die Menschen sind nur am Schimpfen,sich ärgern,suchen immer nur nach etwas was irgendwie als bös,als gemein empfunden werden kann, von anderem einem angetan wird.
Und man steht,sitzt und schaut und ist ganz erschlagen von diesen Schrecklichkeiten ,weil man das alles net kennt und vor allem nicht will.
Gruß,
Elisabeth
einfach nur so
und dann lies deinen Text mal ganz in Ruhe
- Fichtel-Wichtel
- Beiträge: 1045
- Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 23:28
- Wohnort: Bistum Regensburg
- Kontaktdaten:
Cicero hat geschrieben:Formulier das mal um und ersetzte "man" durch "ich"Fichtel-Wichtel hat geschrieben:ManICH steht inmitten des Krach und Lärms ,wenn man in einer Stadt aufhält. Der Lärm umbraust einen,umhüllt einen, man ICHwird quasi eingewickelt,und ist so sehr erstaunt,über all diese Geräusche,Empfindungen vor allem den die Menschen freisetzen, das viele Negative,und man ICH selber empfindet sich als ruhender Pol,als Fels, dem all dieses was einen so umgibt, völlig fremd ist, weil man ICH alle diese negativen Empfindungen net kennt, sie net hat.
Man ICHist immer wieder sehr erstaunt von den Geschwindigkeiten,der Gewalt die den Menschen innewohnt,so wenig Ruhe,Wärme, gute Gefühle fühlt und sieht man ICH net,Zeit verspürt man ICH net,nur Hektik,Stress,alles ist so negstiv,so traurig,was die meisten Menschen in großen Städten ausstrahlen.Die Menschen sind nur am Schimpfen,sich ärgern,suchen immer nur nach etwas was irgendwie als bös,als gemein empfunden werden kann, von anderem einem angetan wird.
Und man steht,sitzt und schaut und ist ganz erschlagen von diesen Schrecklichkeiten ,weil manICH das alles net kennt und vor allem nicht will.
Gruß,
Elisabeth
einfach nur so
und dann lies deinen Text mal ganz in Ruhe
Bitte sehr der Herr! Tritt meine Empfindung nur noch mehr hervor,das was ich empfinde.
Und die ist so.
Warum lebe ich wohl mehr oder weniger als Eremitin?
Warum sind mir wohl Grosstädte so unangenehm?
Warum bin ich wohl mit Kordian so geduldig?
Der wutentbrannte Satz einer Nonne im Ruhrpott ist mir immer noch in den Ohren:" Bei ihnen ist aber auch nie etwas schlimm".Das war so ein Dauersatz zu meine Pat., bei sämtlichen Pat.katastrophen,muß ihr wohl doch zu Ohren gekommen sein.
Das beste Auszeichnung meines Lebens.
Eigentlich sollten diesen Satz alle Nonnen und sonstige Klerikale auf den Lippen ,im Herzen ,in der Seele und im Gehirn tragen, und auch so leben.
Jemand anders hat mich als unerträglich sozial bezeichnet.
Bei einer von meinen " Das ist nicht schlimm"-Erlebnissen,als ein dicker Popo eine Teetasse umtitschte und der Tee in mein nagelneues Fachbuch kippte (kostete so an die 50€),gab es nur einen kurzen Kommentar von mir :"Scheiße, ist net schlimm",dann hab ich gleichzeitig die völlig fertige "Täterin" getröstet ,in den Arm genommen und gedrückt, mein Buch von Tee befreit, mittels Papierhandtüchern und draufstellen auf das Buch,dann mich hingesetzt und weitergelesen.Das alles unter den Augen von ca 15-20 anderen Personen.Das einzige was mir durch den Kopf ging,war der Satz,als es passierte:" Was würde dir jetzt passieren, wenn du ein nagelneues Buch von jemanden so mit Tee überschüttest,",daher meine beruhigende Reaktion.
War ein voller Erfolg diese Aktion,denn mit dieser meiner Reaktion hatte keiner gerechnet. Alle waren sehr baff in den nächsten Stunden,und so mancher stille verwunderte Blick wanderte in meine Richtung.
Das Buch habe ich heute noch, es wurde mir zwar ein Ersatz angeboten, habe ich dankend gerne drauf verzichtet.
Auch meine diversen persönlichen Katastrophen habe ich unter diesem Satz "Is nicht schlimm abgebucht,nur das ich das eigentlich für mich behalte,denn die Reaktionen meiner Umwelt wären dann noch extremer.
