Sie sind schlimmer und mörderischer. Terrormanagement und Kriegsbeteiligung.
Das ist einfach Unsinn. Die Wirklichkeit wird nicht bloß dadurch anders, dass du konkreten Sachen und Tatsachen bestimmte Namen gibst.
Du spielst dich als Jakobiner auf und richtest, indem du andre richtest, dich selbst. Du verlangst von der russischen Hierarchie, die unterm Bolschewismus unter schwierigsten Bedingungen die Kirche über die Verfolgung und Unterdrückung gerettet hat, sie hätten das Martyrium suchen und ihre Herde ins Martyrium treiben müssen. Allen, die – während es ja auch zahlreiche Märtyrer gab – „durchgekommen“ sind, „Kollaborateure“ gewesen zu sein und verdammst sie, und dies pauschal und ohne jede Kenntnis des Einzelfalls. Dabei wäre schon in Einzelfällen von Versagen, die du belegen könntest – was du nicht kannst, keinen einzigen Fall – deine Haltung falsch – Vergebung zu verweigern, während die Kirche vergeben hat (es ginge dich auch gar nichts an: oder bist du der Beichtvater russischer Priester oder Bischöfe?) –, und zwar häretisch: nämlich reiner Donatismus. Du potenzierst das noch durch deine Pauschalisierung ohne jede Kenntnis irgendeines konkreten Fall: einfach bloß schäbig ist das.
Wie billige Nummer ist das? Erstmal habe ich hier als ein Bespiel für alle die Vernichtung der griechisch-katholischen Kirche vor Augen geführt , für die sich keiner der russisch-orthodoxen Amtsträger jemals entschuldigt hat, geschweige denn den Willen zur Wiedergutmachung gezeigt. Zum Nachlesen hier grundlegendes:
http://www.owep.de/artikel/92/griechisc ... n-slowakei
Ich darf nur daran erinnern, dass das Moskauer Patriarchat das Vorgehen der Bolschewiken nicht nur gebilligt hat sondern sich auch niemals zu einer wiedergutmachenden Geste bereit erklärte.
Ferner ist es Demagogie der ersten Klasse, mich für wegen mangelnder Beweise als Jakobiner darstellen zu wollen. Jeder, der sich zumindest ansatzweise mit dem repressiven Apparat des bolschewistischen Regimes beschäftigt hat, weiß, dass die offiziellen und zugelassenen Strukturen der Kirche ausnahmslos und automatisch vom Sicherheitsapparat infiltriert wurden und als solche als Außenposten zur Kontrolle des innerkirchlichen Lebens dienten. Dort fanden sich Leute unterschiedlicher Couleur, eben aber oft nicht nur keine Märtyrer, sondern bewusste Kollaborateure. Es ist viel weniger wichtig auf jemand konkreten mit dem Finger zu zeigen. Statt dessen sollte man sich einfach nur Gedanken darüber machen, ob es so gut ist, dass bestimmte Leute oft an gleichen Positionen bleiben. In diesem Fall kann es erstmal keine Unschuldsvermutung geben, genauso wie es keine Unschuldsvermutung für jemanden gäbe, der an der Front, sei es auch gezwungenermaßen, an Säuberungen beteiligt war. So ist es einfach.
Nathan und David übrigens würden sich auch als Vorbild jener Symphonie eignen, wäre Nathan denn Priester gewesen. Das Königtum Davids aber ist in der Tradition der Christenheit und in der Theologie und Lehre der Kirche natürlich das Urbild jedes christlichen Herrschers. Daher stammt unsere Königssalbung, die auch und gerade im Abendland lange als Sakrament galt. – Wenn man so gar keine Ahnung hat, nicht mal vom eigenen Glaubgen und der eigenen Geschichte, sollte man besser ganz stille schweigen.
Der prophetische Auftrag des Nathan, darauf hinzuweisen, dass jenes Vorbild sich furchtbar versündigt hatte und durch diese Sünde kein Vorbild mehr sein kann, ist der gleiche Auftrag, den auch die Kirche wahrnehmen muss. Erst Davids vorbildhafte Reue hat ihn gerettet, nicht seine Königssalbung. Es zeigt nur auf, wie abstrakt, formal und letzlich auch langweilig deine Herangehensweise ist.