http://www.kath.net/detail.php?id=34632
U.a.: "Wenn Weihbischof Losinger von Augsburg im Kölner Domradio am 25. November 211 als „Experte“ behauptet, der Hirntod sei der Tod des Menschen, kann ich das nur als leichtfertig bezeichnen. Da tritt im Grunde die Politik an die Stelle der Wahrheit. Das ist allerdings ein Phänomen, das heute auch sonst nicht selten den Auftrag der Kirche verdunkelt und ihre Glaubwürdigkeit in Frage stellt."
"Wenn die Explantation eines Hirntoten als aktive Euthanasie verstanden werden muss, dann kann man auch die Worte Jesu von der Hingabe des Lebens für seine Freunde als Ausdruck grenzenloser Liebe (Joh 15, 13) und sein diesbezügliches Beispiel nicht auf die Organspende anwenden, denn eine direkte Tötungshandlung an einem Menschen kann niemals legitim sein. Darum aber würde es sich hier handeln. Die Hingabe des Lebens durch Jesus legitimierte nicht das Tun seiner Peiniger. Die Behauptung, die Organspende sei eine christliche Tat, wird von daher in keiner Weise dem Problem der Organspende gerecht.
Bedauerlicherweise vermochte auch die gemeinsame Erklärung des Rates der EKD und der Deutschen Bischofskonferenz von 199 die hier notwendige Differenzierung nicht zu vollziehen, wenn sie die Organspende mit der christlichen Liebestat der Hingabe des Lebens für einen anderen gleichsetzt. Sie war offenbar allzu sehr von politischen Aspekten geleitet. De facto hat sie bis heute nicht wenige Kritiker gefunden, nicht zuletzt auch deshalb, weil sie sich bedenkenlos in den Dienst des Hirntod-Kriteriums gestellt hat, ohne dieses aus tieferer medizinischer, philosophischer und theologischer Sicht zu reflektieren, weil sie ohne tiefere Reflexion das Menschsein des Menschen an das funktionierende Gehirn bindet und dabei in keiner Weise auf die darin enthaltenen Probleme eingeht, vor allem aber auch, weil sie den Blick einseitig auf die potentiellen Organempfänger und die Transplanteure richtet. Die Kirche muss den Fortschritt bejahen und ihm dienen, das ist keine Frage, allerdings nicht undifferenziert. Nur dann bleibt sie sich selber treu, wenn sie dem wahren Fortschritt dient."
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.