Sich über "vieles" aufzuregen hab ich mir schon vor Jahren abgewöhnt.Und warum?
Weil ich mir damit das schenkte,was mir kaum sonst jemand schenkte,eben diese Geduld mit mir,die ich mit anderen mir gebe!
Gruß,
Elisabeth
Hallo Elisabeth!Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Ich stehe inmitten des Krach und Lärms, wenn ich mich in einer Stadt aufhalte. Der Lärm umbraust mich, umhüllt mich, ich werde quasi eingewickelt, und bin so sehr erstaunt, über all diese Geräusche, Empfindungen vor allem den die Menschen freisetzen, das viele Negative, und ich selber empfinde mich als ruhenden Pol, als Fels, dem all dieses was mich so umgibt, völlig fremd ist, weil ich alle diese negativen Empfindungen net kenne, sie net habe.
Ich bin immer wieder sehr erstaunt von den Geschwindigkeiten, der Gewalt die den Menschen innewohnt, so wenig Ruhe, Wärme, gute Gefühle fühle und sehe ich net, Zeit verspüre ich net, nur Hektik, Stress, alles ist so negstiv, so traurig, was die meisten Menschen in großen Städten ausstrahlen. Die Menschen sind nur am Schimpfen, sich ärgern, suchen immer nur nach etwas was irgendwie als bös, als gemein empfunden werden kann, von anderem einem angetan wird.
Und ich stehe, sitze und schaue und bin ganz erschlagen von diesen Schrecklichkeiten, weil ich das alles net kenne und vor allem nicht will.
Gruß,
Elisabeth
Von "Man - Form" in "Ich- Form" umgeschrieben. Cicero
Ich glaube, daß Du mich mißverstanden hast. Ich hatte Dich gebeten, den Text mal in die Ich - Form umzuschreiben, damit deutlicher wird, daß es Deine Empfindunge sind. Deshalb habe ich das jetzt mal - Dein Einverständnis voraussetzend - übernommen, ohne sonst etwas am Text zu verändern. Falls es Dir nicht gefällt, lösche ich diesen Beitrag wieder.
Deine Antwort auf den Text Madeleines hat mir gefallen,
weil sie so ein persönliches Bekenntnis ist,
das die Bedrohlichkeit der "großen" Stadt zeigt, wie Du sie empfindest.
Sie droht Dich zu erschlagen, wenn ich Dich richtig verstanden habe.
Sie ist für Dich verbunden mit ausschließlich negativen Gefühlen.
Wenn ich Dich so richtig verstanden habe, ist die Stadt für Dich ein Moloch.
Kann ich das so verstehen?
Jetzt schau Dir aber mal Madeleines Gegenentwurf an.
Die Stadt - auch die große Stadt mit Lärm, Gestank und Hektik für sie Ort ein Ort der Heiligung, warum?
Weil ihr nicht eine Masse begegnet, sondern immer ein einzelner Mensch.
Weil ihr in jedem Menschen Christus begegnet.
Lärm, Hektik und Menschenmassen lösen sich auf, wenn Du den Blick auf den einzelnen richtest, der gerade Dir, gerade jetzt begegnet.
Das ist wirklich schön ausgedrückt. Genauso erlebe ich es oft.Cicero hat geschrieben: Weil ihr nicht eine Masse begegnet, sondern immer ein einzelner Mensch.
Weil ihr in jedem Menschen Christus begegnet.
Lärm, Hektik und Menschenmassen lösen sich auf, wenn Du den Blick auf den einzelnen richtest, der gerade Dir, gerade jetzt begegnet.
Wenn ich mal an einer fremden Schule bin, empfinde ich die "Menschenmassen", die da herumwuseln und lärmen, als ausgesprochen unangenehm, bedrückend, manchmal sogar bedrohlich. Wenn ich an meiner eigenen bin (immerhin über 1200 Schüler und um die 100 Lehrpersonen), sind es dagegen "Einzelne" - auch wenn ich nicht alle Schüler persönlich kenne -, und auch wenn die ebenfalls herumwuseln und lärmen, empfinde ich die als sympathisch, zugänglich, ... menschlich irgendwie. Und daran, in jedem Einzelnen Jesus Christus zu sehen und zu begegnen, arbeite ich kräftig...

Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
- Fichtel-Wichtel
- Beiträge: 1045
- Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 23:28
- Wohnort: Bistum Regensburg
- Kontaktdaten:
Cicero hat geschrieben:Hallo Elisabeth!Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Ich stehe inmitten des Krach und Lärms, wenn ich mich in einer Stadt aufhalte. Der Lärm umbraust mich, umhüllt mich, ich werde quasi eingewickelt, und bin so sehr erstaunt, über all diese Geräusche, Empfindungen vor allem den die Menschen freisetzen, das viele Negative, und ich selber empfinde mich als ruhenden Pol, als Fels, dem all dieses was mich so umgibt, völlig fremd ist, weil ich alle diese negativen Empfindungen net kenne, sie net habe.
Ich bin immer wieder sehr erstaunt von den Geschwindigkeiten, der Gewalt die den Menschen innewohnt, so wenig Ruhe, Wärme, gute Gefühle fühle und sehe ich net, Zeit verspüre ich net, nur Hektik, Stress, alles ist so negstiv, so traurig, was die meisten Menschen in großen Städten ausstrahlen. Die Menschen sind nur am Schimpfen, sich ärgern, suchen immer nur nach etwas was irgendwie als bös, als gemein empfunden werden kann, von anderem einem angetan wird.
Und ich stehe, sitze und schaue und bin ganz erschlagen von diesen Schrecklichkeiten, weil ich das alles net kenne und vor allem nicht will.
Gruß,
Elisabeth
Von "Man - Form" in "Ich- Form" umgeschrieben. Cicero
Ich glaube, daß Du mich mißverstanden hast. Ich hatte Dich gebeten, den Text mal in die Ich - Form umzuschreiben, damit deutlicher wird, daß es Deine Empfindunge sind. Deshalb habe ich das jetzt mal - Dein Einverständnis voraussetzend - übernommen, ohne sonst etwas am Text zu verändern. Falls es Dir nicht gefällt, lösche ich diesen Beitrag wieder.
Deine Antwort auf den Text Madeleines hat mir gefallen,
weil sie so ein persönliches Bekenntnis ist,
das die Bedrohlichkeit der "großen" Stadt zeigt, wie Du sie empfindest.
Sie droht Dich zu erschlagen, wenn ich Dich richtig verstanden habe.
Sie ist für Dich verbunden mit ausschließlich negativen Gefühlen.
Wenn ich Dich so richtig verstanden habe, ist die Stadt für Dich ein Moloch.
Kann ich das so verstehen?
Jetzt schau Dir aber mal Madeleines Gegenentwurf an.
Die Stadt - auch die große Stadt mit Lärm, Gestank und Hektik für sie Ort ein Ort der Heiligung, warum?
Weil ihr nicht eine Masse begegnet, sondern immer ein einzelner Mensch.
Weil ihr in jedem Menschen Christus begegnet.
Lärm, Hektik und Menschenmassen lösen sich auf, wenn Du den Blick auf den einzelnen richtest, der gerade Dir, gerade jetzt begegnet.
@Cicero, das hast du sehr schön umgeschrieben,.Keine Sorge bin net bös, deswegen.Hab halt nur das Ich neben das man gesetzt, und do beide Versionen enthalten.
Die Menschen in einer Großstadt sind so anders,wie ich das gewohnt bin.Auch der Einzelne Mensch ist voller Aggressionen, was man auch tut, wie friedlich man / ich ist /bin.Es überkommt einen der Eindruck das die Menschen nur meist sogar erst mal noch agrressiver ist,wenn jemand ruhig,friedlich ist ,jedoch auch sich durchsetzen kann oder will.Und ein wenig Autoritär kann man trotzdem sein, auch wenn man friedlich und nächstliebend ist.Gerade an Schulen, findet sich eine Aggressivität auch seitens der Lehrer das ist fast net zu glauben.Immer nur nach unten geht es, nur nach den denen die net Wollen / Können, die aus "Maurer" und ähnlichen Familien stammen ,nach denen geht es.
Wer net aus ner "Maurerfamilie " stammt der darf net ruhig,sein,net friedlich,der darf net geduldig sein,der darf sich net viel im Unterricht melden,der darf net zum Aphaweibchen werden,das passt den heutigen Lehrern net,nur einer der "Armen"oder "Asoziale" darf das.Leider
Wo ist denn bitte der Text von Madeleine?
Hab ich Knöpfe auf den Augen, oder ist der in einem anderen Thread?
Den Text läßt bitte so @Cicero ,net löschen.Danke!
Gruß nach Ost-Westfalenland,nach Geseke,
von Elisabeth aus Bayern.


Zuletzt geändert von Fichtel-Wichtel am Mittwoch 29. September 2004, 10:55, insgesamt 3-mal geändert.
Ich meinte den Eröffnungstext.Fichtel-Wichtel hat geschrieben: Wo ist denn bitte der Text von Madeleine? [/color]
Eine gute Einführung in die Gedanken von Madeleine Delbrel hat
eine Mitarbeiterin des EB Köln in der vergangenen Woche
im WDR gegeben.
Die Texte der kurzen Ansprachen stehen hier zum Download bereit oder können als mp3 angehört werden.
- Fichtel-Wichtel
- Beiträge: 1045
- Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 23:28
- Wohnort: Bistum Regensburg
- Kontaktdaten:
@Cicero,habs kapiert,freilich die Dichterin heißt auch Madeleine.Cicero hat geschrieben:Ich meinte den Eröffnungstext.Fichtel-Wichtel hat geschrieben: Wo ist denn bitte der Text von Madeleine? [/color]
Eine gute Einführung in die Gedanken von Madeleine Delbrel hat
eine Mitarbeiterin des EB Köln in der vergangenen Woche
im WDR gegeben.
Die Texte der kurzen Ansprachen stehen hier zum Download bereit oder können als mp3 angehört werden.
Dachte bei Madeleine an das gleichnamige Kreuzgang.org-Member.
Gruß,
Elisabeth
Als Einstieg ist die o.g. Reihe von Rundfunkansprachen von Rosemarie Nürnberg gut geeignet.Wise Guy hat geschrieben:Cicero: Welche Literatur von/über M. Delbrel kannst du empfehlen?
Sie führt sehr schön in das Denken von Madeleine ein.
Von Madeleine Delbrêl selbst
Die Liebe ist unteilbar.
Auftrag des Christen in einer Welt ohne Gott.
Natürlich:
Der kleine Mönch.
Über M. Delbrêl:
Schleinzer, Annette.
Die Liebe ist unsere einzige Aufgabe.
Danke für den Link! Ich hab die Ansprachen letzte Woche mit Freude gehört, aber der Samstag fehlte mir... da saß ich von 7.50 - 8.00 h halt noch nicht im Auto. Jetzt hab ich mir alle 6 Texte ausgedruckt.Cicero hat geschrieben: Eine gute Einführung in die Gedanken von Madeleine Delbrel hat eine Mitarbeiterin des EB Köln in der vergangenen Woche
im WDR gegeben.
Die Texte der kurzen Ansprachen stehen hier zum Download bereit oder können als mp3 angehört werden.
Was hab ich jetzt gelernt? Nicht verzagen, in jedem Fall Cicero fragen... O, o, o, wohin wird das noch führen?

Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
Und wieBiggi hat geschrieben: Cicero wird sich freuen!

Aus aktuellem Anlaß hochgepostet
Später mehr, muß jetzt weg
Könntest Du Rotzlöffel Dich mal geschlossen halten, wenn erwachsene Heilige sich unterhalten?Erich hat geschrieben:Wir andern, wir Leute von der Straße, glauben aus aller Kraft, daß
diese Straße, daß diese Welt, dieses Forum in das uns Gott gesetzt hat, für uns der Ort der Heiligkeit ist.
sagte ich schon öftersHeilige, ja neee, is klar
Ja, verbindlichsten Dank.
Ist hier zwar fürchterlich OT, aber denn.Erich hat geschrieben:..., weil ich Dich störe
Erich, nicht Du störst mich,
sondern Deine gelegentlich unqualifizierten Beiträge stören mich.
Wenn Du selber Dich allerdings so sehr gerade über solche Beiträge indentifizierst, daß Du Dich mit selbigen gleichsetzt, kann ich verstehen, daß Du zu dem Eindruck kommst, Du selbst wärest der Störfaktor.
Das ist allerdings Dein Problem, nicht meines.
Wenn wir wirklich Freude an dir hätten, mein Gott,sondern Deine gelegentlich unqualifizierten Beiträge stören mich
könnten wir dem Bedürfnis zu tanzen nicht widerstehen,
das sich über die Welt hin ausbreitet;
und wir könnten sogar erraten,
welchen Tanz du getanzt haben willst,
indem wir uns den Schritten deiner Vorsehung
überließen.
Madeleine Dêlbrel
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!
ok, wenn die Vorsehung mich auf Deine Nase führen sollte..... bitte.Erich hat geschrieben:und wir könnten sogar erraten,da ist aber nicht von dem Bedürfnis die Rede, auf der Nase herumzutanzen....
welchen Tanz du getanzt haben willst,
indem wir uns den Schritten deiner Vorsehung
überließen.

Ich tanze aber nicht besonders gut... sei gewarnt.

- Fichtel-Wichtel
- Beiträge: 1045
- Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 23:28
- Wohnort: Bistum Regensburg
- Kontaktdaten:
Re: Wir Leute von der Straße
Cicero hat geschrieben:Wir Leute von der Straße
Es gibt Orte, wo der Geist weht, aber es gibt einen Geist,
der allerorten weht.
Es gibt Leute, die Gott nimmt und beiseite stellt.
Andere gibt es , die läßt er in der Masse, die zieht er nicht «aus der
Welt zurück».
Es sind Leute, die eine gewöhnliche Arbeit verrichten, eine gewöhnliche
Wohnung haben und gewöhnliche Ledige sind. Leute, die
gewöhnliche Krankheiten, gewöhnliche Traueranlässe haben. Leute,
die ein gewöhnliches Haus bewohnen und gewöhnliche Kleider tragen.
Es sind Leute des gewöhnlichen Lebens. Leute, die man in einer
beliebigen Straße antrifft.
Sie lieben ihre Tür, die sich zur Welt hin öffnet, wie ihre der Welt
unsichtbaren Brüder die Tür lieben, die sich endgültig hinter ihnen
geschlossen hat.
Wir andern, wir Leute von der Straße, glauben aus aller Kraft, daß
diese Straße, daß diese Welt, auf die uns Gott gesetzt hat, für uns der
Ort der Heiligkeit ist.
Wir glauben, daß uns hier nichts Nötiges fehlt, denn wenn das Nötige
fehlte, hätte Gott es uns schon gegeben.
Delbrêl, Madeleine,
Wir Nachbarn der Kommunisten.
Diagnosen.
Einsiedeln 1975.
S. 49
Vielleicht ist es BITTE möglich , wieder etwas ernsthafter sich mit dem schönen Text zu befassen.
Dieser Satz fiel mir seinerzeit schon sehr auf, eher mehr wenn ich an meine Situation dachte.
Es gibt Leute, die Gott nimmt und beiseite stellt!
Für mich eigentlich der eindringlichste Satz an dem ganzen Text.
Nur mal so einige Gedanken hier niedergeschrieben, was mir dabei so durch den Kopf geht.
Es naht Weihnachten, Politiker und andere Kräfte der Gesellschaft haben nix anderes im Kopf als das Konsumieren zu propagieren, gestern fiel in einer Spätnachrichtensnedung der Begriff:" Die neue vaterländische Pflicht zum Konsumieren".Andererseits liest man in der Wochenendbeilage von diesjährigen Weihnachten, zu dem viele Geschenke auf Pump gekauft werden. Im nächsten Jahr startet HartzIV. Verständlich das wenn alle Geldmittel genannt werden müssen, die je nach Gemütslage auf den Kopf haut. Angeblich wird in einigen Bundesländern schon mit Krawallen, tätlichen Angriffen auf das Personal der Agentur für Arbeit gerechnet. In der Heimatzeitung findet sich der erste Artikel über arme Familien, die kaum zu essen haben, sogar ihre Haustiere abschaffen mußten. Am TV sieht man Frauen (alleinerziehend ) die mit 2 Kindern gerade jetzt obdachlos werden. Andererseits wundert es einen dann doch immer wieder, wofür alles noch Geld ausgegeben wird.
Von Not und Elend in der ganzen übrigen Welt ganz zu schweigen.
Also zum weiteren Nachdenken hier noch mal der Satz !
Es gibt Leute, die Gott nimmt und beiseite stellt!
Adventliche Grüße ,
Elisabeth
- Reinhard Gonaus
- Beiträge: 330
- Registriert: Donnerstag 9. September 2004, 14:49
- Wohnort: Krems
- Kontaktdaten:
Gott sei ihm ein gnädiger und barmherziger Richter und nehme ihn auf in sein Reich!Erich hat geschrieben:letzten Donnerstag ist mein Freund Klaus S. gestorben.Es gibt Leute, die Gott nimmt und beiseite stellt!
Ich bin sicher, er hat ihn nicht "beiseite gestellt"!
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)